Guten Abend zusammen!
Eine eigene Kategorie wäre nicht schlecht.
Einige Worte zum effektiven Heizen mit Kohle:
1) Zu den Problemen
2) Möglichkeiten
3) Kesseln
4) Verbrennung
1) Die Kohle hat starke Schwankungen in der homogenität (Wassergehalt, Körnung).
Der Hauptanteil des Wassergehaltes in der Kohle ist das eingelagerte Wasser.
Die Korngrößenverteilung schwankt ebenfalls , je nachdem wie oft die Kohle umgeschichtet wurde und die Güte der Siebung.
Der Staubanteil in der Kohle ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Es gibt gewaschene und gesiebte Kohle sowie Kohle in Urform direkt vom Bruch gesiebt.
Das Abbrandverhalten der Kohle ist langwierig, soll heißen, die Kohle benötigt länger zum Ausgasen. Bei zu schneller Förderung wird das Glutbett gestört und es wird unverbrannte Kohle ausgeschoben, schlussendlich erlischt die Flamme. Retortenbrenner mit Unterschubzuführung ebenso wie Kolbenzubringer.
2)
Betrieb Als Grundlastkessel oder Modulierend.
Die Beste Betriebsart eines Kohlekessels ist der Grundlastbetrieb, dies ist bzgl. der Bauweise und Brennstoffs zu begründen. Die Kessel Modulieren langsam wegen der großen Wassermasse im Wassermantel und des Brennstoffs.
Ich Betreibe den Kessel als reinen Grundlastkessel mit 8-10 kw/h Heizleistung an einem 1000l Pufferspeicher der nur zu 1/3 erwärmt wird. Dies Jahr wird noch eine Solaranlage zur WW + Heizungsunterstützung in Betrieb genommen. Ebenfalls wird ein Pelletkessel als Spitzenlastkessel/ Notheizung eingebaut.
Der Kessel brennt 24h Durchgehend ohne Abzuschalten mit der Serienreglung.
3)
Es gibt verschiedene Kesselbauweisen und Brenner mit Eintragssystem.
Ich habe einen Kessel ausgewählt mit stehenden WT sowie keine Rohre!!!
Liegende WT-Flächen Aschen sehr schnell zu, so das ca. 50% der Nutzbaren Oberfläche nicht mehr Effektiv arbeiten könne und öfters gereingt werden muss.
Der Reinigungsaufwand(gesamter Kessel) bei mir beträgt 20min/Woche. Wenn der WT zugesetzt ist steigt die AGT um ca 25°C an das ist das zeichen zum Reinigen
Ebenso habe ich mich für einen runden retortenbrenner Entschieden mit Schneckenförderer.
4)
Die Verbrennung ist nicht Problematisch, bisher habe ich keine Probleme mit der Gluterhaltung bekommen. Was mir Aufgefallen ist, sind die Agglomerationen der Kohle. Ich habe Kohle mit einem hohen gehalt an Eisenoxid welches bei der Verbrennung anfängt zu Backen wenn ich die Verbrennung zu heiß Fahre. Es ist ebenfalls wichtig eine "Hot Burning Area" im Bereich der Retorte zu erzeugen dadurch wird eine vollständige Verbrennung/Ausgasung der Kohle erreicht. Es bleibt nur lockere aschfahle/hellgraue Asche zurück. Ein weiterer Vorteil ist die mögliche Rücknahme der zugeführten Verbrennungsluft.
Ich habe mich für die günstigste Kohle auf dem Markt entschieden und einen LKW gekauft. Bin Mittlerweile sehr zufrieden. Sie ist Feucht, kann aber in Ruhe trocknen.
Und das Märchen von 31Mj/kg :dry: naja...
Reell sind 22-25 Mj/kg (3,6Mj==1kWh) 6-7 kWh/kg.
Meine Kohle:
Heizwert: 22,78MJ/kg
Asche: 12%
Wassergehalt: 26%
Schwefelgehalt: 1%
Das ist Kohle die gebrochen, gesiebt und verladen wurde. Also Ur-Kohle ohne Nachbehandlung.
und wenn die Kohle Trocken ist habe ich auch einen höheren Heizwert ! Oder :blush:
Hier ein Fachartikel vom Deutschen Steinkohlebergbau:
http://deutscher-steinkohlenbe…dungsmedien/Kohleheft.pdf
Nach der Tabelle hätte meine Kohle ja dann ca. 32-34 MJ/kg Heizwert bei Wasser- und Aschefrei
sowie Anthrazit 35-35,3MJ/kg bei gleichen Pararmetern...