HVG sinnvoll bei meinem Projek? Vorschlaege?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.343 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von paul.

  • Hallo zusammen,


    ich ueberlege derzeit meine Anlage zu optimieren.


    Leider bin ich mir nicht sicher, inwieweit ein weiterer "Kessel" bei mir Sinn macht und wann sich das Ganze amortisieren wuerde.
    Ich sage an dieser Stelle absichtlich Kessel, da es ja nicht zwingend ein HolzVergaser sein muesste.


    Ich moechte Euch ein wenig meinen derzeitigen IstZustand beschreiben und auch die vorherigen Gegebenheiten.


    Wir haben ein ca. 110 Jahre altes Bauernhaus.
    Das Haus haben wir vor gut 8 Jahren uebernommen und angefangen zu sanieren.
    Es wurde nach aussen hin gedaemmt und verschiefert.
    Im weiteren Verlauf wurden "Verbesserungsmassnahmen" durchgefuehrt (die noch nicht abgeschlossen sind), wie bspw. KellerSanierung inkl. DeckenDaemmung, dann "kalter Dachboden", neue Fenster usw usw.


    Es wurde vor 8 Jahren eine komplette Anlage von DeDietrich installiert. Ein 21kW NiederTemp.Kessel (keine Ahnung was sich der HB damals dabei gedacht hat) inkl. 300 Liter Boiler fuers Brauchwasser und einer 5qm FlachkollektorSolarAnlage.
    Zum Kessel. Anfangs hatte dieser einen OelBrenner inkl. 3000 Liter OelVorrat. Dann, ein paar Jahre spaeter, wuerde der Brenner durch einen GasBrenner ausgewechselt - unser Dorf hat Erdgas bekommen.
    Die Flachkollektoren haben nie richtig funktioniert, so dass ich die nach etwa 5 Nachbesserungen abgeschafft habe.
    Seit diesem "Solar-Disaster" hat sich mein damaliger HB nicht mehr gemeldet. Da die meisten "groesseren Projekte" letztes Jahr erst ein Mal beendet waren, habe ich mich selber mit meiner Heizung angefangen zu beschaeftigen.
    Ich habe folgende Nachbesserungen durchgefuehrt (mal von Massnahmen, wie Boiler-Nachdaemmung etc.pp. abgesehen):


    - letzten Winter habe ich einen wassergefuehrten Kaminofen mit 15kW installiert (Wirkungsgrad um die 80%. RaumseitigeAbstrahlung ca. 2kW).
    - zusaetzlich zum Ofen ist ein 800 Liter Pufferspeicher (inkl. Solar-WT) dazu gekommen
    - vor 3 Monaten habe ich eine 15qm Solar-Anlage (90 VakuumRohren) angeschlossen
    - gesteuert wird alles ueber eine UVR1611 (ist noch nicht komplett alles angeschlossen, aber wird in den naechsten Tagen geschehen - Programm ist fertig - auch fuer HeizkreissAnforderung etc.pp.)


    Die Hydraulik ist bisher noch nicht 100%ig optimal, da ich mir nicht sicher gewesen bin, ob der Ofen tatsaechlich das leisten wird, was ich ausgerechnet habe, habe ich ihn so angeschlossen, dass er den Puffer belaedt, die GasTherme aber das heisse Wasser aus dem Pufferspeicher in ihren Ruecklauf bekommt - somit kriegt der Ruecklauf "heisse Bruehe" und der Brenner springt nicht an.
    Im Fruehjahr wollte ich dies abaendern - dann werde ich wohl die Gastherme erst ein Mal komplett ausschliessen aus der Hydraulik und so schalten, dass sie im "Notfall" anspringt.


    Wir haben etwa 120qm Wohnflaeche. In den naechsten 2 Jahren kommen noch ein Mal etwa 30qm dazu (Scheune wird ausgebaut).
    Bewohnt wird das Haus von 4 Personen (2 Erwachsene und 2 KleinKinder).


    Nach der Installation des Kaminofens habe ich es darauf angelegt und habe im letzten Winter bei mehreren Tagen hintereinander unter -10°C (WesterWald) ausschliesslich mit dem Ofen geheizt. GasTherme wurde abgeschaltet. Es hat funktioniert, nur man muss wirklich diszipliniert sein und einiges an Holz ins Haus schaffen.


