Hallo,
...der Atmos-Kesselbesitzer hat einen keramisch ausgekleideten Füllraum und weiß,
dass sich die Pyrolyse dort sauwohl fühlt, weil die Füllung im Randbereich keinen "kalten Hintern" bekommt.
Der aus der Unterkühlung resultierende Hohlbrandhusten dürfte da auch kein so großes Thema sein.
Etwas anders verhält es sich bei den kühlschrankartigen Stahlkästen mit ihren Betonböden.
Teer an den Wänden und unverbrannten Holzstücke in den Ecken. Wenn die Düsenöffnung etwas zu groß geraten ist,
spielt sich zunächst alles nur in der Mitte ab. Man kann beim Nachlegen durch einen glühenden Schlund bis zur BK runterkucken.
Das muss nicht so sein, wenn man den "Wannenbereich" mit thermisch weiniger leitfähigen Kacheln, Schamottesteinen o. dgl. auskleidet.
Vermiculit und Feuerleichtsteine sind hierfür nicht standfest genug. Ich selbst habe bisher immer zugeschnittene Terracottafliesen dafür verwendet.
Aber auch die zerbrechen im Laufe der Zeit unter dem thermischen Stress. Aussen kalt innen und heiß - so klein kann man die gar nicht formatieren.
Weil noch Ton von den Düsenexperimenten übrig war, habe ich jetzt mal Einlagen aus Feuerfest-Ton "Witgert 922" hergestellt.
Das Zeug ist billig und schnell gemacht. Die Form ist noch der aufwändigste Part.
Wichtig war mir dabei die Einbringung der Primärluftzuführung. Normal wird beim Vigas die Primärluft in den hinteren Kesselecken oben zugegeben.
Vorsichtige Experimente verschiedener User mit Bohrungen in den sog. Schrägblechen, haben ergeben,
dass sich damit die Pyrolyse im Wannenbereich verbessern lässt, weil nun das gesamte Volumen beaufschlagt wird,
statt im Zentrum eine Caldera entstehen zu lassen.
Die Form aus Pappelsperrholz wird mit Holz- oder Bohnerwachs eingetrennt.
In den schrägen Bohrungen stecken Gummiröhrchen (Schleuder-, Fitnessgummis), die mit Nägeln ausgesteift sind.
Der Ton wird sorgsam und gründlich eingeknetet und verschmiert. Dann werden mit dünnen Blechstreifen Rillen für die Armierungsdrähtchen eingedrückt.
Das sind sehr dünne VA-Drähte (Schraubensicherung, Bienenwabendrähte..). Die Drähte mäanderförmig einlegen und spannen.
Diese Rillen werden ebenfalls wieder verschmiert und die Oberfläche mit einem 1"-Rohr plattgewalzt.
Jetzt kann man schon die Gummiröhrchen ziehen und die Bohrungen mit einem Stift freimachen und nachbearbeiten.
Der Grünling darf jetzt nicht zu rasch getrocknet werden (Vorsicht: Verzug bei einseitiger "Dörrung" z.B. über dem Ofen)
und kann schon am Tag darauf entformt werden. Danach Trocknung z.B. im Backofen.
Den Schrühbrand mache ich dann im HV unter der BK - das reicht eigentlich für "Hafnerkeramik".
mfG Max