Vorlauftemperatur-Regelung

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 5.636 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cari-oca.

  • im servicemodus können auch die Regelparameter eingestellt werden pro heizkreis.

    Hatte am Kessel, auch im Service-Modus, nichts gefunden. Dann habe ich aber entdeckt dass im P4D Service-Menü die P- und I- Anteile einstellbar sind. Muss ich mal ausprobieren.


    Vielen Dank,

    Franz

  • Hallo Franz,


    mit P4D kenne ich mich nicht aus, aber wir haben seit letztem Jahr auch einen PE1 25, und ich habe einige Erfahrungen gesammelt.


    Wenn Du schreibst, dass "die Vorlauftemperatur-Regelung furchtbar aussieht", meinst Du die jeweiligen Spitzen auf 50-54°, wenn Vorlauf-Soll ca. 45° ist?

    Ich finde das jetzt nicht so furchtbar. Meine Erfahrungen sind, dass die VL-Temp. von verschiedenen Faktoren abhängt: Kesseltemperatur, Puffertemperatur, Stellung des Mischers, Drehzahl der Pufferpumpe.


    Daher wäre es interessant, etwas mehr über die weiteren Parameter zu erfahren. Ich kann aus der Grafik sehen, dass der Heizkreis ca. 6;30-23h läuft, aber wie sind Pufferladezeiten, Kesselsoll-Temp., Temp., wann Puffer durchgeladen ist?


    Und wie genau ist die Anlage? Mit Puffer, wie groß? WW-Boiler integriert im Puffer oder extra? Ist die Hydraulik gekoppelt, d.h. der Kessel kann direkt den Heizkreis bedienen?


    Grüße

    Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Hallo Jochen,


    Du hast völlig Recht. Inzwischen habe ich meine Meinung dazu auch revidiert. Ich habe mich zu sehr von einer "optischen" Beurteilung von Soll und Ist leiten lassen. Hätte ich es genauer beurteilt, hätte ich gesehen, dass z.B. die Schwingung welche mir nicht gefiel nur eine Amplitude von 1° hat. Ich hatte auch übersehen, dass es eine langsame Regelstrecke ist welche noch dazu von vielen Einflussgrößen abhängt.


    Achja, habe die Mischerstellzeit von 240s auf 180s reduziert. Die Überschwinger bei Kesselstart und nach Nachtabsenkung sind jetzt viel kleiner.


    Viele Grüße,

    Franz


  • Hallo Jochen,


    gerne gebe ich Dir mehr Informationen, vielleicht hat Du ja noch Tipps für mich.


    Kessel: PE1-25KW

    Puffer H3-850

    Solaranlage.


    Gerade mit der Solaranlage suche ich noch an guten Einstellungen für Ladezeiten und Temperaturen um sie bestmöglich zu nutzen.


    Puffer Ladezeit 0:00 – 24:00

    Heizkreisfreigabe ab folgender Puffertemperatur: 30 °C

    Temperaturdifferenz zwischen Kessel und Grenzschicht: 20 °C

    Kesselstart wenn Differenz zwischen Kesselsoll und Pufferoben größer: 15 °C

    Puffer durchgeladen, wenn Temperaturdiff. zwischen Kesselsoll und Pufferunten: 15 °C

    Pufferladezustand ist 100 % bei Kesselsoll - Parameter: 4 °C

    Pufferladezustand ist 0 %% bei folgender Temperatur (Absolutwert): 30 °C


    Kessel

    Kessel-Solltemperatur: 75 °C

    Abstellen wenn aktuelle Kesseltemperatur höher als Kesselsolltemperatur +: 5 °C

    Höchste einstellbare Kessel-Solltemperatur: 90 °C

    Immer Abschalten über höchster einstellbarer Kessel-Solltemperatur +: 1 °C

    Kesseltemperatur, ab der alle Pumpen laufen dürfen: 35 °C

    Temperatur in der STB Hülse, ab der alle Pumpen laufen: 80 °C

    Notabschöpfung ab STB Fühlertemperatur starten: 93 °C

    Heizkreisüberhöhung bei gleitendem Betrieb: 2 °C



    Boiler Ladezeit (hoffe auf Solar)18:00-23:00 (aber der Boiler wird trotzdem außerhalb dieser Zeit geladen bei Pufferladung)

