Hallo,
meine Steuerung hat inzwischen einen Stand, der hier im Forum vielleicht Interesse finden könnte. Daher noch mal eine etwas genauere Darstellung.
Zunächst mal zum Namen "FS462a", bzw. "FS462l". "FS" steht für Feuerungssteuerung. Nicht mehr Heizungssteuerung, weil bis jetzt ja nur der eigentliche Feuerungsprozeß gesteuert wird. Die Steuerung der Heizung -sprich die der Heizkreise- kommt demnächst in Schritten. "a" steht ursprünglich für Atmos, weswegen die Steuerung in dieses Plastikgehäuse kam. Für Vigas ist sie aber genauso geeignet, da man im Setup alles umstellen kann. "l" bedeutet "Lambda"-Option. In diesem Falle ist eine Erweiterungskarte installiert, welche den zweiten Lüfter stufenlos steuern und vier Relais schalten kann. Mit diesen vier Relais kann man einen Belimo (z.B.LM230), einen Absauglüfter(dürfte nur die Vigas-Heizer interessieren) und eine Brauchwasserpumpe ansteuern.
In der Grundversion werden bis zu fünf Temperaturen und ein Türkontakt "eingesammelt". Gesteuert wird ein Lüfter(Saugzug oder Druckluft) und die Kesselpumpe zum Laden des Pufferspeichers. Im Holzvergaserbetrieb wird der Kessel von Hand gestartet. Man legt Holz ein, zündet den Kessel von Hand und betätigt im Bedienmenü die HV-Start-Funktion. Im Hauptmenü wird der Betriebszustand „HV-Anheizen“ angezeigt. Der Kessel wird jetzt hochgeheizt. Ob ein Feuer brennt wird über die Abgas- und die Kesseltemperatur erkannt. Steigt die Abgastemperatur binnen 60min. nicht über 80°C, bzw. die Kesseltemperatur nicht über 60°C(beide Werte sind im Setup einstellbar), so schaltet der Kessel ab. Im Hauptmenü wird dann der Betriebszustand „Aus“ angezeigt. Es leuchten dann die LED „Brennstoff alle“ und „Stop“. Der Zündvorgang kann neu gestartet werden.
Sind die Kesseltemperatur über 60°C und die Abgastemperatur über 80°, so geht der Kessel in die Regel- bzw. Modulationsphase. Hier wird die Leistung des Gebläses in Abhängigkeit der Kessel- und der Abgastemperatur gesteuert. Im Hauptmenü wird der Betriebszustand „HV-Modulation“ angezeigt. Es leuchtet auschließlich die LED „Start“(grün).
Unterschreitet der Kessel die Abgastemperatur von 80°C, so schaltet er das Gebläse sofort ab. Dies dient der Gluterhaltung. Steigt die Abgastemperatur (z.B. nach Überwindung eine Hohlbrandes) wieder über die 80°C, so arbeitet die Steuerung im Modulationsbetrieb weiter. Unterschreitet dagegen die Kesseltemperatur 60°C, so schaltet der Kessel erst nach Ablauf einer Nachlaufzeit(einstellbar) ab.
Es leuchten nach Abschaltung die LED „Brennstoff alle“ und „Stop“, im Hauptmenü wird der Betriebszustand „Aus“ angezeigt.
Man stellt eine Kessel-Solltemperatur ein. Diese bleibt gespeichert. Beim Heizvorgang nähert sich nun die Ist- der Solltemperatur und je näher sich dies kommen, um so langsamer läuft der Lüfter. Das ist mit "Modulation" gemeint. Gleichzeitig wird die Abgastemperatur überwacht. Übersteigt diese eine Temp. von z.B. 130°, wird der Lüfter wiederum langsamer, egal, was die Kesseltemp. sagt. Erreicht die Abgastemperatur einen höheren Wert, z.B. 230°, steht der Lüfter dann oder läuft mit einer einstellbaren Mindestleitung. Das ist beim Atmos sehr empfehlendwert, da der schnell zum Verpuffen neigt. Beim Vigas aber glaube ich auch. Dadurch stellt sich eine Abgastemp. irgendwo in der Mitte ein und diese bleibt das konstant. Der Kessel kann damit sehr gleichmäßig abbrennen und zwar mit der Leistung, die für die momentanen Anforderungen optimal ist. Man spürt das im Holzverbrauch deutlich.
Wer das nicht will, oder beispielsweise mit Klappen regeln will, der kann die Modulation wie auch die Abgastemp.-Regelung auch abschalten. Dann liefe der Lüfter mit einer einstellbaren konstanten Leitung bis er die Kessel-Solltemp. erreicht hat, schaltet dann ab und 5K drunter wieder zu.
Es wird neben Abgas- und Kessel- auch die Puffertemperatur überwacht und danach die Kesselpumpe angesteuert. Kommt der Kessel über 60° und der Puffer liegt mind. 5K unter dem Kessel, geht die Pumpe an. Sind Kessel- und Puffertemp. gleich oder der Kessel unter 60°, geht die Pumpe wieder aus. Das ganze nennt sich Differenzregelung und gibt es im übrigen auch als Einzelgerät zu kaufen. Ist der Pufferfühler richtig gesetzt(also am unteren Teil des Puffers, aber über dem Heizkreisrücklauf), wird somit verhindert, dass ein abgebrannter Kessel den Puffer wieder "leersaugt".
