Verhältnis CO Emission zu O2 Wert und Brennkammertemperatur ?

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 16.765 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HB53.

  • Hallo,


    da man mit der Flammtronik ja unweigerlich :woohoo: alle Werte außer dem CO vor Augen hat, frage ich mich, auf was ich meinen O2 Wert am besten einstellen soll.
    Zweifellos sind die Flammtronik Werkseinstellungen auf niedrigste CO und Abgaswerte hin optimiert, jedoch ist nicht jeder Kessel gleich - insbesondere die Brennkammertemperatur ist augenscheinlich bei verschiedenen Usern stark unterschiedlich.
    Wenn die Brennkammertemperatur nicht stimmt bzw. unter den als Schwellwert geltenden 850 Grad liegt, steigt der CO Ausstoß trotzdem an.
    Zitat aus Grundlagen der Holzverbrennung


    Für eine vollständige Verbrennung sind eine genügend hohe Temperatur
    und eine ausreichende Verweilzeit der Gase in der heissen Zone erforderlich.
    Als Richtwerte gelten eine Verweilzeit von rund 0,5 Sekunden
    bei einer Temperatur von mindestens 850 °C. Nebst der
    Einhaltung einer mittleren Flammentemperatur ist auch darauf zu achten,
    dass die Flamme nicht an kalten Wänden oder durch lokal zu grosse
    Luftmengen abgekühlt wird.
    [i]



    Es dürfte den meisten schon aufgefallen sein, daß mit sinkendem O2 Wert bis zu einem gewissen Punkt die Brennkammertemperatur steigt - und damit neben der Abgastemperatur auch die Kesseltemperatur, was letztlich das Ziel ist.
    Gibt es irgendwie Richt- oder Erfahrungswerte, bei welchem Verhältnis von O2 Wert zu Brennkammertemperatur in einem Holzvergaser die Werte der 1. Bimsch noch sicher eingehalten werden? Sicherlich hängt das bzw die Vermischung der Sekundär- mit der Primärluft auch ganz entscheidend von der Düse ab (10 Loch/ 6- oder 4 Loch).
    Oder gilt gar ein simples: Asche weiß = Abgaswerte generell perfekt? (nehme ich nicht an, schließlich hängt die Aschefarbe ja auch von der Holzart ab).


    Konkret denke ich an eine Einstellung fürs normale Heizen mit optimaler Energieausbeute und an eine mit optimalen Abgaswerten für den Schorni. Daß optimale Abgaswerte nicht zwingend mit optimaler Leistungsausbeute zusammengehen, kann man ja z.B. schon beim Automotor sehen.


    Falls die Frage beantwortet werden kann, würde es vielleicht auch denjenigen helfen, die eine nur eher niedrige Brennkammertemperatur erreichen, aber trotzdem den O2 Wert sehr niedrig einstellen.

  • und so wirds nach Nussbaumer-Good gerechnet.
     [Blockierte Grafik: http://www.holzvergaser-forum.de/media/kunena/attachments/legacy/images/thermo_chem_Abgasverlust_NG.jpg]


    Die FT wird vieles wegregeln können und ansonsten sind deine Voraussetzungen günstig
    (gute Düse und große Brennkammer).
    Spielt einfach mal mit den Nomogrammen und stellt mal fest, welche Faktoren den Abgasverlust mit welcher Gewichtung beeinflußen.

  • Hallo


    Sehr guter anfang.
    Was die hohe Temperatur im ofen belangt, ist auch die Saugkraft vom Kaminverantwortlich. Ist der Sog zu groß, kann die
    Wärme sich nicht richtig ausbreiten, sie wird einfach
    aus dem Ofen gesogen, dann niedrige Brennraumtemperatur.
    In Rafinerieöfen sind Abgasklappen, kann man mit PKW
    durchfahren. Die sind recht wirksam um den Abgasfluß zu
    bremsen. Die Wärmeaufnemenden Rohre liegen längst
    den Außenwänden. Ist der Wärmestrom zu Schnell,
    bekommen die Rohre weniger Strahlungswärme, die verschwindet im Kamin. das Drosseln macht sich sofort im
    Brennstoffverbrauch bemerkbar, das minimum an Sauerstoffüberschuss
    waren bei mir gefahren 2% , seh schwer zu halten von Hand.
    Das Gleichgewicht muß man auch im HV suchen, dann
    geht es auch mit der Temperatur im Brennraum aufwärts.
    Anstatt einer Klappe hat man Abgasturbulatoren drinnen
    und im Kamin oder Abgasror einen Zugregler.
    Passt alles zusammen, spielt auch die FT mit.
    Helmut kann es bestätigen.
    Mfg Martin

