Planung HV Anlage

Es gibt 90 Antworten in diesem Thema, welches 43.602 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ET14.

  • @ginatrick, hab was gefunden


    In nichtrenovierten Altbauten liegt der natürliche Luftwechsel bei n 1 h-1 und in renovierten Gebäuden zwischen n 0,5 bis 1 h-1. Hier spricht man auch von einem unkontrolliertem Lüften, weil der LW je nach der Druckdifferenz zwischen Innen und Außen und dem Windanfall verschieden ist und oftmals nicht ausreichen ist.[*]Fenster zu, Türen zu > 0 bis 0,3 h-1
    [*]Fenster gekippt (Spaltlüftung) > 0,3 bis 1,5 h-1
    [*]Fenster kurzzeitig ganz geöffnet (Stoßlüftung) > 0,3 bis 4 h-1
    [*]Fenster ständig ganz geöffnet > 9 bis 15 h-1
    [*]Gegenüberliegende Fenster und Türen ständig geöffnet (Querlüftung) > bis 40 h-1


    Das habe ich im Haustechnik Dialog gefunden

  • Ok soweit verstanden .. ist in der App etwas komisch dargestellt. Zudem wird dazu die Grundfläche abgefragt .. ich nehme an das ist die Raumfläche oder die Fensterfläche?).
    Ist das mit den innenliegenden Wänden und Decken/Böden korrekt so?

  • innen liegende Wände ja, Decken und Böden nur wenn sie mit unbeheizten Räumen in Verbindung stehen

  • Hallo Patrick,


    ich bin von etwas anderen Vorstellungen ausgegangen:


    Für jeden einzelnen Raum habe ich die maximale gewünschte Raumtemperatur eingesetzt, und für die Nachbarräume jeweils die niedrigste -im Praxisbetrieb vorstellbare- Raumtemperatur. Z.B. ich möchte im Bad 22°C und habe einen Nachbarraum, der im Moment nur 12°C hat. Dann verliert das Bad doch einige Energie an den kalten Nebenraum, und wird nicht mehr so warm, wie gewünscht.


    Nachteil: Heizkörper werden größer, teurer usw.
    Vorteil: Die notwendige Vorlauftemperatur im gesamten Heizkreis wird geringer mit allen positiven Konsequenzen.


    Grüße
    Edmund

  • Hallo Freunde der Heizlastberechung.


    Vorsicht bei der Berechnung der Lüftungsverluste, da gibt es 2 Arten die man betrachten sollte :!: :

    • der hygienische Mindestluftvolumenstrom (quasi das Lüftungsverhalten). Der berechnet sich wie folgt: Vmin,i = nmin * VR.Wobei nmin,i die Mindestluftwechsel pro Stunde in diesem Raum ist (ca.0,5...2) und VR natürlich das Raumvolumen. Für nmin gibt es Tabellenwerte laut DIN, die gewissen Räumen zugeordnet werden. Ich habe für Bäder z.B. 1,5; für Schlafzimmer 1 und Wohnzimmer 0,5 angenommen.


    • und der Luftvolumenstrom durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle. Der berechnet sich wie folgt: Vinf,i = 2 * VR * n50 * ei * Epsiloni. Der n50 Wert ist eine Konstante für die Luftdichtheit der Gebäudehülle. Für Einfamilienhäuser 3 (sehr dicht), 6 (dicht) und 9 (weniger dicht). Mehrfamilienhäuser und Nichtwohngebäude 2, 4 und 6. Ich habe für mein doppelverglasetes Haus dicht angenommen. Obwohl man bei so einem alten Fachwerkhaus durchaus manchmal von weniger dicht sprechen kann aber das soll sich ja ändern ;) . e ist die Abschirmklasse. Je nach Lage des Gebäudes und Anzahl der Öffnungen im Raum nach außen. Bei moderater Abschirmung zwischen 0,03 bei einer Öffnung, 0,06 bei zwei und je 0,03 dazu je weiterer Öffnung. Solte das Haus keine Abschirmung haben (Windreiche Gegenden oder Höchhäuser) dann rechnet man mit 0,05 als Faktor der sich addiert 0,05; 0,1; 0,15 ...). Mein Haus liegt am Hang und nach Osten zum Feld, deswegen habe z.B. nach zu Osten hin keine Abschrimung gewählt. Epsilon ist der Höhenkorrekturfaktor des Raumes zum Erdreichniveau. Der wird bis 10 Meter mit 1 angesetzt, dann erst mit 1,2.

    Die Rechnung nach DIN EN 12831 berücksichtigt dann den Wert heran der höher ist.



    Was die Berücksichtigung von angrenzenden, beheizten, Räumen angeht, so sollte man diese auch nicht pauschal weglassen. Auch hier findet eine Transmission durch die Wände statt, es sei denn beide Räume haben die gleiche Innentemperatur.
    Für diese Fälle gibt es theoretisch Korrekturfaktoren für den U-Wert: e (gegen Außenluft) Korrekturfaktor 1; ij (gegen beheizten Innenraum) Korrekt.faktor fij errechnet sich dann aus ((Innentemp. - Temp.angr.Raum) / (Innentemp. - Außentemp.)). So kommen u. U. auch negative Korrekturfaktoren zustande, wenn der Nebenraum wärmer ist als der betrachtete. Was dann quasi einen "Wärmegewinn" für den betrachteten Raum bedeutet.
    Ähnliches gibt es für das Erdreich aber da will ich jetzt nicht näher drauf eingehen.