    Bei der Witterung, wie sie in den letzten Tagen gewesen ist, brauche ich hochgerechnet etwa 1 RM Holz im Monat - also nicht die Welt (WarmWasser inkl. Heizung). Klar, wenn die Sonne mitspielt, weniger. (Es handelt sich hierbei um Mischholz - Buche, Eiche, Weide, WildKirsche, Fichte, Kiefer).
    Ich vermute, dass ich bei Minustemp. um die 3RM brauchen werde (im Monat). Leider ist der letzte Winter nicht wirklich praesentabel / aussagekraeftig, da das Holz nicht optimal getrocknet war (habe ich vom Bekannten gehabt), und ich da auch noch die GasTherme eine Zeitlang im Betrieb hatte.


    Bei dieser Witterung (wie heute / in den letzten Tagen) heize ich den Ofen fuer etwa 2h morgens an. Die Restwaerme sowie der Puffer reichen fuer einen halben Tag. Dann wird spaet Nachmittags / Abends wieder befeuert - dann fuer vielleicht 3-5h - je nachdem wie kalt es draussen wirklich ist (bei 15°C macht es natuerlich keinen Sinn :) ).


    Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, aber wenn man den Ofen vollLaden wuerde, wuerde er sicherlich 5h brennen ... wenn ich 3-4 Scheihoelzer (33er) drauf schmeisse, dauert es etwa 1.5h, dann lege ich noch ein Mal 1-2 nach ... das reicht locker. Ich koennte auch 50er Scheitholzer drauf tun, aber wie sinnvoll dies ist, sei mal dahin gestellt - der Brennraum weisst diese GroessenOrdnung auf jeden Fall auf (in der Breite).


    Was mich persoenlich an der jetzigen Situation stoert, sind:


    - den ganzen Dreck schleppt man sich ins Wohnzimmer. Bei 1RM im Monat ist dies zu vernachlaessigen (qualmen tut der Ofen gar nicht), aber beim Mehrverbrauch macht sich dies natuerlich bemerkbar
    - was mich am meisten Stoert ist der _nicht_ vorhandene Komfort. Ich muss wirklich diszipliniert und konsequent bleiben, sonst wird's kalt (ich meine klar, bei dieser PufferSpeicherGroesse - geht's eben nicht anders; aber groesseren Puffer wuerde der Ofen sicherlich nicht mehr packen beim sinnvollen Abbrand)


    Der Vorteil an der "Beschaffung" war der, dass mich der Kaminofen-Einsatz keine 800 EURonen gekostet hat. Ich habe alles in Eigenleistung gemacht. Inkl. Material und Pumpenstation (mit Ruecklaufanhebung) hat mich die Installation etwa 1600-1800 EUR gekostet. (Pufferspeicher rechne ich nicht dazu, da dieser ehe wegen der SolarAnlage gebraucht wurde - und hier habe ich bereits die Foerderung vom BAFA erhalten).
    Die Rueckzahlung des GasVersorgers wird sich auf min. 1200 EUR belaufen - also passt die Rechnung ja.


    Holz bekomme ich (nahezu) kostenlos - ich muss es faellen, entasten, spalten und Heim bringen. Geraetschaften sowie Lagerplatz sind vorhanden.


    Jetzt ueberlege ich eben mein System so zu optimieren, dass ich mehr Komfort habe. Also bspw. ein Mal am Tag heizen und 24h Ruhe haben. Im Endeffekt wuerde ja ein Vigas 15kW bspw. voellig ausreichen (nur als Beispiel).


    Ich denke, wenn ich "faul" waere und die Gastherme entsprechend anspringen lassen wuerde, wuerde mich das im Jahr um die 400-500 EUR Gas kosten.


    Mein Problem, welches die Gesamtkosten des Projekts in die Hoehe treiben wird, ist die Tatsache, dass der "einfache Kamin" mit dem EdelstahlSchornstein/-Rohr fuer die Gastherme belegt ist (130er Zug). Ich habe auch keine Moeglichkeit einen weiteren Kessel in der Naehe des Schornstein zu stellen, so dass ein weiterer Kamin erforderlich waere (PiMalDaumen 1.500 EUR zusaetzliche Kosten).
    Im Heizungsraum ist noch genug Platz fuer 3 Pufferspeicher in der selben Groessenordnung, wie der bisherige. Problem ist nur, dass ich eine max. Deckenhoehe von 2.05m habe :( also muessten es 800er werden, oder irgendwas im Selbstbau.


