Mindesttemperatur Rücklauf - Rücklaufanhebung

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 36.875 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Randy.

  • Hallo,


    Die max. Rücklauftemperatur richtet sich nach dem verwendeten Brennstoff und mit welchem O2 dieser verbrannt wird.


    Die genannten 72 °C sind eine Temperatur bei der Kondensat im Kessel unter normalen (?) Umständen nicht mehr auftritt.
    Damit kommt es nicht darauf an diese Temperatur genau einzuhalten, sonder nur das es nicht zu Kondensat kommt.
    Also ausprobieren, im Bereich des Rücklaufeintrittes am Vigas, ganz hinten wo es in die Rohre geht sollte
    keine Rostbildung sein.


    Bei Industriekesselanlagen mit Holzfeuerungen habe ich Teeransätze mit Schwitzwasser nicht gesehen.
    Die fahren dann aber mit über 110°C im Vorlauf und über 90°C im Rücklauf.


    Bei kleineren Anlagen mit Vorlauftemperaturen bis 90°C waren diese Probleme aber immer vorhanden.


    Es dauert natürlich schon ein wenig bis Stahl mit 5...6mm durchrostet.
    Die Fa. Viessman kann evtl. ein Lied davon singen, bei deren Ölkessel.
    Ist bei Öl aber schlimmer, da Schwefel im Öl mit dem Wasserdampf sich in Schwefelsäure (H2SO4 +H2SO3) umwandelt.


    mfg
    HJH

  • @ HJH,


    bei Industriekesselanlagen wird auch eine höhere Wassertemp gefahren weil der Druck in der Anlage entsprechend höher liegt. In dem Kraftwerk in dem ich mal arbeitete fuhren sie mit 500° Wassertemp bei 150 atü.


    Vollmar,


    Ich habe seit 2005 als ich meinen GSE installierte ein 61° Thermoventil ESBE eingebaut. Mir hat ein alter HB damals genau das gesagt was Du geschrieben hast: Je höher die Öffnungstemp umso mehr mußt du Holz verbrauchen ehe er auf diese Temp kommt. Es reichen 60° als Rücklauftemp für einen Kessel damit er lange hält.
    Gruß jürgen

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hallo Thomas!
    Thunderboldt schrieb:

    Zitat

    das Problem sind zum einen Unzuverlässige Heizungsbauer (ohne Vorgabe wir eingebaut ws da ist) wie mir Rika berichtete, zum anderen nicht genau öffnende Patronen. Meine 72er öffnet sich bei ca. 65°-68°, hält dann aber die VL-Temperatur auf 72°.

    Das kommt auch drauf an, wie die patrone eingebaut ist:


    Meine Termovar Ladepumpengruppe ( != Ladeventil !!!) hat auch einen 72° Einsatz.
    Original hat der den VL auf 72° geregelt, bei >25kW Leistung ist dann die RL_temperatur auf 56° gesunken.
    Man sieht, daß man so ca 15-17° Spreizung braucht, um die Leistung mit dieser Pumpe & Verrohrung (5/4") abzuführen.


    Aufgemacht, gesehen, daß der Körper der Patrone im VL-Strom liegt, umgebaut -> die Mitte war konstant, bei steigender Leistung ging der VL in die Höhe 75-77°, der RL hinunter, aber nur mehr bis 60°.


    Nochmals umgebaut -> der RL ist auf 65° festgenagelt, der VL ist so 82-84°, bei steigender Leistung geht der VL normal bis 85°, selten bis auf 87° hinauf.


    Allerdings ist jetzt der ohnehin schon geringe Durchfluß weiter gesunken.
    (die Original 2-3 cm2 Querschnitt führen meine 5/4"-Verrohrung sowieso ad absurdum).
    Das äußert sich so, daß wenn der RL vom Schichtpuffer >55° wird, dann wird der Termovar überrannt und die RL-Temp steigt auf gut 70°, VL auf 87°
    Also kann ich keine größere Patronen nehmen sonst bin ich in der Ventilator-Abschaltung / TAS.


    Für den 15/25er ist das ok so.
    Für einen 40er würde ich das nicht mehr verwenden, wenn der so seine 60kW liefert (original ist die Pumpengruppe bis 80kW zugelassen - naja mit < 40°RL-Temperatur geht sich das bei 72°VL vielleicht aus).
    Insofern ist Thomas' Idee mit der 85°-Patrone als VL-Regelung nicht so verkehrt - nur daß der RL mit der Leistung stark schwankt, und daher im mittel zu hoch liegt.


    Daß die 72°-Patrone bei mir jetzt auf 65° regelt kommt wohl von folgenden Faktoren:
    1) Der Hauptteil der Patrone liegt immer noch im heißen Bereich.
    2) der Kaltwasser-Zulauf läuft durch den gleichen (dickwandigen!) Guß-block wie der VL und der zusammengemischte RL.
    Speziell die 20cm parallel zum gemischten RL kühlen den gemischten RL wieder ab (der Sensor ist am Ende der parallelen Strecke). Das erklärt evtl. auch, warum der 55°-RL-Eingang schon kritisch wird - der kommt dann vielleicht schon mit fast 60° zum Mischer und kann den heißen VL kaum mehr abkühlen.


