Allgemeine Fragen Umbau von Öl auf Kombikessel

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 763 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holzpille.

  • Hallo erstmal zusammen und danke für die Aufnahme.


    Habe schon etliche Beiträge gelesen. Auch der Beitrag bezüglich Anleitung für Einsteiger.

    Allerdings sind dabei mehr Fragen als Antworten aufgekommen :/


    Gleich zu beginn erstmal paar Eckdaten zur Gebäude,Aktuellen Heizung und was geplant ist.


    Gebäude:

    Altbau Bj. 1964, Massivbau,mittelmäßig gedämmt , 2 Fach Verglasung, 130m² Wohnfläche, Bad mit FBH,2 Räume mit FBH, 5 weitere Räume mit Heizkörpern

    daran wurde 2017 Angebaut Holzständer nach KFW Standart 55, 110m² Wohnfläche komplett FBH


    Alte Heizung:
    Vaillant VKO Unit 22 Bj. 1997 , total überdimensioniert da aktuell "nur" knapp 19.000 Bh.

    Läuft zwar aktuell aber hat das ein oder andere Weh-wehchen

    Ölbedarf schwankt je nach Winter zwischen 1700-1800 l also +/- 17.000kWh/Jahr für Heizung und Warmwasser

    Dazu im Altbau ein Pelletofen wo Jährlich 300Kg Pellets verheizt werden (Ungefähr 1500kWh)

    Im Anbau ein Holzofen in dem jährlich 1RM Laubholz verbrannt wird (Ungefähr 1900kWh)

    Also angenommen beide zusätzlichen Öfen bleiben aus grob über den Daumen gepeilt 20.000kWh im Jahr für Heizung und Warmwasser



    Das ist geplant:

    Da die Raumhöhe im Keller mit 195cm nicht unbedingt hoch ist und die Auswahl an Kombikessel dadurch einschränkt habe ich mich bisher aus ein Fröling SP Dual Compact 20 entschieden.

    Also darauf bauen meine aktuellen "Berechnungen" auf.


    Bevor ich mich im Forum hier weiter eingelesen habe , hab ich eine Simple Rechnung aufgestellt:

    2000 l Heizöl (die 2 Öfen einfach mal eingerechnet) mit 9,8kWh/l multipliziert sind Aufgerundet 20.000 kWh

    Das ganze auf 365 Tage geteilt ergäbe 54,8kWh pro Tag (Warmwasser mal außen vor)

    Da die Heizperiode sich auf 6 Monate bezieht und nicht 12 Monate könnte man in der Heizperiode mit 110kWh Täglich rechnen.


    Um kurz vorab zu greifen. Geplant ist der oben genannt Kessel mit 3 Pufferspeicher á 810l Nutzinhalt, ergibt zusammen mit dem Kessel 2510 l (Sollte trotz des "kleinen" Brennraum von 80l mit Laubholz (106,4kWh) bei einer Spreizung von 35°C passen)


    Jetzt zu der Rechnung aus Anleitung für Einsteiger:

    Dort geht es um die Heizlast in 24 h:

    Zitat

    Beispiel: Jahresverbrauch im Schnitt 4000 L Heizöl (1 Liter Heizöl entspricht ca. 1 m³ Gas entspricht ca. 10 kWh ). 40000 geteilt durch 3000 = 13,33 Das Gebäude hat also eine ungefähre Heizlast von 13,33 kwh in der Klimazone, in der es steht http://www.bosy-online.de/Klimazonen.htm in Bezug auf die Klimazonen stößt die vereinfachte Dimensionierungshilfe dann an ihre Grenzen, denn es ist ein Unterschied ob ein Haus in der – 10 Grad Klimazone steht oder das gleiche Haus in der – 16 Grad Klimazone, da werden jeweils andere Heizlasten herauskommen.

    D.h. in meinem Fall 20.000kWh geteilt durch 2000 (Vollbenutzungsstunden in unsere Region, hab ich hoffentlich richtig verstanden) wären in dem Fall 10 kWh

    Dann geht es weiter:

    Zitat

    Beispiel: das Haus mit 13,33 kwh Heizlast verbraucht in 24 Stunden 319,92 khw Energie bei Normtemperatur. In 1000 L Puffer passt bei einer Temperaturdifferenz von 55 Grad (max 85 Grad min 30 Grad) 63,97 kwh Wärmeenergie. Wollte ich das o.g. 13,33 kwh Haus (welches zufällig meins ist :) ) also 24 Stunden nur aus dem Puffer heizen können, dann bräuchte ich 5000 L Pufferspeicher, wenn ich eine Temperaturdifferenz von 55 Grad nutzen kann. Für 8 Stunden wärs ein Drittel – 1666,66 L Puffer. Wobei man klar sehen muß, daß z.B. bei mir 35 Grad Vorlauftemperatur in der Heizung bei Normaußentemperatur nicht mehr ausreichen, um meinen 155qm Altbau auf 22 Grad zu halten. In der Praxis habe ich 4000 L Puffer und würde inzwischen auf 5000 L Puffer erhöhen, wenn ich den Platz dafür hätte.