    Leider weiss ich nicht, wie sinnvoll eine entsprechende Anschaffung eines Holzvergasers (od. vergleichbar) in meiner Situation waere/ist.
    Im Endeffekt muesste man einfach rechnen, wann sich die komplette Anschaffung inkl. Installation amortisiert.


    Ich meine die GasTherme komplett abzuschaffen ist auch so ein Ding. An fuer sich machbar - heize jetzt auch seit 11 Monaten ohne die Therme ... vielleicht koennte man ja mit dem Schorni etwas "auskaspern" und sich die Schornsteinfrage auf diese Art und Weise sparen ... muesste ich mal anrufen ... wenn' s soweit waere.


    Was denkt Ihr ueber diese Sitation?


    Fuer Vorschlaege und Anregungen waere ich sehr dankbar.


    Alles Gute.
    Beste Gruesse,
    -paul


    PS: Entschuldigt bitte, dass es so viel geworden ist, aber ich denke, dass es die Situation auf diese Art und Weise detaillierter darstellt.


    PPS: Wir haben "ganz normale" Heizkoerper, die ueberdimensioniert ausgelegt wurden (keine FBH). Die VL-Temp. liegt bei 45°C. Die Thermostate stehen auf 2. Im Bad auf max. 2.5. Raumtemp. betraegt zw. 19 und 22°C.

  • Hallo Paul,


    da hast Du ja recht viel geschrieben.


    Folgende Möglichkeit könnte man andenken:


    1. Möglichkeit
    - wassergeführten Kaminofen raus und dafür einen Holzvergaser im Keller mit mehr Puffer. Der Dreck ist aus der Wohnung.


    Rechne einfach mal, ob Dir der höhere Komfort diese Mehrkosten wert sind.


    Vorteile: Dreck aus der Wohnung, weniger streichen


    Die Gasheizung würde ich auf jeden Fall als Backup beibehalten. Was ist, wenn Du mal im Winter krank wirst? Vielleicht kannst Du ja den Zähler verblomben lassen. Damit würden die Messkosten für die Gastherme entfallen. Und wenn Not am Mann bzw. Frau ist, Blombe auf und los. Andere Möglichkeit, mit dem Schornie sprechen (Fegekosten reduzieren) und ohne Blombe arbeiten.


    2. Möglichkeit
    Da Du nicht einen lüfterbetriebenen HV und einen Naturzugkaminofen an einem Kamin ohne Verriegelung betreiben darfst, wäre die Möglichkeit, im Keller einen HV oder Allesbrenner als Naturzug (ohne Lüfter) zu betreiben. Damit hättest Du beide Öfen an einem Kamin und könntest mit dem Kessel im Keller die Puffer laden. Auch hier würde ich die Gasheizung als Backup lassen. Man weiß ja nie.


    Grüße


    420

  • Hi Paul,


    Ich würde an deinerstelle den vorhandenen Wassergeführten erstmal voll machen und kucken wie lange er brennt...


    So wie sich das ganze für mich anhöhrt hast du noch etwas bedenken den mal auszunutzen...


    Du schreibst das die 800l für einen Halben Tag reihen würden auf wieviel Grad heizt du den Puffer denn Auf??


    Ich für mein Beispiel komme mit 1000liter von Abends bis Abends aus.


    Habe aber auch sehr gut Isoliert heize diehütte aber auch Ganztags auf 23 Grad auf...


    Du schreibst das du ca. 3-4 scheitte auflegst das brauche ich bei meinem Kaminofen (trocken) zum anheizen. der Hat 14KW Nennleistung..


    Und fals du mal einen Kamin brauchst der gut und günstig ist schreib mir ne mail, vorausgesetzt du kanst mit Mörtel umgehen... hab in Aachen einen gekauft 5,25m hoch mit Reingungsklappen und Betondeckel unter 400€!


    Vieleicht machst du dann mal ne Tour vom Westerwald bis nach Aachen

  • 420 schrieb:


    N'Abend,


    vielen Dank fuer Eure Antworten und vor allem Eure Zeit aufgrund der langen Eroerterung.