    Gewünschte Boilertemperatur: 55 °C

    Nachladen, wenn Boilertemperatur unter: 40 °C

    Laden wenn Puffer und Boiler eine Temperaturdiff. aufweisen von: 6 °C

    Laden wenn Kessel und Boiler eine Temperaturdiff. aufweisen von: 6 °C

    Soll-Differenz zwischen Kessel und Boiler: 10 °C


    Heizen Heizeiten 06:30 – 23:00

    Gewünschte Vorlauf-temperatur bei +10°C Außentemperatur: 45 °C

    Gewünschte Vorlauf-temperatur bei -10°C Außentemperatur: 55 °C

    Absenkung der Vorlauftemperatur im Absenkbetrieb: 9 °C

    Außentemperatur, unter der die Heizkreispumpe im Heizbetrieb einschaltet: 18 °C

    Außentemperatur, unter der die Heizkreispumpe im Absenkbetrieb einschaltet: 15 °C

    Maximale Heizkreis Vorlauftemperatur: 65 °C

    Maximale Boiler Vorlauftemperatur: 75 °C

    Frostschutztemperatur: 10 °C

    Temp. am Puffer oben ab der der Überhitzungsschutz aktiv wird: 120 °C

  • Hallo Franz,


    danke für Deine ausführliche Antworten. Bevor ich über alle Deine Parameter nachdenke, müsste ich noch folgendes wissen.

    - Ist eure Heizung Fußboden oder Heizkörper?

    - Steht im Puffermenü der Parameter "Pufferanforderung nach Systemumfeld steuern" auf JA oder NEIN? das beeinflusst in großem Maße, wie der Kessel reagiert.

    Ich antworte dann nochmal mit Tipps und meinen Erfahrungen.


    Grüße

    Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Hallo Jochen,


    wenn, dann muss ich mich für die Antworten bedanken!


    Unser Haus ist ca. 50 Jahre alt, mit Heizkörpern. Drum habe ich mich beim Austausch unseres 50 Jahre alten Brötje Kessels für Pellets entschieden.


    Eine Frage hätte ich gleich: mir ist aufgefallen, dass der Kessel bei Bedarf immer Vollgas, aber relativ kurz läuft. Ist das richtig?


    Freue mich auf Deine Tipps!


    Die Pufferdaten folgen:


    Heizkreispumpe 0 nach Puffer Oben freigeben -> NEIN
    Reglerverstärkung Pufferpumpe Kp-Pu: 640,00
    Regler-Nachstellzeit Pufferpumpe Tn-Pu: 600 s
    Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden -> JA
    Pufferanforderung nach Systemumfeld steuern -> JA

    Pufferanforderung nach Systemumfeld ausschaltverzögern um: 10 m

    Fühlereingang des Puffer oben Fühlers: 1
    Fühlereingang des Puffer mitte Fühlers: 6
    Fühlereingang des Puffer unten Fühlers: 2
    Pumpenausgang der Pufferpumpe: 1
    Ansteuerung der Pufferpumpe: 2
    Minimale Drehzahl der Pufferpumpe: 30 %
    Maximale Drehzahl der Pufferpumpe: 100 %

  • Hallo Franz,


    danke für die weiteren Informationen, jetzt habe ich ein gutes Bild und kann meine Meinung äußern.


    1. Kessel-/Pufferverhalten: Dein Kesselsoll ist 75°, Puffer durchgeladen 15°, Pufferanforderung nach Systemumfeld = JA. Was bedeutet das und wie agiert / reagiert das ganze System? Der Kessel startet immer, wenn die Temp. PufferOben das VLSoll unterschreitet. Deine Heizkurve ist 45/55°, also nehmen wir mal 0° Außentemperatur --> Kessel startet wenn PufferOben 50° unterschreitet. Er heizt dann solange, bis PufferUnten 60° erreicht (75° Kesselsoll minus Puffer durchgeladen 15°). Dann stoppt der Kessel. Danach verbraucht der Heizkreis die Temp. aus dem Puffer, bis PufferOben wieder bei 50° ist und VLSoll unterschreitet.

    Empfehlung: Den Parameter "Puffer durchgeladen" erniedrigen auf 5°, d.h. der Kessel würde heizen bis PufferUnten 70° erreicht, damit schon mal länger laufen.


