Fröling: S4 Turbo 22kW Parameter, meine Erfahrungen

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  • Nach nun mehreren Jahren S4 Turbo und 2 Jahren davon mit dem Raspberry als Datenlogger, wollt ich mal meine Erfahrungen mit Euch teilen, nachdem ich erst kürzlich wieder was umgestellt habe was echt gut war.


    Also erstmal vorweg. All das ist "im Prinzip" nicht notwendig, denn der Kessel lässt sich rel. leicht anzünden, es dauert ca. 2 Minuten dann mache ich die Anfeuerklappe zu und ruh ist. Er qualmt nicht und wenn man nicht in den Keller geht nachschauen ist auch alles ok. 5-6h später sind die Puffer voll, so gesehen wäre kein Handlungsbedarf. Ursprung des Optimierungswahns meinerseits war der Wille nach optimaler Ausbeute und optimalem Abbrand, was mit Sicherheit auch dem Material zugute kommt. Darum bin ich von den Standardeinstellungen in ein paar Fällen abgewichen.


    Ich heize mittlerweile mindestens 3 Jahre lang gelagerte Kiefer und habe gemischte Scheitgröße. Die kleinen kommen nach unten. Gegenüber den Fröling Standardeinstellungen habe ich folgende Veränderungen vorgenommen, ich erläutere auch kurz was das bei mir positives bewirkt hat:

    • Abstellen wenn aktuelle Kesseltemperatur höher als Kesselsolltemperatur +: 5°C Hier hab ich um 1 Grad erhöht. Mir ist schon passiert, dass der Kessel während eines ganz normalen Abbrandes in die Feuerhaltung ging, weil die Steuerung doch recht träge ist und er, wenn Holz nachrutscht nicht schnell genug Gebläse drosselt und Pufferladepumpe nicht schnell genug hoch regelt, sodass die Kesseltemp zu hoch ist und er in Feuerhaltung geht. Muss nicht sein, qualmt nur unnötig. Hierfür habe ich dann folgendes runter genommen.
    • Höchste einstellbare Kessel-SolltemperaturHöchste einstellbare Kessel-Solltemperatur: 89°C 1 Grad runter, damit der eigentliche Sinn dieser Sicherheitseinstellung nicht verfehlt wird.
    • Maximale Abgastemperatur: 210°C Hier der größte Eingriff. Von 250 auf 210 runter und Anfahranhebung der Abgastemperatur: 10°C Von 20 auf 10 Grad. Im Sommer aber auch im Winter ballert der Kessel Vollgas bis er die 80 Grad erreicht hat. Hat man rel. trockenes Holz kommt man leicht auf Werte von 240 Grad Abgastemperatur. Ist der Kessel dann erst bei 77 Grad ballert der weiter bis tatsächlich entweder 250 Grad Abgas erreicht sind oder 80 Grad Kesseltemp. Das führte bei mir nicht selten dazu, dass er a) anfängt zu wummern, b) den ganzen Brennraum in Brand setzt was dann den restlichen Abbrand negativ beeinflusst, schön zu sehen an den Diagrammen die man mit dem Raspberry erstellen kann. Dem Wahn setzt man ein Ende, der Kessel ballert zwar nach wie vor Vollgas bis er 80 Kesseltemp erreicht hat, aber drosselt ab 220 Grad bereits etwas runter. Gewünschter Arbeitspunkt der Abgastemperatur: 190°C ist bei mir übrigens der Standardwert geblieben.
    • Öffnung der Primärluft bei 100% Ansteuerung: 80% Von 99 % auf 80 runter die Primärluft. Bei gut trockenem Holz erleichtert es dem Kessel die Regelung, auch wird das Anheizen dadurch nicht ganz so wild.
    • Öffnung der Sekundärluft bei 100% Ansteuerung: 85% Entsprechend ähnlich der Primärluft angepasst. Die Werte von Fröling bei der Option "Sehr trockenes Holz" sind im übrigen sehr ähnlich, daran habe ich mich orientiert, ohne jedoch diese Option direkt zu wählen
    • Minimale Drehzahl der Pufferpumpe: 40% Auch eine wichtige Einstellung. Die Pufferladepumpe schaltet bei 65 Grad ein, minimal erlaubt sind 60 Grad. Zum einen möchte man möglichst schnell Bewegung ins Wasser bringen um Hotspots zu vermeiden, zum anderen möchte man möglichst wenig Wärmeabfuhr haben während der Anheizphase, denn der Kessel soll ja schnell auf 80 Grad kommen. Hier habe ich von 45 auf erst 35 gesenkt....was aber im normalen Abbrand nicht vernünftig funktioniert, denn der Kessel regelt auch nach 2h tatsächlich auf 35% runter, was natürlich für den normalen Abbrand viel zu wenig ist. Hier ist der Kessel nicht intelligent genug. Der Kompromiss ist 40%. Steht hier zu wenig geht er zwar schneller auf 80 beim Anheizen, allerdings schwankt die Temp. dann im normalen Betrieb zu sehr, weil er immer bis 83/84 steigt, dann Pumpe aufdreht, Gebläse drosselt, abfällt auf 77 dann wieder umgekehrt und das geht im Zickzack hin und her. Man muss also die Wärmeabfuhr-Menge selbst finden die Identisch ist mit der Wärmemenge die der Kessel produziert entsprechend Holz und Abgastemp. Einstellungen. Evtl funktioniert das besser wenn man die Regelzeitintervalle etwas verkürzt, damit er schneller gegensteuert. Das teste ich vielleicht noch.

