ETA Steuerung und Solarleistung

Moin,

bei mir ist die Solarthermie über die Steuerung des ETA Kessel eingebunden.
Neulich habe ich im aktuellen ETA-Katalog zufällig entdeckt, das auf dem ETA-Display auch die Leistung der Solarthermie angezeigt werden kann.
Keine Ahnung ob das schon immer so war - oder ob dieses Feature neu eingeführt wurde
Im Bild sieht das dann so aus:

Hierzu ist es erforderlich, je einen Temperaturfühler am Solaren Vor- und Rücklauf zu montieren und diese entsprechend auf der Platine einzustecken. Bei mir waren noch die Steckplätze T3 und T7 frei und konnten hierfür genutzt werden.

Jetzt muß noch im Betrieb der Durchfluss bei 100% Pumpenleistung eingegeben werden und dann sollte es klappen.

Aktuell wird bei mir Solar Vorlauf und Solar Rücklauf noch mit "-°C" angegeben, da die Verlängerung der Fühler noch angeschlossen werden muß.

Gruß Michl

Na klar....

Dummerweise hat sich am Anfang die Solarpumpe (Grundfos UPM3) nicht mit der ETA Steuerung verstanden.

Das vom ETA gesendete PWM Signal hat die Pumpe nicht umsetzen können - Kommunikationsprobleme
Nach ewigem Hin und her hieß es dann, dass das PWM Signalkabel nicht länger als 3 m sein darf.
Mittlerweile sitzt als Krücke ein Resol Signalwandler dazwischen und ETA liefert entsprechende "Pulssignale".
Aber die Funktion ist da, die Pumpe regelt im 2 Sekundentakt fleißig rauf und runter...
Siehe hier, Pumpe läuft aktuell mit 78%:

Moin Sylvio,

ja, es wird die aktuelle Leistung angezeigt, die bisherige Tagesleistung sowie die Leistung des Vortages.
Dieses sind jedoch nur berechnete Anhaltswerte und nicht besonders präzise.
Die Literleistung stimmt leider nicht immer so ganz genau, da die Steuerung davon ausgeht das bei 50% Signal an die Pumpe auch exakt die Hälfte des 100% Volumenstroms der Pumpe durchläuft.
Beispiel:
Im Hochsommer fahre ich mit einer 100% Leistung von 11 L/min durch meine 10 Kollektoren.
Ergo müsste bei 50% exakt 5,5 L/min durchfließen - der Volumenstromanzeiger an der Solarstation zeigt hier jedoch knapp 5 L/min an, somit schon einmal 10% Abweichung.
Ähnliche Abweichungen natürlich auch bei 40%, 60% oder 75%... die Kurve ist halt nicht linear.
Des weiteren weichen die Fühlerwerte Vorlauf / Rücklauf an der Solarleitung aber auch schnell mal 1-2°C (besser wäre Kelvin) ab.
Eine exakte Messmethode ist das ganze somit nicht, hierzu wäre ein Wärmemengenzähler erforderlich, der die tatsächliche Literleistung und Temperaturdelta ermittelt.
Aber als Anhaltswert ist es eine nette Spielerei

Moin Sylvio,

hast Du denn physikalisch einen Wärmemengenzähler eingebaut bekommen?
Du könntest ja mal "Wärmemengenzähler" googlen und unter Bilder schauen, ob Du so ein Bauteil im Solarstrang hast? - Ich tippe auf "Nein"
Wenn nicht, dann ist es nur eine errechnete Wärmemenge, die wie ich oben geschrieben habe nicht exakt - sondern nur ein Anhaltswert ist, der locker Ungenauigkeiten von +/- 20% und mehr haben kann.

Die Wärmemenge in kWh ist physikalisch einfach zu erklären. Du benötigst hierzu die Menge, Zeit und das Medium sowie den Temperaturunterschied vorher-nachher.
Für die Menge und Zeit kannst Du am einfachsten den Durchfluss in Liter pro Minute heranziehen, dieser wird dann später auf eine Stunde umgerechnet, denn wir brauchen kWh = Kilowattstunden.
Das Medium kann Wasser oder ein Wasser-Glykolgemisch sein- die Wärmeleitfähigkeit ist unterschiedlich, von daher muß der Wärmemengenzähler bzw das Programm wissen, welches Medium eingefüllt ist.
Der Temperaturunterschied wird kurz vor dem Puffer an Vorlauf und Rücklauf gemessen werden, somit hast Du auch später die Wärmemenge die im Puffer eingelagert wird. Jetzt kommt aber die nächste Ungenauigkeit... Wie kommst Du an die Temperatur des Mediums? Fühler auf der Leitung oder hat Dein Installateur evtl Fühlerhülsen eingebaut? Die Thermometer-Schätzeisen an der Solarstation sind kein guter Anhaltspunkt für eine Vergleichsmessung, denn diese haben ab Werk eine Ungenauigkeit von +/- 2°C

Du kannst ja an Deiner Solarstation den Durchfluß an diesem Teil beobachten:

Wenn die Pumpe auf 100% läuft, steht dort beispielsweise 9 L/min. (Je nach Anlage verschieden!)
Wenn Du nun die Pumpe über die ETA-Steuerung manuell auf 33% stellst, müssten nun 3 L/Min durchfließen, bei 50% entsprechend 4,5 L/Min, usw... Hier kommt aber die nächste Ungenauigkeit ins Spiel... Wie genau ist diese Anzeige bei wechselnden Temperaturen? Mal fließen nur 40° - nicht selten aber auch 80° und mehr. Wie kann die unterschiedliche Viskosität ausgeglichen werden? Leider gar nicht, also auch nur ein Schätzeisen.

Ich bin mal gespannt, was bei Dir heraus kommt

Gruß Michl