Scheitholz-Vergaser zusätzlich zur Gasheizung

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  • Hallo zusammen,

    ich überlege mir seit 3 Jahren eine Scheitholz-Heizung in meiner Doppelhaushälfte einzubauen. Ich bin zunächst auf die Idee eines wasserführenden Ofens mit Anschluss an die Zentralheizung gekommen, habe mich sehr intensiv zuletzt mit dem Wallnöfer-System beschäftigt (incl. Besichtigung vor Ort in Prad/Italien, empfehlenswert!). Das System überzeugt, ich bin aber aus anderweitigen Gründen etwas davon abgekommen und favorisiere jetzt eine Scheitholz-Brennkessel-Anlage und bräuchte hierzu Ratschläge.


    Meine Eckdaten: Doppelhaushälfte mit ca. 70 qm Grundfläche (pro Keller, Erdgeschoss, und 1. Stock plus Speicher ca. 50 qm), also insgesamt ca. 200 qm beheizbare Wohnraum-Fläche. Heizungsanlage ist ein Gasbrenner Viessmann Atola RN mit Nenn-Wärmeleistung 17 bis 48 kW, Einbau 1999. Jährlicher Energieverbrauch zwischen 2.000 bis 2.600 Kubikmeter Gas, entsprechend 20.100 bis 26.900 KWh. Keller, Erdgeschoss und Speicher ausschließlich Fussbodenheizung, lediglich im 1. Stock drei Räume mit herkömmlichen Heizkörpern.

    Mein Ziel wäre es einen Scheitholz-Brenner zusätzlich zur vorhandenen Gasheizung einzubauen, um etwas unabhängiger davon zu sein.

    Jetzt meine Fragen:

    1. Wie kann ich anhand der Verbrauchswerte berechnen wieviel Scheitholz ich im Jahr verbrauchen würde?

    2. Wie groß müsste meine Anlage dimensioniert werden (Pufferspeicher, Scheitholz-Kessel)

    3. Wie kann ich mich in der grossen Vielzahl der Firmen zurechtfinden (Hargasser, Viessmann, Atmos, ETA, HDG u.v.m.), wie komme ich an einen zuverlässigen Installateur? Welches System kann empfohlen werden? Mein Problem: alle von mir kontaktierten Installateure haben wenig bzw. gar keine Erfahrung mit diesen Heizungen (alle wollen jetzt diese Luft-Wärmepumpen einbauen), raten oft ab bzw. man merkt, dass sie keine Erfahrung haben.

    5. Kann ich mir mal eine Anlage vor Ort anschauen und mich im Gespräch persönlich über Erfahrungen, Vor- und Nachteile informieren? Ich wohne ca. 40 km südlich von München.

    Für Ratschläge wäre ich dankbar.

  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • wenn du Qulitativ gut einsteigen willst greife zu Fröling, ETA, Hargassner z.b.

    Bei Atmos bist du ganz unten.

    Die anderen genannten irgendwo dazwischen.

    Wenn du so garkeine Ahnung hast ist es richtig lass es dir von Besitzern zeigen.

    Wenn du die Hersteller anschreibst du möchtest Referenzanlagen sehen werden die guten Hersteller dir das ermöglichen.

  • 20 000kWh sind 5 Tonnen Holz Das sind 10 bis 15 Ster Holz, bei einem hochwertigen Kessel mit wirklich guter Verbrennung und Lambdasondenregelung!

    Hast du eigenes Holz?

    Werkzeuge für die Verarbeitung?

    Platz um für mindestens 2 besser 3 Jahre Holz zu lagern?

    Zeit, um die Anlage zu betreiben?

    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Wer hat dir denn bei 200m² eine Gasheizung von 17-48kw empfohlen?


    Die Frage ist auch, soll Holz oder Gas deine Primärheizung sein? Wenn Gas die Primärheizung bleibt, würde ich das Teil durch nen Viessmann Vitocrossal 300W 19kw ersetzen.

    Hydraulischer Abgleich schon gemacht?


