Haus Neubau mit Holzvergaser + Solar Brauchwasser

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 13.324 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HJH.

  • Hallo an alle Holzfans, :woohoo:


    wir bauen im nächsten Frühjahr ein Haus ( Haas-Fertighaus ) ohne Keller 152qm Wohnfläche.Innenausbau machen wir selbst. Ich möchte eine Solaranlage ca.5qm für die Brauchwassererwärmung und einen Holzvergaserkessel mit ca.25kw und 2000l Speicher einbauen.Ich hab schon so viele unterschiedliche Zahlen gehört was so eine Anlage betrifft das ich mich überhaupt nicht mehr auskenne.Jetzt wollt ich euch mal um Rat bitten.
    Ist es überhaupt sinnvoll zum Holzvergaserkessel eine Solaranlage anzubringen?
    Sind 25kw und 2000l Speicher ausreichend oder überdimensioniert?
    Atmos,Vigas und Wolf wären bei mir jetzt in der engeren Auswahl.Was haltet ihr von denen?
    Dann wollt ich meine Heizung auf zwei Kreisen laufen lassen. Ein Kreis Fußbodenheizung und ein Teil normale Heizkörper.Einerseits hab ich gehört Fußbodenheizung wär das Optimale,andererseits soll diese für Allergiker und Kinder nicht gesund sein.Zu hohe Staubentwicklung und zu trockene Luft.
    Wäre sehr dankbar wenn mir jemand helfen könnte.


    Danke und Gruß Benno


    PS:Nen Schwedenofen im Wohnzimmer haben wir auch

  • Hallo,


    zwar falsche Forumsabteilung aber egal.


    http://www.holzvergaser-forum.…iew=section&id=1&Itemid=8
    hier alles durchlesen bitte und vor allem die Dimensionierunghilfe.
    Mit 25 kw auf 150 qm und 2000 L Puffer solltest du bei einem Neubau gut hinkommen. Wenn allerdings nur eine Holzheizung ohne Gastherme als Reserve geplant ist, würd ich mir den Platz für einen dritten 1000er Pufferspeicher freihalten, für "extremen" Heizkomfort im tiefen Winter.
    Solarthermie rechnet sich nur sehr langfristig bei Holzheizung. 5 qm Kollektorfläche sind knapp dimensioniert, wenn nicht irgendwas automatisch das Warmwasser nachheizen kann, da hast du dann im Sommer eben vielleicht doch keine Ruhe vom Heizen und mußt den Kessel anwerfen. Habe selbst 9,55 qm Flachkollektor für 3 Personen und das reichte dieses Jahr gerade so für 100 % WW-Versorgung von Ende Mai bis Ende August
    Wenn du die effizienteren Röhrenkollektoren nimmst, achte drauf, daß du später noch selbst ohne Lebensgefahr rankommst, die Röhren gehen gelegentlich auch mal kaputt.


    Bei der Kesselauswahl können wir dir hier schon helfen, denn hier bist du im Vigasforum :silly:
    Die Atmos GSE schaffen die Abgaswerte der neuen Bimsch zwar teilweise auch, aber nur, wenn du ein Exemplar erwischt, was nicht ab Werk Falschluft zieht wie Sau - aufgrund des Saugzugprinzips und der mäßigen Fertigungsqualität von Atmos müssen die Atmosianer da gerne man nacharbeiten. Etwas diffiziler einzustellen sind die Atmos auch. Bekommst du das nicht hin, tritt dich der Schornie in den allerwertesten - die Abgaswerte müssen halt inzwischen auch bei den Holzvergaserkesseln stimmen (egal welches Fabrikat), sonst kann dir der Schornie die Heizung stillegen.


    Wenn du Richtung Vigas tendierst hast du einen Kessel, der einfach zu modifizieren geht, einen größeren Füllraum hat und als Exemplar von Solarbayer.de auch damit beworben wird, die neuen Abgaswerte einzuhalten
    Das ist auch genau das, was hier im Forum recht fleißig betrieben wird, Aufrüstung mit Lambdaregelung (Lambdacheck.de), Zweitgebläse für die Sekundärluft (Lufttrennung), neuer Brennkammer, sprich mit etwas Arbeit und möglichst wenig Geld aus einem Kessel mit einfacher Regelung einen zu zaubern, der den ganz teuren Holzvergasern in nichts nachsteht. Das geht mit den Vigas Kesseln und ihren Ableitungen (Orlan Super, Proburner) ziemlich einfach.


