KFW100, 180qm Wohnfläche, ETA SH 30kW, 3000l Puffer

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  • Hallo,


    habe die letzten Monate viel über SHV Heizungen recherchiert. Darauf basierend habe ich die SHV Anlage für unsere neu erworbene Immobilie im Bestand (BJ '62) konzipiert. Ich bin als SHK komplett unbedarft und unerfahren. Ich komme von der Seite der Elektrotechnik. Deswegen möchte ich Euch die geplante SHV Anlage vorstellen. Natürlich habe ich noch jede Menge offene Fragen und bin für jede Anregung und Rückmeldung dankbar. Auch wenn ich als SHK'ler unbedarft bin möchte ich den Einbau selber vornehmen. Ein handwerkliches Geschick bringe ich mit.


    Ich habe schon einige Fakten von diesm Forum, Bosy-Online und den Kessel (ETA) und Pufferspeicher (Thermic Energy) Herstellern zusammengetragen. Die Fakten und Fragen werde ich der Übersichtlichkeit halber in die gleichen Rubriken wie die der Einsteigerhilfe im Folgenden gliedern. Einen Hydraulikplan mit grober Elektroverkabelung, die Kesselraum-Platzierung im Keller sowie eine Stückliste kann man im Folgenden sehen:

    kesselraum-stueckliste_v0.2.pdf




    02: Dimensionierung

    • Heizlast laut Energieberater 15kWh. Nach Dämmmaßnahmen KFW100 Standard.
    • Wohnfläche ca. 125qm
    • Beheizte Kellerfläche ca. 70qm.
      Bemerkung: Diese rechne ich mit der Hälfte der Fläche in die gesamte beheizte Fläche mit ein. Im Keller sollen Hobby- und Büro-Raum eingerichtet werden.
    • Speicherfläche ca. 20qm, ausgebaut als Gästezimmer
    • Temperatur VL: 35°C Wandheizung. Nur ein Heizungssystem für Keller, EG, DG und Speicher
    • Puffervolumen: ca. 3000l
    • Kellerraumhöhe 2,05cm


    04 Kesselwahl
    Ich habe lange über einen ATMOS DC 25 GSE und einen ETA SH 30kW abgewägt. Schlussendlich habe ich mich für den ETA SH 30kW aus folgenden Gründen entschieden:

    • 150l Füllraum
    • Lambda Sonde
    • Geregeltes Saugzuggebläse. An die Kamingegebenheiten anpassbar.
    • Temperaturfühler VL, RL, Abgas, usw. bereits integriert
    • Heizungsregelung integriert


    05 Beschaffung

    • Frage: Wo ist der ETA SH 30kW am besten zu beziehen um ihn selber einzubauen?
      Bemerkung: Der Kundendienst von ETA verweist auf die lokalen SHK-Betriebe. Von denen will ich jedoch nicht unbeding kaufen, da ich den Kessel selber einbauen will.
    • Frage: Wo sind Pufferspeicher von Thermic Energy am besten zu beziehen um sie selber einzubauen?
      Der Kundendienst von Thermic Energy verweist auf die lokalen Großhändler. Von denen bekomme ich als Privatperson jedoch keine Ware.


    06 Hydraulik & Technik

    • Wegen der geringen Kellerraumhöhe von 2,05m werde ich drei Pufferspeicher von je 1000l oder 1150l nehmen. Die 1000l Pufferspeicher haben eine Höhe von 1793mm, die Pufferspeicher mit 1150l haben eine Höhe von 2040mm jeweils mit Isolierung. Der Durchmesser beträgt jeweils 1050mm mit Isolierung. Die Kipphöhe ist jeweils unter der Kellerraumhöhe von 2,05m. Ich persönlich tendiere eher dazu den 1000l Pufferspeicher zu nehmen und lieber noch 20cm Mineralwolle oben zusätzlich zu platzieren um die Isolation über den Pufferspeichern zu verbessern. Leider verliere ich dadurch 3x150l Puffervolumen.
      Frage: Welche Pufferspeicher würdet Ihr empfehlen?
    • Frage: Wo sollten Schwerkraftbremsen eingebaut werden?
    • Frage: Wo sollten Thermosymphons eingebaut werden? Nur am Pufferspeicher WW Eingang?
    • Frage: Oder sollten zur Vermeidung von Rohrzirkulationsverlusten 2-Wege Ventilen den Vorzug gegeben werden?
      Frage: Wenn ja, an welcher Stelle im Heizungssystem?
    • Direkt nach dem Hauptwasseranschluss habe ich vor eine Entkalkungsanlage einzubauen. Ganz sicher ist das jedoch noch nicht. Zum Heizungswasser habe ich dazu eine
      Frage: Reicht es aus das Heizungswasser durch die Entkalkungsanlage zu schicken, oder ist Osmosewasser notwendig?
      Frage: Wenn Osmosewasser für einen nachhaltig (Zeitraum >20Jahren) störungsfreien und wartungsarmen Betrieb notwendig ist, wo bekomme ich das her?

