Dimensionierung von Wasserleitungen bei größerer Entfernung, PE-X Rohr

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 6.143 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holzpille.

  • Hallo,


    ich stehe vor der Qual der Wahl welchen Durchmesser an Wasserleitungen ich verbauen muss.


    Die Heizungsanlage steht ca 25m vom Haus entfernt, dort wird nun auch eine Friwa mit Zirkulation verbaut.


    Für das Warmwasser führt dann also die Leitung 25m bis zum Bad, von da aus ca 5m zur Küche und dann der Rücklauf wieder 25m zurück zur Friwa.


    Aufgrund der Länge macht natürlich der Querschnitt recht viel aus was das Innenvolumen der Leitung angeht. Ich möchte möglichst wenig Volumen im Zirkulationskreis "bevorraten", allerdings soll es auch möglich sein zu duschen während meine Freundin mal Warmwasser in der Küche nutzt. Insgesamt hängen an dieser Leitung dann ein Bad mit Dusche und die Küche, alles recht überschaubar.


    Würde zum Haus hin eine 20er (16mm innen) und für den Rücklauf eine 16er (12mm innen) PE-X-Leitung reichen? Durch die Rohrlänge summiert sich ja der Innenwiderstand bestimmt spürbar. Oder mache ich mir da zu viele Gedanken?


    Die Leitungen gehen auf der 25m-Strecke schön geradeaus, ohne bremsende Kurven oder Winkel.



    MfG Benny

  • Hallo,


    auch eine Wasserleitung kann/muss berechnet werden. Wichtige Kriterien sind: 1.) wie hoch ist der Wasserdruck, was wird versorgt und wie lange, Gleichzeitigkeitsfaktor,
    was für Zapfstellen werden versorgt, Leitungslänge, Zeta-Werte, Höhenunterschiede. Soviel zur Theorie.


    Wenn du einen Systemdruck von 3-4 bar hast:


    Meine Empfehlung wäre, die WW Zuleitung auf 20 mm (DN) aufzuweiten, wer weis was noch kommt, die Zirkulation könnte so bleiben, vorausgesetzt die Zirkulationspumpe schafft das. Bei den kleinen C15 könnte das knapp werden. Da wäre eine Z 20 schon besser.
    Bei DN 12 (Zirkulation) dauert es aber eine Kleinigkeit länger bis WW an der Zapfstelle ist.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Ok, danke schonmal! Ich schaue nachher mal ob ich Daten zur Zirkulationspumpe finde. Ist in die Friwa (Buderus FS-Z) integriert.
    Höhenunterschiede habe ich grob 2Meter, da die Heizung auch ebenerdig steht.



    Ich habe schon mit einem Druckverlustrechner fleißig gerechnet:


    Die Friwa hat eine maximale Leistung von 25L/Min, also maximal 1500L/Stunde. Eine Dusche wird wohl mit 0,15L/Sek berechnet, also 540L/Stunde.
    Mit den beiden Werten ergibt sich für die reine 25m-Leitung mit DN16 ein Druckverlust von 0,78 bar und 2,07m/s bei 1500L, 0,13 bar und 0,75m/s bei 540L.
    Mit der größeren Leitung mit DN20 käme man auf 0,27 bar und 1,33m/s bei 1500L, 0,04 bar und 0,48m/s bei 540L.


    Jetzt ist die Frage ob sich die größere Leitung lohnt. Die Werte kann ich nicht sinnvoll abschätzen.


    MfG Benny

  • Hallo Benny,


    ich sehe du hast dir Gedanken gemacht. Der Druckabfall beträgt bei der 16ner Leitung schon knapp 0,8 bar und die Strömungsgeschwindigkeit beträgt 2,07 m/s. Das wäre gemäß
    DIN 1988-3 schonmal grenzwertig als Hauptzuleitung. Die Frage ist auch, welchen Ausgangsdruck, also vor der FRIWA, hast du? Mit welchen Entnahmemengen ist noch zu rechnen?
    Wenn also mal die volle Zapfmenge (25ltr./min.) benötigt wird ist der Druckabfall schon spürbar. Der Druckverlust von 0,8 bar ist nur der Verlust in der Leitung. Es kommen noch Verluste in den Armaturen und der FRIWA dazu. Also ich würde mir den Druck von einer Rohrleitung nur ungern reduzieren lassen.
    Anfangsdruck 4bar - 0,5 bar FRIWA - 0,8 bar Rohrleitung bei 1500 ltr./h - 0,5 bar pro Armatur = 2,2 bar verfügbarer Druck. Bei 2 geöffneten Armaturen nur noch 1,7 bar Fliesdruck.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Ja, ich versuche so viel wie möglich selbst heraus zu finden. Nur bei solchen Dingen frage ich lieber nach, bevor ich im Nachgang dann nochmal alles neu machen muss.


    Der Ausgangsdruck ist nicht bekannt, aktuell ist kein Manometer vorhanden.


    Da hast du Recht, in Summe bleibt dann bei maximaler Durchflussmenge nicht mehr viel übrig. Die Kaltwasser-Anschlussleitung zur Friwa ist ja auch locker 25m lang, da der Wasseranschluss im Haus liegt. Somit ist der Ausgangsdruck an der Friwa schon mal ein wenig reduziert.


    Ich habe nur eben etwas Sorge zu viel Volumen an warmem Wasser in der Leitung zu haben. Ich habe mal irgendwas von maximal 3 Litern gelesen, aber da komme ich bei der langen Rohrlänge nicht hin, auch nicht mit DN16. Oder wäre es was die Wasserhygiene angeht nicht soo bedenklich?


    Die reale Zapfleistung wird vermutlich nie die 1500L/Min erreichen. Als aktuell denkbares Maximum wäre Dusche bei gleichzeitiger Nutzung des Waschbeckens oder der Spüle möglich. Also 0,15 Liter / Sekunde für die Dusche und Waschbecken 0,07 L/s. Wenn denn beides auf "Vollgas Heißwasser" stehen würde, aber vermutlich in der Realität geringere Mengen.


    Somit würden wir laut Rechner bei der kleinen Leitung im Normalfall auf Werte grob bei etwas über 0,13 bar mit 0,75 m/s kommen, plus eben Armaturen, Fittinge etc.


    MfG Benny

  • Hallo Benny,


    also ich wäre beruhigter wenn ich den Anfangsdruck wüsste.


    In einem Rohr DN 16 bei 25 mtr. Länge befinden sich 5,024 ltr. Wasser, in einem Rohr DN 20 gleicher Länge befinden sich 7,85 ltr. Wasser.
    Das mit deinen 3,0 ltr. bezieht sich auf den max. zulässigen Inhalt einer Rohrleitung die als Totstück gelten darf. Hat also nichts mit einer durchströmten Leitung zu tun.
    Es dürfen also keine Stichleitungen z.B. in die Garage oder als Außenzapfstelle wo nur alle paar Wochen etwas Wasser entnommen wird mehr gelegt werden. Die müssen als kurze
    Strecken (kleiner 3,0 ltr.) an eine als z.B. Ringleitung oder mittels Strömungsteiler an die Wasserversorgung angeschlossen werden.


    In der kleinen Leitung DN 16 ergeben sich bei 25 mtr. Länge nach meinem Programm ein Druckverlust von 0,21 bar und eine Strömungsgeschwindigkeit von 1,11 m/s.
    Bei DN 20 = Druckverlust 0,07 bar und Strömungsgeschwindigkeit von 0,7 m/s. Ausgangswerte waren 800 ltr./h Temperatur 60°C.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
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