Verständnis-Frage zur Luftregelung

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.293 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Randy.

  • Ja und nein.Die Brennraumtemperatur hat priorität.Leider wird diese bei unseren Steuerungen nicht mit einbezogen,was die reaktion auf eine kritische Temperaturunterschreitung verzögert.


    Da arbeite ich gerade dran.

  • Hallo,



    Bis auf das ich Strom sparen würde, weil der Lüfter langsamer ist, hab ich keine große Änderung bemerkt.

    Du musst der Verbrennung Zeit lassen, das kann dauern.


    Deine gefahrene Leistung bestimmt vorrangig deine Primärluft.
    Deine Sekundärluft soll vorrangig zur Nachverbrennung bis zu dem eingestellten O2-Wert eingesetzt werden.


    Die Primärluft setzt im Füllraum Brenngase frei, welche in der Regel, wenigstens beim Anbrennen und in der vorrangigen Brennphase mit einem Luftüberschuss kleiner 1 verbrennen/vergasen.
    Ein Teil der Gase verbrennt auch schon im Füllraum, setzt auf alle Fälle auch hier auch schon Wärme frei.
    Die Wärme welche im Füllraum frei gesetzt wird, wird über die Wände, welche ja wassergekühlt sind, abgeführt.
    Diese abgeführte Wärme im Füllraum ist annähernd (ungefähr) gleich. Deshalb wird die gemessene Brenntemperatur am Ausgang der Brennkammer sehr stark abhängig sein von der momentan gefahrenen Leistung da ein Teil der Wärme bereits im Füllraum an das Wasser abgegeben wurde.


    Lässt du dir beim Anzünden zu lange Zeit, kann es sein das schon recht viel Holz am Anbrennen ist, das gibt natürlich auch recht viel Holzgas wenn du dann die Türe schließt.


    Je nachdem ob da deine ganze Holzfüllung am Vergasen ist, kannst du jetzt mit recht wenig Primärluft und sehr viel Sekundärluft den HV betrieben. ( Du hast ja vorher bei offener Tür dem Holz schon Primärluft zugeführt)
    Auch kann es dir passieren das die Düse überhaupt nicht zum Brennen kommt und du mit recht niedriger Rauchgastemperatur die Umwelt einräucherst.


    Ideal wäre es wenn du mit einem relativ recht großen Glutbett schnell den Füllraum füllst und dann die Türe schließt.
    Ist aber in der Regel nicht so.


    Da du ja, so nehme ich mal an, die Primärluft nach der Temperatur im Abgas bestimmst, hältst du die gefahrene Leistung in einem bestimmten Bereich konstant. Dann wird sich, wenn beim Anzünden sich nicht zu viel an Holz entzündet hat, die Primärluft auf eine bestimmte Menge einstellen und dann dem Ausbrandende zu leicht ansteigen.


    Ich denke mal das du keinen Strom sparen kannst, da du immer zu einer bestimmten Brennstoffmenge immer auch eine bestimmte Luftmenge benötigst wenn du einen bestimmten O2 Wert anstrebst. Ausgenommen das obige Beispiel mit der langen Anheizphase, aber da wird es dann schwierig werden die Grenzwerte im Abgas ein zu halten.




    Was ist denn besser? Hohe Drehzahl und wenig Öffnung der Luftklappen oder geringere Lüfterdrehzahl und weitere Öffnung der Luftklappen???

    Siehe oben.
    Du benötigst IMMER zu einer bestimmten Gasmenge eine bestimmte Luftmenge.


    Da gibt es noch etwas zu bedenken.
    Alle HV, auch die welche mit viel Geld angeschafft wurden, regeln die Luft nach der Vorgabe der Lüfterdrehzahl oder einer Klappenstellung. Das heißt aber noch lange nicht das die Luft auch gefördert wird.
    Eigentlich müsste man den Luftdurchsatz zusätzlich messen und die Luftmenge auf die tatsächliche Luftmenge korrigieren. (Macht man z.B. bei Autos so und auch bei Industrieverbrennungen)


    Wichtig ist die benötigte Luft auch gefördert wird und dazu benötigst du Druck. Aber nicht der Druck ist wichtig sonder die geförderte Luftmenge.



    Über die Lambdaregelung bleibt der Abbrand ja stetig stabil, aber was ist Brennkammer-Temperatur mäßig besser oder schlechter.


    Wirken sich die Einstellungen sonst irgendwie aus?


    Mehr Luftdurchsatz dürfte es ja logischerweise nicht geben oder hab ich da einen Denkfehler

    Der Luftüberschuss und damit der Lambdawert > 1 bestimmt mit der gefahrenen Leistung die Brenntemperatur bei einem HV.


    Alles wirkt sich nach dem oben gesagten immer irgendwie aus.


    Wenn du mehr Luft gibst erhöhst du den Luftüberschuss.
    Im Bereich über Lambda 1 geht damit die Brenntemperatur runter. Will man aber oft nicht.
    Die Brenntemperatur sollte immer eine Ecke (>680°C) über der Zündtemperatur von CO (ca. 610°C) liegen aber auch nicht viel über 950°C.


    mfg
    HJH

  • Ich interpretiere das genau anders herum.


    Wenn ich eine hohe Lüfterdrehzahl beibehalte, verwirbelt mir die Primärluft stärker bei kleinerer Klappenöffnung.
    Das will ich eigentlich nicht erreichen da ich einen möglichst ruhigen Strom der Luft in Richtung Glut bzw. Düse benötige.


    Desweiteren versorge ich so nicht das gewonnene Holzgas im oberen Füllraum berreich mit Sauerstoff was durch stärkere Verwirbelung möglich ist.
    Resultat währe das dann die Luft für die Gluterhaltung nicht mehr ausreicht.

