Beiträge von drechselhuber

    Ich habe mir nun einen seit 2021 laufenden Blaze Harmony BC25 Lambda (Toplader) anschauen können. Stahlkessel.

    Der Betreiber nutzt ihn kombiniert mit Solarthermie und über 2000l Puffer. Scheitlänge bis 50cm.

    Er ist sehr zufrieden und empfielt ihn gern weiter. Es gab noch Hintergrundwissen gratis zur Firma selbst, Reinigung, Brennstoffe usw. Ich werde den BC20 Lambda noch voraussichtlich in diesem Jahr kaufen und damit den Verner ersetzen. Leider - weil der Verner super läuft, aber eben im Prüfungsfall versagt hat. Falls ihn jemand braucht... Paar Räder drunter und er ist mobil... ;)


    Ach so - thermische Ablaufsicherung hat er natürlich. Ohne wär das wohl nicht zulässig.

    Der Bearbeiter vom Umweltamt meinte auch, dass Palettenholz nicht zulässig ist, weil selbst wenn es die unbehandelten EU Paletten sind, ist nicht klar, wofür diese Paletten in der Industrie verwendet wurden, sie könnten halt auch bei der Benutzung mit Stoffen "kontaminiert" worden sein, die sie als Brennmaterial ungeeignet machen.

    Meines Wissens ist nur unbehandeltes Holz unbedenklich. Die Definition "unbehandelt" lässt aber aufhorchen. Mir wurde gesagt, dass man mit Hobelmaschine, Kreissäge usw. das Holz bereits in den Status "behandelt" versetzt.

    Ich habe es ganz normal gemacht - erst angerufen und mich mündlich erkundigt, ob der Kessel meinen Anforderungen genügt. Dabei festgestellt, dass man mit dem Mann vernünftig reden kann.

    Dann habe ich weitere Informationen übers Netz und aus Foren gezogen - u.a. hier.

    Soweit ich weiß, wird der Kessel seit 2019 hergestellt und sogar der Händler meines jetzigen Kessels hat mir bestätigt, dass das Teil technisch i.O. ist.

    Dann habe ich mir eine Version empfehlen lassen und dafür ein Angebot eingeholt. Der Preis lag noch immer in der Region, wie er hier schon mehrmals herumgegeistert ist. Meines Erachtens ein fairer Preis.

    Bevor ich kaufe, werde ich noch einen Nutzer besuchen und den Kessel anschauen.


    Ich gehe davon aus, dass der Händler mit dem Hersteller eine Vereinbarung hat und natürlich nicht will, dass er bei Amazon und Co zu kaufen ist.

    Selbstverständlich haben mir ALLE Heizungsbauer und der Schorni in meiner Gegend von einem "Tschechen" abgeraten, obwohl keiner von denen einen konkreten Grund nennen konnte, geschweige denn einen eingebaut hat, noch mir einen anderen empfehlen konnten, der passt. Die Tschechen sind nicht dümmer als Deutsche oder Österreicher. Selbst meinem Verner würde ich zutrauen, mit einer Lambdasonde und einer vernünftigen Steuerung die geforderten Werte zu schaffen. Im Betrieb bin ich nach knapp 5 Jahren immer noch sehr zufrieden (für meine einfachen Ansprüche). Ich habe heute die Ausnahmegenehmigung bis Dez.2024 bekommen und in diesem Jahr kommt der neue Kessel rein. Wenn ich merke, dass irgendwas nicht funktioniert, wie es soll, geht der sofort zurück. So viel habe ich nun doch gelernt...und dann habe ich immer noch ein Jahr für die Suche nach einer Alternative.

    Stimmt - im Osten wurde noch lange solch Zeug genutzt. Hatte neulich nen alten Zaun zerlegt. Konnte man nicht verbrennen wegen Karbolineum. Hab ich erst beim Zerschneiden gemerkt. Allerdings wars wohl im Westen auch so - nur halt 10-15 Jahre früher. Xyladecor war auch ein Renner...


