Pelletskessel mit integriertem Stirlingmotor

There are 12 replies in this Thread which was already clicked 12,006 times. The last Post () by Gust.

  • Ist ein hochinteressantes Projekt. Aber wer weiß, was das Wundermaschinchen kosten soll.

    Viele Grüße
    Thomas


    Atmos P14/130 mit A25, Selbstbaupressluftreinigung und Laddomat, 850 l Puffer, Regelung mit UVR 63-H und ESR 21R + DK Flame Domo (Kaminofen) im Wohnzimmer.


    :lager:

  • Walter,


    es gab schon einmal einen pelletbetriebenen Stirling-Motor zu kaufen, seinerzeit hergestellt von Sunmashine (langer Thread im HTD-Forum). Im meinem Nachbardorf stand so ein Teil zur Besichtigung/Verkauf bei einem Fachhändler.


    Das Gerät sollte tausende Betriebsstunden ohne Wartung arbeiten können und natürlich äußerst effizient sein. In der Praxis sah es anders aus: Störanfällig ohne Ende, inzwischen läuft so gut wie keine Anlage mehr, Hersteller insolvent... schlimmer hätte es für die Käufer kaum noch kommen können.


    Mit scheint, der Stirlingmotor allein steckt noch in den Kinderschuhen, und zusammen mit Holzbefeuerung wird es noch komplizierter. Erst sollte die Motorenentwicklung ausgereift sein, dann kann man sich mit alternativen Befeuerungen beschäftigen. Sonst wird der zweite Schritt vor dem ersten getan.


    Hahneko


  • Sehe ich auch so.
    Sollte das Teil pro Jahr ca. 1000 Stunden laufen, hätte es in 20 Jahren glatte 20000 kWh Strom erzeugt, was dann bei ca. 28 ct./kWh für Strombezug ca. 5600 € „Ersparnis“ ausmachen würde. (ist ja nicht die ganze Ersparnis, die Pellets kosten ja auch was, und das Teil wird wohl auch keine 20000 Betriebsstunden ohne Wartung und Ersatzteilen auskommen).


    Da braucht es wohl geschickte Verkäufer...


    Gruß Gust

  • Hallo,


    Mein HB von dem ich meine Solaranlage und den Atmos habe baut sehr viel Dachs BHK ein.
    Ich habe Ihne vor ca.2 Jahren mal gefragt ob sich sowas auch für uns rechnen würde und er sagte mir erstmal haben Sie Öl (Finger weg) und dann müssten Sie gut 3000 Liter im Jahr verbrauchen das auf grund des höheren Wartungsaufwandes auch noch was hängen bleibt. Bei Gas würde das anders, wil dort auf Grund der Sauberen/Rückstandsfreieren Verbrennung der Wartungsaufwand geringer ist.
    Wenn ich mir dann ansehe wie es mitRückständen und Asche im Pellet Kessel aussieht, wäre der Wartungsaufwand bestimmt noch höher.


    Grüße
    Peter

  • Sehe ich auch so.
    Sollte das Teil pro Jahr ca. 1000 Stunden laufen, hätte es in 20 Jahren glatte 20000 kWh Strom erzeugt, was dann bei ca. 28 ct./kWh für Strombezug ca. 5600 ? ?Ersparnis? ausmachen würde. (ist ja nicht die ganze Ersparnis, die Pellets kosten ja auch was, und das Teil wird wohl auch keine 20000 Betriebsstunden ohne Wartung und Ersatzteilen auskommen).


    Gust,


    Du gehst von komplett falschen Zahlen aus.


    Jeder halbwegs solider Verkäufer redet nicht von 1000 Betriebsstunden im Jahr, das wäre viel zu wenig! Unter 4000 Stunden brauchst Du nicht anfangen zu rechnen. und auch dann macht es nur Sinn, wenn Du sowohl die Wärme als auch den Strom während dieser Laufzeit selbst brauchst, und das ist in einem EFH oder ZFH nicht zu schaffen. Spätestens in der Nacht, wenn die Lichter aus sind, brauchst Du den Strom nicht, und eine Netzeinspeisung wird schlecht bezahlt.


    Mein Bruder hat einen Gas-Dachs, 3 KW Strom und 8 KW Wärme, MHF mit Bäckerei. Da läuft die Anlage ab der Übergangszeit praktisch permanent, den Strom bekommt er durch die Kühlräume immer unter, und die Wärme geht nachts in einen großen Puffer. Trotzdem braucht er zusätzlich noch eine Gastherme für die Spitzenlast am Morgen, wenn viele gleichzeitig Duschen und die Heizung auch laufen muß. Im Sommer ruht dank Solaranlage der Dachs des öfteren, da er wie erwähnt nur Sinn macht, wenn Strom und Wärme gleichzeitig gebraucht werden.