      In der Einsteigerhilfe habe ich gelesen, dass wohl über 90% aller Heizungsanlagen mit normalem Heizungswasser betrieben werden. Allerdings habe ich keine Lust in 20 Jahren sämtliche Komponenten auszuwechseln oder wie unser Vermieter mit einem Schraubenschlüssel Sonntags morgens an ein Ventil o.ä. zu klopfen weil es verkalkt oder verrostet ist.
    • Das WW soll im ersten Pufferspeicher im Durchlaufprinzip erhizt werden.
      Frage: Wie kann ich das Durchlaufwellrohr entkalken?
      Frage: Oder ist ein externer Durchlauferhitzer wegen einfacher Wartung sinnvoller?

      Eigentlich bevorzuge ich das interne Durlauchwellrohr, weil es energieeffizienter ist und keine zusätzliche Pumpe benötigt.
    • Der Kessel hat für VL und RL Anschlussmaße von R5/4". In der Montageanleitung wird jedoch nur ein Kessel-Puffer-Verbindungsrohr von DN20 vorgeschlagen. Ich würde gerne jedoch ein R5/4" Rohr verwenden um Verwirbelungen in den Pufferspeichern möglichst gering zu halten.
      Frage: Liege ich richtig mit der Wahl vom R5/4" Kessel-Puffer-Verbindungsrohr Durchmesser?
    • Für die Rücklaufanhebung des Kessels habe ich zuerst einen Regumat RTA 180 geplant gehabt. Da der Kessel jedoch eine Pumpen- und Mischeransteuerung für den Rücklauf mitbringt habe ich aus Kostengründen und um die Verrohrung einfacher zu gestalten einen elektrisch betriebenen Mischer mit einer Wilo S 25-6 eingeplant (siehe Stückliste).
      Frage: Haltet Ihr die Entscheidung einen elektrisch betriebenen Mischer mit einer Wilo S 25-6 Pumpe als Rücklaufanhebung einzusetzen als sinnvoll?
    • Frage: Ist auf jedem Puffer ein Lufttopf mit Kugelhan notwendig?
      Wenn ja, hat sich der Puffer mit 1150l wegen der zusätzlichen Einbauhöhe der Lufttöpfe damit erledigt.


      Vielen Dank fürs Lesen bis hierhin! :)
      Und Danke für Eure Antworten. Bin gespannt,
      Daniel.

  • Hallo,


    Wie willst du heizen wenn du mal weg bist?


    Hast du schon einmal bei 15kW Heizlast an eine gründliche Dämmung gedacht?


    Hat das einen Grund das du die Puffer in Parallelschaltung betreiben willst?


    Sei bitte so gut und nimm keine Abkürzungen, oder erkläre wenigstens was du meinst.


    Bei einer Hydraulik sollte man erst einmal die Elektrik nicht einzeichnen.


    Für was ist das Dreiwegeventil ASVM?


    Die Speicher solltest du gut isolieren (+300mm)


    Die Verrohrung sollte getrennt nach Einspeisung in den Speicher und Entnahme aus dem Speicher erstellt werden.


    Deine Wasserbeschaffenheit ist ausschlaggebend für die Wasserbehandlung, bei so großen Wassermengen schlägt die Norm aber grundsätzlich eine Behandlung vor.
    Was du machst ist allein deine Entscheidung. Sollte man aber nicht dran sparen. Ein Spirovent kann da schon hilfreich sein.