  • Da hast du recht. Alles Theorie.


    Berut darauf das Holz bei etwa 200C° ausgast. Wieso sollte es im oberen Bereich des Füllraums nichts so heiß werden?


    Deshalb lege ich ja auch auf den geringen Luftdurchsatz wert. Wenn ich mit zu viel Luft, die Ladekammer übermäßig abkühle wird es halt schwieriger und ich gewinne in der tat nur Düsennah das Holzgas.


    Das man eventuell Strom spart weil der Lüfter langsamer läuft ist für mich bei dieser geringen Last nicht relevant.

  • Hallo,



    Also wird -bedingt durch Reibungsverluste und Widerstände im Füllraum, Düse, Brennkammer, Wärmetauscher- die erforderliche Luftmenge meines Erachtens nach eher sichergestellt, wenn ich die Grunddrehzahl des Gebläses höher lasse, dafür die Luftklappen weiter schließen lasse.
    Die Steuerung nimmt sich ja eh den O2 Wert zu Herzen und stellt hin und her....


    Wobei man auch annehmen könnte, dass eben gerade durch eine Lambdasteuerung ein sicherer Abbrand iwie gewährleistet wird.

    Man stellt jetzt die Luft irgendwo hin durch das Signal des Reglers.
    Man prüft nicht durch das Nachmessen des Luftdurchsatzes nach, ob die Luft auch passt, sondern man überprüft durch die O2 Sonde ob die Verbrennung so hin kommt und verstellt wieder wenn es nicht passt.
    Das ist egal ob es sich dabei um Primärluft, verstellt durch die Abgastemperatur oder um Sekundärluft, verstellt durch den O2 Wert handelt.


    Was man sich bei dieser Art zu regeln einhandelt ist eine etwas trägere Reaktion.
    Dabei muss man mit den P-I-D Parametern etwas länger spielen. Es wird immer eine Wahl bleiben zwischen genauer aber langsamer, und ungenauer aber dafür etwas schneller sein. Will man da besser werden muss man eine "Mehrkomponentenregelung" einsetzen, also die einzelnen Störgrößen auch einzeln ausregeln und nicht nur durch z.B. den Lambdawert.
    Alles eine Frage des Aufwandes.
    Deine genannten Widerstände werden durch die Einstellparameter ausgeglichen mit dem Lohn der Zeit, es dauert etwas länger bis der Regler das schafft.
    Aber muss es so genau und schnell sein?
    Also keine Grunddrehzahl höher drehen lassen.



    Wenn ich eine hohe Lüfterdrehzahl beibehalte, verwirbelt mir die Primärluft stärker bei kleinerer Klappenöffnung.
    Das will ich eigentlich nicht erreichen da ich einen möglichst ruhigen Strom der Luft in Richtung Glut bzw. Düse benötige.


    Desweiteren versorge ich so nicht das gewonnene Holzgas im oberen Füllraum berreich mit Sauerstoff was durch stärkere Verwirbelung möglich ist.
    Resultat währe das dann die Luft für die Gluterhaltung nicht mehr ausreicht.

    Da hast du in deiner Überlegung einen Fehler drin.
    Stell dir einen Wasserlauf vor.
    Da wo der Fluss breit ist fließt das Wasser langsam mit der gleichen Menge wie da wo der Fluss schmal ist und auf einmal Stromschnellen vorhanden sind.


    Die Lüfterdrehzahl hat nur etwas mit der Luftmenge am Lüfterausgang zu tun und dem Druck mit dem die Luft ausgeblasen wird.


    Wie die strömende Luft sich danach verhält ist eine Sache wie groß dein Rohr ist wo du die Luft führst.
    Damit ändert sich die Luftgeschwindigkeit mit dem Durchmesser des Rohres.
    Natürlich spielen auch Widerstände eine Rolle.
    Wobei man beachten muss das der Druckverlust wieder abhängig von dem Luftdurchsatz ist.
    Luftdurchsatz Null ist auch Druckverlust Null.


    Im Füllraum macht die Luft das was auch der Mensch oft macht und geht den Weg des geringsten Widerstandes.


    Im Füllraum spielt sich etwas anderes ab.
    Die eingeströmte Luft wird das Holz zum Brennen bringen. Es wird immer mehr Holzgas erzeugt bis diese Entgasung sich selbst langsam erstickt.
    Es tritt im Prinzip eine Selbstregelung ein. Es wird immer nur so viel Holz vergast wie momentan an Primärluft zugeführt wird.
    Das ist wieder ein Prozess der erst einmal so ablaufen muss. Das kostet wieder Zeit und muss der Regler ausregeln können.
    Hast du vorher alles schon beim Befüllen schon leicht angezündet (z.B.Bretter), dann wird auch schon viel Gas erzeugt.
    Jetzt die Fülltür schließen geht oft schief und es qualmt nur noch.


    Du merkst das auch mit der Trägheit wenn du zwischendurch mal die Fülltür öffnest.
    Bis das es dann nach dem Schließen wieder brennt wie vorher, das dauert schon etwas.


    mfg
    HJH


    Hallo Stefan, sei gegrüßt, auch wieder da?

  • Ich lasse mich gerne berichtigen wenn ich falsch liege.


    Habe also kein Problem damit.


    Letztlich versuche ich was ich beobachte in Worte zu fassen.


    Das liegt wohl in der Natur eines Forums auch mal berichtigt zu werden.


    Kann nur empfehlen es auszuprobieren.


    Man staunt am Schauglas welche Form die Gasflamme bei 15-20% Lüfter und 5%Primärluft annimmt.

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