    2. Heizzeiten: Deine Heizzeit ist lang 6:30-23h, Muss es 23h sein? Ich würde mal testen, früher zu beenden (20h, vielleicht sogar 18h) und schauen, ob die Wärme ausreicht, bis das Bett ruft. Je nachdem, wie gut das Haus gedämmt ist, sollte die über Tag eingebrachte Wärme bis in den Abend reichen.


    3. Nachtabsenkung: Deine Parameter sind VLSoll 9° Absenkung, Außentemperatur 15°. Bleiben wir beim Bespiel AT = 0°, jetzt ist abgesenktes VLSoll 50°-9°=41°. Unterhalb einer AT von 15° ist die Absenkung aktiv, d.h. der Kessel springt an, wenn PufferOben unter 41° fällt. Ich würde daher vermuten, dass dein Kessel auch nachts läuft und den Puffer aufheizt, wieder bis PufferUnten = 60°.

    Empfehlung: Nachtabsenkung ist grundsätzlich sinnvoll, aber ich halte 15° AT für zu hoch, ich würde das reduzieren 10°, vielleicht sogar 5°. Derzeit haben wir ja häufig auch schon Nachttemperaturen > 5°, ob Dein Haus nachts auskühlt, hängt wiederum von der Dämmung ab, das kann ich nicht beurteilen, also testen. Such hier im Forum auch mal nach pellet-heizer , der hat eine Strategie, ganz ohne Nachtabsenkung zu fahren.


    4. Pufferladezeit: Deine Pufferladezeit ist 0-24h, das heißt, der Kessel ist immer "wachsam", was sich im Puffer im Vergleich zum VLSoll tut und springt an, wenn die Temp. PufferOben unter VL-Soll fällt. Zusammen mit den Parametern für die Puffertemperatur und der Nachtabsenkung läuft der Kessel Tag und Nacht.

    Empfehlung: Pufferladezeit an Tagesheizzeit anpassen, also derzeit 6:30-23h oder nach Test dann früher. Gegen Nachmittag / Abend sollte der Kessel ein letztes Mal den Puffer aufladen, aus dem sich dann die Nachtabsenkung bedient. Nachts läuft der Kessel nicht, der Puffer ist dann bis zum Morgen leer (oben 30-40°). damit verlängert sich auch schon mal das erste Heizen am Tag.


    5. Wir haben keine Solarthermie, aber ich kann sagen: da der "Boiler" der obere Bereich des Speichers ist, ist jetzt im Winter Warmwasser im Boiler ein "Abfallprodukt" des Heizens. Interessant wird es im Sommer, da kann Solarthermie alleine für WW sorgen, und der Kessel kann ganz aus. Ich würde dann aber die Ladezeit auf den Tag statt 18-23h setzen.


    Zusammenfassung:

    - Kesselsoll 75° ist ok

    - Puffer durchgeladen von 15° auf 5° ändern

    - Heizzeit am Abend prüfen, muss es 23h sein?

    - Nachabsenkung prüfen, wie gut hält das Haus die Wärme über Nacht?

    - Pufferladezeit an Heizzeit anpassen, kann der Puffer nachts die Absenkung alleine bedienen?

    - Damit sollte schon mal die Anzahl Kesselstarts reduziert und die Heizzeit verlängert werden

    - Empfehlung: immer nur einen Parameter ändern und beobachten, was passiert, ggf. dann rückgängig machen. Viel Spaß beim testen.


    Grüße

    Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Kessel: PE1-25KW

    Puffer H3-850

    Solaranlage

    Exakt gleiche Anlage habe ich seit Mitte 2020.


    Warum steht "Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden" auf > Ja?


    Hier mal mein Service-Menü vom Puffer:


    Heizkreispumpe 0 nach Puffer Oben freigeben > Nein

    Reglerverstärkung Pufferpumpe Kp-Pu: 640,00

    Regler-Nachstellzeit Pufferpumpe Tn-Pu: 600 s

    Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden > Nein

    Pufferanforderung nach Systemumfeld steuern > Ja

    Pufferanforderung nach Systemumfeld ausschaltverzögern um: 10 m

    Fühlereingang des Puffer oben Fühlers: 1

    Fühlereingang des Puffer mitte Fühlers: 6

    Fühlereingang des Puffer unten Fühlers: 2

    Pumpenausgang der Pufferpumpe: 1

    Ansteuerung der Pufferpumpe: 2

    Minimale Drehzahl der Pufferpumpe: 30 %

    Maximale Drehzahl der Pufferpumpe: 100 %

    Fröling Pelletskessel PE1 25 kW, Fröling Hygiene-Solarschichtspeicher H3 850, 4x Buderus Flachkollektor SKN4.0-w


    fraenk for friends Code: MATF103

  • Warum steht "Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden" auf > Ja?