In der Grundversion kann man optional einen zweiten Pufferfühler installieren. Mit diesem kann man eine zweite Puffertemp., vorzugsweise eine obere messen. "Oben" heißt zwar oben, aber man sollte diesen Fühler nicht unmittelbar am Kesselvorlauf zum Puffer setzen. Da mißt man eher noch die Kessel-, nicht die Puffertemp.. Daher eher etwas unter dem Einlauf. Die obere Puffertemperatur wäre aber uninteressant, wenn man damit nichts macht. Somit kann man auf Wunsch den Ladezustand des Puffers in Prozent anzeigen. Dieser ist dann das Verhältnis der Pufferdurchschnittstemparatur zur Kessel- bzw. Puffersolltemperatur. Eine Puffersolltemperatur wiederum kann man angeben, wenn man die sogenannte Pufferladesteuerung aktiviert. Dann wird als Bezugsgröße für die Leistungsmodulation nicht mehr die Kessel- sondern die Pufferdurchschnittstemperatur genommen. Damit macht der Kessel länger Leistung, auch wenn die Kesseltemperatur schon ziemlich weit oben ist. Bei großen Puffervolumina macht sich das bezahlt.
Für die Steuerung gibt es nun auch ein Gehäuse, welches genau auf den Vigas paßt. Darin enthalten ist auch ein Netzschalter. Bei meinem Besuch bei Thunderbolt habe ich gesehen, dass der Vigas sowas gar nicht hat. Jetzt könnte er haben.
In der Grundversion würde die Geschichte also so aussehen:
Von hinten:
Diese vielen runden Schlitzchen sind vorperforierte 12,5mm-Löcher für Kabeldurchführungen. Wenn man also mit Kabeln nicht durch das Kesselgehäuse gehen will oder kann(spätestens bei Heizkreises dürfte das nicht mehr gehen), kommt man hier vernünftig und zugentlastet aus den Gehäuse raus.
Will man einen Lambdacheck einsetzen -möglichst eben in Verbindung mit der FS462, so kann man folgende Frontplatte nehmen:
In die untere rechte Aussparung wird der Lambdachek mit einem Stück Hutschiene montiert. Damit ist der dann auch vernünftig untergebracht. Allerdings wird man hierfür die Anschlußleitung zur Sonde verlängern müssen. Das wäre nach LambdaCheck-Bedienungsanleitung kein Problem, sofern man beachtet, dass die Sonde über den schwarzen Schlauch vernünftig Luft bekommt.
Apropo Lambdacheck! Den kann man anschließen, wenn eine Erweiterungskarte installiert und die entsprechende Software bei mir freigeschaltet ist. Der Lambdacheck hat einen "0...10V"-Ausgang. Dieser Ausgang kann einen 24V-Belimo steuern indem er eben 0 bis 10V rausgibt, je nachdem wie die Klappe sich gerade stellen soll. Er gibt also eine "Stellgröße" in Fomr einer Spannung aus. Diese Stellgröße kann die FS übernehmen und daraus eine Lüfterleistung machen. Das wäre dann der Sekundärlüfter. Über eine "Lüfterdrosselung" kann man den Lüfter zusätzlich seinem Stellbereich anpassen. Er regelt dann eben nicht mehr von 0 bis 100%, sondern vielleicht nur bis 60 oder 80%. Angezeigt wird im Bedienmenü dann trotzdem der Leistungswert, den der Lambdacheck übergibt.
Alternativ zur Ansteuerung eines Sekundärlüfters kann man auch einen Belimo (z.B. LM230 in "Auf-Zu-Steuerung") ansteuern. Der Sekundärlüfter liefe dann konstant mit und ist wiederum mit der Lüfterdrosselung einstellbar.
Der Lambdacheck kann aber nicht nur die Stellgöße ausgeben, sondern stattdessen die Meßgröße. Also den gemessenen Lambdawert, bzw. Restsauerstoff. Dazu muß man diesen umprogrammieren und wie das geht, steht in dessen Bedienungsanleitung. Erhält nun die FS diese Meßgröße, kann sie sich die Stellgröße selber ausrechenen. Das einmal via Software-PID-Regler(Regelparameter allerdings von Hand einzustellen) oder durch einein anderen Regelalgorythums, der bei der Kesseltemperaturmodulation auch schon Anwendung findet. Es ist wählbar. Mit dem Lamda-Signal wird zudem in Echtzeit ein feuerungstechnischer Wirkungsgrad ausgerechnet. Dazu muß man der Steuerung allerdings noch ein paar Parameter wie Holzfeuchte, Brennwert und CO-Gehalt mitteilen, die man teilweise aus den Kesseldaten entnehmen kann oder abschätzen muß. Dieser Wirkungsgrad ist sicherlich nicht das messtechnsiche "non-plus-ultra". Er dürfte aber zur Optimierung der Heizvorgänge und Ermittlung der besten Einstellungen Dienste leisten.
Die Angelegenheit ist logischerweise noch in einer Testphase. Am Schreibtisch beim programmieren geht das alles ordentlich, aber am Kessel im Keller sieht es oft anders aus. Ich sage das lieber vorher. Blöderweise habe ich aber noch keinen Holzvergaser und obwohl ich dieses Jahr eigentlich zuschlagen wollte, ging es geometrisch einfach nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Von meinen zeitlichen Problemen ganz abgesehen. Daher: Auf die lange Bank damit. Zumal der Entwickler ein schlechter Tester ist, da er sein "Kind" anders anfäßt, als ein Außenstehender. Und es sollten möglichst auch mehr als zwei, drei Leute sein.
Um aber dennoch testen zu können biete ich die ersten Steuerungen zu Vorzugspreises an(eine ist schon weg). Wer also Interesse hat und möglichst in der Nähe Südthüringens wohnt wäre mir herzlichst willkommen.
Hier mal die aktuelle Bedineungsanleitung: [file name=BAfs462a_1.pdf size=917865]http://holzvergaser-forum.de/m…gacy/files/BAfs462a_1.pdf[/file]
[URL =http://www.vollmar-elektronik.de/Produkte]Thomas Vollmar[/URL]