Unterschied Rücklaufanhebung <-> Dreiwegemischer

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 8.027 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Randy.

  • Hallo an alle,


    ich frage mich wo der Unterschied zwischen einer teuren Rücklaufanhebung wie ESBE LTC 100 (~300€) und einem einfachen Dreiwegemischer ist.


    Okay, es ist gleich eine Pumpe mit dabei und einige hübsche Anzeigen, aber im Endeffekt passiert doch genau das Gleiche oder?


    Also was soll ich nehmen/gibt es bei einem System irgendwelche nennenswerten Vorteile?


    ESBE LTC 100 (~300€) Rücklaufanhebungsgruppe
    Termovar 61°C (~50€) Ladeventil
    Watts 3-Wegemischer m Stellmotor (100€)


    Ich brauche das Ganze einmal für die RLA und einmal zum Vormischen meiner Flächenheizung(Kann ich nicht einfach einen Termovar 45 f. Fussbodenheizung und einen 61 für RLA nehmen und fertig - Strom braucht man auch nicht)... Kann ich alle drei Optionen für beide Anwendungen benutzen? Oder macht für jede eine andere Option Sinn?


    Ist eine Rücklaufanhebung für einen wasserführenden Kamin überhaupt notwendig oder ist das eher Geldmache, was denkt ihr?


    LG Robert

  • Ich selber bevorzuge die Thermovarventile.Sie sind günstig und tun gut ihren dienst. Dein Kamin benötigt sowas schon zwangsläufig sofern der nicht aus Guss gefertigt wurde.


    Die Elektronischen 3 Wege Mischer haben Vor wie auch Nachteile. Allem voran der Preis (Nachteil) und je nach Ansteuerung sind sie manchmal auch komplizierter.
    Sie sind aber auch genauer, da sie ein größeres Regelspektrum haben.


    Bei den Heizkreisen ist es so das die Thermovargeschichte auch funktioniert, man sich aber im klaren sein muss das ein Witterungsgeführter Betrieb dadurch schwer machbar ist. Was dir in der Übergangszeit an Vorlauftemperatur reicht kann im Winter bei Minusgraden nicht mehr ausreichend sein oder das ganze ebend umgekehrt.

  • Ja, verstehe, das macht Sinn mit dem witterungsgeführten Betrieb.
    Allerdings habe ich vor jeder FBH ja noch ein Thermostat, dass das Durchflußvolumen regelt.
    Ich dachte das Arbeiten mit verschiedenen VL-Temperaturen macht eigentlich nur Sinn, wenn keine Niedertemperaturheizung hat, man mit einem Brennwertkessel und ohne Pufferspeicher heizt...


    Wie ist denn das, in meinem Puffer habe ich ja - je nachdem wie viel ich feuere, immer andere Temperaturen. Das bedeutet, das der Wegemischer auch immer geregelt werden muss, oder?
    Mein FBH Fachmann hat mir empfohlen, mit einfach nur das Unterteil eines 3-Wege-Mischers ohne Stellmotor zu kaufen. Aber das macht bei mir - mit ständig wechselnder VL-Temp vor dem Mischer - nicht wirklich Sinn oder?

  • Nee, das geht in die Hose. Bei der Fußbodenheizung schützt du das System schonmal Grundsätzlich mittels geregelten Mischer vor schäden durch Übertemperatur.
    Da wird ein Raumthermostat wenig dran ändern. Dieses gibt jeweils nur ein on/off Befehl an den Heizkreisstellantrieb welcher ebenfalls nur on /off reagiert.

  • Wie ist denn eigentlich mit so etwas: https://www.amazon.de/Thermostatischer-Brauchwassermischer-Wege-integrierte-Rückschlagventile/dp/B00C1CHXKA/ref=pd_cp_60_3?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=ZBSD2WE2H870PZKMQMFC


    Ein variabel einstellbarer thermostatischer Mischer. Den könnte man im Winter einfach hochdrehen, oder? Steht zwar Brauchwassermischer drauf, aber...


    Wie sieht es bei den verschiedenen Varianten eigentlich mit Widerstand aus? Schneiden die thermostatischen Mischer da schlechter ab?

  • Ich habe das so mit den Esbe VTA Mischer realisiert. Es ist einfach und funktioniert genauso wie du denkst. Es ist aber schon zu beachten das das so seine Grenzen hat. Das ganze kann etwa ein 100-120qm Haus halbwegs moderner Baustandart bedienen.

  • Super, das klingt gut. Bei mir geht es um ein Hausboot mit ca. 60qm, das sollte doch dann passen


    Wo sind denn jetzt die Vorteile von den teuren RTL Gruppen??

  • Hallo,



    der Unterschied zwischen einer teuren Rücklaufanhebung wie ESBE LTC 100 (~300€) und einem einfachen Dreiwegemischer ist.

    Was ist mit einfacher Dreiwegemischer gemeint?


    Du benötigst eine Rücklaufanhebung wegen dem Taupunkt im Rauchgas.
    Dieser Liegt bei Holz so um die 60°C, ist aber wieder abhängig vom CO2.
    Um da nicht an die Grenze zu gehen sollte die kleinste Rücklauftemperatur bei einem HV gleich oder höher als 65°C liegen. Gut ist es wenn man während der Einstellung den Sollwert einstellen kann, da man dadurch auch die Kesselausgangstemperatur (Vorlauftemperatur) bestimmt.
    Ich selbst fahre bei mit zusätzlich eine Vorlauftemperaturregelung mit der ich unabhängig von der Leistung eine konstante Temperatur in den Speicher lade.
    Bei Auslegung des Mischers ist auf den Kvs-Wert zu achten.