    Ich tippe mal auf ständigen Hohlbrand, weil der Kollege die Paletten nicht komplett zerlegt. Wenn man die Füße mit nem längeren Stück Brett zusammenlässt (wie ein L), dann verhakt sich das im Ofen und der Schornstein qualmt. Möglich auch, dass er das Zeug im Regen liegenlässt und dann gleich in den Ofen wirft. Gleicher Effekt.

    Beim Weg übers Amt hätte ich große Bauchschmerzen...

    Danke für die Tipps. Trotzdem vermute ich, dass 3 wesentliche Unterschiede von 20 zu 30 oder mehr kW mein Vorhaben sprengen würden:

    - mehr Platz (dann wirds richtig eng in meinem kleinen Heizhaus)

    - mehr Puffer (mehr Puffer heißt in dem Fall auch mehr Platz - hab ich aber nicht.)

    - höherer Preis (naja... watnichmutdatmutnich)

    ...und das für nix. Vorausgesetzt, der Blaze harmony tut, was er verspricht.

    Danke für die Korrektur. Die mir noch in Erinnerung verbliebenen Infos habe ich ausschließlich von Profis - in dem Fall Schornsteinfegermeister. Im Zuge der Erstzulassung hatte ich etliche Koryphäen in meinem Heizhaus. Genutzt hat es nichts - die widersprüchlichen Aussagen haben mich eher kirre gemacht.

    Ich weiß nicht, warum es diesmal nicht geklappt hat, aber so what. Ich hab die Nerven dafür nicht mehr.


    Und ja...es geht nur Toplader wegen der Abfälle. Ich heize seit September bis jetzt nur eingelagerte Späne.

    Die Toplader gibts bei den deutschen und österreichischen Herstellern aber erst ab ca. 30kW. Ich brauch nur ca. 20kW. So ist auch der Rest der Heizanlage ausgelegt.

    Da das Thema geschlossen wurde und letztlich viele Fragen offen blieben, will ich ein paar Sätze zu meinen Erfahrungen mit dem Kessel schreiben.

    Vorgeschichte:

    1988 machte ich mich mit einer Drechslerei in Brandenburg selbständig.

    Die Werkstatt Bj.1936 hatte nur einen Leimofen mit Schornstein - beides Schrott.

    Also den ersten Winter in der Werkstatt mit sowjetischen Plattenölradiatoren verbracht.


    1989 habe ich dann einen freistehenden ca. 7 Meter-Schornstein selbst projektiert, zur Genehmigung gebracht und mithilfe eines Maurers hochgezogen.

    Durch Beziehungen gab es dann auch eine Schwarzrohr-Heizungsanlage mit GK (Schwerkraft). Der wurde vorrangig mit Kohlen befeuert.

    Die Wende brachte erst einmal den Zusammenbruch sämtlicher Geschäftsbeziehungen und extrem miese Auftragslage.


    1993 ging es langsam bergauf und das reichte für einen HDG-Bavaria-Universalkessel-Toplader ca. 21kW und den zusätzlichen Anschluss des bis dahin mit Kachelöfen beheizten Wohnhauses (Erdleitung über den Hof 7m).

    Von da ab mit allen Holzabfällen der Drechslerei geheizt (Späne jeder Größe, Holzstücke) und wenns dicke kam mit Kohle.

    Paar Jahre später wurde der HDG mit einem Gasbrenner komplettiert (mit Schieber/Stellmotor abgetrennt).

    2017 verlor der Kessel erstmalig Wasser. Es fehlte jedoch ein Heizungsbauer, der bereit war, mir zum Zustand eine Aussage zu machen.

    Veräppelt bis in den Herbst, war ich dann gezwungen, mich mit dem leckenden Kessel durch den Winter zu quälen.

    Auf der Suche nach einer Alternative war keiner von von den Heizungsbauern vorort und in der Nähe bereit, mir einen neuen Kessel mit Einbau anzubieten.

    Also Suche nach Kessel ca. 20KW / Toplader. Nichts! Tipp von einem Profi: Verner V210Extra (Toplader). Ohne Lambdasonde.

    Nach Recherchen und Kontaktaufnahme passte da eigentlich alles.

