Keramikauskleidung im Füllkammerboden

There are 14 replies in this Thread which was already clicked 9,642 times. The last Post () by spikisveni.

  • Hallo,
    ...der Atmos-Kesselbesitzer hat einen keramisch ausgekleideten Füllraum und weiß,
    dass sich die Pyrolyse dort sauwohl fühlt, weil die Füllung im Randbereich keinen "kalten Hintern" bekommt.
    Der aus der Unterkühlung resultierende Hohlbrandhusten dürfte da auch kein so großes Thema sein.


    Etwas anders verhält es sich bei den kühlschrankartigen Stahlkästen mit ihren Betonböden.
    Teer an den Wänden und unverbrannten Holzstücke in den Ecken. Wenn die Düsenöffnung etwas zu groß geraten ist,
    spielt sich zunächst alles nur in der Mitte ab. Man kann beim Nachlegen durch einen glühenden Schlund bis zur BK runterkucken.
    Das muss nicht so sein, wenn man den "Wannenbereich" mit thermisch weiniger leitfähigen Kacheln, Schamottesteinen o. dgl. auskleidet.
    Vermiculit und Feuerleichtsteine sind hierfür nicht standfest genug. Ich selbst habe bisher immer zugeschnittene Terracottafliesen dafür verwendet.
    Aber auch die zerbrechen im Laufe der Zeit unter dem thermischen Stress. Aussen kalt innen und heiß - so klein kann man die gar nicht formatieren.



    Weil noch Ton von den Düsenexperimenten übrig war, habe ich jetzt mal Einlagen aus Feuerfest-Ton "Witgert 922" hergestellt.
    Das Zeug ist billig und schnell gemacht. Die Form ist noch der aufwändigste Part.
    Wichtig war mir dabei die Einbringung der Primärluftzuführung. Normal wird beim Vigas die Primärluft in den hinteren Kesselecken oben zugegeben.
    Vorsichtige Experimente verschiedener User mit Bohrungen in den sog. Schrägblechen, haben ergeben,
    dass sich damit die Pyrolyse im Wannenbereich verbessern lässt, weil nun das gesamte Volumen beaufschlagt wird,
    statt im Zentrum eine Caldera entstehen zu lassen.



    Die Form aus Pappelsperrholz wird mit Holz- oder Bohnerwachs eingetrennt.
    In den schrägen Bohrungen stecken Gummiröhrchen (Schleuder-, Fitnessgummis), die mit Nägeln ausgesteift sind.
    Der Ton wird sorgsam und gründlich eingeknetet und verschmiert. Dann werden mit dünnen Blechstreifen Rillen für die Armierungsdrähtchen eingedrückt.
    Das sind sehr dünne VA-Drähte (Schraubensicherung, Bienenwabendrähte..). Die Drähte mäanderförmig einlegen und spannen.
    Diese Rillen werden ebenfalls wieder verschmiert und die Oberfläche mit einem 1"-Rohr plattgewalzt.
    Jetzt kann man schon die Gummiröhrchen ziehen und die Bohrungen mit einem Stift freimachen und nachbearbeiten.
    Der Grünling darf jetzt nicht zu rasch getrocknet werden (Vorsicht: Verzug bei einseitiger "Dörrung" z.B. über dem Ofen)
    und kann schon am Tag darauf entformt werden. Danach Trocknung z.B. im Backofen.
    Den Schrühbrand mache ich dann im HV unter der BK - das reicht eigentlich für "Hafnerkeramik".
    mfG Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Hallo,
    Weiter im Kachelbau:
    In der Form waren an den 1/3-Stellen halbhohe Dreikantstäbe eingelegt.
    An diesen Sollbruchstellen wurde der Grünling nach dem Trocknen geknickt und die Längsdrähte gekappt.
    Die Oberfläche und Kanten ließen sich dann mit Schleifpapier glätten. Eine Nacht im Holzküchenherd reichte für atro.
    Den Schrühbrand absolvierten je zwei seitlich und zwei unter der BK. Danach klarer Klang und keine Risse.


    Einbau in der Füllkammer:



    Die Kacheln liegen lose auf den Schrägblechen und stützen sich an der Betonbodenkante ab.
    Die vorher verwendeten Terrakottazuschnitte hatten das Bohrungsmuster in den Schrägblechen bestimmt.
    Bei nächster Gelegenheit werden mehr Bohrungen gesetzt. Damit die Luft austreten und sich verteilen konnte,
    waren zunächst Fasen an die Unterseite der Vorgängerkacheln geschliffen.
    Durch Einlegen eines Estricharmierungsgitters (ein Stretchgitter o.ä. müsste auch gehen)
    konnte jetzt ein durchgängiger Luftverteilungsspalt geschaffen werden.
    Einzige Bedingung, die Kacheln sollen genügend Unterstützungspunkte finden, damit die Füllung sie nicht zerdöppern kann.


