Das halte ich nicht für richtig. Nicht den Begriff "Tuning". Ob das "Tuning" oder nicht, ist ohne jede Relevanz.
Der Kessel ist ein Atmos. Wenn der eine so hohe Abgastemperatur hat, dann sicherlich deshalb, weil der Luftstrom durch den Kessel viel zu hoch ist. Das kann zum Beispiel an einem sehr hohen Kaminzug liegen. Den könnte man mit einem Zugbegrenzer runterholen, aber das funktioniert nicht immer - warum auch immer.
Ohne in die Primärluft einzugreifen, wird die Abgastemoeratur nicht runter kommen. Selbst wenn man Turbulatoren einbaut und damit die Geschwindigkeit des Luftstromes senkt, ist das auch ein Eingriff in die Primärluft, denn es wird der gesamte Luftstrom beeinflußt. Das Problem dann ist, wenn der Kessel hohe Feuerleistungen braucht, beim Anheizen oder geringem Kaminzug, dann kann er die nicht entwickeln, weil ihn die Turbulatoren dann immer noch ausbremsen.
Ich hatte da 2007 mal einen CTC-Kessel bei Fulda, da war das auch so. Trotz Zugbegrenzer 450°C Abgas. Der hat seit dem die Steuerung drauf -inzwischen die zweite, die erste hat er mit Wasser geschlachtet- und spart 45% Holz. Der Kessel läuft deshalb genauso in Vollast, er bringt auch seine 35kW Heizleistung. Aber er läuft nicht mehr -was viele Kessel von haus aus tun- oberhalb des Leistungsvermögens, welches er in warmes Wasser im Puffer umsetzen kann. Die Energie geht zum Schlot raus und nicht in die Heizung. Kessel sind von Haus aus überdimensioniert, weil es ja auch Anlagen gibt, wo der Kaminzug nicht zu stark, sondern zu schwach ist.
Kessel mit zu hohen Abgastemperauren müssen auf ein tragfähiges Maß eingedrosselt werden und das geht am besten über die Lüfterdrehzahl. Eine Sekundärluftklappe kann das nicht. Primär- und Sekundärluftklappen zusammen könnten das auch bei ungeregeltem Lüfter. Das aber hat Nachteile. Bei einem Saugzugkessel zieht sich der Lüfter auf Nennleistung die Luft ran, egal wo er sie herkriegt. Wie ein Staubsauger. Dem Lüfter ist es da egal, ob die Luft durch die Klappen reinkommt, oder über parasitäre Nebenluft. Da fällt dann jede dreckige Dichtung, jede Pore in der Schweißnaht auf. Wird der Lüfter geregelt, ist das egal. Zudem ist die Klappensteuerung nichtlinearer als die über die Drehzahl. Wenn man einem Staubsauger den Rüssel zuhält, hört man dessen Drehzahl steigen, wenn man den Rüssel ganz zudrückt. Aber eben erst ganz zu drücken. wenn man nur ein bißchen freigibt -vlt. 25%- hat dass faktisch keine Auswirkung auf die durchlaufende Luftmenge. Der Querschnitt des Lufteintritts ist dann zwar um 75% verkleinert. Durch den steigenden Unterdruck steigt aber die Eintrittsgeschwindigkeit und die Luftmenge bleibt annähernd konstant. Erst auf dem letzten Stück der Klappenregelung verringert sich wirklich effektiv die Luftmenge.
Daher ist die Drehzahlregelung der alleinigen Klappenregelung überlegen. Es machen ja nicht umsonst sämtliche Kesselhersteller so, die eine Regelung anbieten. Außer Atmos sind das meines Wissens alle.
Dass der Kessel bei einer Drehzahlregelung nur mit "Halbgas" fahren und möglichst noch nur vor sich hinschwelen würde, ist Unsinn. Der brennt -zumindest solange ausreichend Wärmeabnahme stattfindet- genauso in Vollast. Nur die überschüssige Energie, die wird eben nicht mehr zun Schornstein hinaus geblasen und das macht die Brennstoffeinsparung aus. Man will ja sein Haus heizen und nicht Nachbar's Garten.