Naja, wenn ich mir die Exporte so anschaue, dann schwanken die zwar, wie Du siehst ist der Import aber immer negativ, d.h. wir exportieren.
Und das mit gewaltigen Mengen.
https://www.energy-charts.de/price_de.htm
Dass mal an der einen oder anderen Grenze mal ein paar kwh evtl. zu uns fließen, die dann eben an der anderen Grenze zusätzlich exportiert werden. ist ja der Sinn eines Verbundnetzes.
Schließlich gäbe es gewaltige Probleme, wenn aufgrund von zu viel Strom in einem begrenzten Netz die Frequenz auf 52 Hertz ansteigen würde (tagsüber zumindest in D eher unwahrscheinlich, weil die PV-Wechselrichter die Leistung bei einer über 51 Hz anteigenden Frequenz progressiv drosseln, und das in Sekundenbruchteilen).
Außerdem können in so einem Fall Windkraftanlagen innerhalb von Sekunden abgeregelt werden
Das sind natürlich gewaltige Vorteile, im Vergleich zu den alten und langsamen Dinosauriern der Stromproduktion.
Insofern ist es schon lustig, dass ausgerechnet die angeblich die Netze so belastenden EE gerade diejenigen sind, die das Netz gegen Überlast stabilisieren.
Umgekehrt ist es natürlich sinnvoll von wo anders Strom abzuziehen, wenn die Frequenz unter 49 Hertz fällt. Gerade wenn ein großes Kraftwerk zwangsabgeschaltet werden muß, es kommt ja nicht nur bei Kohle- sondern auch bei KKWs immer wieder zu solchen "Störfällen".
Wenn ein PV-Wechselrichter oder ein Spargel ausfällt - wen juckt´s - außer dem Eigentümer?
Bei einem Kohlekraftwerk oder einem KKW sieht das leider anders aus.
Oder denk einmal an das vorletzte frühe Frühjahr, bzw. Spätwinter. mit der extremen Kälte, wo ohne die Unmengen an Strom, die wir nach Frankreich geliefert haben, die Franzosen ohne Licht aber mit kaltem Hintern überwintern hätten müssen.
Selbst wenn alle deren KKWs funktioniert hätten, wäre das mehr als eng geworden, und bei solch uralten Mühlen ist nun einmal bei Dauerbetrieb mit einem Ausfall von gut 1/3 zu rechnen.
Bei Schwankungen zwischen 1 und 6 Cent/kwh in der letzten Woche, sollten Pumpspeicherkraftwerke durchaus Gewinne schreiben können. Wir haben ja auch immer mehr Tage im Jahr, wo wir sogar negative Strompreise vorübergehend haben (bei starkem Wind und geringer Abnahme, war bisher beinahe immer in der Nacht), sprich ein Großabnehmer im In- oder Ausland erhält sogar noch Geld, wenn er Strom aus dem Netz zu einem bestimmten Zeitpunkt entnimmt - ist immer noch billiger als die wenig flexiblen Kohle- vor allem Braunkohlekraftwerke, herunterzufahren, oder die Kernkraftwerke, denn das kostet nicht nur viel Zeit und Geld die Dinger wieder hochzufahren, ist ja auch nicht gerade materialschonend, speziell bei der Schamottbeschichtung. Insbesondere bei KKWs, auch nicht ungefährlich.
Wie gut die Dinger regelbar sind, siehst Du hier
http://www.eex-transparency.co…-generating-units-100-mw-
Lt. unserem Energieminister passen die ja hervorragend als "Backbone" (beeindruckend seine Englischkenntnisse) zu Wind und PV.
Leider weiß ich nicht, ob er das im Ernst oder im Sarkasmus gemeint hat, oder ob er einfach keine Ahnung hat.
Man sieht in dem Chart immer sehr schön, wie stark die benötigte Leistung von der Tageszeit abhängig schwankt, aber auch vom Wochentag abhängig, insbesondere Samstag und Sonntag.
Es wäre wirklich mal an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wie man Groß- und Kleinverbraucher motivieren könnte, z.B. durch unterschiedliche Bezugspreise, den Strom dann zu verbrauchen, wenn er dank den unflexiblen Dinosauriern im Überschuß vorhanden ist, also insbesondere Nachts und bei starkem Wind in Norddeutschland.
Aktuell sieht es bei den meisten PV-Besitzern so aus, dass sie den Strom teilweise mit Zeitschaltuhren unterstützt, ausgerechnet dann verbrauchen, nämlich wenn ihre Anlagen ihren Strombedarf decken, also zu dem Zeitpunkt, wo im Netz die Spitzenlast auftritt, nämlich tagsüber.
Habe extra die Links statt den Bildern hereingestellt, dann sind immer die aktuellen Werte da, wenn ich die Charts als solche hier hereingestellt hätte, wäre es möglich, die Charts so auszuwählen, dass sie mir gerade in meine verschrobene Argumentation passen (soll ja bei einigen der sogenannten Experten aus Nachrichten und Börse grundsätzlich der Fall sein).
In Sachen Quecksilber, das ist nur eines der in den Abgasen enthaltenen B-Typ-Metalle, die bekanntlich nicht gerade gesundheitsförderlich sind.
Wobei hier z.B. Zementkraftwerke, die das Zeug in wesentlich höheren Anteilen am Ausstoß emittieren dürfen, meist bei niedrigeren Kaminen, für die Umgebung auch nicht wirklich eine Freude sind. Aufgrund der Brennstoffkosten verbrennen die gerne immer mehr Müll, das Verbot der Glühlampen wird die Hg-Mengen (wegen zunehmend Leuchtröhren und Energiesparlampen im Abfall) noch zusätzlich erhöhen.
Grüße
Pflaume