Holzvergaser bringt vermutlich nicht die erwartete Leistung

Es gibt 47 Antworten in diesem Thema, welches 27.957 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von geloescht002.

  • Hallo, wir haben vor zwei Jahren neu gebaut, und sind v.a. nach dem ersten bewohnten Winter etwas enttäuscht von unserer Heizungsanlage. Wir wollten unbedingt mit Stückholz heizen und waren uns selbstverständlich den Anforderungen
    bewußt, die solch eine Anlage mit sich bringt, aber wie es sich jetzt herausstellt, ist es wirklich seeehr mühsam. Praktisch sieht es im Winter so aus, dass man im Durchschnitt 5 Stunden täglich das Feuer am laufen halten muss (das entsprcht einem Halbtagsjob :)
    Nun ein paar Daten zur Heizung.



    4000l Schichtenspeicher
    22 m2 Solaranlage


    zu beheizende Wohnfläche laut Energiepass 290m2


    Nun ist meine Vermutung, dass etwas mit dem Kessel nicht stimmt. Bei meinen Versuchen, die Leistung unseres Kessels zu ermitteln, scheitere ich etwas, und vielleicht könnt ihr mir diesbezüglich helfen. Meine Idee war nun, die Leistung anhand der Geschwindigkeit zu bemessen, die der Kessel braucht um den Wassereinsatz auf die erforderlichen 60 Grad zu
    bringen. Leider weiß ich nicht, wieviel Wasser der Einsatz fasst. (Wäre so vorgegangen: 1,163 * 50 Liter * 10 Grad( von 50 auf 60 Grad) = 0,58 Kwh d. h. unser Kessel müßte das in etwa 2 Minuten schaffen. Ist das völig verkehrt??


    Zweite Idee. Schornsteinfeger eine Abgastemperaturmessung durchführen lassen. Wenn diese zu hoch ist, dann heize ich unser Dorf ordentlich mit :) . Liege ich diesbezüglich richtig??
    Welche Vorschläge habt ihr, die Leistung des Kessels zu ermitteln ?
    Wäre sehr dankbar für eure Hilfe. Danke schonmal vorab.

  • Hallo
    Um die Abgasth.zu ermitteln brauchst du keinen Schorni.Kauf ein ordentliches Abgasthermomometer bis 500°,meines hat einen Magnetfuß, das am Rauchrohr befestigt wird.Ein 10 mm Loch gebohrt und du hast gleichzeitig eine Messbohrung für die künftigen Schorni_Messungen.Da hast du eine ständige Anzeige.Den Kesseltyp kenne ich leider nicht, aber in der Betriebsanleitung müßte doch etwas stehen im Bezug auf die Abgasth.Wenn die Abgasth.zu hoch ist,ist auch dadurch der Wirkungsgrad im Keller.
    Gruß Horst!

  • Hallo.


    Ohne Wärmemengenzähler und ohne Holz wiegen kannst du die exakte Ausbeute bestenfalls schätzen.


    Über Schichtung oder Ladezeiten oder sonstwas kannst du keine exakte Leistungsberechnung machen


    Mit einem WMZ kannst du sie exakt ermitteln.


    Ich habe letzten Sommer einen eingebaut. Anfangs lag die Ausbeute bei ernüchternden 72% des zu erwartenden Wirkungsgrades.


    Mit ein paar Optimierungen bezüglich Lufttrennung und Rest-Sauerstoffeinstellung bin ich aktuell bei 81-84%.


    Ich betreibe einen Atmos 30 GSE.


    Diesen Sommer werde ich noch eine Primärluftsteuerung über Abgassensor verbauen.


    Dann hoffe ich bei 84-88% Wirkungsgrad anzugelangen.


    Übrigens; wenn du dir das zeitraubende Nachlegen sparen willst, musst du versuchen, Briketts zu verbrennen.


    Der 30er fasst 65kg Briketts. Die brennen dann 9-11 Stunden am Stück

  • Hallo Cornelius,
    für 290 m² würde ich mir einen 40er Holzvergaser in den Heizraum stellen. Dann heizt Du im kalten Winter bei ordentlichen Minusgraden einmal morgens und und abends, 4.000 Liter Puffer sind schon gut.