    Also 10kWh x 24 Stunden sind 240kWh


    Jetzt mal davon abgesehen das ich wegen der Heizkörper eine Vorlauftemperatur von 55°C und 35°C Spreizung in den 2500 l Puffern vorsehe wäre das ja im Vergleich zu Ölheizung mit 54,8kWh auf 365 Tage gerechnet das 4-fach an Energie die Ich "reichstecken" müsste.


    Könnt Ihr mir Verraten wo der Fehler Steckt. Laut der Aufgesplitteten Rechnung von Öl könnte ich Theoretisch mit 1 Brand in 24 h auskommen.


    Danke schonmal für das lesen des halben Romans :P

    Allen ein schönes Wochenende


    Grüße Kevin

  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Servus Kevin,


    suche mal nach der Normtemperatur die in Deiner Gegend gelistet ist.

    Dann überprüfe mal, ob diese Temperatur das ganze Jahr über bei Dir so herrscht. 😉


    Anders gesagt, die Heizlast ist auf eine bestimmte Normtemperatur bezogen, in der Heizperiode eben, und nicht aufs ganze Jahr. 😎

  • Hallo,

    D.h. in meinem Fall 20.000kWh geteilt durch 2000 (Vollbenutzungsstunden in unsere Region, hab ich hoffentlich richtig verstanden) wären in dem Fall 10 kWh

    Dann geht es weiter:

    Also 10kWh x 24 Stunden sind 240kWh


    Jetzt mal davon abgesehen das ich wegen der Heizkörper eine Vorlauftemperatur von 55°C und 35°C Spreizung in den 2500 l Puffern vorsehe wäre das ja im Vergleich zu Ölheizung mit 54,8kWh auf 365 Tage gerechnet das 4-fach an Energie die Ich "reichstecken" müsste.

    damit wir bei den Begrifflichkeiten und was sich dahinter verbirgt es nicht zu Missverständnissen kommt, nachstehend ein paar Erklärungen:


    Unter Volllaststunden versteht man die Brennerbetriebszeiten. Da Ölbrenner i.d.R. nicht modulieren und eine statische Leistung erbringen und darüberhinaus der Heizwärmebedarf dynamisch ist, ist so ein Brenner pro Stunde nur wenige Minuten in Betrieb. Aufsummiert ergeben sich dann die Stunden über die gesamte Heizperiode.


    Wenn ein Wärmeerzeuger (WE) wie im o.a. Beispiel in 2000 Laststunden 20000 kwh Energie erzeugt, dann ergibt das eine Heizleistung von 10 KW und nicht kwh.

    Wenn ein WE mit einer Leistung von 10 KW also in 24h 10 Volllaststunden hat, erzeugt er also in den 10 Volllaststunden (10 x 10 kw) 100 kwh und nicht 240 kwh!

    Das alles ist aber nur theoretisch, da hier noch kein Wirkungsgrad und auch die TWW-Bereitung nicht herausgerechnet worden ist. Also nur was die Heizlastermittlung bestrifft, muss man etwas anders rechnen. Nachstehend mal eine grobe Abschätzung:


    Beispiel: 2000 ltr. Öl entsprechen 20000 kwh Energiemenge die eine Heizung verbraucht hat. Bereinigt um die TWW - Bereitung sind es 17000 kwh für die

    Heizung. Die Betriebsstunden des Brenners nehmen wir mit 2000 h an.

    Der Jahresnutzungsgrad einer (älteren) Ölheizung liegt bei 83%. Somit ergeben sich ein reiner Heizwärmebedarf von 14110 kwh.

    Die Heizlast beträgt also 7 KW.


    Beispiel: Ein EFH mit 150 m² hat einen Heizenergiebedarf von 20000 kwh/a. Das ergäbe eine spez. Heizlast von 77W/m² und somit ein spez. Energiebedarf von 133 kwh/m² und Jahr. Daraus ergibt sich dann bei 210 Heiztagen ein Energiebedarf von ungefähr 95 kwh/d.


    Auf Grundlage dieser Daten nun eine Holzheizung auszulegen ist relativ einfach. Pro Stunde ist nun eine Heizlast von (95/24) 3,96 kwh nötig. Ein Kessel (20 KW) soll täglich 4 h Wärme produzieren. Während des Betriebs versorgt der Kessel die Verbraucher und lädt die Puffer. Es muss also Energie für weitere 20 h gespeichert werden. 3,96 kwh x 20) sind knapp 80 kwh. Um die dann bei einem Hub von 45K zu speichern, sind (80kwh/(45K/1,163 Wh/KgK) 1,53 m³ Puffervolumen notwendig.

    Fazit: Für o.a. Beispiel wäre also ein 20 KW Kessel und 2000 ltr. Puffer erforderlich. Dann muss aber täglich geheizt werden.

    Soll aber nicht jeden Tag heizen und will man höchstens einmal nachlegen, dann sollte man zu einem größeren Kessel und mehr Puffervolumen greifen.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

    2 Mal editiert, zuletzt von Holzpille ()

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