    Das ist ein guter Punkt. Ich selber habe keinen Puffer-Mitte-Fühler, nur oben und unten, daher musste ich in der Lambdatronic Anleitung nachlesen, was es bedeutet:

    • NEIN: Als Durchladekriterium wird der Fühler im unteren Bereich des Pufferspeichers verwendet.
    • JA: Als Durchladekriterium wird der Fühler im mittleren Bereich des Pufferspeichers verwendet.

    Wenn der Parameter auf JA steht, läuft der Kessel noch kürzer, da natürlich im mittleren Bereich die Durchladungstemperatur (75°-15=60°) früher erreicht wird als im Puffer unten.


    rvator: Meines Erachtens hat meute recht. Du solltest das bei laufendem Kessel über App / Connect prüfen können, da dort alle Fühler sichtbar sein sollten. Schaltet der Kessel ab, wenn Puffer Mitte 60° erreicht? Dann diesen Parameter auf NEIN ändern und beobachten, ob er nun heizt, bis Puffer unten 60° erreicht hat.


    Grüße

    Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Hallo Jochen,


    erst mal vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort! Da sind gleich eine Menge Anregungen zum Ausprobieren dabei.


    Da hat meute und Cari-oca Recht, der Parameter "Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden" auf > Ja macht wohl in der Heizsaison wenig Sinn, eher im Übergangsbetrieb, wenn man auf Wärme von der Solaranlage hofft.

    Schaltet bei mir z. Zt. wirklich bei 60° in Puffermitte. Puffer unten bleibt zwischen 35° & 40°

    Der Kessel kommt nicht mal auf seine 75°, weil vorher das Kriterium bei Kesselmitte erreicht wird.

    Siehe P4D Grafik


    Dann habe ich schon mal zwei Paramter zum Testen:


    - Puffer durchgeladen von 15° auf 5° ändern

    -Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden von JA auf NEIN (in der Heizperiode)


    Diese Änderung sollte die Anzahl der Kesselstarts veringern.


    Vielen Dank und viele Grüße,

    Franz



  • Hallo Franz,


    Deine Grafik der Kessel- und Puffertemp. ist sehr aussagekräftig. 6 Kesselstarts in 24h sind definitiv zu viel.


    Ich greife mal den ersten Start heraus:

    - Der Kessel fängt gegen 12:30 an zu heizen (Kesseltemp. von ca. 47° steigt an)

    - Puffermitte von 60° ist ca. 13:10 erreicht (Kessel stoppt)

    - D.h. der Kessel hat ca. 40 min gebrannt + die 25 min für Vorwärmen, Zünden, das ist viel zu kurz


    Ziel bei Pelletheizungen ist ja, pro Kesselstart die Heizzeit zu maximieren. Zum Vergleich: Ich komme an vielen normalen Wintertagen mit Tagestemperaturen von 0-10° mit einem Kesselstart morgens aus, und er heizt dann zwischen 4 und 6h. Nur bei extrem kalter Witterung mit Dauerfrost über Tag brauche ich einen zweiten Kesselstart am Nachmittag,


    Du bist mit deinem Plan für das Ändern der Parameter auf dem richtigen Weg.


    Grüße

    Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Ziel bei Pelletheizungen ist ja, pro Kesselstart die Heizzeit zu maximieren. Zum Vergleich: Ich komme an vielen normalen Wintertagen mit Tagestemperaturen von 0-10° mit einem Kesselstart morgens aus, und er heizt dann zwischen 4 und 6h. Nur bei extrem kalter Witterung mit Dauerfrost über Tag brauche ich einen zweiten Kesselstart am Nachmittag,

    So wenige Kesselstarts sind das bei mir aber auch nicht.

    Nicht dass rvator denkt, er müsste mit nur einem Kessalstart/Tag auskommen.


    Es kommt auf die Gegebenheiten an:

    - Wie alt ist das Haus?