    Ich bin im Moment ganz zufrieden - wobei evtl ein Mittelding zw. 1. und 2. Umbau - näher am 1. Umbau - das Optimum wäre: speziell bei Vollast, wenn die Spreizung groß ist, macht es am wenigsten, wenn die RL-Temperatur etwas fällt.
    Dann wäre auch der VL konstanter.


    Angestrebtes Optimum: Regelung der Mitteltemperatur: also 60% RL /40% VL Regelung. Der erste Umbau war schätzungsweise so 40/60.
    Da sollte dann der RL bei 65° liegen und nur bei Vollast bis 60° fallen, der VL in der Regel bei 75-77° und im Extremfall bis 80° hinaufgehen.


    Ist halt die Frage was bei Vollast schlimmer ist: <60° RL (evtl. Kondensat, das bei nachlassender Leistung & höherer Temperatur wieder weggebrannt wird) oder >90° VL (Ventilatorabschaltung & TAS)


    lG,
    Albrecht

  • Hallo,


    wenn man nun die ganzen Probleme liest, kann man dann nicht zu dem Schluß kommen, es muß doch etwas geben damit es besser funktioniert?


    Man nehme einen 3wegemischer mit dem Motor dazu + eine Centrareglung mit dem dazugehörenden Anlegefühler (habe ich bei ebay für ca 120 € ersteigert).
    Es sollte in diesem Jahr schon eingebaut werden aber..... nun 2010.
    Damit kann ich die entsprechende Rücklauftemp in den Kessel einstellen, alles andere geht in die Puffer! Mit entsprechendem Ventil kann man sogar sofern noch warmes Pufferwasser vorhanden ist seinen Kessel damit vorwärmen bevor man ihn anheizt. Schaltbild dazu habe ich und kann wenn gewünscht einstellen.
    Gruß jürgen

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    Mit freundlichem Gruß Jürgen


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    UVR 1611

  • Hallo Jürgen!


    Ich hab mein Termovar soweit im Griff. Problem behoben.
    Den Kauf empfehle ich auf keinen Fall.


    Und nachdem ich ein 5/4"-Mischerventil-Hydraulikteil herumliegen habe, überlege ich mir, ob ich da ein Thermo-Oberteil und einen UVR1611-Ausgang spendiere.


    Problem: dann muß ich eine Pumpe (hab ich auch noch herumliegen) direkt in den 2"-Flansch des Kessels einschrauben sonst komme ich nicht ums Eck.
    Das Termovar ist halt so schön klein - baut nach hinten gerade mal 20-25cm für Pumpe+Ventil+Absperrkugelhähne.
    Diskret aufbauen ist jetzt sehr knapp.


    Auch muß man das aus Sicherheitsgründen so einbauen, daß stromlos=offen (Thermosiphon).
    Und überleg dir mal, was passiert, wenn
    1) Strom fällt aus
    2) Ventil-elektrik fällt aus (sind nicht allzu haltbar bei den Temperaturen)
    3) Ventil klemmt mechanisch


    Bei der Ladepumpengruppe gibt's zumindest noch die Thermosiphonklappe, wenn Strom oder Pumpe mal ausfällt.
    Nicht daß man mit Thermosiphon bei Vollast die ganze Wärme wegbringt - aber zumindest einen Teil. Den Rest schafft dann Ventilatorabschaltung & TAS.


    BTW: wer hält eigentlich die 1,5m Cu15-Rohr bei der TAS für ausreichend, um 30kW abzuführen ?



    Pro Umbau (bei mir):
    1) mit 380V-Pumpe bei 5/4" sollte dann turbulenter Durchfluß zu schaffen sein :)
    2) die SW-Lösung ist immer flexibler: (default: geschlossen - bei T>Schwellwert takten nach diff, T>Max ganz offen)
    3) die beengende Hydraulik fällt weg (Ventil & Absperrkugelhähne & Pumpe)


    Contra:
    1) Elektrik/SW ist um einiges komplexer als simple mechanische Systeme. Viel mehr Fehlermöglichkeiten s.o.
    2) Ich will den turbulenten Durchfluß nicht im ganzen Haus hören :(
    3) default-geschlossen & stromlos-offen heißt Dauerstromverbrauch
    4) mechanische Beengtheit
    5) kein Platz für einzelne Absperrkugelhähne
    6) wieder schweißen - wo doch jetzt alles voll Isolierung ist.
    7) nöö - es funktioniert jetzt sehr gut so - bloß nix ändern - es gibt noch genug andere Baustellen.


    nur so als Anregung - muß jeder selbst entscheiden - bei Neubau & Änderung
    Grüße,
    Albrecht

  • :) @ Erwin , war ja auch ein Witz bin doch sehr zufrieden mit meinem Atmos und ihr seids mit euerem Vigas,


    zum Thermovar muss ich sagen habe es heute nochmal extra kontrolliert und ja es ist wohl ne 62er Patrone..


    Ich muss aber auch sagen das ich damit bis jetzt keine Pobleme habe...


    Die Spreizung des RL und VL kann ich über die Drossel noch etwas vergrößern..


