Frostschutz bei Steamback-Anlage

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.658 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von malkowitz.

  • Hallo zusammen,


    ich baue gerade eine Steamback-Anlage. Die braucht ja einen Frostschutz. Dieser wird nach dem Konzept von Volkssolar im Winter über die Solarpumpe hergestellt. Fällt der Strom aus, öffnet ein federbelastetes Ventil, welches eine Schwerkraftzirkulation vom Puffer zum Kollektor ermöglicht. Dieses Ventil verbraucht Srom, solange es geschlossen ist. Nun soll man ja Strom sparen. Also schalte ich im Sommer das Ventil aus. Um eine ungewollte Zirkulation zu verhindern, schließe ich manuel ein Ventil, das im gleichen Strang wie das Motorventil sitzt.


    Nun bin ich aber ein vergesslicher Mensch und es wäre fatal im Herbst das Ventil nicht zu öffnen. Hat heir jemand eine Idee, wie man dieses Problem automatisiert lösen kann?


    Ich bin gespannt auf eure Ideen/Lösungen

  • Ich finde die ganze Fragestellung zwar etwas....eigenwillig.....aber am einfachsten ist ein mech. Außenthermostat,

    das das Ventil unter +5 Grad erst einschaltet. Da kannst du sogar im Winter Strom sparen,

    wenn es nicht zu kalt ist.

  • mech. Außenthermostat,

    Das geht leider nicht, wenn ich das richtig verstehe. Das Ventil braucht Strom, um geschlossen zu bleiben. Das ist ok für den Winterbetrieb. Es öffnet, wenn der Strom ausfällt um den Frostschutz über Schwerkraftzirkulation zu ermöglichen. Im Sommer möchte man Strom sparen und schaltet das Ventil aus und schließt dafür händisch das zweite Ventil.


    Ich hätte mit dem mechanischen Theromtat immer eine Schwerkraftzirkulation, wenn die Temperatur über der Schalttemperatur ist.


    Ohne Stromausfall pumpt die Solarpumpe (von der Regelung gesteuert) warmes Wasser zum Kollektor.


    Ich hab mal ein Schema hochgeladen, damit man sich das besser vorstellen kann. Bei A12 ist das Motorventil, das bei Stromausfall öffnet. Daneben ist das handbetriebene Ventil.

  • Hallo Max,


    wenn die Regelung deiner glykolfreien Solaranlage mit einer UVR-Steuerung und eigener Programmierung realisiert wird, dann ist die Frostschutz-Angst im Winter völlig unbegründet und beruht auf mangelnder oder gar keiner Erfahrung mit solch einer Anlage.


    Ich betreibe seit 2010 eine glykolfreie Solaranlage und hatte im Winter bisher noch keinen Fehler der Frostschutzfunktion in den aufgezeichneten Daten gefunden und auch noch keinen Stromausfall beklagen müssen, der die Frostschutzfunktion beeinträchtigt hätte.


    Wenn nach dem Vorschlag von Volkssolar bei Stromausfall den Frostschutz über Schwerkraftzirkulation im Notfall sicherstellen willst,

    dann solltest zuerst testen ob bei deiner Anlage eine Schwerkraftzirkulation überhaupt zustande kommt und funktioniert,

    um sie ev. nutzen zu können, indem testweise manuell einen Stromausfall simulierst.

    Das würde ich zuerst mal testen, bevor dir darüber weitere Gedanken in diese Richtung machst.


    Dann solltest dir mal die Aussentemperaturen von deinem Standort über ein paar Winter genauer anschauen.

    Wie oft (an wie vielen Tagen im Jahr) ist es bei dir überhaupt noch so kalt,

    dass es möglicherweise überhaupt für deine glykolfreien Solaranlage gefährlich werden könnte, bei ausfallendem Frostschutz?


    Weiter gehts dann mit den ausgefilterten kalten Tagen/Nächten. Wie oft ist dann tatsächlich der Frostschutz angesprungen in den kalten Nächten/Tagen?

    Dann hast ungefähr die Anzahl der Ereignisse um die es im Thema Frostschutz bei deiner glykolfreien Solaranlage geht.

    Dank des Klimawandels wird es bei uns jeden Winter etwas wärmer sagt die Wissenschaft.


    Soviel zur Theorie. Dann kannst dir die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens eines normalen Frostschutzereignisses ausrechnen und dem entgegen das Risiko abschätzen das du möglicherweise bei einem Ausfall des Frostschutzes eingehen müsstest.


