Der nächste Neue und zudem Hilfesuchend.

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 6.758 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gloescht001.

  • Sehr geehrte Forumsmitglieder,
    wie viele vor mir, so möchte auch ich mich als neues Mitglied vorstellen.
    Ich bin schon fortgeschrittenen Alters und wohne im westlichen Rheinland. Einen Holzvergaserkessel kann ich zur Zeit noch nicht mein Eigen nennen, was sich aber mit eurer Mithilfe ändern könnte. Biomasse als Energieprodukt ist im Gegensatz zu Geld ausreichend vorhanden. Der Kessel soll als Energiequelle für eine kleine Trockenanlage dienen. Würde man diese mit Strom betreiben, wären 25Kw nötig. Somit habe ich an einen Kessel mit 40Kw und mindestens 3000 L Pufferspeicher gedacht.
    Mein größtes Problem jedoch ist, das ich keinerlei Kenntnisse vom Heizungsbau habe. Ist dies ggfls. schon ein Ausschlusskriterium? Folge ich den Aussagen meiner ortsnahen Heizungsbauer, so gibt es nur Öl- und Gaskessel. Bei allem anderem möchte man am liebsten gar nicht tätig werden. Ein gut gemeinter Rat ist von dort nicht zu erwarten. So stehe ich vor der Entscheidungsfindung und nehme einen Vigas 40 Kw mit einer AK 3000 Steuerung der weiter modifiziert werden müsste oder einen HVS 40 LC. Was meint ihr? Oder gibt es gar jemanden in meiner Nähe der mir mit Rat und Tat vor Ort helfen könnte.
    Eine entsprechende Entlohnung könnte sicherlich gefunden werden.
    Gruß
    Detlef

  • Hallo Detlef,
    willkommen im Forum der bastler und forscher. :)
    Da werden sie geholfen. :)


    Das du für dein projekt keinen HB findest ist leider keine seltenheit.
    Als biomasse verstehe ich jetzt mal als holz. OK?
    Gib mal einige infos zur trocknung. Wie soll das ganze aussehen. Wie lange must du trocknen. Bei welcher temperatur.


    Gruß
    Wolfram

  • Hallo Wolfram,
    ja Biomasse in Form von Holz. Momentan errichte ich ein Gebäude in dem ein Raum von 8 x 3 m Größe mit 10 Ventilatoren ausgestattet wird, welche die über Wärmetauscherrohr erwärmte Luft umwälzen sollen. Eine Steuerung misst den Feuchtigkeitsgehalt und steuert die Ab- und Zuluft. Da mit der Trockenkammer vorrangig Brennholz getrocknet werden soll, wäre eine möglichst hohe Temperatur wünschenswert, mindestens aber 60 Grad. Bei Brett oder Bohlenware sieht das etwas anders aus. Da würde eine zu schnelle Trocknung zu Rissbildungen führen und das Holz fast wertlos machen. Die Dauer der Trocknung hängt von der Ausgangsfeuchte und der Holzart ab. Bei gleicher Holzfeuchte würde Eiche z. B. erheblich länger trochnen müssen wie Fichte.
    Gruß
    Detlef

  • Hallo Detlef,
    über was für zeiten reden wir.
    Meine frage rührt daher das die puffer ja nur eine begrenzte menge an energie aufnehmen können. Dann kommt es auch noch darauf an was die wärmetauscher an energie verbrauchen. Aus diesem grund kann es sein das es nicht unbedingt so "viel" puffer sein muß.


    Gruß
    Wolfram

  • Hallo Detlef, vielleicht kann ich dir ja mit Rat zur Hand gehen.


    Ich hatte einen Betrieb mit Hildebrand-Trockenkammer auf der Auftragsliste, Abmessungen ca 15 mal 6 mal 5 Meter. Diese wurde allerdings mittels Hackschnitzel-DAMPFkessel beheizt. Zum Notbetrieb war auch ein Ölkessel (Schnelldampferzeuger) welcher, soweit ich mich erinnern kann, 100 kW Nennleistung hatte, vorhanden. Der Nassdampf erreicht dabei eineTemperaturen von ca 150 Grad.


    Grundsätzlich denke ich dass du auch mit einem Heißwasserkessel eine Trocknungsanlage betreiben kannst, allerdings musst du die Wärmetauscher relativ groß dimensionieren, speziell in der letzten Trocknungsphase sind Temperaturen von über 60 Grad für 8% Holzfeuchtigkeit notwendig. Du solltest darauf achten dass der Kessel mit 95 Grad Warmwasserausgang dauerhaft betrieben werden kann, zumindest ist die Regelung und Rücklaufanhebung dementsprechend anzupassen. Speziell die Schaumstoff-Isoliermaterialien können zum Problem werden. Auch auf ausreichende Druckausgleichsbehälter achten und den Kessel möglichst auf einer Ebene, max. 1 Geschoß tiefer als die Trocknerwärmetauscher aufstellen, um mit geringem Anfangsdruck arbeiten zu können.


