Neuen Schornstein raumluftunabhängig auslegen?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 8.029 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chris77.

  • Hallo Forumsgemeinde!


    Ich plane für unser Einfamilienhaus eine Heizungsanlage mit einem Holzvergaser. Der Heizungsraum fällt leider ziemlich klein aus (2,25 m x 5,40 m). Hier soll der Holzvergaser´Vigas 40 KW oder Proburner 40 KW mit 2 x 1650 L Pufferinhalt stehen. Als Backupheizung ist eine Gasbrennwerttherme vorgesehen. Gastherme soll raumluftunabhängig arbeiten (wenn sie mal arbeiten sollte).
    Jetzt meine Frage:


    Ist es ratsam bzw. möglich den Holzvergaser auch raumluftunabhängig zu betreiben? Dieser (40 KW) benötigt wohl min. 250 cm² Lüftungsquerschnitt. Der Schornstein soll aus Mantelsteinen mit Keramikverkleidung + Dämmung hergestellt werden und hätte einen möglichen Lüftungsquerschnitt von >300 cm²für den Vergaser.
    Das einzige Fenster in diesem Raum wird auch als Holzrutsche benötigt und sollte auch mal geschlossen werden können. Daher der Gedanke mit der Raumluftunabhängigen Variante.
    Ach übrigens, unser Schornsteinfeger hat keine Ahnung von gar nichts (bei Holzvergasern), hat noch nicht mal einen Kunden in seinem Bezirk mit einem Holzvergaser. Ich höre immer "was sagt denn der Hersteller"?!. Beim Heizungsbauer das selbe Spiel. Wir kommen nämlich aus dem Ruhrgebiet und dort ist Holzheizen nicht so "in".
    Auf Eure Antworten freue ich mich schon und wünsche Euch noch einen schönen Abend.


    ps Ich bin leider immer erst Abends ab ca. 22.00 Uhr online

  • Das was du schreibst kommt mir bekannt vor... Du kommst nicht auch zufällig aus Bottrop :)


    Raumluftunabhängig geht, WENN der Schornstein nen Luftkanal hat, also wenn das Rohr zentriert wird so das ein luftstrohm direkt an der Keramik vorbei ströhmt oder mit seperatem Luftkanal im Mantel.


    Ich bekomme btw morgen bzw in etwa 10 Stunden meinen Hillen HS Schornstein... Dreischalig, Raumluftabhängig...


    Wie ich das Problem mit den 250cm^2 löse:
    20 cm loch ins Kellerfenster, fertig.

  • Danke an Hobbele und GuSel,


    nein ich komme aus Herne. Da ich ja einen Neubau plane (Beginn im Oktober/ November) werde ich mal eine raumluftunabhängige Luftversorgung vorsehen. Wichtig wäre noch: der Schornstein wird ca. 11 m hoch (effektive Höhe). Der Keller wird insgesamt beheizt, d.h. er ist beim beheizten Gebäudevolumen inbegriffen. Mein Gedanke war, daß ich nicht ständig im Winter ein offenes Loch in der Kelleraußenwand habe (muß ja schließlich unabsperrbar sein) und ich durch den raumluftunabhängigen Betrieb weniger ungewollte Zugluft im Keller habe. Da wir uns wohl relativ viel im Keller aufhalten werden (Wäschraum + Wäsche für 3 Kinder und mein Hobbyraum) wollte ich halt möglichst wenig Kaltluft reinholen. Der Holzvergaser soll nämlich relativ selten laufen, d.h im normalen Winter max. 2 mal am Tag heizen. Sollte bei einer Heizlast von 9 KW (bei -10 °C) und dem geplanten 40 KW Kessel inkl. 3300L Pufferspeicher klappen.
    Behindert die Schornsteinlänge tatsächlich so sehr die Luftansaugung? Hätte ich nicht gedacht.


