Ich bin gespannt wie der Schneckenantrieb mit konstanter Drehzahl sich bei deinem P21 im Betrieb machen wird,
und was für Erkenntnisse daraus für die anderen Atmos-Pellet Heizer daraus gewonnen werden können.
Weiterhin bin ich neugierig wie sich die höhere Dosiergenauigkeit auf die Verbrennung und die Leistung bei deiner Anlage auswirken wird.
Teile deine Erfahrungen von deinen Optimierungen mit uns, egal wie sie ausgehen.
Gruß
Jürgen
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Weiter gehts mit einem Zwischenergebnis.....
Die Pelletdosierkiste läuft am P21. Noch lange keine Langzeiterfahrung, wie auch bei dem Wetter. Die nächsten Tage kommt der schwarze Mann zur Abnahme und dann sehen wir mal was die Büchse rausfeuert.
Verwendet wurde ein open loop Schrittmotor Nema34 4,5Nm, billigst aus der Bucht.
Die Zähnezahlen der Zahnriemenräder waren eher zufällig weil noch auf Lager. Beide Räder mit Taperlockbuchsen, 14mm direkt auf der Motorwelle und 20mm an der Schnecke.
Großes Rad 48Z, das Kleine 34Z.
Riemen HTD5m 15mm, das ist die kleinste Breite und Zahnteilung für die es Taperlock Buchsen gibt.
Ansteuerung der Endstufe mit einem Arduino.
Und jetzt kommt der Trick:
Ich habe das Verfahren "Pendeldosierung" getauft. Was passiert dabei?
Momentan dreht sich die Schnecke periodisch 9s in Förderrichtung, dann 3s zurück, danach beginnt das Spiel von vorne.
Drehzahl vorwärts ist etwas schneller wie rückwärts. Alle Geschwindigkeiten und Zeiten sind per Notebook und USB auf dem Arduino parametrierbar.
Freigegeben von der Steckdose am Brenner.
Derzeit sind für ca. 18kw beim P21 ungefähr eine Motorumdrehung alle 80s eingestellt. Genauen Wert weiss ich nicht da der Arduino Mikroschritte/Zeiteinheit als Vorgabe hat und zum Umrechnen bin ich zu faul.
Arduino hard- und software sind nicht mein Werk, hat mir mein guter Kumpel Robby zusammengestellt. Er ist berufsbedingt richtig fit mit dem Zeugs. Danke nochmal!
Sinn der "Pendelei" ist ein festfahren der Schnecke durch eingeklemmte Pellets zu verhindern. Das funktioniert nach langem Probieren sehr zuverlässig.
Das Einklemmen von Pellets passiert recht häufig. Der Schrittmotor hat dann Schrittverluste was aber nicht tragisch ist da maximal nach Ablauf der Förderzeit vorwärts die Klemmung freigefahren wird.
Wenn der Schritti nicht gleich auf Anhieb ein Pellet mit deutlichem Knack köpft.
Momentan fahre ich nicht mit vollem Strom (proportional zum Drehmoment) da dieser zum Fördern nicht gebraucht wird.
Das Klemmen macht dem Schrittmotor nichts aus da dieser mit Konstantstrom befeuert wird.
Nach mehreren Stunden Laufzeit ist der Motor gerade mal gut handwarm.
Bei meinem A25 kann ich T4 max 25s und T6min 2s einstellen. Der Motor läuft also solange die Steckdose des Brenners Spannung hat.
Getestet wurde das alles mit vielen Versuchen bei einer Laufzeit von jeweils 0,5 Stunden. Dann wie üblich wiegen und dokumentieren.
Die Apparatur läuft mit erstaunlicher Wiederholgenauigkeit. Im Mittel ist die Abweichung bei 2,1 kg/0,5h bei +/- 80gr pro Lauf. Nicht schlecht für nicht maßhaltiges Schüttgut...
Keine Ahnung wie das bei der Atmosschnecke aussieht.
Ziemlich tricky war der Einlauf der Pellets in die waagrechte Schnecke. Diese hat 93mm Durchmesser und läuft zentrisch in einem Rohr mit Innendurchmesser 98mm.
Das Innenrohr hat 21,3mm Durchmesser, also alles zölliger Kram. Die Steigung beträgt ca. 120mm.
Wird ursprünglich zum Brunnenbohren verwendet...
Hatte nicht anderes auf die Schnelle gefunden.
Durch das große Volumen zwischen Aussen- und Innenrohr möchten die Pellets gerne den gesamten Raum der Schnecke einnehmen. Und genau das gibt dann beim Auslauf den Effekt dass Pellets oberhalb des Innenrohres schlagartig in den Schlauch fallen. Völlig untauglich für konstante Dosierung.
Die Lösung ist eine Bürstenleiste welche verhindert dass Pellets den Schneckenraum beidseits der Mittenwelle ausfüllen und auch oberhalb dieser in den Schneckengang gehen. Die Schnecke kämmt dann durch die Bürstenleiste. Diese hat anscheinend nach einigen Stunden Laufzeit noch keinen Haarausfall. Mal sehen...
Schwer zu erklären, mit dem Zeitdruck endlich die Heizung fertigzustellen (BAFA) habe ich vergessen davon Fotos zu machen.
Über den Pelletkasten kommt dann noch der Saugförderer. natürlich auch Marke Eigenbau. Selber kaufen kann jeder
Und bitte keine Hinweise in Richtung Zulassung der ganzen Veranstaltung. Wenn Schorni nickt ist das für mich ok.
Ist nicht das erste sicherheitskritische Bauteil welches ich gebaut habe.
Und die Elektronik seitlich an der Pelletkiste ist nur ein quick_n_dirty Versuchsaufbau. Wenn alles läuft gibts natürlich einen schicken Schaltschrank für das ganze Elektronikgeraffel.
Gruß
Mike