Hallo in der Runde,
Im Moment ist es bei mir doch recht verregnet und windig, deshalb lasse ich mich jetzt einmal am PC nieder.
Ich möchte einmal meine Gedanken zu dem Regelungsthema zu Papier bringen.
Einbringung des Saugzuges in die Regelung.
Der Saugzug sollte die Funktion eines ständigen konstanten Druckes im Kamin gegenüber dem sich wechselnden
Feuerungsgasen aufbringen.
Und sonst nichts.
Das kann man auch mit einer mech. Regelklappe im Kamin machen.
Geht bei mir zufriedenstellend. Nicht auf 1mm Wassersäule genau, aber es geht.
Den Saugzug als Regelung für die Leistung einzusetzen halte ich für Überlegungen in die falsche Richtung.
Luftführung.
Ich halte eine getrennte Luftführung über 2 Gebläse für den richtigen Weg.
Als Notlösung kann man 1 Gebläse mit je 1 Klappe für Sekundär.-und Primärluft sehen.
Wenn man die Sekundärluft schließt oder öffnet wird auch gleichzeitig die Primärluft stark verändert.
1mm Wassersäule Druckunterschied macht da recht viel aus.
Die Luft macht da das gleiche wie der Mensch, sie geht den Weg des geringsten Widerstandes.
Die Lösung wie Vigas die Kessel ausliefert, 1 Gebläse und nur die Sekundärluft fest einstellbar, ist
gelinde gesagt recht be...scheiden.
Aber hier steckt halt das Denken eines wirtschaftlich orientiertem Menschen dahinter.
Jetzt kommt noch die Frage ob man die Luft mit einer Klappe oder mit der Drehzahlverstellung des Gebläses
verändern soll.
Dazu erst etwas Grundsätzliches.
Will man Regeln, so sollte sich das zu verändernde Medium (Luft) linear verändern.
Weil ALLE Regler auf lineare Veränderungen gebaut sind.
Berücksichtigt man das nicht, so bekommt man in einem Lastbereich den Regler schön eingestellt und in einem
anderen Lastbereich schwingt der Regler.
Ein Veränderung der Luftmenge mit der Drehzahl des Gebläses hat den Vorteil das die Luftmenge
(eigentlich der Luftdurchsatz) sich linear verändert, das was wir auch wollen.
Aber man kann die Luftmenge nicht auf Null fahren da durch den Unterdruck vom Kamin immer Luft angesaugt wird auch wenn das Gebläse sich nicht mehr dreht.
Will man die Luft im gesamten Regelbereich unter Kontrolle haben muss man über eine Klappe die Luft
regulieren, nur ist dabei der Luftdurchsatz nicht linear.
Man muss also den Luftdurchsatz an der Klappe linearisieren. Das kann man einfach über eine mech.
Anlenkung zwischen Stellantrieb und Klappe machen. Eine direkte Kopplung des Stellantriebes auf die
Welle der Klappe ist damit nicht zu empfehlen.
Primärluft.
Die Regelung der Primärluft sollte durch die Vorlauftemperatur und die Rauchgastemperatur erfolgen.
Über einen einstellbaren Sollwert hinaus sollte sich die Primärluft verringern.
Beim Anheizen dagegen sollte man mit einer abgestimmten max. Luftmenge, korrigiert nur durch eine
max. Rauchgastemperatur, fahren.
Das wieder geht mit einem Jumo-Regler nicht, sondern bedarf einiger zusätzlicher Schaltungsmaßnahmen.
Zusätzlich wird es recht schwierig werden einen Einzelregler so abzugleichen das die auftretenden Totzeiten
in der Regelstrecke abzufangen sind.
Sekundärluft.
Die Sekundärluft muss bis zu einer Feuerraumtemperatur von ca. 550...650°C total geschlossen sein.
Unterhalb dieser Temperaturen erfolgt keine Nachverbrennung und damit ist eine Sekundärluftzugabe sinnlos.
Nach der Zugabe von Sekundärluft muss man dem Feuerungsgas die Möglichkeit geben zu reagieren,
es muss also auch ein ungekühlter Ausbrand vorhanden sein (Zeit+Raum)
Nur durch eine O2-Messung im Rauchgas ist dieser Einsatzpunkt der Sekundärluft NICHT feststellbar.
Hier sollte eine zusätzliche Messung im Feuerraum für eine Aussage herhalten.
Eine Messung des O2-Gehaltes ist damit nicht überflüssig sonder auch wichtig.
Die Zugabe der Sekundärluft richtet sich jetzt nach der erreichbaren Feuerraumtemperatur.
Die Sekundärluft muss langsam immer weiter erhöht werden bis die Feuerraumtemperatur in
einen Beharrungszustand kommt.
Sinkt die Temperatur muss das alles entgegengesetzt laufen.
Also schon ein recht ordentlicher Aufwand. Geht eigentlich so richtig nur mit einer SPS.
Keine LOGO! Mit einer LOGO kann man Steuern aber nicht Regeln!
Druck Sekundärluft.
Wichtig ist das man die Luftmengen dahin bringt wo sie benötigt wird.
Richtig ist auch das eine Vermischung der Luft mit den Feuerungsgasen nur sehr zäh erfolgt und man deshalb
hohe Luftgeschwindigkeiten an der Ausblasdüse der Sekundärluft hat.
Bei einer anderen Luftmenge hat man aber gleich schon wieder andere Druckverhältnisse.
Es wird immer ein Kompromiss sein und bleiben.
Was man will ist eigentlich nicht ein Druck auf der Luftleitung sondern ordentliche Verbrennungsabläufe.
Die hat man bei Holz aber nur wenn man Temperaturen über 610°C (Zündpunkt von CO) hat und das
im gesamten Brennbereich. Hier sollten eigentlich zu einer optimalen Verbrennung Temperaturen zwischen
900...1100°C angestrebt werden.
Ist aber mit der Bauform eines VIGAS nicht möglich.
So, das wär's erst einmal, irgend etwas habe ich bestimmt vergessen, aber ich kann ja noch einmal schreiben.
Bis zum nächsten Regentag
mfg
HJH