    Für mein Haus habe ich mir extra ein Excel Sheet geschrieben, wo ich alle Räume nach der gleichen Prozedur betrachte. Dafür habe ich mich recht lange mit dem Thema beschäftigt und auch eine externe Heizlastberechnung eines Planers noch mal durchgerechnet. Muss man aber sicherlich nicht ganz so genau machen, hat nur den Vorteil das man bei Baulichen Veränderungen alles schnell angleichen kann.


    Hoffe ich konnte erst einmal weiterhelfen und habe nicht zu sehr werwirrt. :S
    Bei Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung. Die TU Cottbus und andere haben für dieses Thema auch ein interssantes Skript im Netz hängen, welche ich aber so hier jetzt nicht verbreiten möchte.


    Fehler in meiner Beschreibung schließe ich nicht aus, hafte also nicht für Eure falsch ausgelegten Wärmeerzeuger oder Heizkörper!!! ;)


    Gruß,
    Frank

  • Für jeden einzelnen Raum habe ich die maximale gewünschte Raumtemperatur eingesetzt, und für die Nachbarräume jeweils die niedrigste -im Praxisbetrieb vorstellbare- Raumtemperatur. Z.B. ich möchte im Bad 22°C und habe einen Nachbarraum, der im Moment nur 12°C hat. Dann verliert das Bad doch einige Energie an den kalten Nebenraum, und wird nicht mehr so warm, wie gewünscht.

    Hallo Edmond,


    das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Sollte sich aber im realistischen Rahmen halten, damit man keine megahohe Heizlast berechnet, die aber so nie eintreten wird. Bei der Norm-Außentemperatur geht man ja sowieso schon von der tiefsten mittleren Temperatur aus, welche eh nur selten erreicht oder gar unterschritten wird.


    Für angrenzende Räume, in denen man sich sehr selten aufhält und die sonst ziemlich kalt gelassen werden, ist das durchaus denkbar.

  • Danke für die Ausführliche Erläuterung. Klar ist das Thema mit den Temeraturausgleich zwischen den Räumen aber ist das so relevant?


    Mit dem Luftwechsel im Honeywell Tool habe ich mal etwas experimentiert. So großen Einfluss scheint das auch nicht zu haben oder? Macht bei mir so +/- 5 vom errechneten HW aus.
    Da ich aber sowieso überall etwas aufgerundet habe sollte ich hoffentlich einigermaßen auf der sicheren Seite sein.


    Die Heiztlastberechnung ignoriert ja auch diverse Wärmequellen (speziell in der Küche und Bad z.b.)
    Ich bin in meiner Berechnung immer davon ausgegangen das ich einigermaßen gleichmäßig beheitzte Räume habe und falls ein nicht beheitzer Raum angrenzt habe ich das dementsprechend vorgesehen.
    Falls die Räume unterschiedliche Temperaturen haben ändert sich die Heizlast doch automatisch oder? Der kältere Raum braucht automatisch weniger Energie und der wärmere etwas mehr.


    Wenn ich also in der Berechnung von gleichen Raumtemperaturen ausgehe sollte sich das doch ausgleichen?

  • Über die Relevants der jeweiligen Rechenschritte könnte man sicherlich ausführlich diskutieren.
    Fakt ist, ich wollte eine DIN gerechte HL-Brechnung machen, welche ich dann auch gleich für den hydraulischen Abgleich nutzen kann. Und da der HB eh keine Zeit hat diese zu machen, spare ich da gut Geld. Außerdem wäre ich mir bei den HB´s auch nicht immer sicher ob die da alle so genau durchsehen und ein Planungsbüro damit beauftragen wollte ich nicht.
    Streng genommen hast Du zwar Recht, es handelt sich bei den Faktoren meist nur um geringe Abweichungen aber wenn man das bei allen Räumen vernachlässigt und vielleicht so ein ineffizientes großes Haus hat wie ich, dann kann das in Summe doch eine gewisse Abweichung ergeben. Gut, wenn die Aufrundest mag es gehen aber ich runde lieber den errechneten Raum-HL-Wert bisschen auf um die Fehlerkette zu minimieren.


    Die HL-Berechnung darf diverse Wärmequellen in z. B. der Küche ja auch nicht berücksichtigen. Denn wer möchte schon gern in seiner Wohnküche mit dem Herd zuheizen, nur weil man für die HL paar kW fürs Kochen abgezogen hat ;) .
    Wenn Du das trotzdem möchtest kannst Du ja die Abwärme vom Herd beispielsweise der Raumheizlast zum Teil gegenrechnen aber konform ist das nicht.


    Solltest Du aber z.B. einen Kamin im Wohnzimmer haben und den auch immer heizen, könntest Du das natürlich bei der Heizung sparen. Musst Dir halt nur im Klaren darüber sein, dass evtl. die Raumheizung (Radiatoren o. ä.) die Temperatur im betrachteten Fall u. U. nicht allein schaffen kann.

