Anlagenbautips gefragt - HV+Öl-Kombi

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 3.024 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von RomanL.

  • Moin moin,
    zuerst einmal eine kurze Selbstvorstellung. Ich, Roman, habe gerade meine HV-Anlage nach gut 4 Jahren ohne Heizung erfolgreich in Betrieb genommen.


    Zuvor war eine Gas-NT-Anlage installiert, die aber nach zweimaligem Defekt und jeder Menge LPG-Verbrauch (bis zu 7.000,- im Jahr - und das 2007!) fällig war. Nach Besorgung eines Schuster Duolux D-ST 21-27 stellte sich dann heraus, daß Pufferspeicher und Kessel zu hoch für den Keller waren (20cm bzw. 50cm). Also erst mal fröhliches Ausschachten (1m tief;-) und Betonieren, dann Teile zusammenbesorgen, Kessel, Puffer und 2 Roth-1.000L-Tanks in den Keller wuchten...schon war's 2011.
    Letzte Woche dann hat die Fachfirma die Verschaltung und den Anschluß ans Hausnetz vorgenommen und alles soweit zusammengebaut, daß wir die Anlage wieder anfahren konnten. Zuerst ging es auf Öl los, seit gestern nun auf Holz.
    Ach ja, ich vergaß: Der Schlot für den HV mußte auch noch saniert werden. Ich hatte zwar die Unterlagen schon seit 2008, aber wer nicht drin liest...muß erst vom Schornsteinfeger drauf hingeweisen werden **ggg**. Da stand ganz klipp und klar "am sanierten Schornstein" - nun ja...


    Gesamtkosten der Anlage bisher:
    1.000,- für Kessel, Brenner und Puffer nebst kleinem MAG und Steuerung EBV Alpha 233B
    800,- für 4 x 1.000Liter Öltanks inklusive Verrohrungen und Zubehör
    1.400,- für einen Edelstahlkamin mit 180mm Durchmesser, 11m lang, 2 Reinigungsöffnungen, 150er und 180er Eingang, Haube...
    2x 90,- für eine 150er und eine 180er Abgsklappe
    50,- für Zugbegrenzer
    ca. 150,- für Ölleitungen, Tankanschluß etc.
    50,- für Antiheberventil+Leitung
    90,- für 200 Liter MAG
    60,- für 24 Liter MAG (für Trinkwassersystem)
    80,- für 2 Pumpen und Kleinkram
    65,- für eine thermostatische RLA
    100,- für einen 3-Wege-Mischer (nagelneu, ESBE)
    ca. 100,- kommen noch mal für Kleinzeugs wie ein neues Überdruckventil an der TAS und eine neue Kapillare für die TAS dazu. Sowas nenn ich Kollateralschaden ;)


    ???,- für 2 Tage Arbeit der Sanis und einiges Rohr + Fitting-Zeugs (ich tippe mal auf um die 1.000,-)


    Dafür steht jetzt eine Kombianlage mit einem 27kW-Körting, 27kW-HV und 1.200 Liter Puffer, RLA, motorisch gesteuertem Heizkreis...
    Ich hab den ganzen Spaß mal auf Neupreisebene umgerechnet, oha! Da wäre ich mit diesem System schon deutlich über 15.000,- gelandet - so wie es jetzt dort steht, nur halt eben neu.


    Aber nun zum eigentlichen Problem. Die Verschaltung ist wie folgt ausgeführt:


    1. Kesselkreis fährt in 35er Cu-Rohr über RLA. Antrieb ist die HK-Pumpe, die derzeit über eine Resol-ED1 angesteuert wird - und zwar bei mehr als 60°C Differenz zwischen Puffer unten und Kessel.


    2. Ölbrenner und HV kommunizieren intern miteinander - also entweder oder (integrierte Kesselregelung).


    3. Beide Heizungen laufen aus dem Kessel über einen gemeinsamen VL und RL und messen demnach auch beide die selben Kesseltemperaturen.


    4. Die Steuerung regelt derzeit über die Außnetemperatur den Vorlauf. Verfügbar sind an der Steuerung 4 Kanäle (jeweils frei belegbar): MK1 (Regler), MK2 (Regler), WW-P (Schalt), A4 (Schalt).


    5. Über den Anschluß am Regler laufen derzeit die Heizkreispumpe 1 und der Mischer zum Heizkreis.


    6. Die separate Resol-ED-Regelung schaltet die kesselkreispumpe.


    Nun kommt aber dummerweise folgendes problem zustande, nein eigentlich 2.


