Planung einer neuen Heizungsanlage - Stückholzkessel in bestehende Ölheizung einbinden - BFKP90

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  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich plane eine neue Heizungsanlage. Hier die Eckdaten für die neue Anlage:


    Wie wird Dein Haus im Moment beheizt?


    Öl-Brenntwertheizung Viessmann Bjh. 2018


    Wie groß ist die zu beheizende Wohnfläche m² (Bitte nur Ziffern eingeben)?


    300


    Steht das Haus in kalter hochgelegenen Gegend,oder Flachland?


    Süddeutschland ca. 400m über NN


    Einschätzung der Wärmedämmung des Hauses (sehr gut/gut/mittel/schlecht/ oder wird demnächst)(Fenster/Türen/Keller/Boden)?


    Dach--> sehr gut (U-Wert 0,19) Wand--> Stand Bjh. 1963 (Bims-Hohlblock)


    Wie hoch war dein bisherige Energieverbrauch lt/m³/KWh (Öl,Gas,Strom) im Jahr?


    ca. 4000 Liter Öl


    Stückholz? (Je nach Außentemp und Puffer Volumen 1 max 2 x am Tage heizen und wenn Kessel nach x Stunden leer ist nachfüllen) Holz muß gekauft werden > ins Grundstück transportieren > auf entsprechende Länge gesägt > gespalten > gestapelt > jenach Holzart mind. 2 - 3 Jahre trocknen jedes Jahr für sich
    Pellet? (Die Beschickung des Kessel funktioniert automatisch über Förderschnecke. Man muß trotzdem täglich kontrollieren) Ein Vorratsbunker der trocken sein muß in der Nähe des Kessels - Alternativ gibt es gr. BigBags
    Solar geplant?


    Stückholz und Öl


    Hast Du schon eigene Vorstellungen über welchen Kessel Typ (Stückholz/Holzbrikett, Pellet etc.) und wie viel KW Heizleitung der neue Kessel haben soll?


    Viessmann Vitoligno 150-S 30kW
    Fröling S3 Turbo mit S-tronic Lambda 30kW


    Wie soll Die WarmWasser Bereitstellung er folgen, Wärmetauscher im Puffer; Externen WW Puffer;Externer Wärmetauscher oder anders?


    bestehender 300L Warmwasserspeicher


    Man rechnet für das Puffer Volumen ab 55 lt/Kw. Die BAFA verlangt für die Kessel 55 lt/Kw. Der ideale Wert liegt bei 100 lt/Kw. Gedanken gemacht über das Fassungsvermögen (lt.) der dazu benötigten Puffer?


    geplant wären 2500l Pufferspeicher (1x1500l und 1x1000l)


    Ist die nötige Stellfläche dafür vorhanden einschließlich der Puffer/Ausdehnungsgefäß/Pumpen etc.?


    Fläche ausreichend vorhanden


    Hast Du schon mit Deinem zuständigen Schornsteinfegermeister darüber gesprochen?


    Noch nicht, aber da eh ein Aussenkamin nötig wäre, vermutlich kein Problem


    Hast Du schon bei einem Heizungsbauer ein Angebot machen lassen?


    Noch nicht


    Hast Du schon "genügend" (abhängig von der Kessel Kw) Holz getrocknet
    auf dem Grundstück zu liegen? Hast Du genügend Fläche im Grundstück zur Lagerung des Holzes?
    Bedenke Holz muß zwischen 2 und 3 Jahre an der Luft (oben abgedeckt) trocknen können. Jede Holzlieferung getrennt lagern (Verwechslungsgefahr)


    Ja ca. 40 Festmeter gut abgelagert


    Weitere Informationen:


    Hallo zusammen,


    ich habe im vergangenen Jahr aufgrund ungünstiger Platzverhältnisse und Dringlichkeit meine alte, defekte Ölheizung durch eine neue Viessmann Öl-Brennwert-Heizung (Viessmann Vitoladens 300-T 35kW) ersetzt.


    Nun möchte ich im ehemaligen Stall, welcher in der Zwischenzeit etwas umgebaut wurde, eine Stückholz-Heizung unterbringen, da hier das Holz per Stapler und Hubwagen direkt in den "Heizraum" gefahren werden kann. Ein Teil der Leitungen wurden bereits vor ein paar Jahren vorsorglich verlegt.