    Das andere Ding kannste dann als Hobby betreiben, war bestimmt teuer aber Du wurdest leider schlecht beraten.


    Gruß Helmut

  • Hallo Dieter,
    dann schaue mal was Harald und ích da am bauen sind :) Funktioniert auch beim Atmos.


    Wenn wir soweit sind werde ich mich bei Euch auch mal wieder breit machen :cheer:


    Gruß Helmut



    PS:Das Bier wird so langsam schaal :P

  • Hallo Cornelius,
    den Powall Ofen kenne ich, er ist sehr schön im Wohnzimmer zum anschauen.
    Ich habe mir damals einen wasserführenden Kachelofeneinsatz eingebaut.
    Ich hatte auch die Erwartungen wie Du, das der Ofen das Haus komplett heizt.
    Doch dies ist eine Illusion. Mit dem Ofen kannst Du gar nicht soviel Holz verbrennen um deinen Speicher voll zu bekommen. Da mußt Du ja alle 20 Minuten einen Holzscheit in den Ofen schieben, denn der Ofen hat ja keinen Holzfüllraum von 120 Liter oder gar 180 Liter
    Holzvolumen.
    Das beste was du tun kannst ist einen günstigen Holzvergaserkessel ( Vigas) in den Keller neben deinen 4000 Liter Puffer zu stellen.
    Ich spreche aus eigener Erfahrung.
    Wenn Du hier weiter im Forum liest, so kannst du sehr viel über die Kesselserie Solarbayer Vigas erfahren.
    Dies ist ein guter und sehr preisgünstiger Kessel, der jetzt auch ab Herbst mit der Lambdasteuerung zu haben ist.
    Ich selbst habe einen 25 KW Vigas laufen. Um mehr Komfort zu erhalten werde ich diesen durch einen 40 KW Kessel ersetzen.
    Bei deiner Heizfläche würde ich dir auch den 40 KW Kessel empfehlen. Denn da gehen 180 Liter Holz rein. Die zündest Du einmal an und dann bist Du den ganzen Tag mit Wärme versorgt.
    Gruß Jürgen

  • Hallo Helmut,


    da bin ich aber gespannt.....


    Kleiner Tipp was ihr da ausheckt??


    Das mit dem Bier ist so ne Sache, wenn man sich auf Kunden verlässt, ist man verlassen.


    Werde dich bezüglich meinem Besuch in Bremen vorwarnen. Vielleicht komm ich mal im Sommer einfach so vorbei.


    Machs gut


    Dieter

  • Hallo Cornelius,


    bei einem Neubau sollten eigentlich 15kw ausreichen...
    was steht im Energiepaß?


    der Einsatz ist nicht als Dauerbrandofen ausgelegt sonder nur Zeitbegrenzt (siehe Zeitbrandfeuerstätte) und faßt nur 48L mit 33cm Kantenlänge
    das sind geschätzt ~20kg Buchen-Holz eher weniger ...
    damit kannst du bei guter Verbrennung und 75% Wirkungsgrad grob überschlagen 600L Wasser Erwärmen von kalt auf ~85°
    nebenbei mußt du noch 310kg Stahl mit erwärmen und 7kwh gibt er an den Raum ab ... mit der 2. Füllung wird das zwar besser aber das is nix halbes und nix ganzes in meinen Augen


    http://www.solar-partner-sued.…POWALL-VARIO-E-100108.pdf
    http://www.solar-partner-sued.…IO-E-Flyer-100108-SPS.pdf


    4000L Puffer wirst du im Winter damit nicht füllen können


    ich würde an deiner Stelle auch einen kleinen HV hinstellen ...
    mit 1 mal nachfüllen würde ich mit meinem Vigas grob geschätzt bei mir bis -10° ~4000L Puffer füllen können ... aber der ist gut Optimiert und mein Haus CO² saniert wies so schön heißt


    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • so oder ganz bösartige Fehlplanung. Bei 15 kw Heizlast müßte der Ofen zu diesen Zeiten (= bei -15 Grad) schon 18 Stunden am Tag laufen, um das Haus warmzuhalten. Schon allein, wenn man sich das überlegt, ist klar, das das Teil zu mickrig ausgelegt ist, selbst wenn es seine 20 kw bringt.