    Die Anlage läuft so einigermaßen, aber wegen schlechter Steuerung nicht optimal. Trotz mehrerer teurer Berater hat er bis heute noch keinen Experten gefunden, der diesen Fall mit vertretbaren Kosten optimal regeln kann. Es gibt einfach (zu) viele Komponenten und Situationen, die alle gegenseitig berücksichtigt werden müssen.


    Hahneko



  • Die Zahlen waren nur als Beispiel gedacht, da einfach zu rechnen.


    1000 Betriebsstunden bedeuten bei 18 kW Kesselleistung ca. 18000 kWh erzeugte Wärme (abzüglich Wirkungsgrad). Also ungefähr der Bedarf eines neuzeitlichen Einfamilienhauses. Mit Nachtabsenkung würde auch nicht so viel Heizwärme in der Nacht produziert, also auch nicht viel Strom, der mangels Abnahme evtl. eingespeist werden müßte. Wahrscheinlich könnte man den Wärmebedarf in der Nacht mit dem wahrscheinlich erforderlichen Pufferspeicher abdecken.
    Was soll also an meinen angenommenen Zahlen komplett falsch sein?
    Bei deinem Beispiel mit 4000 Betriebsstunden wären das 72000 kWh; also umgerechnet ca. 7200 ltr. Öl. Etwas viel für 1-2 Familienhäuser, welche anscheinend die Zielgruppe sein sollen...


    Ich bleibe dabei, der Verkäufer muß sehr geschickt sein, um das Ding an den Mann zu bringen... Bei 4000 Betriebsstunden pro Jahr möchte ich gar nicht mehr wissen, wie oft man das Teil warten muß und was man davon selbst machen kann... und seitdem ich dank Hubschrauber den Preis weiß, will ich auch nicht mehr weiter drüber nachdenken...


    Gruß Gust



  • Gust,


    Deine Datenangaben sind nicht realistisch. Ich habe nirgendwo von 18 KW Leistung gesprochen. Das ist auch nicht der Bedarf eines EFH. Ja, solche Riesen werden da in Form von Gasthermen zwar noch eingebaut, aber diese sind sowieso zu groß, können aber meist bis auf 4-5 KW runter regeln.


    Ein Dachs kann das nicht! Wenn dann ein 18 KW Gerät in einen EFH steht, dann ist nach 2 Stunden der Puffer voll und die Kiste geht aus und springt erst nach Stunden wieder an. Und der erzeugte Strom ist sowieso nicht unterzubringen. So ein Gerät wäre total ungeeignet für ein EFH, es wäre viel zu groß!


    Bei meinem Beispiel habe ich von 3 KW Strom und 8 KW Wärme geschrieben, also insgesamt 11 KW. Und da ist auch nicht von einem EFH die Rede, sondern von einem Mehrfamilienhaus mit angeschlossener Bäckerei. Nur unter diesen Umständen kommt der Dachs auf die genannten 4000 Betriebsstunden im Jahr und ist somit dann auch wirtschaftlich sinnvoll.


    Und zur Wartung: Wo ist das Problem? Klar, bei einem Auto entsprechen 4000 Stunden bei Tempo 50 (mehr schaffen die meisten Autofahrer dank Stadtverkehr und Staus meist nicht) rd. 200.000 km. Das hört sich sehr viel an. Der meiste Verschleiß entsteht aber nicht durch die Laufleistung, sondern durch Kaltlauf und ev. Vollgas. Das gibt es beim Dachs angesichts 4000 Betriebsstunden aber so gut wie nicht. Ein Gasmotor, der stets auf Betriebstemperatur ist und mit konstanter, gesunder Drehzahl durchläuft, ist äußerst verschleißarm und langlebig. Da ist außer einem gelegentlichem Ölwechsel nicht viel zu tun. Wenn es Dich genau interessiert, kann ich genaue Daten bzgl. Laufleistung und Wartungskosten nachliefern.


    Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin kein Dachs-Verkäufer und habe auch sonst keinen Grund, irgendetwas schön zu rechnen. Es ist richtig, daß das Gerät für Einfamilienhäuser wirtschaftlich keinen Sinnn macht, aber es gibt eben auch andere Einsatzgebiete, da kann man darüber nachdenken. Aber die Rechnung steht und fällt mit hoher Laufzeit und eigenem Verbrauch von Strom UND Wärme. Fällt eine dieser Rahmenbedingungen weg, dann lieber eine andere Energiequelle.