    Mehr ist nicht verändert. Läuft ;)S4 Turbo 22kW Parameter, meine Erfahrungen

  • Grüß Dich, Tralien,
    ist schon interessant, wie Du Dich mit der Steuerung befasst!!! Ich habe einen S4 mit 15 KW seit Juni 2015,
    bin schon recht zufrieden mit ihm, hab auch schon etwas rumprobiert. Was mich sehr stört, ist die hohe Boardtemperatur. 47/48° sind es meistens, waren auch schon 51°. Er wird auch um das Bedienfeld mehr als warm. KD von Fröling wusste auch keine Lösung und wollte zu der hohen Boardtemperatur keine Aussage machen. Wie lange wird das Board diese hohen Temperaturen aushalten? Luftkanäle sind anscheinend alle in Ordnug. Bin schon am überlegen, eine Fremdlüftung mit Temperatursteuerung einzubauen.
    Für eine Einschätzung wäre ich sehr dankbar.
    LG Konrad

  • Eine so hohe Temperatur habe ich an der Anzeige nie messen können.
    Auch die Abgastemperatur war noch nie höher wie 210 Grad und das Holz hat noch nie komplett gebrannt.
    Auch so ein Regelverhalten ist meinem S4 fremd.
    Hst du auch mal neue Updates aufspielen lassen?
    Wie der KD den Datenlogger eingebaut hatte spielte er eine neu Software drauf dauerte eine gute halbe Stunde.

  • Die Boardtemperaturen sind meiner Meinung nach ok. Im PC-Bereich erreicht man auch 50 Grad ohne Probleme. Ich hab meine Lüftungskanäle sogar zugeklebt. Problematischer finde ich den Staub der sich überall drauf setzt und dann wie eine Isolierschicht wirkt. Wäre das problematisch würde es glaub Lüfter geben.


    @ Rudi: Freut mich zu hören das du keine Probleme mit deinem Kessel hast.


    Was ich noch sagen wollte: Ohne Datenlogging ist es schwer so Feinheiten heraus zu finden. Ich hab vieles erst in den Daten gesehen. Z.B. das meine Kesseltemperatur immer um +- 1-2 Grad um den eingestellten Wert schwankt. Aber wenn man sich das Diagramm anschaut ist es logisch und schlüssig, dass die Fröling Standardwerte nicht für jede Holzart / Trocknungsgrad / Schornsteinlänge / Durchmesser / Zugbegrenzereinstellung.....passen, es gibt so viele Parameter. Der Kessel brennt echt gut, aber ab Werk mit allen Werten auf Standard halt eben nur gut und nicht perfekt.


    Ich wette Fröling passt die Werte auch regelmäßig an anhand der Daten die Sie mit ihrer eigenen Software sammeln..Daten sammeln ist ja aktuell groß in Mode ;)

  • Ja sicher sammeln sie Daten um die Steuerung anzupassen.
    Bei uns hat der KD Techniker nachdem die TAS defekt (Garantie) war einen 8 GB Datenlogger eingebaut um "Fehler" zu erkennen.
    Bis zu sechs Updates im Jahr werden bei denen eingespielt die mit der Fröling connect mit dem Werk verbunden sind.
    Bei uns waren nachher auch einige Funktionen mehr vorhanden nach der Update aufspielung.