    BTW und weil der Füllraum gerade so schön leer war kam noch ein Pelletexperiment dazu:
    Eigentlich hatte ich mir nur den 5Euronensack für "mechanische" Experimente gekauft und um ein Gefühl für die Pellets zu bekommen.
    Als ich dann gesehen hatte, wie flott die wegbrennen, wollte ich auch rauskriegen, wie die sich im HV machen.
    Bei mir ist die Keramikdüse aus verschiedensten Gründen mit einem relativ engmaschigen Thermax-Rost (WStNr 1.4841) abgedeckt.
    Um diesen Bereich herum habe ich dann Schamottesteine aufgestellt, halb mit Holzkohle befüllt, Esbitzünder rein und Pellets oben drauf.
    Ich nenne den Aufbau in Anlehnung an Vulkane mal Caldera. Da ist auch ein glühender Schlot, der nach unten zu immer heisser wird.
    Beim HV läuft allerdings der Stoffstrom von oben nach unten.

    In diese Caldera passten ca. 2ltr Pellets, die ich alle 10min nachfüllen musste, sobald der Lambdawert durch die Decke ging.



    Eigentlich hatte ich erwartet, dass nach wenigen Füllungen die Caldera mit Asche voll wäre und nichts mehr reingehen würde.
    Im Gegenteil, ich musste mich beeilen, um noch genügend glühende "Restkohle" für die nächste Zündung zu haben.
    Nach Brennschluss war der Rost leer, alles nach unten durchgeblasen.
    D.h. mit einem geregelten und kontinuierlichen Füllmechanismus müsste Pellet auch im HV-Verfahren gehen.
    Bisher habe ich immer nur von in die BK oder FK eingesetzten Brennermoduln gelesen.



    mfG Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
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  • Hallo hammax,
    hast Du die senkrechten Primärluftrohre angebohrt? oder wie bekommst Du die Luft unter die schrägen Abdeckungen?
    Gruß Günny

  • Hallo Guenny,
    ...ich habe bisher nur in die Schrägbleche im oberen Drittel eine 5er Reihe 10er Bohrungen gesetzt.
    Manche User machen inzwischen wesentlich mehr Bohrungen und decken sie mit einem
    aufgeschweißten oder geschraubten Flachstahl ab. Nach oben zu ist das Deckblech mit einer Leiste
    zum Schrägblech auf Distanz gehalten und hindert die Asche daran in den Spalt zu rieseln.
    Mir ist der Effekt der keramischen Isolierung aber wichtiger.
    Wenn ich mal mehr Bohrungen in den Schrägblechen habe, werde ich ebenfalls den Versuch machen,
    die senkrechten Kanäle oben teilweise oder ganz zu verstopfen bzw. mit Stahlwolle zu drosseln.
    mfG Max

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  • Hallo Hammax,
    nochmal auf meine Frage zu kommen, hast Du die senkrechten Primärluftkanäle angebohrt oder wo kommt die Luft her?
    Gruß Günny

  • ...du hast wahrscheinlich einen Vigas vor 2010, wo die Primärluft noch in
    Zwischenbodenkanälen nach hinten und dann nach oben geführt ist.
    Bei den HVSxxE/LC-Modellen (ab 2010) sind die sog. Schrägbleche eingebaut (siehe Zeichnung ganz oben).
    Unter denen wird die PrimLuft bei größerem Querschnitt "vorgewärmt" und in den hinteren
    Kesselecken unter L-Profilen nach oben geleitet. Wenn man die Schrägbleche anbohrt,
    kann die PrimLuft bereits vorher an die Füllung ran. Der periphere Luftzutritt
    zusammen mit der heißeren Keramikwanne hilft Hohlbrand verhindern und hat eine raumgreifende
    Pyrolyse zur Folge. Das dadurch entstehende wannenfüllende Holzkohlebett ist ein
    guter und "geschlossener" Festbettreaktor ohne Bypässe und Schlote.