    Soli 25 E 2000 l Puffer Solar 8,9m2 Röhren
    Plattentaush. Friwa eigenbau
    Flamtronik 2Gebl. Konr. Dimmer.
    HKS u. EigenDüse Gr. Brennk. Eigenbau
    CO Messung

  • oha, danke Gator, schwere Kost für mein armes kleines Hirn :blink:


    deine 550 PPM CO
    sind doch aber voll im grünen Bereich - ich war damals mit Original Düsenstein + Brennkammer, LC, einem Lüfter und Belimo Klappensteuerung bei 640 ppm wenn ich mich recht erinnere. Und erst recht ist dein CO Wert gut, wenn schon 45 min nach dem Anzünden gemessen wurde. Normal sollte man schon 2 Stunden den HV am laufen haben, damit ein dickes Glutbett vorhanden ist.


    @ Martin:
    du hast nicht zufällig den CO Wert gemessen bei deinen 2 % O2 ?

  • Hallo Spacy,
    ja der Schorni wars auch zufrieden, die Abnahme hatte ich bereits nachdem ich mit ihm alles durchgesprochen hatte.
    Ich habe extra eine realistische "Jedentagsituation" erzeugt, die eher ungünstig ist.
    Frisch geputzt und ausgesaugt mit 25 kg Grillkohle im Bauch und volle Kanne Sekundärluft oxidiert sogar Wasserdampf.
    Die Brennkammer war gelb, deswegen bin ich über den CO wert erstaunt.
    Das die 4 Lochdüse Sch... ist, war mir klar, das es so krass ist nicht.
    Und das meine VA Schrauben die Abgastemperatur 40° nach unten lügen, hat fast schon Kesselformat, die Jungs hätten auch einfach 1,5 kOhm auf die Platine löten können.

  • Hallo Spacy,


    nein, kann ich nicht.
    Die Eigner eines Thermoelementes können aber eine Aussage über die Temperaur in der Reaktionszone (Brennkammer) machen. Wie schon mal gesagt, die Wasserstoff Shift Reaktion macht aus CO+H2O -> CO2+H2, wenn's nur warm genug ist.
    Der LC zeigt nur thermischen Verlust, den chemischen Verlust kannst du nur ahnen.
    Die PTs stecken jetzt frei im Abgasrohr und ich fahre jetzt 190° Abgastemperatur brutto, nachdem ich die Sekundärluft auf 70° angewärmt habe, geht das Abgas mit 150° in den Schornstein.
    Die untere Brennkammer ist rundherum Schneeweiß, und das Beste: die Primärlüfterblende ist nur noch 25mm offen, und der WPA dreht 90% für 6,5% O2.
    Trotzdem kann ich nicht jedes CO Molekül verheiraten.
    Piet hat eine schräge VA Blende unter der Düse erfunden und benutzt die Originaldüse (genial), hammuts hats getestet und die Wirksamkeit bestätigt. Das mache ich jetzt auch mit einer weiteren Modifikation und versuche die restlichen COs beim Verlassen der hinteren Brennkammerhälfte zu erschlagen.

  • Ich versuche grad, wie weit ich die Abgastemperatur senken kann. Bin heute bei 138 Grad (Edelstahlschornstein :) ), in der Startphase hat die Brennkammer ca 900 - 950 Grad, in der Hauptabbrandphase zwischen 1000 und 1150 Grad, typisch gut 1050 Grad bei 3,5 % O2.
    Würde mich echt interessieren, ob ich so die Messung bestehen würde. Der Temperaturunterschied in der Brennkammer von 3,5 % O2 zu 5 % O2 beträgt bei mir deutlich mehr als 100 Grad, das ist schon einiges

  • hallo,
    wie es schon mal angemerkt wurde:
    Du darfst nicht zu geizig sein, mal CO zu messen.
    Die Messung zu bestehen, ist mit gepimpten Kesseln wohl nicht das Ding, aber zwischen 100 und 500 PPM CO liegen 2 %; zwischen 130 und 150° Abgas 1 % Verlust

  • Hallo,
    die Pietsche Blende unter der Düse ist eingebaut und die PTs stehen ungedämmt im Rauchgas.