    - Wie gedämmt ist das Haus?

    - Wie viel ist zu Heizen?

    - Heizkörper oder FBH?

    - Wie groß ist der Puffer?

    - ...

    Fröling Pelletskessel PE1 25 kW, Fröling Hygiene-Solarschichtspeicher H3 850, 4x Buderus Flachkollektor SKN4.0-w


    fraenk for friends Code: MATF103

  • Hallo Jochen, meute,


    so, jetzt habe ich erst mal "Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden" auf NEIN gesetzt. (27.03. 21:00 im Diagramm)


    - Ergebnis: schon deutlich weniger Kesselstarts!


    Zum Parameter "Puffer durchgeladen, wenn Temperaturdiff. zwischen Kesselsoll und Pufferunten: 15 °C"


    Cari-oca schlägt vor von 15° auf 5° dadurch erreicht man meiner Meinung nach zwei Effekte:


    1. Im Puffer wird mehr Energie gespeichert und deshalb weniger Kesselstarts


    2. gegen Ende der Ladung ist die Temperaturdifferenz Kessel-Puffer 10° geringer d.h. der Wärmeübergang ist langsamer und der Kessel brennt länger und mit reduzierter Leistung (richtig?)


    Bedeutet die höhere Temperatur im Kessel mehr Verluste?


    Ich könnte auch die Kesseltemperatur auf 65° senken und Puffer durchgeladen von 15° auf 5° ändern. Dadurch könnte bei gleicher Puffertemperatur die Ladung auch länger dauern. Macht das Sinn?


    Vielen Dank für die nette Unterstützung,

    Franz


    Im folgenden Diageramm ist "Im Pelletsbetrieb nach Puffermitte die Pufferladung beenden" am 27.03. um 21:00 auf NEIN gesetzt.


  • - Ergebnis: schon deutlich weniger Kesselstarts!

    Hallo Franz,


    tolles Ergebnis, eine deutliche Verbesserung: am 27.3. während der Heizzeit 6:30-23h noch sechs Kesselstarts, am 28.3. nur drei. Und nach dem letzten Heizen am 27.3. hat der Puffer fast komplett die Nachtabsenkung bestreiten können, also kein weiterer Kesselstart in der Nacht.


    Zu deinen Fragen:

    Puffer durchgeladen, wenn Temperaturdiff. zwischen Kesselsoll und Pufferunten: 15 °C

    Eine Reduzierung auf 5° bedingt, wie Du richtig schreibst, dass mehr Wärme in den Puffer gelangen muss, diese muss der Kessel leisten, er läuft länger

    Die Frage nach mehr Verlusten erschließt sich mir nicht sofort, da eine höhere Temperatur im Kessel erst einmal nicht gegeben ist, das wird durch Kesselsoll 75° gesteuert, was gleich bleibt.

    Ich könnte auch die Kesseltemperatur auf 65° senken und Puffer durchgeladen von 15° auf 5° ändern. Dadurch könnte bei gleicher Puffertemperatur die Ladung auch länger dauern. Macht das Sinn?

    Das geht schon in Richtung Fine-Tuning. Ob das zu längerer Pufferladung führt, lässt sich nicht sofort sagen. Nach meiner Einschätzung spielt hier auch noch VorlaufSoll hinein. Du hast ja VLSoll 45/55 (10/-10°), das sind für Heizkörper sehr gute, niedrige Werte. Wenn VLSoll (wie am 27.3.) so bei 47-48° liegt, und der Kessel heizt 75°, dann ist der Bedarf des Heizkreises relativ schnell gedeckt, der Überschuss an Kesselleistung geht in den Puffer. Danach könnte man schlussfolgern, das Kesselsoll niedriger zu setzen, damit über eine lange Zeit der Wärmebedarf des Heizkreises gedeckt wird und danach erst der Puffer aufgeladen. Aber genau lässt sich das nur mit einem Test nachprüfen.


    Mir fallen noch 2 Punkte im Diagramm auf:

    - Der Puffer war in der Nachtabsenkung am 28.3. morgens gegen 4:30h leer (PufferOben fällt unter VLSoll 41°). Kessel heizt nach der Vorbereitung ab 5:00 relativ schnell den Puffer auf, PufferUnten 60° ist kurz nach 6h erreicht, Kessel schaltet ab, bevor der Heizkreis um 6:30h das höhere VLSoll benötigt, d.h. er hat mal gerade 1h geheizt. Der Wärmebedarf ab 6:30h muss dann durch den Puffer geleistet werden, der ab 8:00h schon wieder oben auskühlt.