    Da der Brennstoff ja leider nicht automatisch in den Ofen wandert wie bei Gas oder Öl, muß der Füllraum wesentlich größer ausgelegt werden - für einigermaßen Heizkomfort wäre komm ich mal wieder mit einem 40 kw HV und allermindestens 3000 L Puffer - zum 40er HV passen eigentlich aber am besten 4000 L Puffer - die sind ja zum Glück da. Abends anzünden, vor dem Schlafengehen nochmal etwas nachlegen, fertig bis zum nächsten abend, auch bei durchgängig -15 Grad.
    Das gilt meines Erachtens erst recht, wenn man keine Zusatzheizung/Reserve durch Öl oder Gasbrenner hat.


    Wenn tagsüber oder ab mittags jemand daheim ist, dann müßte auch ein 25er Vigas (hat 30 kw Nennleistung) reichen, den 2x komplett füllen langt dann auch. Brenndauer liegt so bei 5-6 Stunden unter Volllast


    Den Powalla irgendwas würd ich bei Ebay verschleudern, der ist für die Tonne.


    Immer wieder beliebt bei dem Thema auch die Dimensionierungshilfe von Dobia
    http://www.holzvergaser-forum.…cher-hintergrund&Itemid=8

  • Vielen Dank an Alle, für die guten Antworten. Ich bin beeindruckt, wie schnell man hier eine Antwort bekommt.


    Gruß Cornelius

  • Hallo Cornelius
    Ich bin überzeugt,wenn du dich für eine HV-Heizung entschieden hast,wirst du es nicht bereuen.Trotz des Arbeitsaufwandes wie Holzschleppen und der Reinigung des Kessels.
    Weiters sollte man die Holzersparniss nicht außer Acht lassen.Die alte Heizung wurde bei mir komplett Demontiert,alter Ölkessel+Koksofen.Dieser Winter war nicht von Pappe,trotzdem haben wir nie ein Problem mit der Heizung bzw.mit der eingestellten Raumth.gehabt.Der Zeitaufwand hat sich auf 2x Nachlegen bei -20°mit nur 1000 L Puffer+WW
    beschränkt,einmal in der Früh und einmal am Abend.Das war es.Und das ganze nur mit dem Vigas.
    Alles Gute bei deiner Wahl des Kessels.
    Gruß Horst!
    .

  • Hallo Erwin, danke für deine Antwort. Im Energiepass findet man noch folgende Werte. Endenergiebedarf 134 kWh/m2 im Jahr
    Die Heizung soll ca 120 kWh/m2 im Jahr leisten. Beheizende Fläche 290 m2 (das entspricht ja nicht der Grundfläche. Wie sich
    dieser Wert zusammenstellt ist mir schleierhaft.?)


    Nach diesen Werten ist noch mehr Energie notwendig, im Vergleich zu dem, was ich in der Praxis feststelle. Wenn man z.b. rechnet : 120 * 290 = 34 800 kWh. So viel Energie mit einem 20 kWh Kessel zu erzeugen, ist etwas happig, oder ?


    Also kurz gesagt, verstehe ich diese ( hohen) Werte nicht ganz?


    Noch etwas, in meiner Überlegung meine ich nicht den Füllraum des Kessels, sondern den Füllraum des Wassereinsatzes. Wenn ich wüßte, wie viel Wasser sich darin befindet, könnte ich doch Rückschlüsse auf die Leistung des Kessels schließen, oder ??


    Gruß Cornelius

  • Hallo,


    die angebene Gebäude Nutzfläche ist eine errechnete Zahl aus dem Gebäudevolumen und liegt in der Regel höher als die tatsächliche Wohnfläche.


    In dem angebenen Heizwärmebedarf sind jegliche Verluste mit eingerechnet die bei der Erzeugung, Übergabe, Abgabe entstehen sie ist abhängig von der Anlagenaufwadszahl. :dry:


    Eine Wärmebedarfsberechnung /Heizlastberechnung wäre Hilfreicher, hast Du soetwas nicht bei Deinen Unterlagen? Bei einem Neubau müsste so etwas vorhanden sein.


