Hallo liebe Forumsgemeinde,
Ich heiße Christian und muss mich an Euch wenden, obwohl ich schon einige Jahre Beiträge in diesem Forum gelesen habe und die Problemlösung hätte schon lange gelesen und angewendet haben müssen.
Entweder habe ich etwas nicht verstanden oder überlesen.
Meine Geschichte:
Auf der Suche nach einer günstigen, unabhängigen Heizung bin ich durch das Forum auf einen Holzvergaser für unseren Neubau gestoßen.
Berufsbedingt bekomme ich den Brennstoff (Nadelholz) umsonst bis vor die Haustür gestellt (wohne direkt an unserer Firma), konnte das Haus bei der Planung für einen Holzvergaser also auch anpassen.
Damit die Fehlersucher vereinfacht wird, beschreibe ich mal die Heizungsanlage:
Ich habe 2012 einen neuen (alten 2008er) Vigas 40 KW für 1500 € ohne Regelung gekauft. Hintergrund war die einfache Konstruktion und dass der Kessel im Forum umfangreich besprochen wurde (Verbesserungen). Die Regelung habe ich dann sofort mit der Flammtronik und auf Lufttrennung mit 2 von der Steuerung betriebenen Lüftern umgebaut.
Das Abgasrohr aus Edelstahl inkl. Zugregler (15-40 kpa) ist ca. 1,20 m lang, ist gedämmt und endet aufsteigend in einem rußbrandbeständigen Schamottschornstein (gedämmt).
Der Schornstein hat den Innendurchmesser von 200 mm und ist 10 m lang.
Der Vigas beheizt 3 Puffer. Erster: 800L 2. und 3. jeweils 1500L in Reihe angeordnet.
Die Rücklaufanhebung ist mit einem Mischer DRU 32 und der Flammtronik ausgeführt. Die Pumpe ist eine Wilo mit 8m³ Lieferleistung (per Drehknopf regelbar)
Die Verrohrung ist in 42 mm Kupfer hergestellt.
Der Düsenstein ist direkt am Anfang durch den 12 + 2 Düsenstein von Martin ersetzt worden. Dieser ist auch luftdicht zur Vergasung/ Brennkammer/ Primär- Sekundärluft eingesetzt.
Die Luftführung (Primär/ Sekundär) ist ebenfalls richtig untereinander getrennt.
Die Füllraumtür wurde mit der Silikonmethode abgedichtet.
Die Abgasklappe war ebenfalls undicht und ist jetzt endlich dicht!
Bei Bedarf kann ich einen Be- und einen Entlüfter bei Gestank im Heizungsraum anschalten, um den Qualm kurzfristig loszuwerden. Ist jetzt mit der Silikondichtung allerdings auch kein Thema mehr...
Turbolatoren für die 6 Wärmetauscher habe ich mit Gewindestangen und (halben) Karrosseriescheiben realisiert (3 - 4 versetzt angeordnet auf einer 8 mm Stange)
Die Brennkammer habe ich erst mal nicht rausgeschnitten. Die bauseitigen dicken Schamottsteine habe ich durch 10 mm dünne ersetzt, damit die Kammer größer wird . Die Decke zu dem Wassergeführten Boden der Füllkammer habe ich mit ebenfalls mit einer Platte versehen (Schlitz natürlich ausgespart).
Die Schamotte habe ich ca. 3 cm weiter über den bauseitgen Stahlrand der Brennkammer stehen lassen, um sie zu "vergrößern".
Abschließend stelle ich noch einen ca. 5 cm hohen Schamottstein als Bremse rein.
Der wasserführende Boden der Brennkammer ist ebenfalls mit Schamott ausgekleidet.
Nun zum Problem:
Aus dem Schornstein qualmt es ohne Ende. Erst nach ca. 3 Stunden, in der letzten Stunde des Abbrands, hört es endlich auf.
Ich habe Teer sowohl ausserhalb der Brennkammer (ja, wirklich in dem Raum wo sich die Brennkammer befindet) bis in den Wärmetauschern hoch in den Abgaskanal zum Abgasrohr!.
Es entsteht soviel Teer, dass ich nach max 3 Abbränden die Turbolatoren herausnehmen und von Teer befreien muss, damit ich die Abgastemperatur überhaupt noch oberhalb von 100°C halten kann (Querschnitt stark verengt)!!