    Im ehemaligen Stall würde ich dann den Stückholz-Kessel sowie die Pufferspeicher unterbringen. Von dort aus sollen ein paar Heizkörper im Stall beschickt werden und die restliche Energie soll in das Heizungssystem im Haus eingespeist werden.


    Das aktuelle Heizsystem sieht wie folgt aus:


    Öl-Brennwert-Kessel Vitoladens 300-T 35 kW
    Warmwasserspeicher 300l
    2 Heizkreise mit Mischer


    Nun ist die Frage, wie die Stückholzanlage am einfachsten in die bestehende Anlage eingebunden werden kann?


    Variante 1: Der Vorlauf der Holzheizung wird in den Rücklauf der Ölheizung eingespeist, so dass die Steuerung des Ölkessels weiterhin die Heizkreise steuert. Wie wäre hier der genaue Aufbau? Man bräuchte glaube ich ein Drei-Wege-Ventil und einen Solarregler oder?


    Variante 2: Der Vorlauf der Holzheizung wird in einen (oder mehrere) Plattenwärmetauscher geführt, wo der Rücklauf der Ölheizung wieder aufgeheizt wird. Kann man die Energie eines Holzkessels mittels Plattenwärmetauscher an das "alte" System übergeben oder reicht dafür die Leistung der Wärmetauscher nicht aus? Vorteil wäre, dass man keinerlei zusätzliche Steuerung benötigen würde, wenn ich das richtig überlegt habe?


    Gibt es andere Alternativen? Ich würde gerne auf eine (komplizierte) zusätzliche Steuerung verzichten.


    Ich würde mich über ein paar Tipps freuen.


    Vielen Dank!


    Viele Grüße
    Bernd


    Vielen Dank

  • Hallo


    Bei Brennwert und gerade bei Öl-Brennwert würde ich den Rücklauf nicht anheben.


    Eventuell den Rücklauf auf den Puffer per 3-Wege Umschaltventil schalten und mit dem Puffervorlauf den Ölkessel umgehen aber vor der Heizkreispumpe einbinden.


    Lg

  • Hallo,


    Danke für den Hinweis. Daran habe ich ehrlicherweise nicht gedacht.


    Für deine Variante bräuchte man aber dann wahrscheinlich eine zusätzliche, aufwendigere Steuerung, oder?


    Ich habe bei den Viessmann Kesseln mal irgendwo gelesen, dass die Steuerung einen zweiten Brenner (oder ähnliches) freigeben kann? Würde das dann eventuell mit der integrierten Viessmann Steuerung funktionieren?


    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo,


    Du hast einen Öl Brennwertkessel mit 37kW.
    Die Voraussetzung das der Brennwert richtig funktioniert ist, wie der Vorgänger schrieb,
    deine Rücklauftemperatur.
    Diese sollte runter möglichst unter 27..28°C.


    Nach deinen Angaben zum Ölverbrauch hast du 4000L in 1 Jahr.
    Nehmen wir diese Menge mal an.
    Dann würde dies einer Heizlast von 14,7kW entsprechen.
    Du hast aber einen neuen Brenner von 37kW.
    Wie passt das zusammen? Eigentlich ist der ja viiiel zu groß.
    Hattest du den Brenner bei einer Auslosung gewonnen? (Sollte ein Spaß sein)
    Muss man aber nicht weg werfen! Es kommt darauf an wie du deine Hydraulik baust.


    Im Anhang habe ich dir mal eine Ausrechnung mit einem Fröling 30kW angehängt.
    Da sind noch ein paar Annahmen dabei, muss also nicht alles stimmen.


    Eine Speicheranlage mit einem HV sollte man IMMER nach niedrigen Rücklauftemperaturen planen.
    Das kommt ja dann auch deinem Ölbrenner zu gute.
    Die Speicheranlage mit dem HV sollte man möglichst in der thermischen Hülle des Hauses unterbringen.


    Das Warmwasser mit einem Speicher zu machen ist keine gute Idee. Halt wegen der Rücklauftemperatur.
    Besser ist da eine FRIWA, von TA oder von Oventrop.


