Hier noch einmal Auslegungsgrundlage eines HV im Anhang
OK, lass' mich das mal abchecken:
Alter Ölverbrauch hilft nicht weiter, weil der Öli vor 20 Jahren beim Anbau rausgeflogen ist.
Aus der Schweizer Broschüre 3.4 entnehme ich
Bestehende, schlecht wärmegedämmte Wohnhäuser: 50 W/m2 bis 70 W/m2
dazu kommen noch 3 W/m² für Warmwasser
ergibt bei 300 m² Wohnfläche ca 300 x 70 = 21 kW Heizlast
D. h. mein 35-kW-Kessel würde bei kaltem Winter (wie die letzten Tage) 60 % des Tages laufen müssen.
Ich denke, das war eher etwas weniger, aber gut, die 300 m² sind auch nicht mehr voll bewohnt.
Den Normierungswahn der Branche in allen Ehren, aber ich will hier keine Meisterprüfung ablegen.
Und irgendwelche obskuren Web- und xls-Tools die ich nicht durchschaue, helfen beim Verständnis nicht wirklich weiter.
Ich versuchs stattdessen mal mit guter alter Physik:
https://de.wikipedia.org/wiki/…_W.C3.A4rmekapazit.C3.A4t
"Flüssiges Wasser hat eine sehr hohe spezifische Wärmekapazität von etwa 4200 J/(kg·K)"
1 J = 1 Ws , d.h.
4200 J = 4200 * W * (3600 s / 3600) = 4200 / 3600 Wh = 1.167 Wh
Puffer ist "richtig heiß" bei 65 °C
Rücklauf kommt bei ca 35 ° C rein
Differenz ergibt 30 K, also habe ich ca 35 Wh / l Puffer an Speicherkapazität
Mein alter 700-l-Puffer hat dann 24 kWh.
Damit klingt Dein "suboptimal" schon mal sehr plausibel.
Ich kann's nicht glauben - hab' ich mich verrechnet?
Das ist im kalten Winter grade mal eine gute Stunde "volle Heizpower".
Oder eine dreiviertel Stunde Ofen-Vollgas.
Im "Echten Leben" puffert also wohl das Haus / das Heiznetz mehr als der Puffer...
Solarbetrieb im Sommer:
300 m² x 2 W/m² = 600 W Heizlast für Warmwasser (Schweizer Faustzahlen)
Ein voller Puffer reicht also für 24 kWh / 0.6 kW = 40 h - keine zwei Tage.
Erfahrungsgemäß reicht er etwas länger - nun gut, bei Regen duscht der Bauer weniger
Laßt uns also mit 400 W weiter rechnen.
Abgleich mit der Solaranlage:
16 m² * 1000 W/m² Einstrahlung * 40 % optischer Wirkungsgrad = 6 kW Maximale Leistung
D. h. mit 4 Stunden "Vollgas-Sonne" ist der Puffer voll.
Es sei denn, die 40 % Wirkungsgrad sind zu hoch
Das könnte schon sein... vor allem wenn der Solar-Vorlauf an die 60 ° ran kommt.
Es handelt sich um ein ganz einfaches Selbstbausystem (gab damals eine "SOLEG", die sowas verkauft hat)
Viel m², viel Förderung, wenig Kosten / m²
Recht viel heißer als 60 °C wird das auch nicht - da kommt die Selbsmontage-Anlage an die Grenze.
Wie lange scheint die Sonne?
Meine PV bringt an einem guten Septembertag noch 600 kW/Tag, also 5 "Sonnenstunden" * 120 kW.
In diesen 5 Sonnenstunden * 6 kW könnte die Solarthermie schon 30 kW Wärme bringen, also den Puffer 2x füllen.
Bisher habe ich serienmäßig keine größeren Puffer als 2000 l für 2,45 m Raumhöhe gefunden.
D. h. ich könnte nun ohne Deckendurchbrüche im Haus entweder 1 oder 2 davon einbauen und habe dann 2700 oder 4700 Puffervolumen, wenn ich den alten Kombitopf drin lasse.
Um die Varianten zu vergleichen, habe ich jetzt eine Tabelle erstellt.
Auch wenn ich den alten Puffer raus schmeiße, hat der Schorni seinen Frieden mit den 55 l/kW nach BImSchV
Die Aussicht, Im Sommer (von Mai bis September) für 10 Tage Warmwasser puffern zu können, weckt ohne Zweifel Begehrlichkeit
Danach brauche ich nur 3 schöne Tage, bis der Puffer wieder voll ist.
Also würde ich das gewonnen Puffervolumen definitiv gerne auch für die Solaranlage verwenden.
Ganz toll wäre natürlich jetzt noch, in der Überganszeit echt bivalent zu fahren.
z.B. in der Nacht "kaltes Rücklaufwasser" zu sammeln, über Tags solar zu erwärmen und dann am Abend, wenn der Kessel angeheizt wird, selbigen schon mit angewärmtem Vorlauf zu versorgen ... oder so ähnlich....
Danke an HJH für Deine Hartnäckigkeit