    Von der Leistung her sehe ich absolut keine Probleme, deine Kammer scheint ja besser isoliert zu sein als die Alukammer die ich kenne.


    MfG HelHof

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo Wollfram,
    da nur Holz in die Kammer kommt, welches ca. 9 Monate schon als Industrielänge (Rundholz) vorgelagert wurde, wird bei Eiche, Buche, Esche oder Robinie eine verweildauer von ungefähr 80 bis 90 Stunden ausreichen. Ahorn oder Birke so um die 15 Stunden weniger. Ich gehe von einer Restfeuchte von 20% oder < aus.
    Gruß
    Detlef

  • Hallo Helhof,
    Heizungsraum befindet sich nur durch eine Brandschutzmauer von der Trockenkammer getrennt. Ich habe beabsichtigt ca. 60m Lamellentauscherrohr unterhalb der Ventilatoren zu verbauen.
    Gruß
    Detlef

  • Hallo Peter,
    gedacht habe ich an ein zweimaligen Abbrand, in der Hoffnung das das reicht. Die 25 Kw Leistung bei Strom würden nur in der Anfangszeit, max. 24 Stunden benötigt werden.
    Gruß
    Detlef

  • Detlef schrieb:

    Zitat


    Heizungsraum befindet sich nur durch eine Brandschutzmauer von der Trockenkammer getrennt. Ich habe beabsichtigt ca. 60m Lamellentauscherrohr unterhalb der Ventilatoren zu verbauen.


    Du trocknest das Holz relativ schnell auf relativ hohe Endfeuchtigkeit. Das bedeutet hohe Zu- und Abluftmengen bei hohen Temperaturen. Du wirst speziell beim Aufheizen des frischen Holzes viel Leistung brauchen.


    Lass dir also den Wärmetauscher von einem Spezialisten berechnen. Winter- und Sommerbetrieb?


    Im Vergleich zum Ölkessel musst du hier JEDENFALLS mindestens doppelt so hohe Leistung wählen. Denn erstens ist der Dauerbetrieb mit Rund-um-die Uhr-Nachlegen sicherlich nicht möglich und ein 3000- Liter Pufferspeicher bei 25 kW oder auch "nur" 15 kW Dauerabnahme im nu leer. Du musst ja mit voller Temperatur in die Wärmetauscher, das ist nicht mit den Wohnhausheizungen zu vergleichen.


    Auch nimmt die Leistung des Kessels mit höherer Vorlauftemperatur ab. Dazu solltest du auch die Brennmaterial-Situation beachten; größerer Brennraum macht flexibler.


    Würde also jedenfalls einen der 49,999999 kw-Kessel empfehlen (das sind solche, wo pro forma 49 draufsteht, die aber zur Not auch 70 kw leisten können ---> ab 50 KW erhöhte Anforderungen an Abgase usw.)


    Wie gesagt einzige offene Frage wäre mir der Bedarf an Wärmetauscherfläche. Da aber dein Holz anscheinend nicht für die Möbelfertigung gedacht ist (20% rel) sollte es ja auch gegen Schwankungen in der Trockenkammer unempfindlich sein, was die Sache sicher sehr erleichtert.


    Also nur Mut zum Holz! Denn eine elektrische Beheizung ist wohl das Teuerste überhaupt. Vor allem wenn demnächst die unsinnigen Windräder und PV-Anlagen zu finanzieren sind.

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • hmm.


    http://www.holzvergaser-forum.…cher-hintergrund&Itemid=8


    schau mal hier den Link. Bei Anhebung von 1000 L Pufferwasser von 28 Grad auf 85 Grad speicherst du laut Thomas Berechnung 55 kwh im Puffer. Ich glaube nicht, daß du mit 28 Grad noch was anfangen kannst. Müßtest das mal selbst ausrechnen.


    Die 40 kw erzeugt ein Holzvergaser nicht kontinuierlich, sondern maximal. Wenn du die 25 kw Leistung tatsächlich einen ganzen Tag brauchst, muß der mindestens 15 Stunden brennen, bei einer Brenndauer von ca 5-6 Stunden mit Hartholz wären das 3 ganze Füllungen Buche und vielleicht eine vierte, weil du mit 3000 Liter Puffer maximal 5 Stunden, eher nur 4 überbrücken kannst. Ist also schon ein wenig Arbeit, müßte aber gehen, da du das ja anscheinend beruflich machst.


    Mit Weichholz ist die Kesselleistung etwas geringer und die Brenndauer kürzer.