    Ein Problem sehe ich bei den Fabrikaten, du hast einen Heizungsbauer der dir den Viessmann verkauft hat.
    Der will natürlich dann auch einen Viessmann HV verkaufen. Ob der dir auch ein anderes Fabrikat einbaut?


    Zu deiner Varianten: Keine von den Varianten würde ich nehmen.


    Ich habe das bei mir so verschaltet:
    Alle Wärme, Öl + Holz geht erst einmal in den Speicher.
    Aus dem Speicher hole ich mir die Wärme für die FRIWA und die Heizung (Radiator + FBH)


    Der Ölbrenner hat eine zusätzliche Regelung nach der ich die Vorlauftemperatur konstant halte,
    indem ich den Durchfluss regele (korrigiere) .
    Je nach Außentemperatur fülle ich den Speicher mit 1 Tagesmenge an Energie..
    Im günstigsten Fall komme ich auf 1 Brennerstart pro Tag.
    Dabei ist es egal wie groß der Brenner ist.


    Ich würde gerne auf eine (komplizierte) zusätzliche Steuerung verzichten.

    Man kann nicht alles von Hand steuern. Da ist immer schon ein wenig Steuerungsaufwand enthalten.




    Hier noch etwas zum Lesen. Da ist auch eine zip Datei dabei, da verbirgt sich die Excel Datei mit der du etwas rechnen kannst.
    Auch Hydraulikpläne sind dort enthalten.


    Planung einer neuen Heizungsanlage - Holzvergaser für Alt - und Neubau - Tscharlson


    Bitte melden wenn du Fragen hast.


    mfg
    HJH

  • Hallo,


    Danke für deine ausführliche Antwort und deine Berechnungen!


    Der Brenner wurde vom Heizungsbauer empfohlen, dieser hat es wohl ein bisschen zu gut gemeint.
    Man muss aber auch dazu sagen, dass zu den 4000l Heizöl noch 50m2 zusätzliche Wohnfläche dazu kommen und ca 50m2 Gewerbefläche als Reserve einbezogen wurden.


    Ich habe damals auch schon nachgefragt, ob die Warmwassererzeugung nicht besser über einen kleinen Puffer mit integrierter Warmwasserbereitung, realisiert werden sollte, aber der Heizungsbauer meinte der Warmwasserspeicher sei die beste Option.


    Allerdings bin ich auch nicht mehr so begeistert von meinem Heizungsbauer. Der hat sich nach dem Einbau nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ich hab bis heute noch keine Einweisung in die Steuerung bekommen.


    Das Problem hier in der Gegend ist allerdings auch, dass andere Heizungsbauer meistens auch nur Viessmann oder Fröling verkaufen und generell ist das Preisniveau hier sehr sehr hoch.


    Nun möchte ich halt, wenn möglich, eine einfache (günstige) Lösung finden, wie ich einen Stückholzkessel integrieren kann.


    Mit einer zusätzlichen Steuerung (z.B. Solarbayer D30) könnte man dass doch auch so lösen, dass der Ölkessel über 3-Wege-Hähne in Vor- und Rücklauf komplett abgetrennt werden könnte und erst wenn vom Puffer nicht mehr genügend Wärme kommt, die Steuerung wieder Energie vom Ölkessel anfordert?


    Würde etwas gegen eine Lösung in dieser Art sprechen?


    Vielen Dank!


    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo,


    Zuerst einmal, zu deinem Heizungsbauer möchte ich nichts sagen.
    Mein Hinweis auf die Fabrikate sollte dich erinnern das die Hersteller ihr eigenes Vertriebssystem haben.
    Du solltest dies bei deiner Auswahl beachten.
    Besonders wenn du selbst nichts an der Anlage machen kannst.


    Damit du dich ein wenig in die Systematik einarbeiten kannst habe ich dir ja im ersten Beitrag einen Link gegeben.
    Es ist halt wie beim Hausbau, man sollte sich selbst ein wenig einarbeiten.
    Keine Angst, kann man sich etwas anlernen, ich bin auch kein Heizungsbauer.