    Zur weiteren Minimierung des möglichen Ausfall-Risikos, kannst dir überlegen was man zur Vermeidung noch zusätzlich alles tun kann. Steuerung aufblasen mit einer Alarmierung, Notstromversorgung der UVR usw.


    Dann kannst das ganze bewerten was es kosten darf oder muss, um auf der sicheren Seite zu sein.

    Und erst jetzt kannst dann entscheiden, was selber tun kannst oder willst oder musst oder sogar das ganze bleiben lässt und

    aus Sicherheitsgründen deine Solaranlage mit Frostschutzmittel betreiben willst.


    Die Frostschutzfunktion meiner glykolfreien Solaranlage mit UVR1611 habe ich hier RE: UVR Programmierung für umgerüstete Heizungsanlage beschrieben.


    Gruß

    Jürgen

    Atmos D15P mit A25; LambdaCheck; UVR1611 mit CAN-I/O44, BL-NET und CMI ;
    2x1000l Puffer mit 2x10m² VRK und glykolfreie Solarthermie(Ost-West); WW-FWS; zentrale Wasserenthärtung;

    PV 3,2 kWp EEG; PV-Insel 6 kWp mit Victron MultiPlus-II 48/5000/70-50 und 8 x PylonTech LiFePo4 Modul 48V 2,4 kWh US2000 mit BMS; Victron Cerbo-GX;

    Herkules SE 5000 DF DIESEL Elektrostart Stromerzeuger Generator 2x220V-1x380V, Dauerleistung 4.200 Watt, 11 Stunden Dauerbetrieb, Tankinhalt 13,3 l

  • Danke für die ausführliche Antwort. Das bringt mich schon weiter.

    beruht auf mangelnder oder gar keiner Erfahrung mit solch einer Anlage

    Das ist durchaus richtig. Unter anderem deshalb stelle ich hier meine Fragen und hoffe auf Antworten, von Menschen, die die Erfahrung haben.

    zuerst testen ob bei deiner Anlage eine Schwerkraftzirkulation überhaupt zustande kommt

    Das werde ich selbstverständlich tun. Es wird aber vermutlich funktionieren, da ich ca. 10 m Höhenunterschied habe. Ich bin wirklich gespannt mir welcher Temperatur das Wasser dann oben ankommt.


    Wie oft (an wie vielen Tagen im Jahr) ist es bei dir überhaupt noch so kalt,

    dass es möglicherweise überhaupt für deine glykolfreien Solaranlage gefährlich werden könnte

    Naja, da reicht ja eine Nacht mit Temperaturen unter 0°, um Schäden zu verursachen. Und die haben wir sogar hier in Ostfriesland noch recht häufig, gerade letzte Nacht wieder -4°C. Geschätzt würde ich sagen, dass wir in diesem Winter bisher zehn Nächte mit Frost, einige sogar mit unter -10°C, hatten.

    Die Frostschutzfunktion meiner glykolfreien Solaranlage mit UVR1611 habe ich hier RE: UVR Programmierung für umgerüstete Heizungsanlage beschrieben.

    Tausend Dank dafür. Das hilft sehr konkret. Das mit der USV überlege ich mir ernsthaft, auch wenn das Risiko des Zusammentreffens von Frost und Stromausfall sehr gering zu sein scheint. Die USV kann ja relativ klein sein, wenn ich davon ausgehe, daß sie nur den Verbrauch von UVR und Ventil überbrücken soll. Stellt sich noch die Frage, wie lange die Überbrückung dauern soll.

  • Hallo zusammen,


    nach einigem Überlegen bin ich darauf gekommen, dass es ja Ventile gibt, die mit einem Motor ohne Rückzugfeder umgeschaltet werden. Diese öffnen bis zum Endschalter, dann bleiben sie in dieser Stellung. Wenn also der Strom ausfällt, bleiben sie offen. Mit dem anderen Kontakt schließen sie bis zum Endschalter und bleiben dann geschloßen.


    Ich könnte also zwei Ventile in Reihe schalten. Erst das mit der Rückzugfeder, welches bei Stromausfall öffnet. Dann das Ventil ohne Rückzugsfeder, das ich über die Regelung öffne (z.B nach Kalender im Winter, oder nach Außentemperatur).


    Damit hätte ich bei warmem Wetter keinen Stromverbrauch, aber doch eine recht große Forstsicherheit.


    Bin gespannt auf eure Kritiken dazu.


    Moin aus Ostfriesland

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!