Das ist denke ich nicht normal.
Ich heize ausschließlich Nadelholz, Feuchte ca. 15- 18 %.
Die Balken sind ca. 7 x 14 cm in Querschnitt, allerdings häufig nicht länger als 35 cm. Dazu gesellt sich normales Abfallholz, unbehandelt.
Durch die neueren Verordnungen dürfen wir in der Firma nur noch thermisch behandeltes Holz und kein mit Salzen geschütztes Holz mehr verwenden (zum Glück)
Das ganze schichte ich so ein, dass zuerst die Kohle vom Restbrand über der Düse verteilt wird und dann immer größere Durchmesser oben drauf. Nicht kreuz und quer, sondern nur in Richtung des Düsenschlitzes (Stirnseiten schauen sozusagen aus der Fülltür heraus)
Dann Tür oben zu, Abgasklappe auf, Brennraumtür auf , Propanbrenner durch den Düsenschlitz und Feuer !
Wenn es richtig kinstert und ich durch den Schlitz das Feuer sehen kann, mach ich den Brenner aus und warte, bis die Abgastemperatur auf ca. 90°C angestiegen ist (10 Minuten) . Dann starte ich die Flammtronik, mach dann die Brennraumtür zu und warte weiter ab (bis ca. 140°C AGT) und schließe laaangsam die Anheizklappe .
Die eingestellten Werte der Flammtronik sind:
Abgastemperatur 140°C (viel höher komm ich auch nicht)
Restsauerstoff 6,8%
RLA 72° (soll ja lange halten)
Der Vorlauf ist nicht über 76° zu bekommen.
Bei einer RLA von 65°C sogar noch weniger.
Die starke Pumpe für die Pufferladung kann ich übrigens auf 2. kleinster Stufe laufen lassen.
Mit einer Nadelholzfüllung (15-18% Feuchte) von nachgewogenen 28 kg konnte ich ca. 1500L Wasser in den Puffern um im Schnitt 30°C erwärmen .
Der Holzvergaser lief bis jetzt 12 mal auf diese Art. Jetzt werden einige sagen: uff, nur 12 mal? das mach ich in 2 Wochen. Und dann schon aufgeben und fragen?
Meine Beweggründe sind folgende:
Ich habe so ziemlich alle für mich relevanten Verbesserungen vor Ertinbetriebnahme durchgeführt (bis halt auf die Brennkammer)
Ich habe mich ca. 2 Jahre im "Abendstudium" mit dem Thema Holzvergaser auseinandergesetzt und habe schon von Problemen gelesen. Die wurden allerdings auch irgendwie immer gelöst.
Wir wohnen im Ruhrgebiet, Stadt, Reihenendhaus.
Die Nachbarn waren bis jetzt sehr gute Nachbarn.
Das sollen sie auch bleiben. Sie beschweren sich zu Recht!
Der Gestank über 3- 4 Stunden ist wirklich nicht hinnehmbar!
Der Schornsteinfeger hat die Anlage noch nicht abgenommen. Wir wohnen seit einem Jahr in dem Haus (hab ich größtenteils selbst gebaut) und haben bisher mit Gas geheizt. Ich brauchte die Zeit für die Umbauten am Vergaser und noch im Haus.
Wenn der Schornsteinfeger kommt, soll die Abnahme ohne Probleme laufen können. So wird sie das aber nichts.
Jahrelanges stöbern im Forum, von Fehlern/ Erfahrungen anderer lernen (so muss ich das leider nennen), Übernahme von tollen Ideen inkl. Anleitungen derer, die nie gedacht hätten, dass sich daraus solch ein Hobby entwickelt, sollten eigentlich dazu führen, dass ich mir viel Arbeit und Ärger erspare. Hat es aber nicht. Meine Frau sagt z.b: "bist Du schon wieder im Keller? Funktioniert das sch... Ding immer noch nicht? Meine Wäsche stinkt...., du stinkst...
Kennt glaub ich jeder. Jetzt stinkt es zum Glück nicht mehr im Haus (ich auch nicht, zumindest nicht nach Qualm , aber immer noch draußen...
Wir Ihr seht, brauche ich Eure Hilfe, da ich nicht mehr viele Versuche habe um mir den Zorn der Nachbarn zuzuziehen..
Ich danke für Eure Ratschläge,
mit besten Grüßen
Christian