    Ergebnis: Bei ansonsten unveränderten Einstellungen steigt die Kesseltemperatur um 2-3°C und der Kessel ist schneller auf Betriebstemperatur.


    Erklärungsversuch:
    Die Flamme dreht in der hinteren Hälfte der Brennkammer eine Extrarunde. Weil ich die untere Hälfte der Brennkammer rechts und links jeweils mit 5 cm Schamott zugebaut habe, wird alles beim Verlassen der hinteren Hälfte nochmal gut durchgerührt und muß durch die Flamme.
    Dadurch sinkt der Anteil an unverbranntem CO.
    Danke Piet.


    Nachteil: Der Stahlrahmen ist thermisch überbeansprucht.
    Bei 115° Nettoabgastemperatur (das sind 145 ° 30 cm hinter dem Kesselabgasstutzenstutzen) stelle ich die Lüfter mittels LC ab. Die Abgastemperatur sinkt rasch auf 70-80° und im unteren Brennraum höhrt mans knistern.

  • gator schrieb:


    Soviel zur "schönen großen Brennkammer", wo die Flamme ins Nirvana bläst. :)

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Zitat

    Soviel zur "schönen großen Brennkammer", wo die Flamme ins Nirvana bläst.


    Wieso? Gator hat doch die große Brennkammer... das die Kesselttemp. schneller und höher steigt ergibt sich doch aus der der längeren Zeit die die Heizgase im Kessel bleiben wenn ich sie innerhalb der großen Brennkammer umleite..Widerstand geringfügig größer...Heizgasgeschwindigkeit langsamer...


    Gruß Jörn


    PS.: Hab selbst die große Brennkammer aus 3 cm Isoliersteinen und mein max CO wert lag 10 min nach dem anheizen bei 300ppm, AGT und Kesseltemp. noch nicht erreicht. Bei Volllast und errreichter AGT und Kesseltemp. max 160ppm in der Regel unter 100ppm bei AGT 156 und O² 5,8%. Soviel zum Nirvana.....da überlebt selbst der Spatz der sich am Schornsteinkopf wärmt ;)

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Hallo,
    ich denke, das die große Brennkammer unter der Bedingung einer guten Gemischbereitung in der Düse ein Fortschritt ist, besonders wenn sie aus Vermiculite oder Isoliersteinen gebaut ist.
    Wenn die Düse suboptimal ist, brauchts zusätzliche Turbolenz in der Brennkammer und genau das macht die Erfindung von Piet.
    Weil mein Holz längenmäßig nicht zum Ofen paßt, hab ich tendenzmäßig zu wenig Sekundärluft, den der LC weiß nicht, welcher Lüfter den Sauerstoff geliefert hat. Bei Hohlbrand wird also der CO steigen.
    Ich kann die Abgastemperaturen nicht direkt vergleichen, weil ich zwischenzeitlich die VA Hülsen M10; in denen die PTs steckten, entfernt habe; aber die Temperaturen sind im gleichen Verhältnis gestiegen.

  • Hallo miteinander,


    seit ich durch die Anschaffung der Flammtronik in der Lage bin, die Temperatur in der Brennkammer zu messen, habe ich mir die
    gleiche Frage sehr oft gestellt. z. B. Brennstoff Fichte, Restfeuchte zwischen 10 u. 15 %, bei der "vorschriftsmäßigen" Einstellung mit 6 % Rest O²
    komme ich auf 650 - 680° in der Brennkammer. Reduziere ich die Sekundärluft auf 3,5 % Rest O², liegt die Temperatur
    locker 100 - 150° höher.


    Bei furztrockenem Hartholz wie Buche liege ich noch einmal 100° höher. Die höchste Temparatur, die ich messen konnte lag bei etwa 960°
    (trotz verschlissener Originaldüse und Original-Brennkammer, aber mit Scheibenwirbulatoren bei einer Abgastemperatur von
    150°).


    Die Kesselleistung steigt logischerweise merklich mit höherer Brennkammertemperatur, daher fahre ich jetzt regelmäßig
    nur noch 3,5 % Rest O². Btw - aktuelle Außentemperatur - 13°. Da muß alles aus dem Brennstoff Holz heraus geholt werden :laugh:


    mfg
    fox8240q


    PS Lufttrennung, 10l-Düsenstein ist in der Pipeline B)

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