Hallo zusammen,
als Thread -Starter möchte mich heute melden, um einen ersten Erfahrungsbericht zu meinem neuen Viessmann Vitoligno 150-s (34,9kW) Holzvergaser abzugeben:
Ich habe den 150-s im September 2018 gekauft und bisher erscheint er mir als ein absolut grundsolider HV. Mit über 700kg Gewicht, einer sauberen Verarbeitung und einer vollwertigen Lambda-Regelung tut er, was er soll - heizen - bisher ohne jede Probleme.
Der Ofen fasst 180l Holz, was ziemlich exakt einer vollgeladenen Schubkarre entspricht. Wir verheizen nur Kiefernholz, da es bei uns in der Gegend (Brandenburg) jede Menge davon gibt. Mit der stets innen vorhandenen Holzkohle und einigen dünneren Holzscheiten und einigen Pappstücken, dauert der Zündvorgang nur Sekunden und die Aufheizphase bis man die Ofentür schließen kann (Abgas ca. 100°C) beträgt weniger als 5min. Die elektronische Regelung des Ofens ist nahezu selbsterklärend. Bisher gab es keinen Anlass, die Grundeinstellungen zu verändern, was möglich ist, aber - nach einigem Herumprobieren - nicht wirklich notwendig erscheint. 180°C Abgastemperatur, 5% Restsauerstoff und 85°C max. Vorlauftemperatur funktionieren mit meinem Laddomaten (78°C-Patrone) gut zusammen. Die Puffertemperatur beträgt dann ca. 80°C. Nach vier Stunden Abbrand (bei jetzt Nacht 0°C und tagsüber 9°C) füllt der 150-S ca. 2200l Pufferspeicher (25°C auf 80°C) und heizt nebenher das Haus (170m² Wohnfläche) und bereitet das WW. Das Problem unseres sehr niedrigen Schornstein, wirksame Höhe zuvor nur 3,6m, ließ sich durch einen 1m Edelstahlaufsatz beseitigen, um die Zuganforderung des 150-S zu erfüllen - natürlich mit Stempel und Unterschrift des schwarzen Mannes.
Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass Viessmann das Untergestell des Ofens so konzipiert hat, dass ihn ein Mann mit einem Hubwagen dahin bewegen kann, wohin er soll (weiß nicht, ob das bei anderen HV auch so einfach geht). Positiv aufgefallen ist, wie schob gesagt, die saubere Verarbeitung. Es passt einfach alles (mit kleinen Abstrichen beim Kabelsatz). Nur zwei Dinge sind mir negativ in Erinnerung geblieben. Das Kabel, dass vorn zwischen den geöffneten Türen zum Schrittmotor der Luftklappe führt, ist zu kurz, jedenfalls wenn man es vorschriftsmäßig verlegen und in die dafür vorgesehene Öffnung des Steuerteils einführen wollte. Musste ein Loch seitlich in den Kunststoffwand der Regelung bohren. Andere Kabel dafür sind mehr als einen halben Meter zu lang, was wohl dafür spricht, dass der Kabelsatz nicht extra angefertigt wurde, sondern eher aus dem Repertoire der anderen Viessmann-HV’s stammt. Der zweite negative Aspekt ist das fehlende Blech zwischen Füllraum-und Brennraumtür. Man schaut dort direkt auf eben jenen Stellmotor der Klappensteuerung samt seines zarten Klingeldraht-Kabelanschlusses. Sollte mir beim Befüllen des Ofens ein Scheit ausrutschen und genau diesen treffen, dann steht der Ofen voraussichtlich länger kalt. Um dies zu verhindern, habe ich mir ein passendes Blech aus Alu zugeschnitten (siehe Bilder). Die Befestigungslöcher dafür waren allerdings in der Frontverkleidung des 150-S schon vorhanden - ob die das Blech dazwischen einfach nur vergessen haben?
Apropos vergessen: Mit dem Ofen wurden sieben Einhängbleche für den Innenraum geliefert. Drei für rechts, drei für links und eines für vorn unten, unter der Fülltür. Aber für die Rückwand waren in der Lieferung keine vorhanden, obwohl dort zwei Haken angeschweißt sind, wie für die seitlichen Einhängbleche. Muss bei Viessmann mal nachfragen, ob dies so seine Richtigkeit hat.
Alles in Allem bin ich mit dem Viessmann 150-S vollends zufrieden. Der Holzverbrauch hat sich im Vergleich zum Buderus-Naturzug-Holzofen-Vorgänger erheblich reduziert. Am besten gefällt mir aber persönlich die Tatsache, dass ich ihn anzünden und dann vergessen kann. Kein lästiges Holznachlegen mehr, es sei denn, ich möchte unsere 3800l Puffer vollbekommen, um zwei Tage lang nicht heizen zu müssen, dann muss ich dies jetzt nur noch ein einziges Mal tun.
Beste Grüße
McFly