    Welche Bedeutung hat die Leitung EHS?


    mfg
    HJH

  • Hallo Daniel,
    du hast ja schon vieles bedacht.
    - warum Paralellschaltung der Puffer ? Eine einfache Reihenschaltung ist betriebssicherer.
    - Bitte trenne die Systeme. HV direkt an die Puffer, Heizkreis direkt an die Puffer. Die Trennung HV-HK erhöht die Betriebssicherheit enorm. Beim ersten Puffer achte bitte darauf das ein Steigrohr vom oberen Anschluss bis in den Klöppelboden hinein reicht. Vorteil: Diese Puffer haben keinen Totraum im Klöppelboden. Die vom HV erzeugte Energie steht dem Heizkreis sofort bei Ladebeginn des HV in den Puffer bereit.
    Für die Warmwassererzeugung empfehle ich dringend eine Friwa zu nehmen.
    - zu 2. Bei der von mir vorgeschlagenen Schaltung kannst du im HV-Pufferkreis auf Schwerkraftbremsen verzichten.
    - zu 7 würde ich dir 35mm Rohrquerschnitt empfehlen für die gesamte HV-Pufferanbindung . DN 20 erscheint mir zu gering.
    - eine 6m Pumpe ist immer die gute Wahl für den HV Kreis.
    - Die Pufferentlüftung kannst du einfach mit Kugelhahn oder Automatischen Entlüftern ausstatten.


    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • Hallo,


    noch ein paar Fragen/Angaben damit du bei Laune bleibst:


    Pufferspeicher wenn möglich ohne Inhalt (geht mehr rein). Ausnahme ist Solar, es sei denn du spedierst für den Solarbereich einen extra Speicher.


    Stimmt das mit der Heizlast mit 15 kW wirklich? ich hatte es ja schon aufgeführt, Dämmen solltest du zuerst machen.
    Du schreibst du hat oder willst du eine Wandheizung bauen?
    Hast du überall Wandheizung oder hast du auch Radiatoren/FBH?


    Welche Vorlauf.-Rücklauftemperaturen hast du geplant? Davon ist auch deine Speichergröße abhängig.


    Du willst ja alles beheizen, also sind das zusammen 215m².


    Man kann statt Schwerkraftbremsen/Rückschlagventile natürlich auch mit Motorventile einsetzen, ist halt eine Frage des Aufwandes.


    Alle Leitungen die Warm sind und aus dem Speicher kommen oder aus dem HV erst einmal nach unten.


    Es hat schon jemand gefragt, aber von mir die gleiche Frage noch einmal, warum keine FRIWA, du hast doch schon Speicher? Eine FRIWA von Oventrop ist da schon besser wie eine WW-Speicher mit Spiralrohr, da hängt das Rohr mit Frischwasser im heißen, 80 °C, Wasser und scheidet als Kalk aus. Das ist nicht gut.


    Wie hoch ist denn die Härte von deinem Wasser? (dH)


    Wegen deinem Rohrdurchmesser. Du als Elektriker solltest dich mit Spannungsabfall auskennen. So ist das beim Wasser auch. Kleien Rohrdurchmesser sind billiger aber du musst das mit größeren Pumpen ausgleichen.
    Leistung Umwälzpumpen:
    Doppelter Durchfluss bei gleichem Durchmesser bedeutet 4-fachen Widerstand und 16-fache Stromaufnahme der Pumpe


    Bei 30kW hast du bei delta T von 6°K einen Durchfluss von 4374,6Ltr/h, bei 1 1/2" sind das 0,88m/s.
    Bei delta T von 12°K hast du einen Durchfluss von 2187,3Ltr/h, bei 1 1/4" sind das 0,6m/s.


    Deine RLA solltest du aber auf den Durchfluss auslegen und nicht auf gut Glück irgend wo kaufen.
    Ich würde da auch einen 3-Wege Mischer mit Stellantrieb und E.-Motor kaufen.


    Natürlich muss man auch die Pumpe auf die Durchflussmenge und den Widerstand der Anlage abstimmen.


    mfg
    HJH

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