    So liege ich nach einer Stunde Abbrand bei ca. 80 Grad VL und ca.60 RL im Kessel.


    Ich denke das ich damit zufrieden sein kann, Pumpe läuft bei mir sowieso auf Stufe 3,


    Womit sich aber meine Theorie hier nochmals bestätigt hat je mehr Wasser (Durchfluss)desto mehr Abnahme in KWH.


    Ich denke das die ganze sache eh nicht wirklich zu was führt da jeder andere gegebenheiten hat...


    Ich habe sogesehen zb. 4,5m Leitungen bis zum Puffer... :(

  • Ich hole diese alte Thema mal wieder hoch.
    Mir kam der Gedanke ob es nicht auch hier möglich ist die Rücklauftemperatur in den Kessel Variabel nach Abbrandphase zu wählen.
    Das ist erstmal rein theoretisch da ich ja den Laddomat 21 habe, kann ich da sowieso nur bedingt was machen.
    Mir geht es speziell um die Glutphase. Feuchtigkeit aus dem Holz ist ja dann ansich nicht mehr im Kessel vorhanden.
    Würde es hier schaden wenn ich, sagen wir mal auf 50 oder sogar auf 40 C° Rücklauf absenke?

  • Hallo Randy


    Ich gebe dir Recht ,eine variable Rücklauftemperatur ist mitunter sehr von Vorteil.


    Einseits geht es ja darum nicht durch eine zu niedrige Rücklauftemperatur den Kessel unnötigen
    Korrosionen auszusetzen (unter 55°C); (Gußkessel lassen grüßen)


    Anderseits den Wärmetauscher des HVG entsprechend auszunutzen (sind ja immer zu klein gebaut)
    (mit der niedrigsten Rücklauftemperatur - ergibt auch den höchsten Wirkungsgrad)


    Wichtig ist auch ein möglichst hoher Kesselumtrieb um einen guten Wärmeübergang zu gewährleisten.


    Leider stellt sich die Physik da etwas quer um alle divergierenden Faktoren auszugleichen:


    Eine hohe Rücklauftemperatur bewirkt gute Brennverhältnisse dh man hat höhere Gluttemperaturen -damit verbunden
    höhere Holzgasentwicklung ,weil Brennkammer und Glutbett nicht so sehr gekühlt werden.
    Leider kühlt auch eine höhere Rücklauftemperatur (und niedrige Durchfluss) den oberen Vergasungsraum nicht mehr so
    gut,das dieser eher in Flammen steht (ist bei den meisten HVG einlauf der Rücklauftemperatur)so das der Größe des
    Vergasungsraum (Füllraum) Grenzen gesetzt sind.


    Inwieweit das heruntersetzen der Rücklauftemperatur noch vorteile bringen könnte in der Gluterhaltung kann ich nicht
    sagen ,weil ich den HVG in der Gluterhaltung und im Ausbrannt auf max Temperatur schalte (92°C) um ein Abkühlen der Glut möglichst
    hint an zu halten. (Spreizung ist 30°)


    Ich habe meinen Kessel ohne Regelung gekauft und die Rücklaufanhebung selbst gebaut
    (ESBE 3 Wegeventil ARA 132 ; ESBE Stellmotorregler ARA Serie 600).
    Varable und einstellbare Rücklauftemperaturen über UVR x2.


    Wichtig ist auch eine möglichst hohe Rücklauftemperatur um stabile Verhältnisse in der
    Brennkammer zu haben (ist bei mir auch regelbar ) in der Anheizphase gehe ich auf 75°C;
    im Betrieb auf 62°C ; Sicherheitsschaltung 57°c bei Ofentemperatur über 94°C .


    Es gibt sicher noch ganz viele Variationen in den Verbrennungsmöglichkeiten des HVG, wichtig ist aber ,
    jeder Kessel hat seine Eigenheit und es ist nicht immer leicht alles unter einen Hut zu bringen ,
    um das Optimum für seine gesamt Anlage zu finden.


    mfg Ludwig

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Mit einer flexiblen Steuerung kann man in der Glutphase sicherlich einiges erreichen in sachen Mindestbelüftung.
    In der Regel geben die meisten Steuerungen aber zum Schluss nochmal eher Gas weil sie ja die Abgastemperatur halten wollen .Hier war ebend mein Gedanke, ob es nicht sinnvoll ist mit einer geringeren Rücklauftemperatur als gefordert zu fahren, damit sich der Abgasverlust in Grenzen hält.


    Anders währe das bei Steuerung nach Kesseltemperatur.Hier müsste man noch etwas weiter gehen.RLA funktion entweder aufheben aber gleichzeitig die Pumpendrehzahl drosseln um auf bzw. etwas über Nennkesseltemperatur zu kommen.Oder wenn machbar nur die RLA Temperatur am Mischer drosseln.


    Die frage ist halt ob etwas dagegen spricht.Könnte mir vorstellen das auch die Raumluft ne Rolle beim Thema Kondensation im Kessel spielt.
    Es würde wohl auf eine Regelung hinauslaufen in Abhängigkeit vom feuchtigkeitsgrad des Abgases.

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