    Hahneko

  • Hahneko,


    Wir reden (schreiben) aneinander vorbei.


    Um zumindest ein Missverständnis auszuräumen:
    Nein, du hast nicht von 18 kW gesprochen; sondern ich bin davon ausgegangen, das der Ökofen- Stirling 18 kW Kesselleistung hat (Wärmeleistung). Damit habe ich auch nicht den Bedarf eines EFH gemeint.
    Der Wärmeverbrauch eines EFH beträgt beispielsweise 18000 kWh pro Jahr, das ist die Leistung, die ein 18 KW Kessel in 1000 Betriebsstunden erbringen würde. (oder wenn er auf 9 kW Leistung heruntergeregelt werden kann, in 2000 Betriebsstunden).


    Die Zielgruppe ist für Ökofen meiner Meinung nach eher der Ein- und Zweifamilienhausbereich.
    4000 Betriebsstunden pro Jahr sind in diesem Bereich eher eine Ausnahme.


    Rechnen wir trotzdem ein Beispiel mit 4000 Betriebsstunden pro Jahr:
    Bei 4000 Betriebsstunden pro Jahr können mit dem Stirling- Kessel 4000 kWh Strom erzeugt werden, was in 10 Jahren 40000 kWh wären.
    Wenn man den ganzen Strom selbst verbrauchen kann, wären das 11200,-- Euro (bei angenommenen 28ct./kWh), die man nicht an das EVU zahlen müßte.
    Abzüglich des Pelletverbrauches für die 40000 kWh. ( 40000 kWh / ca. 4700 kWh/Tonne Pellets; die Tonne zu je 289,-- Euro, ergeben ca. 2460,-- Euro.
    Macht also 11200 – 2460 = 8740 Euro – (Wartungsaufwand in unbekannter Höhe) = Ersparnis in 10 Jahren.

    Ja, ich habe keine Strompreiserhöhung eingerechnet; aber auch Pellets und Wartung werden nicht billiger.
    Ob der Mehrpreis jemals während der gesamten Lebensdauer des Stirling über den Stromverbrauch hereinkommen kann, wage ich zu bezweifeln.


    Gruß Gust

  • Hallo Gust,


    so ganz weit liegen wir gar nicht auseinander.


    Ich habe mich bei meinen Angaben auf den Dachs bezogen, der liefert ca. 25% Strom und 75% Wärme.


    Der Stirling bringt gemäß Deinen Angaben nur rd. 5% Strom und 95% Wärme! Das war mir nicht bewußt. Das sind natürlich ganz andere Vorraussetzungen. Aber auch dann sind 18 KW für ein EFH zu viel. Da laufen permanent wohl auch eher weniger als ein KW Strom durch, und zum Heizen sind 18 KW sowieso zu viel. Dann paßt schon die Jahreslaufzeit von ca. 1000, vielleicht auch 1500 Stunden. Aber wegen 1000 kwh Strom so ein teuere Maschine, und derzeit noch mit unausgereifter Technik, kann man getrost vergessen.


    Da macht der Dachs schon wieder mehr Sinn.


    Hahneko

  • Hallo Gust,
    so ganz weit liegen wir gar nicht auseinander.
    Ich habe mich bei meinen Angaben auf den Dachs bezogen, der liefert ca. 25% Strom und 75% Wärme.
    Der Stirling bringt gemäß Deinen Angaben nur rd. 5% Strom und 95% Wärme! Das war mir nicht bewußt. Das sind natürlich ganz andere Vorraussetzungen. Aber auch dann sind 18 KW für ein EFH zu viel. Da laufen permanent wohl auch eher weniger als ein KW Strom durch, und zum Heizen sind 18 KW sowieso zu viel. Dann paßt schon die Jahreslaufzeit von ca. 1000, vielleicht auch 1500 Stunden. Aber wegen 1000 kwh Strom so ein teuere Maschine, und derzeit noch mit unausgereifter Technik, kann man getrost vergessen.


    Da macht der Dachs schon wieder mehr Sinn.


    Hahneko


    Sehe ich auch so.


    Der Stirling- Pellet- Kessel ist ein interessanter Ansatz, aber bei dem hohen Anschaffungspreis und der mangelnden Wirtschaftlichkeit....


    Gruß Gust

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