CHT Sigma Einstellungen und wissenswertes

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  • Hallo an alle CHT Holzvergaser,


    ab und an beobachte ich das geschehen im Forum.


    Die Lufteinstellungen:


    Zu den Lufteinstellungen möchte ich folgendes anmerken, da es immer wieder gefragt wird.
    Die Primärluft regelt den Abbrand und somit die Leistung. Also auf halbe Öffnung stellen. Die Sekundärluft regelt die Nachverbrennung also ca. 1/8-1/4 öffnen. Die Lufteinstellungen hängen natürlich auch mit der Gebläseleistung zusammen. Je höher das Gebläse desto mehr Luft wird durch die Luftöffnungen gesaugt. Idealerweise sollte man die Gebläseleistung einmal einstellen 80% und dann die Luft. Verändert man beides bekommt man keine vernünftigen Abgaswerte. Die genaue Einstellung kann nur mit einem Abgasmeßgerät gemacht werden.


    Die Regelung: Ecomax200 oder RK2001W2


    Wichtig ist das der Kessel arbeiten kann. Idealerweise mit voller Leistung um genügend Temperatur für die Nachverbrennung zu erzeugen. Also bei der Ecomax200 in Modus 1 ( Regelung über die Kesseltemperatur ). Wenn die Regelung im Modus 3 über den Abgasfühler betrieben wird, muß beobachtet werden ob das Gebläse zu häufig reduziert. Sollte dies nicht der Fall sein, da der Kessel seine Leistung abgeben kann, kann auch dieser Modus genutzt weden ( Abgastemperatur auf 200-220°C einstellen ). Die Regelung RK2001W2 arbeitet immer über die Kesseltemperatur.


    Die Umbauten:


    Abgasmessungen haben gezeigt, das der Kessel mit Luftüberschuß arbeitet ( Lambda 1,5-2,5 gemessen ). Von daher ist es völlig falsch zusätzliche Sekundärluft in den Kessel einzublasen. Der Effekt ist eine Kühlung der Nachverbrennung und somit eine Verschlechterung der Emissionen.


    Saugzug oder Druckgebläse:


    Das Saugzuggebläse erzeugt einen Unterdruck im Kessel und die Primär- und Sekundärluft wird somit eingesaugt.


    Das Druckgebläse drückt die Luft in die Brennkammer und regelt somit den Abbrand.


    Wichtig bei beiden Varianten ( Sigma 20 und Sigma 30 haben Saugzuggebläse, Sigma 50 hat Druckgebläse) ist, daß der Kamin das Rauchgas abführen kann also ausreichende Dimmensionierung und Unterdruck besitzt.


    Modifikation der Nachbrennkammer:


    Es gibt keine Einwände die Nachbrennkammer zu modifizieren. Für einen emissionsarmen Betrieb ist es wichtig hohe Nachverbrennungstemperaturen zu erreichen. Also die Quersteine ganz nach hinten und dicht zusammen.


    CHT arbeitet an einer Nachrüstlösung für bestehende Kessel. Diese werden aber erst 2012 erhältlich sein.


    Mit freundlichen Grüßen


    CHT Service

  • Hallo Service,
    hab da mal eine Frage zu .......


    Zitat

    Wenn die Regelung im Modus 3 über den Abgasfühler betrieben wird, muß beobachtet werden ob das Gebläse zu häufig reduziert.


    Wie weit wird denn das Absauggebläse reduziert? Also bei 0-100% der Leistung gesehen und wie hoch ist die vorgegebene Mindestdrehzahl des Àbsauggebläses in RPM.


    Gruß Helmut

  • Die Regelungen arbeiten nicht stufenlos sondern in zwei vorher eingestellten Drehzahlbereichen. Drehzahl 1 für max. Leistung, Drehzahl 2 für reduzierte Leistung. Wird die gewählte Kesseltemperatur über Ihre voreingestellten Hysteresen überschritten, geht die Regelung in den Gluterhaltungsmodus ( Brennkammerspülung alle xxx min für xxx sek. ) über. Dieser Zustand sollte beim Vergaserkessel vermieden werden und kommt meistens nur vor, wenn der Kessel seine Leistung nicht abgeben kann. Häufigster Fehler, falsch angeschlossene oder nicht richtig arbeitende Rücklaufanhebungen. Um ausreichend Volumen durch den Kessel zu pumpen eignen sich 3 Wege Mischer mit Festwertantrieb am besten, da keine Volumenstrombegrenzung entsteht.