    Ich empfehle: Start der Pufferladung auf 5:45h zu setzen, dadurch kann zwar frühmorgens der Puffer unter VLSoll der Nachtabsenkung fallen, aber was soll's? Wenn um 5:45h Pufferladung beginnt, dann springt der Kessel an, er braucht 20-25min zum Vorbereiten, Anwärmen, Zünden, dann weitere 20-25 min, um Kesselwasser genügend anzuheizen, d.h. um 6:30h, wenn der Heizkreis das höhere Tages-VLSoll abfordert, ist die Temperatur bereits da, und der erste Wärmebedarf des Hauses wird weitgehend vom Kessel gedeckt. Danach erst beginnt Aufladung des Puffers. Das sollte die erste Heizzeit verlängern.


    - Die Temperatur PufferUnten (grüne Linie) steigt nach dem Kesselstart relativ schnell an, wenn sie 60° erreicht, schaltet der Kessel ab. Ich müsste für eine Empfehlung aber folgendes über Dein Hydraulikschema wissen:

    - Geht vom Kessel ausschließlich ein Rohr in den Puffer und dann vom Puffer zum Heizkreis-Mischer? -- oder

    - Geht am Rohr von Kessel zu Puffer eine Abzweigung direkt in den Heizkreis-Mischer?


    Das zweite ist eine gekoppelte Hydraulik, d.h. der Heizkreis kann sich direkt aus dem vom Kessel aufgeheizten Wasser bedienen. Ich habe diese gekoppelte Hydraulik und hätte in diesem Fall noch einen Tipp, um die Heizzeit zu verlängern. Ich hänge mal meine Grafik vom 27.3. an, ist nicht P4D, sondern Excel: Kesselsoll 75°, Pufferdurchgeladen 5°, Heizzeit 6:00 - 10:20h


    Grüße

    Jochen


    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

    2 Mal editiert, zuletzt von Cari-oca ()


  • Hallo Jochen,


    kann mich nur immer wieder bedanken, für die freundliche Hilfe & die Tipps!

    Zitat von Cari-oca

    Ich empfehle: Start der Pufferladung auf 5:45h zu setzen, dadurch kann zwar frühmorgens der Puffer unter VLSoll der Nachtabsenkung fallen, aber was soll's?

    Die Pufferanforderung geschieht ja momentan nach Systemumfeld. D.h. die Zeit selbst kann ich nicht direkt steuern. (z.Zt. 0:00-24:00) Ich müsste also die Ladezeit während der Nachtabsenkung unterbrechen, damit der Kessel wie oben beschrieben nicht während Nachtabsenkung startet. Das Problem ist halt, dass man den Kesselladezustand bei Beginn und Ende der Nachtabsenkung nicht vorhersagen kann.


    Im folgenden Beispiel würde ab 0:00 die Vorlauftemperatur während der Nachtabsenkung unterschritten.


    Ich werde da mal experimentieren. (und mit der Temperaturdifferenz)




    Edit: Bin nochmal Deine Antwort von 27.03 durchgegangen, da hast Du es ja schon beschrieben! (Musste sich erst setzen)

    Zitat von Cari-oca

    4. Pufferladezeit: Deine Pufferladezeit ist 0-24h, das heißt, der Kessel ist immer "wachsam", was sich im Puffer im Vergleich zum VLSoll tut und springt an, wenn die Temp. PufferOben unter VL-Soll fällt. Zusammen mit den Parametern für die Puffertemperatur und der Nachtabsenkung läuft der Kessel Tag und Nacht.

    Empfehlung: Pufferladezeit an Tagesheizzeit anpassen, also derzeit 6:30-23h oder nach Test dann früher. Gegen Nachmittag / Abend sollte der Kessel ein letztes Mal den Puffer aufladen, aus dem sich dann die Nachtabsenkung bedient. Nachts läuft der Kessel nicht, der Puffer ist dann bis zum Morgen leer (oben 30-40°). damit verlängert sich auch schon mal das erste Heizen am Tag.




