Wenn der Kessel ausgebrannt ist, ist kein Brennstoff mehr drin. Ohne Brennstoff wird man herzlich wenig regeln können, weil schließlich auch keine Vegasung nicht mehr stattfinden kann, deshallb auch keine Flamme mehr da ist und deshalb die Abgastemperatur sinken muß. Gleichzeitig kann durch die fehlende Flamme kein Sauerstoff mehr verbrannt werden, und daher muß ja der Restsauerstoff ansteigen.
Die FS470 erfaßt das durch die Abgastemperatur. Fällt die unter einen bestimmten, einstellbaren Wert, z.B. 90°C, schaltet der Lüfter ab. Vorher -das ist oben richtig beschrieben- lief er wegen der sinkenden Abgastemperatur auf voller Leistung. Schaltet er nun ab, leuchtet vorne eine LED "Brennstoff alle" auf. Kommt sowas z.B. durch Hohlbrand zustande, der sich von selber erledigt, indem [lexicon]Holz[/lexicon] nachrutscht und die Verbrennung wieder in Gang kommt, merkt das die Steuerung und startet selbstständig wieder. Ist der Kessel wirklich leer, schaltet die Steuerung in aller Regel ab, wenn noch ein Glutbett vorhanden ist. Was bedeutet, man legt dann nach, drückt Start im Menü und fertig. Falls das Gluttbett weg, bzw. zu klein ist, erhöht man einfach die Abschalttemperatur.
Das funktioniert seit etlichen Jahren sehr gut. Es gab da einen Kessel, der wurde auf die Art einen ganzen Winter nur einmal angezündet. Ansonsten lediglich morgens und abends nachgelegt, alle drei Wochen Asche raus und mehr nicht.
Der Effekt der stufenlosen Lüfteransteuerung ist der, dass eben die Abgastemperatur durch runterregeln des Lüfters begrenzt wird. Das aber eben nur dann, wenn es wirklich nötig ist. beim Anheizen läuft er mit voller Leistung. Dadurch zieht sich der gesamte Heizvorgang bei gleichem Brennstoffeinsatz in die Länge. Mitunter bis 30%. Der ganze Heizvorgang wird sehr sehr viel gleichmäßiger und das ist das Entscheidende beim Holzvergaser, die Gleichmäßigkeit. Der Kessel versottet deshalb nicht. Er wird immer noch in Vollast betrieben. Aber eben nicht darüber hinaus. Deshalb geht die Energei eben nicht durch den Schlot in den Garten und das schafft die Vorteile im Wirkungsgrad.
Mit Regelung über Klappen(Abgas eben über die Primärklappe) geht das theoretisch auch. Aber spürbar ineffektiver. Zum einen würde bei Regelung alllein über Klappen der Lüfter weiter mit voller Leistung den gleichen Unterdruck im Kessel erzeugen. Der zieht sich dann seine Luft durch jede noch so kleine Ritze. Eben auch parasitäte Nebenluft. Die ist dann nicht regelbar. Bei Steuerung über die Lüfterleistung ist das irrellevant. Zum zweiten ist die Klappenregelung sehr stark nichtlinear. Das heißt, auf dem größten Teil des Verfahrweges, bzw. -Winkels der Klappe findet gar keine wirkliche Drosselung der reingezogenen Luftmenge statt. Verringert sich der Querschnitt des Durchlasses, erhöht sich zuerst die Strömungsgeschwindigkeit der Luft, es sinkt nicht die zugeführte Luftmenge. Erst auf dem letzten Teil der Klappenverstellung wird wirklich die Luftmenge begrenzt. Das dann aber oft schlagartig, weil die Strömung irgendwann abreißt. Wer mal bei einem Staubsauger die Düse zuhält, hört am Motorgeräusch, dass der erst dann wirklich leerdreht, wenn man die Düse praktisch ganz zu hält. Erst mit Strömungsabriß, davor eben nicht. Das ist der gleiche Effekt. Hinzu kommt dann noch ein störender Hystereseeffekt.
Weshalb alle namhaften Kesselhersteller den Lüfter regeln.
Wir machen da im Moment wieder Versuche an einem Prototypen-Kessel mit der Gestaltung von Klappen, diese nichtlinearen Effekte zu minimieren. Trotz Lüfterregelung. Das aber eben für die Sekundärklappe.
Wenn man einen Kessel optimiert, wird man mit dieser Abgas-(bei der FS470 überlagert mit einer Kesseltemperatur-)Regelung die größten Effekte in der Verbesserung des Wirkungsgrade erzielen. Warum? Weil durch die Verstetigung des Abbrandes, durch diese Gleichmäßigkeit auch der Restsauuerstoff gleichmäßiger wird. Auch bei fest eingestellter Sekundärluft. Nicht so gleichmäßig, wie mit geregelter Sekundärluft. Aber doch spürbar genug, so dass die Sekundärluftregelung dann nicht mehr all zu große Ausschläge wegzuregeln hat. Es ist daher immer zu empfehlen, mit der Abgastemperaturregelung zu beginnen und erst dann die Sekundärluftregelung dran zu bauen.
Dafür gibt es denn auch das entsprechende Paket .
Ich schreibe das nicht, weil es dieses Paket gibt. Sondern das Paket gibt es, weil es meiner Erfahrung entspricht.