    Ein Öl Brennwertkessel ist ja nichts schlechtes.
    Der (der Brennwert) kann aber erst bei recht niedrigen Rücklauftemperaturen gut funktionieren.
    Eigentlich benötigen alle diesen "neuen" Heizsysteme niedrige Rücklauftemperaturen.
    Auch eine HV Anlage mit Speicher.
    Je niedriger die Rücklauftemperaturen, je kleiner kann der Speicher werden.


    Grundsätzlich gilt:


    Zuerst sollte man einen Hydraulikplan erstellen,


    Dann die benötigte Angaben zur Anlage:


    1. Heizlast der Wohnung in kW oder


    Energieverbrauch in 1 Jahr Öl/Gas in kWh oder L bzw. m³
    2. Gewünschte Raumtemperatur
    3. Hersteller Holzvergaser/Ofen
    4. genauer Type/Leistung Holzvergaser/Ofen
    5. Ladetemperatur zum Speicher (in der Regel 80°C)
    6. mittlere Rücklauftemperatur,


    Temperatur zum Speicher von Heizkörper/Verbraucher


    kommend. (Auslegung Heizflächen/Hz.-Körper)


    7. Höhe vom ADG bis zum höchsten Heizkörper in Meter


    8. Druckbegrenzungsventil (2,5 oder 3,0 bar)


    9. Sollwert in °C für Rücklauftemperaturanhebung >65°C


    10. Warmwassererzeugung (FRIWA, Boiler, Hyg.-Speicher, WP,)


    11. Schornsteinausführung, Höhe, Durchmesser innen



    Erst dann kann man etwas zur Auswahl/Auslegung der Geräte sagen.


    Die notwendige HV-und Speichergröße ist abhängig von:


    1. Heizlast des Hauses


    2. Leistung HV


    3. Größe Füllraum HV (bestimmt Laufzeit mit Leistung)


    4. Rücklauftemperatur zum Speicher


    5. Anzahl der gewünschten Auflegeintervalle


    6. Heizverhalten des Betreibers


    7. Wohnfläche in m²


    8. Umhüllungsfläche des Hauses in m²
    (Außenmaß von Dach, Wände, Fenster, Türen, Bodenplatte)


    Wenn die 4000L nicht stimmen, solltest du die richtigen Angaben für den Jahresverbrauch machen.
    Aus dem durchschnittlichen Jahresverbrauch kann man in etwa die Heizlast ermitteln.
    Wobei die Heizlast die Leistung ist, welche dein Haus bei niedrigster regionaler Außentemperatur
    abgibt um deine gewünschte Raumtemperatur zu halten.


    Wenn du deine Heizlast nicht kennst, gibt es Ing.-Büros welche nach deinen Angaben dir eine Berechnung erstellen.


    In dem Ausrechnungsblatt welches ich dir geschickt habe gehe ich von einem Heizzyklus von 24h aus.
    Auch gibt es einen kurzer Abschnitt welcher dir einen Heizzyklus von 12 anzeigt.
    Immer bezogen auf die niedrigste Außentemperatur.



    Nun möchte ich halt, wenn möglich, eine einfache (günstige) Lösung finden,

    Das verstehe ich schon. ABER, man sagt auch "Mache es einfach aber nicht einfacher".
    Das meinte ich mit dem oben eingangs geschriebenen, du musst verstehen wie es geht und bestimmst dann
    welche Art der Ausführung du nimmst.


    Das wird dir keiner abnehmen können.
    Auch ich sitze 40cm vor meinem Bildschirm und kann, auch mit allen Bildern dieser Welt deine Lage vor Ort nur raten
    und nicht genau beurteilen.
    Ich will damit sagen das du schon noch jemand benötigst der dir etwas unter die Arme greift.


    Schau die doch die Hydraulik in der Excel Datei mal an, kopiere dir ein Teil und zeichne deine Vorschläge ein.
    Stell das hier wieder zur Diskussion. Dann kommst du eigentlich recht schnell weiter.


    Mache dir noch keine Gedanken über Abstellhähne!


    Bei mir läuft die Anlage ohne das ich irgend welche Ventil auf oder zu drehe.
    Die Bedienung sollte einfach sein.
    Dazu muss man aber sich vorher überlegen wie man dahin kommt.
    Zudem gibt es eine einfache und mehrfach verbaute Hydraulik, sollte nicht so schwer sein.


    mfg
    HJH

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