    Falls die Räume unterschiedliche Temperaturen haben ändert sich die Heizlast doch automatisch oder? Der kältere Raum braucht automatisch weniger Energie und der wärmere etwas mehr.

    Da gebe ich Dir Recht

  • Über die Relevants der jeweiligen Rechenschritte könnte man sicherlich ausführlich diskutieren.
    Fakt ist, ich wollte eine DIN gerechte HL-Brechnung machen, welche ich dann auch gleich für den hydraulischen Abgleich nutzen kann. Und da der HB eh keine Zeit hat diese zu machen, spare ich da gut Geld. Außerdem wäre ich mir bei den HB´s auch nicht immer sicher ob die da alle so genau durchsehen und ein Planungsbüro damit beauftragen wollte ich nicht.
    Streng genommen hast Du zwar Recht, es handelt sich bei den Faktoren meist nur um geringe Abweichungen aber wenn man das bei allen Räumen vernachlässigt und vielleicht so ein ineffizientes großes Haus hat wie ich, dann kann das in Summe doch eine gewisse Abweichung ergeben. Gut, wenn die Aufrundest mag es gehen aber ich runde lieber den errechneten Raum-HL-Wert bisschen auf um die Fehlerkette zu minimieren.


    Die HL-Berechnung darf diverse Wärmequellen in z. B. der Küche ja auch nicht berücksichtigen. Denn wer möchte schon gern in seiner Wohnküche mit dem Herd zuheizen, nur weil man für die HL paar kW fürs Kochen abgezogen hat ;) .
    Wenn Du das trotzdem möchtest kannst Du ja die Abwärme vom Herd beispielsweise der Raumheizlast zum Teil gegenrechnen aber konform ist das nicht.


    Ok verstanden. Mir geht es jetzt erstmal darum möglichst genau die Heizörper berechnen zu können. Durch das Aufrunden wollte ich mir etwas "Puffer" schaffen.
    Mit den zusätzlichen Wärmequellen meinte ich nur das gegen die Errechnete Heizlast ja auch noch Wärmequellen stehen welche die Heizlast (wenn auch nicht besonders stark) ändern können.
    Also sinkt die tatsächliche Heizlast ja etwas.


    Ich hab zum Beispiel meinen "Waschraum" garnicht berechnet da dort ein Wärmepumpentrockner steht und der macht mein jetziges Bad (12 m²) problemlos warm. Zukünftigt steht der in einem 4 m² Raum ohne Aussenwand alsobrauch ich da definitiv keine Heizung.



    Ich hätte nochmal eine andere Frage: Ich plane im Bad eigentlich eine FH. Da aber unter dem bad ein warmer Kelleraum ist (dort stehen die Puffer) stellt sich für mich die Frage ob das überhaupt Sinn macht. Gibt es da Erfahrungen? Kommt die Wärme so durch die Decke (Beton+Holz+Schlacke) , dass man die Fliesen im Bad einigermaßen warm bekommt?

  • Kommt die Wärme so durch die Decke (Beton+Holz+Schlacke) , dass man die Fliesen im Bad einigermaßen warm bekommt?

    Nein!!!! Du sollst die Puffer nach oben hin dämmen, ich habe das ganze ausprobiert in der ersten Phase nach Inbetriebnahme des Kessels. das Ergebnis war erschreckend, die Puffer entladen sich zu schnell und die Decke wird zu warm, was aber nicht 1 zu 1 weiter transportiert wird. Die Verluste sind viel zu groß. Außerdem ist es nicht gut für den Beton wenn er zu warm wird, weil sich die darin befindlichen Materialien dehnen und zusammenziehen.
    Mach schön deine FuBo rein, das ist weit aus wirtschaftlicher.

  • Ich hätte nochmal eine andere Frage: Ich plane im Bad eigentlich eine FH. Da aber unter dem bad ein warmer Kelleraum ist (dort stehen die Puffer) stellt sich für mich die Frage ob das überhaupt Sinn macht. Gibt es da Erfahrungen? Kommt die Wärme so durch die Decke (Beton+Holz+Schlacke) , dass man die Fliesen im Bad einigermaßen warm bekommt?

    Wie Uwe schon schreibt, wirst Du so keine merkliche Erwärmung des Fußbodens erreichen, dass Du die Heizung sparen kannst. Man könnte das mit den jeweiligen Schicktdicken vom Heizwasser des Puffers, über den Mantel die Pufferdämmung bis hin zu Deinen Badfließen und dem passenden U-Wert ja mal rechnen aber das spielt keine Rolle.
    Die Wärme wird sich insbesondere im Beton verteilen und dort ggf. sogar über die angrenzende Außenwand entweichen (wenn es eine gibt). Die Holzschicht erwärmt sich hingegen nur sehr schwer.


    Eine FuBo-Heizung läuft ja mit etwa 30 °C VL-Temp. so viel Wärme wird ja hoffentlich der Puffer mit Iso nicht direkt in die Decke abgeben ;) .

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