    1. Wenn der HV ausgebrannt ist, soll der Ölbrenner ja die Nachheizung des Heizkreises übernehmen. Da der keine RLA braucht, ist ein Mindestwarmwert von ca. 20°C eingestellt, bei dem er automatisch anspringt. Gleiches gilt eigentlich auch, wenn der HK Warmwasser anfordert. Allerdings mißt der Kessel dann nach, was an Wärme da ist und sagt: Mischer hab Dich nicht so, Du hast doch 58°C von mir anliegen. Der Mischer aber "sieht" nur das, was die RLA freigibt - nix nämlich, da diese ja erst bei 61°C aufmachen darf. Der Brenner srattet also, fährt knapp über die 61°C drüber, Vorlauffühler meldet alles ok, Brenner geht aus - RLA geht wieder zu - alles wie vorher - kalt nämlich. Ergo, was für HV gut ist, ist für Ölbrenner total Gurke - oder hieße, ich muß die Kesselmintemp auf 62°C stellen, so daß ich die Anlage dauernd unter Dampf habe ;(


    2. Wenn ich von HV auf Puffer gehe, dann erfolgt das derzeit darüber, daß die Kesselpumpe ausgeht (ist gleichzeitig ja auch die Ladepumpe). Danach nuckelt die HK-Pumpe langsam den Puffer leer. Soweit alles gut und gewollt. Schaltet nun aber der Öler zu, dann schaufelt der auch alles in heizkreis und Puffer. Derzeit umgehen wir das, indem wir den Puffer im Vorlauf zudrehen - was aber nicht Sinn der Sache beim HV sein kann.


    UNd nun die LÖsungsvorschläge.


    1. Ich baue einen Bypass um die RLA mit einem elektrisch angesteuerten Ventil. Dieses ist in stromlosem Zustand offen (Ölbetrieb) und in HV-Betrieb geschlossen (quasi Sicherheitsschaltung für den Automatikbetrieb).


    2. In die Vorlaufleitung zum Puffer kommt ein ebenfalls elektrisch sperrbares Ventil - Bauweise und Funktion siehe Kessel-RLA-Umgehung.


    Dann passiert beim Umschalten auf Öl folgendes:


    1. Der Rücklauf hat HK-Rücklauftemperatur - eignet sich also zum Schalten des Brenners.
    2. Der Puffer wird blockiert, wenn der Öler anspringt.


    Hat jemand von Euch eine einfachere oder am besten stromlose Idee? Bin für alle Vorschläge offen.


    Also Schaltung noch mal in Kurzform:


    - Kesselkreis gaz kurz - VL zu RL über RLA mit Pumpe im RL (ähnlich Laddomat)
    - Vorlaufabzweig für WW-Boiler (mit eigener Pumpe und Rückschlagsicherung)
    - Vorlaufabzweig zum Puffer (manuell absperrbar)
    - Heizkreismischer (MK1)
    - Heizkreispumpe (HKP1)
    - VL-Fühler 1
    - Heizungen (2-Rohr)
    - Rücklauf am Puffer vorbei (mit offenem Abzweig)
    - rein in Kessel (über RLA und Pumpe)
    - Messung derzeit: VL-Temp in Heizkreis, Kesseltemp, Außentemp, Boiler-Temp


    Möglich sind noch: Abgastemp, VL2


    Ideen? Fragen?


    LG
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Hallo Roman,
    wie ich das verstehe ein gebrauchter 27KW Kombikessel. Wieviel KW auf Holz? Schuster Duolux D-ST 21-27 heißt das nicht 21 KW Holz und 27KW ÖL ? 1200 Liter Puffer !


    Weiter: 2007 noch 7000,-€ Gaskosten/a.


    Ei der Daus !
    Du hast schon mehr gefrohren, wie ich las.
    Du weißt wohl selber das deine Anlage für den Energiebedarf deines Hauses alles andere als großzügig dimensioniert ist.


    Sicherlich besser als keine Heizung. Doch wird sie mit recht großem Aufwand betrieben werden müssen.


    Zur Gegenüberstellung:
    meine Hütte verlangte zwischen 8000,- und 9000,-l/a an Heizöl.
    Der 40KW Öler hat schwer zu tun gehabt die Bude zu temperieren.
    Gedämmt nach EnEV neue Fenster Verbrauch ca. 4000L/a.
    Ich heize jetzt mit 40KW-HV und 3000 Liter -Puffer.