    Preis super, Einbau durch den Händler (Einbauhilfe bei Selbsteinbau), minimalistisch wie ich es mag. Da der Kessel auf der BAFA-Liste stand, ging ich davon aus, dass er die Werte schafft. Allerdings zogen diese von 2017 zu 2018 kräftig an.

    Etwas Bauchschmerzen hatte ich, schaute ich mir noch beim Händler den Kessel an, zog Infos von Nutzern ein und kaufte (knapp 6000,- Euro plus Einbau).


    Die Abnahme durch den Schornsteinfeger war eine Katastrophe. Es gab nirgends eine Anleitung, wie man den Ofen bei der Prüfung heizen sollte.

    Die Hilfe des Händlers war beständig, war er doch auch an der Abnahme interessiert. Die CO-Werte waren grottig - in der Umgebung niemand mit Holzvergaser-Erfahrungen. Dann kamen die Tschechen, haben einen Tag lang den Kessel auseinander genommen, Dichtungen gewechselt, Tests gemacht usw. Zum Schluss passte CO halbwegs. Anstatt über 30.000 lag der Wert dann schon unter 1000 ppm. Ein Feinstaubmessgerät war nicht vor Ort.


    Wieder Schornsteinfegerabnahme...er schaffte nun die Werte von 2017. Für 2018 hats nicht gereicht. Also Ausnahmegenehmigung - BAFA-Förderung kassiert und 2 Jahre Ruhe. Der Kessel funktioniert so, wie ich es mir erhofft habe. Wenig Schnickschnack, alle paar Wochen säubern, keine Probleme.

    Scheitholz, Kleinholz, Dreh-, Hobel-, Sägespäne und auch Schleifstaub. Beim HDG war die Reinigung eine Tortur und die Stichflammen blieben ungezählt.

    Alles beim VERNER viel besser.

    Die 2 Jahre genutzt, um die Erfahrungen aus den vielen Tests in eine "Heizidee im Prüffall" umzusetzen.

    Die nächste Prüfung 2020 damit anstandslos geschafft!! (Buchescheitholz ohne Rinde / Lücken mit Kleinholz verfüllt / Füllstand ca. 75%)


    Meine Hoffnung, dass es 2022 genauso läuft, erfüllte sich leider nicht. Auch in der Zweitprüfung fiel er sang- und klanglos durch.

    Wieder Ausnahmegenehmigung (zugesagt, aber steht noch aus). Allerdings mit der Auflage, mir eine Alternative zu beschaffen.

    Mittlerweile hab ich auch eine separate Gasheizung - was aber mein Abfallproblem nicht löst und im Moment eh nonsens wär.

    Um dem Leid ein Ende zu machen, habe ich mich entschlossen, einen neuen Kessel zu suchen, der die Grunderwartungen erfüllt, aber mindestens im CO-Bereich stabil besteht. (Lambdasonde) Einziges Angebot im Netz ist der Blaze harmony. Den hat der gleiche Konstrukteur entwickelt, der den VERNER erdacht hat. Ist meines Wissens 2018 zur innertschechischen Konkurrenz gewechselt.


    Fazit: Der Verner ist ein sympatischer Kessel, wenn man Minimalismus mag (wie ich) und der prinzipiell in der Lage ist, die Werte zu erfüllen. Service klappt. Außer 2 leicht verzogene Steine ist alles noch top. Manko ist, dass sich der Hersteller wenig (keine) Gedanken über den Betrieb nach 2017 gemacht hat und den Kunden ins offene Messer laufen lässt. Keine Anleitung im Prüffall - Anleitung selbst ist schlecht übersetzt. Von der BAFA-Liste ist er m.E. verschwunden und wird meines Wissens nicht mehr hergestellt.

    Bei mir war es Lehrgeld und ich hoffe, dass der Blaze harmony die Erwartungen erfüllt. Mittlerweile gibt es ja aktive Feinstaubfilter, die man direkt hinter dem Kessel platzieren kann. Das würde ich dann bei Bedarf auch noch investieren...


    Falls es noch Fragen gibt... ;) Mich würden Erfahrungen mit dem Blaze harmony interessieren. Mangels Alternative lasse ich mich im Sommer auf das Experiment ein.