    Wenn du Holz nicht in ausreichender Menge auch auf Jahre hinaus in ausreichender Menge bekommst, dann lass es.

  • Wenn dir der Weg nach Karlsruhe nicht zu weit ist, kannst du bei mir sowohl einen Fröling

    als auch einen Hargassner anschauen. Zwei Objekte am gleichen Platz.

    Erfahrung mit diversen Atmos habe ich auch.

    Alle Anlagen selbst installiert, kann dir also auch da Ratschläge geben.

    Eine Anlage ist auch mit Solaranlage ausgestattet.


    Gruß Gerd

  • Guten Morgen und vielen herzlichen Dank schon mal Euch allen! Ein tolles Forum!


    Zu Ruedi1952: Ja, ich versuche entsprechende Betreiber zu kontaktieren. Die Hersteller, die ich kontaktierte, vermitteln immer nur an Installateure, diese wiederum zieren sich mit Referenzkunden zu benennen (oder haben eben keine ?). Das gibt mir bisher das Gefühl, dass sie in der Materie nicht so sicher sind, jedenfalls nicht so wie sie es im Vergleich zu anderen Heiz-Systemen sind....


    Zu Chaletheizer: Vielen Dank! So über 10 Ster Holz im Jahr habe ich auch überschlagen bei den nachlesbaren Infos. Holz, Werkzeug und Lagerfläche sind vorhanden (bei Deiner Ausstattung bekomme ich trotzdem glänzende Augen!), verbunden mit sehr viel Freude mich damit zu beschäftigen. Es ist natürlich eine große und grundsätzliche Umstellung und mit viel Arbeit verbunden, das ist klar. Eine Gasheizung ist ein Selbstläufer, das ist der Holzvergaser ganz und gar nicht, das muss man sich mit aller Konsequenz klar machen und deshalb nochmals Danke für den deutlichen Hinweis!


    Zu mike: Mir hat mal ein Installateur erklärt, dass man die Heizungen früher (aus heutiger Sicht) eher zu groß dimensioniert hat, das dürfte damals auch bei mir der Fall gewesen sein. Ungeachtet dessen läuft sie sehr zuverlässig, ist jetzt aber halt schon 25 Jahre alt, aktuell kommt noch die generelle Diskussion um fossile Brennstoffe dazu - das war aber nicht mein primärer Beweggrund mich mit einem Holzvergaser zu beschäftigen. Mein Ziel wäre soweit wie möglich mit Holz zu heizen. Wie gesagt, ich würde den Gasbrenner aber auch nicht ausbauen und außer Betrieb nehmen wollen, alleine schon um auf zwei Beinen zu stehen und bei Abwesenheit insbesondere im Winter das Haus beheizen zu können.

    Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich auch eine Solarthermie-Anlage (ca. 6 qm) habe, mit der ich mit dem Brauchwasser von April (evtl. sogar schon Mitte März) bis Mitte/Ende Oktober (i.d.R. komplett) ohne Gasheizung auskomme.

    Ich bin - wie gesagt - etwas unbedarft, kannst Du mir bitte erklären was ein hydraulischer Abgleich ist?


    Zu porme996: Vielen Dank Gerd! Auf Dein Angebot komme ich gerne zurück! Ich bin 1 x im Jahr in Deiner Gegend (das war heuer leider schon im April). Falls es sich nochmals ergibt würde ich mich melden. Das ist jedenfalls ein sehr nettes Angebot und ich denke dabei kann man mehr aus dem Realbetrieb erfahren als durch alle Hochglanzprospekte! Ich bin nicht unter Zeitdruck, das ist mein Vorteil, und ich möchte mich gut und umfassend informieren.

  • Hi,


    ich habe neben meinem HV noch eine Gastherme als Backup. Technisch gesehn ist es also kein gößeres Problem, es so zu lösen wie Du willst. Auch mit Einbindung von Solarthermie.