    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • Hallo Roman,
    wie ich das verstehe ein gebrauchter 27KW Kombikessel. Wieviel KW auf Holz? Schuster Duolux D-ST 21-27 heißt das nicht 21 KW Holz und 27KW ÖL ? 1200 Liter Puffer !


    Jepp, nicht ganz aber fast: 21kW-27kW auf Öl, 27kW auf Holz. ich denke mal, effektiv bringen beide Systeme knappe 20kW auf die Back. Heizkreis hat gute 450 Liter, puffert also auch noch ein wenig mit.


    Zitat

    Weiter: 2007 noch 7000,-€ Gaskosten/a.
    Ei der Daus !


    Jepp, das war ein hartes Jahr ;) Gasheizungsdruckregler defekt - Verbrauch im Dezember 2007 allein so hoch wie sonst im ganzen Winter - aber alle Heizungen schön warm ;) Nach dieser Schändlichkeit habe ich den Gaskessel abtreten lassen - und den unverschämten Gasversorger auch...


    Zitat

    Du hast schon mehr gefrohren, wie ich las.


    Tja, man gewöhnt sich dran - zumindest, wenn man wieder warmes Wasser hat. Der erste Winter war zugegebenermaßen hart. Da habe ich Dinge aus dem Konservenregal in den Kühlschrank gestellt, damit sie auftauen. Kein Witz! Und im wärmsten Raum waren es 14°C. Aber das überlebt man auch und kann sogar noch Spaß dabei haben...


    Zitat

    Du weißt wohl selber das deine Anlage für den Energiebedarf deines Hauses alles andere als großzügig dimensioniert ist.
    Sicherlich besser als keine Heizung. Doch wird sie mit recht großem Aufwand betrieben werden müssen.


    Noch! Das Haus wird über den Sommer -von Niveau ungedämmt Bj. 1942- komplex umgerüstet auf EnEV Kfw-NE-Haus 160. Dazwischen liegen mal eben 40kW ;) Das Konzept steht, ist gerechnet - und der 27kW-Ofen dann sogar noch überdimensioniert **ggg** Ich bau ja nicht nach dem IST-Stand, sondern nach dem SOLL. Sonst hätte ich wohl nur ne fette Wärmepumope und ein paar Öfen für's Extremwetter eingebaut und fertig.


    Aber so habe ich für deutlich unter 8.000,- ein komplettes, bivalentes System für Spar- und Reservedauerbetrieb. Ach ja, und was das Öl angeht - mein Brenner wird gerade umgerüstet - von 25% PÖL auf max. 75 ;) Dann ist die Anlage auch noch sowas von Oberöko... (PÖL kriege ich übrigens von einem kampferprobten PÖLer aus der Gegend - ganz ohne fossile Brennstoffe erzeugt und transportiert). Da dürfte dann zukünftig der Öltankfüller nur 1x in 3-4 Jahren antreten müssen...


    Zitat

    Zur Gegenüberstellung:
    meine Hütte verlangte zwischen 8000,- und 9000,-l/a an Heizöl.
    Der 40KW Öler hat schwer zu tun gehabt die Bude zu temperieren.
    Gedämmt nach EnEV neue Fenster Verbrauch ca. 4000L/a.
    Ich heize jetzt mit 40KW-HV und 3000 Liter -Puffer.


    Oh ja, mein 35kW-Gaskessel hat's auch nie geschafft. Aber wenn man moderne Plattenheizkörper in ungedämmte, 1steinige Fensternischen pflanzt und oben drüber nur 2cm bis zum Fensterbrett läßt...noch dazu offenes Dach, ungedämmte decken, monolithisches Mauerwerk ohne Luftschicht usw. usw. Mein Haus ist (derzeit noch) ne allseitig gut durchwehte Bude - da wären auch 200kW nicht ausreichend ;)
    Aber genau das ändert sich ja gerade.


    LG
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Ach so, noch was, damit's nicht im falschen Hals landet: Mein Haus wird mit einem sogenannten atypischen Heizverhalten betrieben - also nicht 325qm auf 25°C Bikinitemperatur, sondern max. 4 Räume auf 21°C, der Rest fährt zwischen 14 und 18°C. dadurch kommen wir mit knapp 20kW locker hin. Ein paar Öfen gibt es auch noch, die für Übergang und Extreme Witterung gut sind, da das Haus keine vernünftige Zentralbeheizung überall ermöglicht.


    Und im derzeitigen Zustand ist der Brenner natürlich deutlich zu klein - keine Frage ;)


    Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

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