  • Ich werd auch mal wieder eins machen lassen....aber das ist letztendlich ein Holz-Feuer. Das brennt...so oder so....also meiner Meinung nach ist da über die Software nicht so viel zu machen. Die Parameter die man einstellen kann passe ich ja wie gesagt lieber selbst an mein Holz und meine Umgebung an.


    Hier mal der Abbrand von gestern. Vor meinen Anpassungen die ich im ersten Post genannt hab sahen die Linien nicht so aalglatt aus. Du siehst hier schön Kesseltemperatur (rot) quasi ein Strich, Restsauerstoff (hellblau) auch ein Strich, Abgastemperatur schwankt nur wenige Grad um 190 Grad...und das Ganze brennt über 6h mit gut trockener Kiefer...die Ausbeute ist entsprechend höher als vorher, als er schneller runter brannte.


    Spannend wirds wenn ich übernächsten Winter die 3 Jahre getrocknete Pappel verheizt. Da werd ich wieder an den Stellschrauben drehen müssen.

  • Dafür fehlt mir die Zeit und die Lust mich mit zu beschäftigen.
    Habe nicht einen teuren HV gekauft um dann den manuell zu betreiben.
    Holz muss er das fressen wie es kommt Querbeet, Linde, Fichte und die Eichenreste von den alten Fachwerkhäusern.
    Auch egal ob das Holz dick oder hauchdünn ist es funktioniert und bei dem Preis von dem HV erwarte ich es auch.
    Die Steuerung sagt mir gib mir X kg Holz das bekommt er und ob er die in 2 oder sonnstwieviel Std. verbrennt ist mir wurscht hauptsache die Puffer sind voll.
    Bisher funktioniert es hervorragend in der Praxis ^^


  • bin schon recht zufrieden mit ihm, hab auch schon etwas rumprobiert. Was mich sehr stört, ist die hohe Boardtemperatur. 47/48° sind es meistens, waren auch schon 51°. Er wird auch um das Bedienfeld mehr als warm. KD von Fröling wusste auch keine Lösung und wollte zu der hohen Boardtemperatur keine Aussage machen. Wie lange wird das Board diese hohen Temperaturen aushalten? Luftkanäle sind anscheinend alle in Ordnug. Bin schon am überlegen, eine Fremdlüftung mit Temperatursteuerung einzubauen.

    Habe eine alten Computerlüfter inkl. Trafo (5Wh) unter die Lüftungsschlitze der Abdeckung in der Mitte gebaut. Damit ist das Problem behoben. Werde ihn wahrscheinlich an die Stromversorgung des Lüfters hängen. Momentan muss ich ihn noch manuell ausschalten. Bordtemperatur dadurch gesenkt, oben nur noch handwarm.


    Gruß

    Fröling T4e (60kw) und S4 Turbo (40kw) mit 2500l Puffer in einem Gebäude und Hygienespeicher H3 mit 850 Litern in anderem Gebäude verbunden mit Erdleitung; 10,5 m2 Solarthermie und Heizstäbe durch PV-Anlage; Besichtigung möglich

  • Habe eine alten Computerlüfter inkl. Trafo (5Wh) unter die Lüftungsschlitze der Abdeckung in der Mitte gebaut. Damit ist das Problem behoben. Werde ihn wahrscheinlich an die Stromversorgung des Lüfters hängen. Momentan muss ich ihn noch manuell ausschalten. Bordtemperatur dadurch gesenkt, oben nur noch handwarm.

    Servus,
    war bei Dir nur das Board heiß, oder auch das Bedienfeld?
    Habe bemerkt, wenn der Kessel bei hoher Last läuft, ist die Kesseltemp. so bei 35° - 40°, Bedienfeld ist lauwarm.
    Zum Schluß der Verbrennung steigt die Boardtemp. und das Bedienfeld wird dann auch heiß.
    Gruß Konrad

  • Hallo,


    mir hat es von Anfang an nicht gefallen das die Steuerung dauernt aufgeheizt wird und wieder abkühlt. Daher habe ich die ganze elektronik an die Wand ausserhalb des Heizhaus verlegt.
    Hier sitzt die Elektronik bei konstanter Temp. in einer Plastikkiste an der Wand.


    Und nicht einmal der Frölingtechniker bei der ersten Wartung hat die Steuerung vermist ;)


    LG
    Tom

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