    Bei der Auslegung des HV kann man folgendes pauschal sagen: Je kleiner der HV und der Pufferspeicher, desto öfters musst Du anfeuern. Da ist die Frage nach der größe des HV/Puffers also auch eine des Komforts.

    Dazu gehört auch der Aufstellungsort des HV. Denn da wo der HV letztendlich steht müssen die 10 Tonnen Holz pro Jahr auch hin ;)


    Bezüglich der Hersteller würde ICH auch immer zu einer teureren Lösung tendieren. Mein Rennergy (=Hargassner) ist schon sehr komfortabel in der Handhabung. Ebenso auch in der Qualität.

    Lambdaregelung incl. Restwärmenutzung etc. sind in meinen Augen ein absolutes muss.


    Gruß, Uwe

    Holzvergaser in Betrieb seit 2014

    Rennergy 40kw Kessel mit Anzündautomatik etc., baugleich mit Hargassner


    Hier gehts zu meiner Neuvorstellung


    Holzbeschaffung mit, Stihl MS, Fahr D180 und Posch Hydromat 15


    Wärmeerzeugung ca. 40.000 KW/h im Jahr

  • Wenn du nicht selber bauen willst wirst du automatisch in den höheren Preisklassen sein.

    Google EU Gewährleistung dann weißt du warum.

    Musst nicht alles Holz am Ofen lagern aber für drei Tage sollte es schon sein.

    Ich kann ca. für 3 Monate am Ofen lagern. Habe noch zwei überdachte Lager. Alles andere liegt im Freien und trocknet da auch.

  • Servus,

    Ich habe vor 14 Jahren einen Scheitholzkessel zu meinem Viessmann Gaskessel dazugebaut.

    Allerdings einen Naturzugkessel Eta BK15, 15 Kw, aber mit größeren Luftblechen, so dass er eher 20 Kw haben dürfte.

    Nachdem es mir immer besser gelang, nur den Eta zu betreiben, habe ich letztes Jahr den Gaskessel stillgelegt.

    Ich brauch ca. 10 bis 12 Ster Holz, halb weich, halb hart, kaufe mein Holz ofenfertig.

    Gelagert wird in der Garage, ca 15 Ster, leicht in die anliegende Werkstatt zu transportieren, wo der Kessel steht.

    Warmwasser im Sommer über 4 qm Vakuumsolarröhren, 380 Liter Wasserspeicher.

    Darin ein Elektroheizstab 6 kw, falls mal keine Sonne ist.

    Wir haben ca 200 qm beheizbare Fläche, freistehendes EFH, Bj 60, neue 2fach verglaste Fenster 1996, 6 cm Vollwärmeschutz, also nixbesonderes.

    Inzwischen sind die Kinder aus dem Haus und es wird nicht mehr alles beheizt, aber der Kessel schafft auch, wenn voll beheizt wird.

    Zu Gaszeiten habe ich ca 16000 KWH Gas verbraucht.

    Mein Pufferspeicher hat 1200 Liter, den würd ich heute doppelt so gross machen.

    Ich heize gegen Nachmittag oder Abend an, wenn der Puffer ziemlich runter ist, dann brennt der Kessel bis ca. 22 oder 24 Uhr dann ist der Puffer voll.

    Der Kessel ist so in die Heizung eingebunden, dass wenn der Gaskessel anspringt, wenn die benötigte Vorlauftemperatur nicht mehr erreicht wird , ein Umschaltventil auf einen Kreislauf ohne Puffer umstellt, so dass nicht der Gaskessel den Puffer mit aufheizen muss.

    Passiert ja inzwischen nicht mehr, da Gaskessel stillgelegt.

    Die ganze Steuerung der Pumpen etc lief und läuft immer noch über die Steuerung des Gaskessels.

    Ich finde das System super und würde es sofort wieder machen.

    Inzwischen halt mit einem modernen Holzvergaser, mir gefällt da der Eta sehr gut.

    Naturlich kannst du dir das gerne ansehen, ist halt kein Vergaser, sondern ein Naturzug.

    Standort Regensburg.

    Viele Grüsse,

    Paul

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