Orlanski: Orlan 40 Super: Feuerboden beginnt sich aufzulösen...

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.943 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Verrauchtnochmal.

  • Hallo,
    habe den Kessel seit 2014 am laufen. Jetzt im 5. Jahr beginnt sich der Feuerbeton im Ofen aufzulösen. Abplatzungen bis jetzt nur an den hohen Seiten. Aber Risse im gesamten Betonbereich. Müsste jetzt eigentlich wieder die Düse wechseln. Trau mich aber nicht aus Angst, dass Teile des Betons zerbröseln. Wäre auch deswegen doof, weil mein Viessmann Heizöl-Backup kürzlich den Geist aufgegeben hat. Der Orlan hat bis jetzt keine Probleme gemacht. Top-Werte beim Schorni. AGT bisschen zu hoch. Kessel aber ohne die oft zitierten Teerprobleme. Brennkammer leicht modifiziert mit Gasbeton.
    Ich brauch jetzt Rat, was ich tun soll. Denke, bis Ende der Heizsaison wird er durchhalten. Aber die Düse muss dennoch bald neu rein. Hab ich auch da. Soll ich anfangen mit Schamotte zu spachteln? Feuerbeton draufschmieren? Erstmal lassen wie´s ist und mit der angefressenen Düse weiterheizen ( Düsenschlitz ist jetzt ca. 35mm breit).
    Bin handwerklich erfahren mit gut ausgestatteter Werkstatt.
    Was empfehlt ihr mir um die Katatrophe abzuwenden.


    Beste Grüße vom HolzbärOrlan 40 Super: Feuerboden beginnt sich aufzulösen...

  • Ruhe bewahren, Tee trinken und der Brexit kommt sicherlich zuerst...


    Wenn sich der Kesselboden am Düsenrand auflöst, ist das relativ normal, zumindest erstmal. Die AGT muss meiner Erfahrung nach relativ hoch sein, sonst brennt der Kessel nicht richtig. Der Feuerboden ist rund um die Düse relativ schwach, d.h. stellenweise kaum stärker als 2cm. Das hier Spannungsrisse entstehen ist kein Wunder. Die Düse und der Verschleiß am Kesselboden sind erst einmal zwei paar Schuhe, bildlich gesprochen. Du kannst die Düse immer wechseln, also nach oben rausziehen oder drücken. Das ändert erst mal nichts. Problematisch wird die Sache dann, wenn die Risse sich bis zu den Sekundärluftkänalen ziehen dann geht diese flöten. Bei mir waren das, von dem ersten Verlust des Schamottbodens rund um die Düse zwei Jahre, bei 40 -50 Festmetern pro Jahr.


    Spachteln habe ich am Anfang versucht, war klar das das nicht hält und hat auch nicht wirklich etwas gebracht. Als der Ofen dann am Ende der Saison ausgefallen ist, hieß es beide Türen auf, oben mit dem Abbruchhammer den Feuerboden komplett ausbrechen, neu schalen - wobei ich den Düsenstein diesmal in Stahl gesetzt habe- und die Sekundärluftrohre mit Stahl und nicht mit Wellerohren angebunden habe. Das ist eine Arbeit die ich niemandem wirklich empfehlen möchte. Ausgegossen habe ich dann mit +2,5 cm mehr am Feuerboden unten mit Spezialbeton. Der Spaß hat ca. 400 Euro gekostet (Beton) und Zuviel Lebenszeit verbraucht. Mach das nicht, auch wenn das Geld knapp ist, betrachte es bitte als Empfehlung mehr nicht.


    Kein Mensch kann sagen wann die Risse wirklich problematisch werden, es sei denn sie sind jetzt schon wirklich breit und lang (5cm und mehr). Es gibt hier sicherlich viele Orlanheizer die keinerlei Probleme damit hatten und haben, kommt halt neben den "Produktionsstreuungen" auch auf die Menge an Holz an, die durch den Ofen fließt.


    Hier gab es früher schon wirklich sehr gute Ratschläge den Feuerboden unten zusätzlich mit feuerfesten Material zu dämmen, dass schränkt die Rissbildung ein. Nutzt meiner persönlichen Meinung nach aber nur wenn der Ofen noch wirklich gut ist. Der Rest ist halt Verschleiß, der leider auch vor meinem Spiegelbild nicht halt gemacht hat....


    Grüße Matthias

  • Hey Matthias,
    vielen Dank für die Tipps. Beruhigt erstmal. Längerfristig muss ich aber doch nach einer Lösung suchen. Der Kessel läuft bei mir ganzjährig und es gehen durchschnittlich 40 Meter Holz im Jahr durch.
    Neu kostet der Kessel zur Zeit etwa 2200 Euro bei Kotly.com.
    Aber meiner ist bis auf den Beton noch ziemlich gut im Schuss.
    Deswegen würde ich ihn gerne erhalten.


    Beste Grüße


    Eckhard

  • Hallo Eckhard,


    nichts wird ja so heiß gegessen wie´s gekocht wird. Das war auch nur rein meine Erfahrung. Hier laufen bestimmt auch Orlan´s länger. Wenn ein Kessel nach 5 oder 7 Jahren sich verabschiedet ist das mehr als unangenehm. Ich persönlich fand damals keine wirklich gute Alternative als den Feuerboden komplett zu erneuern. Danach lief der Kessel auch wieder perfekt. Wäre unser Haus nicht so groß und das Kind in der Pubertät, was tropische Temperaturen im ersten Stock einforderte, lief er hier heute noch....


    Dennoch, rate ich wirklich ernsthaft ab, sich das anzutun, dass ist sicher kein Spaß mit Hammer, Atemschutz, Gehörschutz im Kessel zu "verschwinden". Die eingeschweißten Längsrohre für die Sekundärluft und Wasserrohre sollten das ja auch irgendwie überleben. Selbst wenn man sich wieder für eine reine Betonfüllung entscheidet, die Düse muss sitzen und die Sekundärluft auch ankommen. Nicht umsonst lößt Orlanski dies mit Wellkunststoffrohren......


    Ganz ehrlich, der SLX ist bisher der angenehmste und sicher leistungsstärkste Kessel den ich je hatte. Lambda sei Dank, wie lang er hält, da gebe ich keine Prognose ab, dafür habe ich schon zu viel Holzvergaser "vorzeitig" entsorgt. Der Super Orlan ist ein preisgünstiger Ofen, an sich nicht schlecht verarbeitet, aber ohne permanente "Zuneigung" ein Verweigerer.
    Die Zeit wird´s zeigen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!