    Zitat von Cari-oca

    Das zweite ist eine gekoppelte Hydraulik, d.h. der Heizkreis kann sich direkt aus dem vom Kessel aufgeheizten Wasser bedienen. Ich habe diese gekoppelte Hydraulik und hätte in diesem Fall noch einen Tipp, um die Heizzeit zu verlängern. Ich hänge mal meine Grafik vom 27.3. an, ist nicht P4D, sondern Excel: Kesselsoll 75°, Pufferdurchgeladen 5°, Heizzeit 6:00 - 10:20h

    Ich habe auch den gekoppelten Heizkreis.


    Sieht man auch schön im folgenden Diagramm, wo heute um 7:00 nach der Nachtabsenkung die Vorlauftemperatur einbricht, dann aber wieder genau mit der Kesseltemperatur ansteigt.




    Ich hoffe, ich beanspruche Dich nicht zu sehr mit meiner Erfahrungssamlung!


    Viele Grüße,

    Franz

  • Die Pufferanforderung geschieht ja momentan nach Systemumfeld. D.h. die Zeit selbst kann ich nicht direkt steuern. (z.Zt. 0:00-24:00) Ich müsste also die Ladezeit während der Nachtabsenkung unterbrechen, damit der Kessel wie oben beschrieben nicht während Nachtabsenkung startet. Das Problem ist halt, dass man den Kesselladezustand bei Beginn und Ende der Nachtabsenkung nicht vorhersagen kann.


    Im folgenden Beispiel würde ab 0:00 die Vorlauftemperatur während der Nachtabsenkung unterschritten.

    Hallo Franz,


    Du hast recht, die Pufferladung lässt sich bei Beginn der Nahabsenkung nicht vorhersagen aber ich würde mir da jetzt nicht so einen Kopf machen.


    Angenommen, Du stellst Pufferbeladung von 00:00-24:00 auf 5:45-23:00 (entsprechend der Tagesheizzeit), dann gibt es zwei Möglichkeiten:


    - Puffer ist um 23:00 gut gefüllt, weil der Kessel kurz vorher geheizt hat --> alles gut, der Puffer kann die Nachtabsenkung bestreiten, gegen Morgen ist er leer, ab 5:45 wird für den Tag geheizt - und nicht bereits vorher (wie am 28.3.)


    - Puffer ist um 23:00 nur halb gefüllt oder knapp über VLSoll ca. 45-50° und der Kessel springt vor 23:00 nicht mehr an --> die Nachtabsenkung wird solange aus dem Puffer bestritten, bis er komplett leer ist (oben ca. 30°). Das könnte bereits um 1:00/2:00/3:00h passieren und der Kessel heizt nicht, da die Pufferladung ausgeschaltet ist. Aber was soll's, ein paar Stunden läuft die Nachtabsenkung mit 30 statt 40°, kühlen denn die Räume so schnell aus, wenn sie über den ganzen Tag Wärme bekommen haben (und ich nach Deiner Heizkurve vermute, dass das Haus relativ gut gedämmt ist)? Ich denke nicht. Morgens um 5:45h kann der Kessel wieder anfangen zu brennen. Ich empfehle, das mal auf einen Test ankommen zu lassen mit Pufferladung 5:45-23:00 und dann prüfen, wie sich die Temp im Haus über Nacht verhält.


    Grüße

    Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

  • Zitat von Cari-oca

    Ich empfehle, das mal auf einen Test ankommen zu lassen mit Pufferladung 5:45-23:00 und dann prüfen, wie sich die Temp im Haus über Nacht verhält.

    Hallo Jochen,


    Zur Zeit läuft noch der Test mit "Puffer durchgeladen, wenn Temperaturdiff. zwischen Kesselsoll und Pufferunten: 5 °C" Möchte ihn noch ein wenig laufen lassen, für eine aussagekräftige Grafik zu erhalten. (schaut aber jetzt schon nach weiterer Reduzierung der Kesselstarts aus)


    - Dann werde ich die Pufferladezeit angehen. (Ganz so gut wie es aussieht ist unser Haus nicht isoliert, denn wir heizen am Abend einmal den Kachelofen an)


    - Du hattest noch einen Tipp für den "gekoppelten Heizkreis angesprochen" ?