    Ich habe gesehen, daß Ihr einen Orlan Heizkessel habt. Ich glaube, der ist so ziemlich baugleich mit dem Proburner. Seit Ihr damit zufrieden?
    Ich schwanke zwischen Vigas und Proburner. Beim Proburner gefällt mir die Wärmetauscherreinigung. Bin mir aber nicht sicher ob das bei unserem Brennstoff mit den Turbolatoren so gut wäre (werde zu über 90% Nadelholz verbrennen, da ich es umsonst bekomme)
    Die Steuerung würde ich wohl selbst bei dem neuen Kessel auf die Flammtronik umbauen, von daher kann die Ausgangssteuerung eher primitiv ausfallen. Wie ist Eure Meinung dazu?


    Mit besten Dank und Grüßen


    Christian

  • Hallo Chris,


    solch eine Klappe könnte helfen: http://www.kutzner-weber.de/fi…rbrennungsluftklappen.pdf nur leider wüsste ich nicht wie man sie sicher schalten kann bei einem HV. Es hilft hier ja kein Thermoschalter im Abgasrohr der erst bei 80° auf oder zu sagt, die Klappe müsste ja beim anzünden schon offen sein. Ich hab bei mir eine Zu und Abluft, aber die Zuluft ist nicht ausreichend(200cm²) daher kippe ich immer mein Fenster sofern der HV in Betrieb ist. Auf eine gute Belüftung solltest Du acht geben da es ja schon mal qualmen kann. Zu und Abluft kannst Du durch die Wand machen Abstand zwischen den Öffnungen min.180cm die Obere nahe der Decke.


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Erst mal vielen Dank für Eure Ratschläge,


    werde mal die Zuluft Raumluftunabhängig planen und kann ja dann immer noch eine Kernbohrung in der Kelleraußenwand vornehmen.
    Ja, Thema Rauch: würde ich möglichst in dem Heizraum vermeiden, da unsere Waschküche und mein Hobbyraum direkt nebenan liegen (Heizraum ist ein Durchgangszimmer) Ich stöber schon seit über einem Jahr fast täglich in den Foren (Holzvergaser) und hab natürlich schon einiges aufgeschnappt. Mein Gedanke war beim Anzünden: HV korrekt befüllen, Tür schließen, untere öffnen, mit einem Gasbrenner von unten in die Feuerdüse ca. 30 sec. halten Klappe zu und gut. Soll wohl in einigen Fällen funktionieren und ich müsste so bei meiner "überdimensionierten Anlage auch nach dem Abbrand erst nach >12 Stunden ein neues Feuer anfachen (bei -10°C Außen) und dann auch die obere Tür zum nachfüllen nicht mehr öffnen. So weit die Theorie.


    was haltet Ihr davon?


    Gruß Christian

  • Hallo Chris,


    ja theoretisch wird es nie rausqualmen....aber dann hast Du mal ein Hohlbrand, dann hast Du eine bescheidene Wetterlage. Und es qualmt dann und wann doch mal raus. Bei mir ist meine Decke auch noch weiss aber es kommt doch mal vor das es nach Rauch riecht, zum anderen lagere ich auch immer so 1 1/2 Meter Holz im Heizraumvn daher ist eine Lüftung schon wichtig. Und den Keller zu belüften halte ich eh für wichtig.


    Wie willst Du das mit dem raumluftunabhängig realisieren? Bitte frage vorher Deinen Schorni, ich würde schätzen das es da Probleme geben könnte denn i.d.R. geben die Hersteller den Schachtquerschnitt und Länge vor. Auch sind die Feuerstätten auf den raumluftunabhängigen Betrieb geprüft und zugelassen. Les mal hier was so eine Feuerstätte erfüllen muss: http://www.ofen-wissen.de/raum…erstaetten-zulassung.html

    Ich persönlich halte es für möglich(technisch eher schwierig) aber für unötig da bei solcher Betriebsweise einfach die natürliche Belüftung des Raumes/Hauses fehlt. Ich finde auch keinen Holzvergaserhersteller der so etwas anbietet, bei Pelettkesseln sieht es da anders aus.