  • Hallo Detlef,
    Detlef schrieb:

    Zitat

    Hallo Wolfram,
    ja Biomasse in Form von Holz. Momentan errichte ich ein Gebäude in dem ein Raum von 8 x 3 m Größe mit 10 Ventilatoren ausgestattet wird, welche die über Wärmetauscherrohr erwärmte Luft umwälzen sollen. Eine Steuerung misst den Feuchtigkeitsgehalt und steuert die Ab- und Zuluft. Da mit der Trockenkammer vorrangig Brennholz getrocknet werden soll, wäre eine möglichst hohe Temperatur wünschenswert, mindestens aber 60 Grad. Bei Brett oder Bohlenware sieht das etwas anders aus. Da würde eine zu schnelle Trocknung zu Rissbildungen führen und das Holz fast wertlos machen. Die Dauer der Trocknung hängt von der Ausgangsfeuchte und der Holzart ab. Bei gleicher Holzfeuchte würde Eiche z. B. erheblich länger trochnen müssen wie Fichte.
    Gruß
    Detlef


    ich habe vor Jahren mal eine Trockenkammer zur Holztrocknung angefragt. Für deine Zwecke wäre eine Kondensationstrocknungsanlage wesentlich günstiger. Weniger Primärenergieverbrauch bei besserer Trocknungsqualität. Wenn du zu "scharf" antrocknest, machen die Poren am Holz zu und lassen keine Feuchte mehr nach draussen. Nicht umsonst haben moderne Trockenkammer eine Regelelektronik, die Feuchte und Temperaturgeführt sind.


    Eine gute Adresse für solche Kammrn ist: http://www.rtt.at Die haben sehr gute Anlagen und auch günstige Preise. Man kann auch die Kammer selber bauen und nur das Trocknungsequipment von dort beziehen. Sehr freundliche Leute dort.


    Da Brennholz meist dicker ist als normale Brett- oder Lattenware, ist eine sorgfältige Trocknung wichtig. Da ist nix mit schnell und heiß.


    Les dich bitte in die Thematik ein, nicht dass du nachher verärgerte Kunden hast wegen zu feuchtem Holz.


    Gruß Reé

  • oh, daß ich das noch erleben darf, heute ist es anders rum :woohoo:
    Nee, für Komfort bei der Arbeit hat Helhof schon recht, da müßte ein größerer Kessel her.
    Das 49 kw Teil heißt Vigas 49 , ansonsten winkt dir ein 60 KW Vigas oder Orlan Super. Du mußt so oder so erst mal mit dem Schorni sprechen, was er alles haben will für Feuerstätte und Schornstein

  • Spacy schrieb:

    Zitat

    ... müßte ein größerer Kessel her.
    Das 49 kw Teil heißt Vigas 49 , ansonsten winkt dir ein 60 KW Vigas oder Orlan Super...


    ... oder ein Viessmann Vitoligno 100. Den gibt's als Männerkessel auch mit 80kW. :)

  • Hallo Rene,
    habe deinen Rat und Hinweis in die Tat umgesetzt und heute mit Herrn Hametner von TTA gesprochen. Habe ihm mein Vorhaben geschildert. Unter der Voraussetzung dass günstige Primärenergie(Holz) zur Verfügung steht, ist die konventionelle Trocknung (Frischluft-Ablufttrocknung) sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb kostengünstiger als die Wärmepumpentrocknung. Weiter ist er der Meinung, dass mit geringerer Temperatur (5o-60Grad) dafür gleichbleibend, zeitgleich!? der gewünschte Erfolg eintritt.
    Sofern keine Brettware für die Möbelindustrie getrocknet werden soll, ist eine Computergesteuerte Regelung (ca.2800 €) nicht nötig. Es reicht eine Hydrostatisch- und Temperaturgeführte Steuerung vollkommen aus.
    Er erstellt mir ein Angebot mit sämtlichen Teilen sowie eine Energiebedarfsberechnung unter Zugrundelegung eines Heizkessel mit 49Kw (Empfehlung von helhof/Spacy) mit 3000 oder 4000 Liter Puffer.
    Gruß
    Detlef

  • Feine Sache, das klappt sicher!
    Wie gesagt, weise beim kauf des Kessels darauf hin dass du höchstmögliche Ausgangstemperatur verwenden willst und nicht eine Steuerung im Kessel verbaut ist die zB. bei 80 Grad abschaltet. Die haben sicher Möglichkeiten für deine Gewerbelösung einen höheren Regelbereich zu programmieren.


    Lass von dir hören/sehen wenn das Ding läuft!


    MfG

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo Detlef,


    freut mich das ich helfen konnte. Schreib mal wieder, wenn du die Anlage umgesetzt hast.


    Grß Reé

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