    Viele Grüße, Franz

  • Hallo Franz,


    ich finde gut, wie Du Schritt für Schritt optimierst: erst Temp. PufferUnten, dann Pufferladezeiten.


    Auch wir haben einen Kachelofen, den wir regelmäßig am Nachmittag anheizen, dass er ab 18-19h Wärme in den Wohnbereich bringt. Das ist auch der Grund, dass ich an vielen Tagen mit einem Kesselstart pro Tag ausgekommen bin, Heizen 4-5h bis ca. 10-11h, dann Bedienung der Heizkörper aus dem Puffer, danach übernimmt der Kachelofen. Der Puffer ist am Nachmittag leer, und das lasse ich auch so über Nacht, ich habe keine Nachtabsenkung, die Wärme, die der Kachelofen einbringt, reicht. Am nächsten Morgen dann von vorne.


    Jetzt zum Tipp für die gekoppelte Hydraulik: ich beschreibe erst nochmal, wie das bei mir aussieht. Die Pufferpumpe sitzt bei mir direkt am Ausgang des Kessels mit Heißwasser, danach ist die Abzweigung in den Heizkreis, und dann geht das Rohr weiter in die Mitte des Speichers (gilt als Puffer oben). Vom Puffer unten geht die Rückführung des kalten Wassers in den Kessel. Wenn das bei Dir auch so aussieht, kann mein Tipp für Dich sinnvoll sein.


    Ich habe nämlich den Parameter "Maximale Drehzahl der Pufferpumpe" (Standard ist 100 %) reduziert. Hintergrund ist die folgende Beobachtung: Die Pufferpumpe hält den Kreislauf aufrecht: Kesselwasser (heiß) in Heizkreise und Puffer oben --> Puffer oben nach Puffer unten --> Puffer unten (kalt) zurück in Kessel. Am Ende der Heizzeit läuft die Pufferpumpe mit Maximum 100%. Damit sorgt sie dafür, dass die Temperatur im Puffer unten ansteigt, bis die definierte Temperatur: Kesselsoll minus PufferUnten erreicht ist, dann schaltet der Kessel ab.


    Meine Überlegung war: Wenn die Pufferpumpe nicht mit 100%, sondern weniger % zieht, "erschwert" es das Erreichen der Zieltemperatur PufferUnten, der Kessel sollte länger heizen. Gleichzeitig erlaubt die gekoppelte Hydraulik, dass die vom Kessel produzierte Wärme in den Heizkreis geht. Das habe ich getestet und längere Heizzeiten erzielt. Ich fahre heute die Pufferpumpe mit max. 60%.


    Ich empfehle diese Frage erst nach allen anderen Fragestellungen und Tests anzugehen, es erfordert nämlich Augenmerk auf einige Dinge gleichzeitig, Hintergrund ist, dass die Pufferpumpe nicht nur den Puffer bedient, sondern auch die Heizkreise, d.h. wenn der max. Wert zu niedrig ist, dann wird der Heizkreis nach Kesselstart nicht warm und das will man ja keinesfalls. Darüberhinaus darf der Kessel nicht überhitzen, weil er die Wärme nicht abführen kann, wenn max. Pumpe zu niedrig ist.


    D.h. es gibt hier gegenläufige Interessen: am Ende der Heizzeit hätte man gerne die Pufferpumpe so niedrig wie möglich, aber sie muss am Anfang und während des Heizens so hoch wie nötig sein, dass die Kesselwärme auch in den Heizkreis gelangt. Ich habe das auch in einem anderen Thread hier und hier beschrieben


    Wenn Du Dich an diese Tests heranmachen willst, empfehle ich, am Anfang Pufferpumpe Max. sanft zu reduzieren, z.B. 80% und prüfen: Wird der Heizkreis nach Kesselstart weiterhin schnell genug warm? Und ergibt sich eine Heizzeitverlängerung? Und dann schrittweise weiter reduzieren und beobachten. Du musst da die für Dein Gesamtsystem (Wärmebedarf, Heizkurve, Mischerstellung, Geschwindigkeit der Heizkreispumpe) optimale Spannbreite min/max für die Pufferpumpe finden.


    Grüße Jochen

    Fröling PE1 25kW, 800L Pufferspeicher, 6kW Heizpatrone, Frischwasserstation, 2 Heizkreise HK + FBH

    Einmal editiert, zuletzt von Cari-oca ()

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