    Vielleicht noch etwas zur "Infrastruktur".
    Wir haben 2 Schornsteine. Sie wurden vor einigen schoenen Jahren saniert.
    Der eine Schornstein ist im WohnZimmer (160er Keramik mit spezieller Daemmung --> Schornsteinfeger). Diese Raeumlichkeiten sind unterkellert, aber der urspruengliche Kamin geht _nicht_ bis in den Keller runter :/ Endet quasi direkt auf dem WZ-Boden - die Idee hatte ich naemlich auch schon mal.
    Es ist ein altes Bauernhaus - also Wohneinheit, Stall, Scheune. Stall habe ich geteilt und dort den Heizungsraum rein gemacht. Dort ist der 2te Schornstein. Hier "nur" ein EdelstahlRohr nachtraeglich drin fuer die GasTherme.


    Gemessen wird bei mir nicht, da es sich hierbei um ein bivalentes Heizsystem handelt - da hat der Schorni nix zu messen. Also entfallen diese Kosten schon mal.
    Das einzige was an laufenden Kosten da ist, sind die Grundgebuehren an den GasVersorger. Bei meinem Verbrauch (dieses Jahr 0 Kubik) liege ich bei 48,50 EURonen (brutto).


    2te Option kommt leider aufgrund der baulichen Gegebenheiten _nicht_ in Frage. Wenn der Kamin bis in den Keller gehen wuerde, haette ich es tatsaechlich so ueberlegt, aber leider hat man vor 110 Jahren nicht daran gedacht den Kamin bis in den Bruchsteinkeller zu ziehen :( Schade eigentlich. Offensichtlich hingen so einige Oefen an den jeweiligen Schornsteinen, aber keine Vergaser od. FestbrennstoffKessel.


    Nochmals vielen Dank(!)


    Beste Gruesse,
    -paul

  • Zimmerermeister schrieb:


    Hallo ZimmererMeister,


    danke vielmals fuer Deine Antwort.


    Richtige Bedenken den "auszunutzen" habe ich nicht ... direkt beim ersten Anfeuern, als die Anlage in Betrieb genommen wurde, habe ich die TAS ausgeloest :)
    Ich muesste vielleicht vorher das AbgasRohr verkleiden, damit nicht so viel Hitze in die Raeumlichkeiten abgestrahlt wird. Die FrontScheibe strahlt minimal ab.
    Dann koennte ich den voll machen und gucken, was passiert, wenn der mal mit >80°C laeuft.


    Wenn ich den Kaminofen mit ca. 69-73°C fahre (RuecklaufAnhebung meiner Pumpenstation liegt bei 58-60°C. Die UVR wirft die Pumpe bei 61°C Ofentemp. an), laedt er den Puffer von 35 auf 70°C in etwa 3.5-4h auf. Dh, ich habe 800 Liter auf 70°C (unten sind es dann vielleicht 65°C).
    Halber Tag bedeutet, ich mache ihn morgens an lass ihn die 3h laufen und muss erst gegen 17-18 Uhr wieder aktiv werden. Ganztags heize ich nicht, da die ersten erst ab 13:30 (unter der Woche) daheim sind. Habe bestimmte Heizprogramme definiert, weil das Haus eben auch nicht also schnell auskuehlt - ist fuer ein Fachwerkhaus ebenfalls sehr gut isoliert. (Fuer WW habe ich natuerlich auch entsprechende Programme, da dieses auch nicht ganztaegig zur Verfuegung gestellt werden muss).


    3-4 Scheite zum Anheizen? Was sind das fuer Scheite? Also ich mache ihn mit Kleinstholz an und lege nach 5min kleine Scheite (so 3-4 duenne) drauf. Nach etwa 10min habe ich richtig Glut drin, so dass ich die grossen Scheite drauf legen kann. Vom Zeitpunkt der Anfeuerung bis zum Schliessen des Zugbegrenzers (ca. 62-65°C) dauert es bei mir etwa 20-25min. Nach dieser Zeit faengt die Pumpe an den Puffer zu beladen.


    Tour nach Aachen hoert sich prima an.
    Mit Moertel kann ich umgehen :) Habe erst diesen Sommer bspw. meine Scheune komplett selber ausgefacht (ueber 60qm Fachwerk) ... zwar mit Leichlehmsteinen und LehmMoertel, aber wird ja nichts Anderes sein :) ... mauern sollte nicht das Problem werden.


    Nochmals vielen Dank.
    Beste Gruesse,
    -paul

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