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Hallo,


    die angebene Gebäude Nutzfläche ist eine errechnete Zahl aus dem Gebäudevolumen und liegt in der Regel höher als die tatsächliche Wohnfläche.


    In dem angebenen Heizwärmebedarf sind jegliche Verluste mit eingerechnet die bei der Erzeugung, Übergabe, Abgabe entstehen sie ist abhängig von der Anlagenaufwandszahl. :dry:


    Eine Wärmebedarfsberechnung /Heizlastberechnung wäre Hilfreicher, hast Du soetwas nicht bei Deinen Unterlagen? Bei einem Neubau müsste so etwas vorhanden sein.


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Hallo Cornelius,
    ausgehend vom Wasserinhalt könnte man das bestimmt rechnen, doch gerade beim Anheizen ist die Leistung sehr gering, sie steigt mit der Erhöhunhg der Kesseltemperatur an. Wenn die Pumpe noch nicht an ist und keine Umwälzung stattfindet, hat man eine sehr unterschiedliche Temperaturverteilung im Wasser. Wasser ist ein schlechter Wärmeleiter.
    Man darf auch den Kessel (Stahl) selbst nicht vergessen, der mit aufgeheizt wird. Und das nicht gleichmäßig, es wird keine homogene Kesseltemperatur geben. Die Leistungsabgabe an den Raum ist sicherlich während des Anfeuerns auch nicht gleich, also zig Fehlermöglichkeiten die sich aufaddieren werden.
    Ich habe seit einigen Wochen einen Wärmemengenzähler für meinen Holzkessel eingebaut und frage mich, warum ich das nicht schon eher gemacht habe. Der Einbau war schnell erledigt, gebrauchte nicht geeichte Zähler gibt es genug.


    Gruß, Georg

    Attack SLX25 Lambda Touch
    25m^2 Sunshore Röhrenkollektoren
    2.250l Pufferspeicher
    Steuerung UVR1611

  • da muß ich Georg uneingeschränkt recht geben!


    verprügel deinen Architeckten ...
    soviel Energieverbrauch bei einem Neubau ... das schlägt dem Faß den Boden aus


    vorher waren bei mir errechnet ~60000kwh/a erforderlich .. natürlich hab ich deshalb nie voll beheizt!
    nach der Renovierung sind für 240m² 13 700kwh/a errechnet ... (also gerade so Niedrig-Energiehaus-Standart erreicht) und ich beheize jetzt fast alles ...
    es ist im ganzen Haus einige ° wärmer geworden ohne das im Flur ein Heizkörper ist ... das ganze wärmt sich mit der Zeit durch!


    ich verstehe nicht das man das nicht gleich macht ...
    die reinen Kosten für Isolationsmaterial waren ~5000€ ....
    der Rest war Gerüst, neuer Putz, neue Fenster, neues Dach usw. das ist ja beim Neubau sowieso fällig ! allerdings sind begleitend ja noch andere Dinge erforderlich die das noch etwas verteuern ... aber man spart ja, solange der Bau steht


    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Hallo Georg,


    wie sieht denn so Einbau eines Wämemengenzählers aus ? Mit irgendwo anstecken ist es wahrscheinlich nicht getan.


    Gruß


    Cornelius

  • cornelius schrieb:


    Hallo Cornelius,
    Anstecken nicht, man muß den Rücklauf auftrennen. Die Anlage muss dazu enleert werden (es freue sich jeder der genug Absperrhähne hat), man braucht ein gerades Stück von ca. min. 30cm für den Einbau. Für die Zähler gibt es fertige Anschlüsse mit 3/4" AG. War bei mir mit Weichlöten in ca. 1h fertig. Den Vorlauftemperaturfühler habe ich mit einer Schlauchschelle auf dem Vorlauf fixiert, Isolierung nicht vergessen.
    Der Zähler zeigt dann Durchfluss, VL / RL Temperatur und die Leistung, ausserdem addiert er die Wärmemengen auf. Kann man meistens für jeden Monat ablesen.


    Jetzt muß ich mal anfangen das Holz abzuwiegen um den Wirkungsgrad zu berechnen.


    Gruß, Georg

    Attack SLX25 Lambda Touch
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