  • Hallo nochmal an alle CHT Holzvergaser


    Es gibt hier im Forum User die gerne basteln aber leider die Grundfunktion eines Holzvergaserkessels nicht verstanden haben.


    Lambda:


    Eine Lambda oder CO Regelung kann die voreingestellten Werte nur regeln, wenn diese überhaupt erreicht werden. Das heißt wenn ein Holzvergaser von vornherein keine vernünftigen CO Werte hat, wird er diese auch mit einer Lambdaregelung nicht erreichen. Verändert die Lambdaregelung die Gebläsedrehzahl oder die Primärluft so wird natürlich auch die Leistung des Kessels sinken. Leistung bedeutet Abbrand (also Masse pro Stunde). Also sollte eine Lambdaregelung die Nachverbrennung regeln ( Sekundärluft ) damit der Kessel überhaupt seine Leistung entwickeln kann.


    Gebläse / Primärluft:


    Die Drehzahl und Primärluftgrundeinstellung muß so gewählt werden, daß der Kessel seine Leistung entwickeln kann. Möchte ich also 15 KWh mit dem Kessel erzeugen so muß ich bei 4KWh je Kg Holz also mindestens 4Kg in der Stunde verbrennen. Verbrennt der Kessel weniger so muß die Gebläsedrehzahl und oder die Primärluft erhöht werden. Verbrennt er mehr oder in kürzerer Zeit muß die Gebläsedrehzahl und oder die Primärluft reduziert werden.
    Dies sind aber Grundeinstellungen die ohne ein Abgasmeßgerät schwer durchzuführen sind. Wenn das Verhältnis von Primärluft ( Abbrand ) zu Sekundärluft richtig eingestellt ist, kann ich die Kesselleistung mit Hilfe der Gebläsedrehzahl geregelt werden. Dies ist aber auch nur in einem gewissen Bereich möglich, da ansonsten die Nachverbrennung zusammenbricht und der Kessel anfängt zu qualmen. Holzvergaser sollten mit max. Leistung betrieben werden um ausreichend Temperatur für die Nachverbrennung erzeugen zu können.

  • Hallo CHT Holzvergaser,


    hier nochmal die Erklärungen zu den Regelungen RK2001W2 und Ecomax200.


    RK2001W2:


    Die Regelung RK2001W2 arbeitet ausschließlich über die Kesseltemperatur. Das heißt, daß die Gebläsedrehzahl (voreingestellte min und max. Leistung des Gebläses) über die voreingestellte Kesseltemperatur und die dazugehörende Hysterese (Schaltdifferenz) geregelt wird. Also nur Schrittweise Regelung max., min, Gluterhalt ( Brennkammerspülung )


    Ecomax 200


    Die Regelung Ecomax 200 verfügt über 3 verschiedene Betriebsmodi.


    Im Modus 1 arbeitet die Regelung genauso wie die RK 2001 W2 über die Kesseltemperatur und regelt das Gebläse schrittweise.
    Im Modus 2 regelt die Regelung das Gebläse automatisch um die gewählte Kesseltemperatur konstant zu halten.
    Im Modus 3 arbeitet die Regelung zusätzlich mit Hilfe des Rauchgasfühlers. Hier wird die Abgastemperatur die vorher gewählt wurde überwacht und das Gebläse geregelt. Desweiteren wird Brennstoffmangel wesentlich schneller erkannt, da das Rauchgas schneller kalt wird als die Kesseltempertur.


    Achtung: Wenn die Regelung im Betriebsmodus 3 betrieben wird, wird die vorgewählte Kesseltempertur und oder der Rauchgasfühler das Gebläse regeln. Es kann vorkommen, daß das Gebläse durch den Rauchgasfühler reduziert wird obwohl die Kesseltemperatur noch nicht erreicht ist. Dieser Modus ist sinnvoll, wenn die Wärmeabgabe des Kessels nicht gewährleistet ist um die Rauchgastempertur auf max. 250°C zu begrenzen um keine Schäden am Kamin zu verursachen.

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