    Was gibt es grundsätzlich? (Natürlich gibt es auch weitere Varianten)

    • rein mechanische Mischer mit Kapillarrohrfühler.
      Das ist eine Art Thermostatventil mit Fernfühler auf einem Dreiwegeventil.
      Von der Regelungscharakteristik her handelt es sich um einen reinen P-Regler mit bleibender Regelabweichung. Der Sollwert ist von Hand verstellbar.
    • Der ESBE LTC 100 ist wie z.B. ein Laddomat ein Fertiggerät mit Pumpe, fest eingebauter, aber wechselbarer Temperaturpatrone, mit eingebautem Rückschlagventil, evtl. div, Anzeigen.
      Oft ist eine Funktion zur Restwärmenutzung eingebaut, dies verlangt aber eine entsprechende Verrohrung und Positionierung HV zum Speicher. Der Sollwert kann nur durch Wechsel der Temperaturpatrone erfolgen. Reiner P-Regler.
    • Der Termovar ist nur ein Mischer mit fest eingebauter Temperaturpatrone. Reiner P-Regler
    • Elektronische PID-Einzelregelung mit elektr. Stellantrieb auf Dreiwegeventil.
      Dabei handelt es sich um einen Regler OHNE bleibende Regelabweichung.
      Der Regler regelt unabhängig von der Leistung des HV den Sollwert auf Null aus.
      In der Regel kann man nur 1 Sollwert als Festwert von Hand vorgeben.
    • Elektronische PID-Multifunktionsregler (z.B.UVR) mit elektr. Stellantrieb auf Dreiwegeventil.
      Dabei handelt es sich um einen Regler OHNE bleibende Regelabweichung.
      Der Regler regelt unabhängig von der Leistung des HV den Sollwert auf Null aus.
      In der Regel kann man mehrere oder auch nur 1 Sollwert
      oder einen gleitenden Sollwert vorgeben (z.B. bei der FBH-Regelung).

    Kann ich alle drei Optionen für beide Anwendungen benutzen? Oder macht für jede eine andere Option Sinn?

    Für Rücklaufanhebung wird ein Festwertregler mit 1 Sollwert benötigt.
    Für die FBH benötigt man in der Regel eine durch die Außentemperatur geführte Regelung in der sich der Sollwert ständig ändert.



    Ist eine Rücklaufanhebung für einen wasserführenden Kamin überhaupt notwendig oder ist das eher Geldmache, was denkt ihr?

    Es ist keine Geldmache.
    Erklärung siehe am Anfang meines Beitrages.
    Ich bin sogar der Meinung das du bei einem wassergeführten Kamin eine Vorlauftemperaturregelung benötigst,
    da du nicht immer mit gleicher Leistung fährst/fahren kannst.


    mfg
    HJH

  • Wie ist denn eigentlich mit so etwas: https://www.amazon.de/Thermostatischer-Brauchwassermischer-Wege-integrierte-Rückschlagventile/dp/B00C1CHXKA/ref=pd_cp_60_3?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=ZBSD2WE2H870PZKMQMFC


    Ein variabel einstellbarer thermostatischer Mischer. Den könnte man im Winter einfach hochdrehen, oder? Steht zwar Brauchwassermischer drauf, aber...


    Wie sieht es bei den verschiedenen Varianten eigentlich mit Widerstand aus? Schneiden die thermostatischen Mischer da schlechter ab?

    Ein Brauchwassermischer ist wohl eher ungeeignet. Der ist dazu da, dass Du im Brauchwassernetz immer die gleiche Temperatur bekommst. Also Du hast im Pufferspeicher z.B. 70 Grad heißes Wasser, da ist es eher schlecht, so heißes Wasser durch die Warmwasserleitung zu schicken, wegen Verbrühungsgefahr. Der Brauchwassermischer schickt dann immer z.B. 50 Grad warmes Wasser oder 40 Grad, wie du willst. Dieser Mischer ist wahrscheinlich von den Durchflussmengen für eine Rücklaufanhebung nicht richtig dimensioniert.

    Viele Grüße
    Thomas


    Atmos P14/130 mit A25, Selbstbaupressluftreinigung und Laddomat, 850 l Puffer, Regelung mit UVR 63-H und ESR 21R + DK Flame Domo (Kaminofen) im Wohnzimmer.


    :lager:

  • Danke HJH f. die ausführliche Erklärung.
    Ich denke mit bleibender Regelabweichung kann ich leben, ein PID Regler ist in meinem Fall doch ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen denke ich...


    Randy: Der Esbe VTA ist ja auch ein Brauchwassermischer - du hast ihn aber ebenfalls zur Mischung des Heizkreises eingebaut?
    Denke da gerade an den Einwand von jostom. Danke auch dafür.


    Tolles Forum im Übrigen, bin begeistert.
    Endlich mal ein Ort, an dem Menschen versuchen, zu helfen. Danke!

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