Hallo,
mir ist noch nicht ganz klar, ob du die Wärme des Zentralheizungsherdes im Nachbarhaus puffern möchtest über die Leitung dorthin?
Aber du hast nach Erfahrungswerten gefragt:
Wir haben 18 Jahre lang die Kombi Wamsler 148 Zentralheizungsherd + Gas - Brennwerttherme betrieben, wobei wir zusätzlich noch einen Grundofen (Kachelofen) im Wohnzimmer haben.
Das war im Altbau gut machbar und die Küche war immer schön warm (bis hin zu "kurz vor Sauna", was meiner kälteempfindlichen Frau gut gefiel).
Wir hatten am Wamsler einen Kombispeicher mit 570l Puffer und innenliegend 180 Liter Brauchwasser hängen. Das hat ganz gut funktioniert. Die Gastherme sprang an, wenn der Herd nicht lief.
Wir sind aber jetzt auf einen Holzvergaser umgestiegen, weil wir ganz vom Gas wegkommen wollten und Holz machen ein liebgewordenes Hobby von mir ist. Das funktioniert super, die Küche ist mit einem Heizkörper anstatt einem Herd halt nicht mehr so mollig warm wie früher. Aber ich wollte dann schon weniger Holz ins Haus tragen, wenn ich mir schon einen Holzvergaser in den Keller stelle.
Das Kochen ist mit einem Zentralheizungsherd nicht so komfortabel möglich - es ist schon deutlich merkbar, dass die Wärmetauscher Wärme abziehen, die dann oben auf der Platte nicht mehr zur Verfügung steht.
Das heißt: Wirklich gut kochen mit richtig Hitze konnten wir auf dem Wamsler nur, wenn wir den Rost hochkurbelten. Das ging zwar gut, war aber jedesmal ein Aufwand. Nach dem Hochkurbeln ist die Feuerung direkt unter der Platte und es wird weniger Wärme an die Wärmetauscher abgegeben.
Und: Durch den Wärmetauscher sinkt die Abgastemperatur. Um im alten gemauerten Schornstein keinen Glanzruß zu bekommen, mussten wir die Verbrennung immer ziemlich luftreich gestalten. Vor sich hinglimmen war nicht gut, das hat uns dann die jahrelange Erfahrung gelehrt. Das heißt: Er ist entweder ordentlich heiß oder man lässt ihn ausgehen. In einem kleinen gut gedämmten Raum würde ich so ein Teil nicht aufstellen. Bei uns ist die Wärme durch die offene Küchentür in den Flur und das OG gezogen und hat das Haus so noch mitgewärmt.
Unser Schornsteinfeger hat uns da gut beraten, keine Panik gemacht, aber doch mehrere Male Glanzruß mit ordentlich Aufwand ausschlagen müssen.
Kurz: Ein Zentralheizungsherd ist schon eine coole Sache, aber für mich dann doch auch ein Kompromiss, der mit Schwächen behaftet ist, deshalb bin ich in die "Vollen" gegangen, was das Heizen angeht und habe mich für den Holzvergaser entschieden.
Von der Verarbeitung her kann ich über den Wamsler nix negatives sagen. Der hat keine Mucken gehabt oder gemacht. Einmal mussten wir die Thermische Ablaufsicherung austauschen in den 18 Jahren, aber das ist denke ich normaler Verschleiß. Ansonsten wirkte der ziemlich unkaputtbar. Wir haben ihn weiterverkauft und meines Wissens funktioniert er jetzt gut ein Jahr später immer noch.
Das sind die Erfahrungswerte von meiner Seite,
Gruß Andreas