    Persönlich würde ich dir zum Druckluftkessel das Absauggebläse dazuempfehlen, da der HV ja im Haus stehen soll. Sehr nützlich beim Anzünden und nachlegen, funktioniert dann beim Anzünden und nachlegen entsprechend dem Saugzug von Atmos, ist aber nicht für den normalen Kesselbetrieb geeignet


    Ansonsten lohnt sich für den Einstieg vor allem ein Blick in die Rubrik "Mein Heizprojekt", dort sind schon einige Neulinge beraten worden



    P.S.
    Im Vergleich zum Holzvergaser ist son Schwedenofen vom Wirkunggrad her gruslig und macht deshalb irgendwie überhaupt keinen Sinn, außer daß er vielleicht gut aussieht. Da würd ich mir eher überlegen, wie ich die Rückseite vom HV oder den ganzen Holzvergaser geschickt in den Wohnraum integriere, um die Strahlungswärme zu erhalten.


    Und noch eins:


    Plane fürs Warmwasser eine Frischwasserstation (Oventrop X 30) mit ein, keinen Kombispeicher mit Tank in Tank, hat diverse Nachteile und ist mehr als doppelt so teuer wie eine einfache Blechbüchse als Puffer.

  • Hallo,


    ja Mist hab zu spät erkannt dass ich den Beitrag in die falsche Forumsabteilung gestellt hab. :blink:
    Aber danke für die schnelle und sehr hilfreiche Antwort.
    Wenn ich einen dritten Speicher hinzunehme reicht der 25kw Kessel auch aus oder?Wie ist dann so der Heizrhytmus?
    Hab mir schon gedacht dass 5qm Kollektoren zu wenig sind.Hab mir auch schon überlegt komplett alles mit dem Holzvergaser zu beheizen...
    Wegen der Wahl des Kessels war ich eh schon eher auf "Vigas" eingestellt, aber jetzt bin ich mir sicher das ich den nehmen werde.Hast mich endgültig überzeugt. B)
    Ich denke ein grosser Füllraum ist schon wichtig,aber der Füllraum wird ja je nach kw-Leistung grösser oder kleiner.Oder bin ich da falsch Informiert?Sind z.B. 116 oder 130 liter wirklich ausreichend?
    Ach ja und den Schwedenofen haben wir wirklich nur wegen der Gemütlichkeit.


    Gruß Benno


    PS: Ach ja kannst du mir eigentlich wegen der Fußbodenheizung und den Heizkörpern auch weiter helfen?

  • Hallo,


    bei einem Niedrigenergiehaus wie es deins wohl werden wird, ist das Füllraumvolumen des Kessels wesentlich wichtiger als die absolute Leistung, aber beides kommt halt Hand in Hand daher. Willst ja wohl kaum 4x nachlegen müssen, bis die Puffer voll sind. Bequem ist, maximal einmal täglich anzünden, maximal noch einmal nachlegen, fertig - bei minus 15 Grad. Sonst bist du ein paar Wochen im Jahr Heizsklave. Das sollte mit dem Vigas 25 klappen, brennt mit einer Füllung ca 5 Stunden. Wenn du ne Gastherme als Backup hast, ist das nicht so kritisch.
    Ich denke, mit 3000 L Puffer wären bei dir die Heizintervalle vielleicht schon bei 1,5-2 Tagen bei strengem Frost, aber ohne Kenntnis deiner Heizlast ist das nur wild geraten.
    die 3000 L würden mit ca 1,5 Füllungen Buche heiß werden, z.B. abends um 19 Uhr heimkommen, anzünden, nach 2-3 Stunden nochmal voll legen => ab ins Bett.
    Da deine Anlage ja quasi im Wohnbereich stehen soll, wären Wärmeverluste von Kessel und Puffern absolut nicht tragisch, deswegen würden die leicht erhöhten Wärmeverluste von etwas überdimensionierten Puffern nicht weh tun. Wenn ich das Haus zur Holzvergaserheizung bauen würde, würden die Puffer im Wohnzimmer stehen oder besser noch, in wesentlichen Zimmern je ein Puffer :laugh: Strahlungswärme ist Strahlungswärme, egal ob vom Puffer oder vom Schwedenofen


    Meine Eltern haben Fußbodenheizung und mir gefällts, ich kann da nix mit trockener Luft feststellen. Wer keinen Staub in der Luft mag, sollte sich Teppich legen, der hält den Staub fest, egal welche Heizung. Aufgrund der niedrigen Vorlauftemperaturen einer Fußbodenheizung können die Puffer tiefer entladen werden - es paßt mehr Energie in die Puffer wen man bis 25 Grad runter kann, als wenn bei 45-50 Grad Schluß ist und die Heizung auch mit relativ hoher Rücklauftemperatur zurück in die Puffer geht, wie bei der Verwendung von Heizkörpern oftmals üblich. Deswegen, wenn Heizkörper, diese sehr großzügig überdimensionieren, dann kannst du auch mit Heizkörpern weiter runter mit Vor und Rücklauftemperatur.

  • Hallo Benno,


    hier ein kleiner link zum Thema Fußbodeneizung und Staub: http://www.wohnung.com/richtig-heizen/
    Die Meinungen gehen da sicher auseinander, gerade im Bezug auf das aufheizen eines kalten Fußbodens, es dauert sicher länger als ein HK aber wenn er dann erstmal warm ist...aber da Du ja eine Kombination aus beiden planst ist es ja je nach Wetterlage frei wählbar.