    Gruß Jörn

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  • Hallo Jörn,


    nachdem ich Deinen Link gelesen habe, ist mir klar geworden, das ich dem Thema den falschen Namen gegeben habe. Raumluftunabhängig heißt ja denn wohl, das z.B das "Belüftungsrohr" von Außen ohne Unterbrechung an die Zuluft (Primär- Sekundär ) angeschlossen wird. Das wollt ich eigentlich gar nicht. Ich wollte nur in den noch zu bauenden Schornstein die Zuluft für den Holzvergaser über die Luftzuführung "raumluftunabhängiger Feuerstätten" im Schornsteinzug bewerkstelligen. Das hatte eigentlich neben der befürchtetenZugluft den Grund, das bei mir die Zuluft in diesen Kellerraum nur über eine Breite von ca. 1,20 m geschehen kann. Ich hab irgendwo gelesen, daß Zu- und Abluft mind. 1,80 m auseinander liegen müssen. Der Raum ist zwar 2,25 m breit, meine Pufferspeicher werden aber direkt neben dem 75 cm breiten Fenster stehen (müssen). Ich habe somit nur einen "Schießscharte von ca. 1,20 m breite, in welcher ein ca. 75 cm breites Kellerfenster eingebaut wird. Dieses Kellerfenster wird auch als Holzrutsche benutzt, darunter wird ein kleines Holzlager mit ca. 0,5 - 1 m³ sein. Meinen Grundriss des Kellers werde ich mal morgen ins Forum stellen.
    Von daher die Frage: kann ich das Problem der Zu- bzw - Abluft vieleicht noch anders regeln, wenn die von Stefan genannten Nachteile (Unterdruck im Zuluftschacht durch Erwärmung der Zuluft) meinen Vorschlag mit dem Schornsteinschacht als Zuluft ad acta legt?


    Ich danke nochmal für Eure Hilfe,


    Gruß


    Christian

  • Hallo Christian,


    die 1,8m zwischen den Öffnung beziehen sich auf den Höhenunterschied zwischen Ihnen. Also eine nahe der Decke, eine nahe dem Fußboden. Warme Luft, evtl.Rauch steigt auf und kann durch die obere abziehen wobei im Gegenzug duch die unten liegende Zuluft kalte Luft in den Aufstellraum strömt. Dies kannst Du mit einm KG Rohr o.ä bewerkstelligen. Das Rohr kann auf gleicher Höhe wie die Abluft an der Außenwand enden aber das Rohr im Keller führt halt zum Fußboden. So entsteht dann ein Kreislauf auf ganz natürliche Weise.


    Gruß Jörn

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  • Hallo Jörn,


    habe ich das richtig verstanden? ich müsste letztendlich zwei Bohrungen in der Außenwand in Kellerdeckenhöhe vornehmen (je >250 cm²), welche nebeneinander liegen, wobei eines mit Rohren nach unten auf den Kellerboden geführt wird? In Bodennähe kann ich keine Bohrung nach Außen vornehmen, da wir eine wasserdichte Betonwanne bekommen. Zwei Bohrungen passen zumindest in diesem Keller nicht neben das Fenster. Kann ich nicht eine Bohrung durch die Kellerwand vornehmen und die Entlüftung mit Rohren durch einen anderen Kellerraum vornehmen?


    Gruß


    Christian

  • HAllo Christian,


    ja Du hast es richtig verstanden, zwei Bohrungen nebeneinander oder selbst eine Große würden reichen, es muss halt nur ein Rohr nachunten führen und oben etwas frei bleiben. Du könntest ja auch eine Schornstein mit Lüftung nehmen. Aber ein Rohr an eine andere Wand zu führen geht auch, der Querschnitt muss je nach Länge und Bögen nur größer werden.


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
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  • Danke Euch allen für die Hilfe,


    dank Jörn habe ich auch verstanden was ich eigentlich wollte.
    Werde versuchen 2 Bohrungen vorzunehmen und einen weiteren Luftzug im Schornstein zu realisieren, kostet nämlich nicht mehr. Ein Loch kann ich eher zumachen als ein neues in den Schornstein reinzuziehen.


    Meine andren Fragen (sind noch einige) werde ich dann unter anderen Themen stellen,


    nochmal besten Dank und alles Gute,


    Grüße Christian

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