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Hallo Hammax,
    ich besitze einen Vigas bzw SB 25 KW Baujahr 2005. Der Zwischenboden ist mit 3 cm Schamotteplatten bis an den Düsenrand ausgelegt, ebenso der untere Boden. Als Steuerung ist AK 2005 eingebaut, wobei Anfang 2013 ein Update durchgeführt wurde. Die Rauchgas Abschalttemperatur habe ich entgegen der Empfehlung SB auf 100 Grad festgelegt um mehr Holzkohle in der Asche zu behalten.
    In den hinteren beiden Ecken läuft ein Rechteckprofil senkrecht bis ca 5 cm unter Deckel das Profil ist seitlich geschlossen nur oben offen. Um also Luft aus dem Rohr zubekommen müsste das Rohr angebohrt werden??

  • Hallo Hammax,
    ich dachte ich bekäme noch eine Info für das anbohren der senkrechten Rechteckprofile oder geht das nicht.

  • Hallo Guenny,
    ...was soll ich dazu auch großartiges sagen?
    Wenn du die Profile im unteren Drittel anbohrst, hast du nur im hinteren Bereich der FK bodennah PrimLuft.
    Der Witz der Schrägblechanbohrerei ist jedoch, eine Luftzufuhr zu schaffen, die den gesamten
    bodennahen Bereich gleichverteilt erfasst - ohne dabei zu nahe an den Düseneinlauf zu kommen.


    Eigentlich müsstest du eine zweite horizontale Luftführung mit Ausblasöffnungen installieren
    oder die beiden Primluftrohre "ausgraben" und mit hochgeführten Blasstutzen versehen,
    ähnlich wie es die SekLuft-Rohre in die andere Richtung nach innen zur Düse machen.
    Das würde aber sehr viel Experimentierfreude voraussetzen.
    Solche Lösungen wurden schon von anderen Usern in "alten Kesseln" installiert.
    mfG Max

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  • Hallo Hammax,
    mein Gedanke war, das senkrechte Rohr oben abzudecken und unten anzubohren, damit möglichst viel Luft unter die Schrägabdeckung aus Schamotte oder Blech zu bekommen. Kannst ja mal Deine Meinung dazu sagen.


    Gruß Günny

  • Hallo Günny,
    Zitat: "Vigas bzw SB 25 KW Baujahr 2005. Der Zwischenboden ist mit 3 cm Schamotteplatten bis an den Düsenrand ausgelegt"


    Du willst also schräge Schamotteplatten und/oder ein Blech an die Kante zu den Seitenwänden einstellen. ??
    Müsste eigentlich gehen. Übliche Schamotteplatten sind 25 x 12,5 cm, 12 / Wurzel(2) ist ungefähr 9cm.
    D.h. du könntest aus 8-10cm Winkelprofilen einen ca. 52cm langen Kanal bauen, der in die Kante passt
    und hinten an dein vertikales Luftrohr an einer hinreichend großen Bohrung anschließt.
    Die "offene Seite" des Winkelprofils kann mit einem mehrmals, hauptsächlich unten angehefteten Band verschlossen werden.
    Hier kommen die Löcher oder Schlitze rein. Wenn es nach oben rauspfeifen kann, ist das kein Nachteil.
    Wenn der Kanal am Boden noch Krallen hat, an denen die schrägen Schamotteplatten gegen Wegrutschen verankert werden,
    müsste die Sache in der Kante liegen bleiben. Thermischen Verzug und eine Krümmung des Profils könnte man vielleicht
    durch Spreizstäbe oder Fixierung am Zwischenboden verhindern.
    Von deinen eingelegten Schamotteplatten weißt du ja, wie lange die halten und wo sie hauptsächlich brechen.
    mfG Max

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  • Hallo Hammax,
    ich werde dein Vorschlag mal überdenken und zeichnerisch festhalten. Die Meinung von einem zweiten bringt die Sache mal in eine andere Richtung.

  • Hallo Max das Rost lebt ja immer noch...... :)
    ich habe wieder etwas von dem guten va 1.4841+1.4828
    bekommen reicht bis zur Rente .


    mfg V2A Sveni

    geht nicht, gibt es für mich nicht. :love:

  • Hallo Sveni,
    grüß dich, du jetzt auch hier.
    Die "Forumsverbrüderung" trägt ihre Früchte.
    Jetzt müssten die Jungs hier nur noch erfahren, was du alles kannst.


    Wie z.B. zunderbeständige und "ewig haltende" Roste für HV-Düsen
    mfG Max

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  • Ja da hast du recht ,der laser steht mir nach wie vor für jede sünde zur verfügung und mit dem
    CAD komme ich bestens klar -eben nach wie vor keine grenzen in sicht...... ^^



    mfg Sveni

    geht nicht, gibt es für mich nicht. :love:

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