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Hallo,
    Dann will ich mal meinen Senf auch noch dazu geben, kommt ja evtl. öfter vor das einer noch zusätzlich eine Solaranlage betreiben will. Wobei ich keinen Wert auf "billig" sondern auf "Funktion" gelegt habe.


    Zuerst Fußbodenheizung.
    Von einer "Luftverwirbelung" kann ich nichts sagen, ich fahre aber auch die Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung nicht über 28...29°C.
    Also, alles eine Auslegungssache der Fußbodenheizung (Abstände eng legen) .
    Wichtig dabei ist auch die niedrige Rücklauftemperatur wenn man zusätzlich mit Solar die Anlage betreiben will.


    Gilt aber für Radiatorenheizung genau so, halt alles etwas größer auslegen.


    Dabei würde ich die Solarernte in einen Speicher fahren und die Wärme aus der Holzverbrennung in einen anderen Speicher fahren. Die Speicher aber ohne irgend welche "Innereien".


    Den Speicher für die "Holzwärme" würde ich mit Schichtung und den für den Solarertrag ohne Schichtung fahren.


    Zur Warmwassererzeugung keinen WW-Speicher sondern eine Frischwasserstation mit der Auslegung auf Rücklauftemperaturen unter/um 30°C.


    Der Speicher vom Holzkessel wird beim Laden auf 80...85°C Vorlauftemperatur gefahren.
    Rücklauf von der Heizung in den Speicher dabei ca. 30°C, Vorlauf ca. 80°C.
    Die Schichtung im Speicher trennt die Temperaturen. Am Holzkessel selbst muss natürlich eine Rücklaufanhebung eingebaut sein.


    Der Solarspeicher fährt seine Heiztemperatur in den Speicher immer mit einer einstellbare Differenz von 2...4°K.
    Bei einem Anfangsrücklauf von 30°C wird der Solarspeicher damit mit ca. 33°C beheizt.
    Das geht immer so weiter bis in höhere Temperaturen.
    Das hat den Vorteil, daß ich erst einmal alle niedrigen Temperaturen nutzen kann und damit den Solarkollektor in einem guten Wirkungsgradbereich fahre.


    So, jetzt habe ich im Speicher vom Holzkessel Temperaturen von um die 80°C und im Solarspeicher Temperaturen von irgend etwas über 30°C, also immer eine Temperatur über oder gleich der Rücklauftemperatur vom gesamten Heizungssystem.


    Jetzt wird über eine 3-Wege-Mischerverschaltung die Rücklauftemperatur von der Heizung über den Ertrag der Solaranlage erwärmt, reicht das nicht aus wird über einen weiteren Mischkreis aus dem Speicher "Holzwärme 80°C" der Rücklauf soweit erwärmt das die Heizung damit betrieben werden kann.


    Damit fahre ich immer eine optimale Nutzung der vorhandenen Solarwärme zu der "Holzwärme"
    Zuerst wird der Rücklauf durch die Solarwärme erhitzt wenn das reicht ist es gut, wenn es nicht reicht wird über den "Holzwärmespeicher" nachgeheizt.


    Das funktioniert natürlich genauso mit der Frischwasserstation.
    Ich muss nicht unbedingt dazu von den Kollektoren 60°C holen, sondern es wird jede Temperatur über den 30°C Rücklauf dazu verwendet.
    Der Vorteil:
    Je niedriger die Systemrücklauftemperatur von der Heizung um so mehr kann die Solarwärme ausgenutzt werden, zum Heizen als auch zur Frischwasserwerwärmung.


    mfg
    HJH


    Ach ja, einen Hydraulikplan habe ich leider nicht. (Noch nicht, nur Teilskizzen und natürlich schon große Teile davon in Funktion, geht also.)

  • Hallo,
    danke für eure Infos.Ich hätt eigentlich noch ein paar Fragen aber die muß ich wohl verschieben weil mein Internet fast den Geist aufgibt. Danke oh du heilige TELEKOM :angry: Hat ungefähr 5 min. gedauert bis ich die Seite auf hatte.Dann macht das auch keinen Sinn und keinen Spaß.
    Also bis bald hoff ich :S


    Gruß Benno

  • Ja,


    kann ich bestätigen !


    Das Forum dauert doppelt so lang wie eine andere Seite .... und ist öfter nicht erreichbar ...


    obwohl alles andere normal läuft, dank Telekom



    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Hallo,


    Hier einmal die angesprochene Skizze.
    Ist auf die Schnelle gemacht, deshalb erst einmal mit Kugelschreiber von Hand.


    mfg
    HJH [file name=Heizungsschema_02.pdf size=339112]http://www.holzvergaser-forum.…les/Heizungsschema_02.pdf[/file]

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