SBS Holzvergaser Umbau auf Steuerung mit Lambdasonde

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 3.567 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hammax.

  • Liebes Forum,


    ich betreibe einen SBS Holzvergaser andem so ziemlich alles an Eletronik Defekt ist. Das Gebläse wird jetzt durch einen ELV-Thermostaten ein und aus geschaltet. Den Messfühler habe ich am Kesselvorlauf befestigt. Unter 73° läuft das Gebläse immer und bei 78° schaltet sich ab.
    Da die Staubwerte ganz sicher die Werte der 1.BImSchV einhalten habe lediglich ein Problem mit CO. Da dieser Kessel als Altkessel betrachtet wird, muß ich ab 2020 einen CO Wert von 1000 mg/m³ einhalten. Bei der letzten Messung hatte ich 1200 mg/m³. Das auch nur weil der Wert zum Schluß des Abbrandes wieder in die Höhe ging.
    Im Internet wird ein Produkt mit dem Namen Lamdacheck angeboten. Dort kommt über eine Lambdasonde eine Stellgröße heraus ( 1... 10 Volt). Leider hat mein Kessel kaum Verstellmöglichkeiten. Ich kann am Druckgebläse eine große Scheibe weiter hinein drehen und die Senkundärluft lässt sich über große Scheiben 50mm Durchmesser ganz zudrehen. Die Primärluft ist durch eine Schiene mit Langlöchern fest eingestellt. Zum verstellen muß ich hier zwei Schrauben lösen um die Primärluft zu verändern.


    Schön wäre, wenn ich im Forum jemand finden würde, der einen SBS-Kessel auf Lambdaregelung umgebaut hat.


    Schönen Gruß aus Pollhagen
    Jürgen

  • Da ich zwar einige Zugriffe auf meine Fragen habe aber keine Antworten, stelle deshalb erstmal einfache Fragen.


    • Wofür benötige ich die Primärluft.
    • Warum ist es sinnvoll Sie zu regeln.
    • Wofür benötige ich Sekundärluft.
    • Warum ist es sinnvoll diese separat zu regeln.
  • Moin Moin!


    Hier erstmal was zum Einlesen in die Grundlagen:
    Wie schafft mein alter Holzvergaser oder Festbrennstoffkessel die BImSchV Stufe 1 und 2?


    Wenn Du auf Lambdaregelung umrüsten möchtest
    (was allein zum Bestehen der BImSchV 1 und 2 gar nicht erforderlich ist, aber Vorteile beim Verbrauch/Wirkungsgrad/Abgasbelästigung hat),
    dann gibts z.B. die Flammtronik und die Vollmar FS470a.
    Siehe Google.
    Wie Du schon erkannt hast, musst Du dann der Steuerung ermöglichen, in die Primär- und Sekundärluft einzugreifen.
    Das kann man über zwei getrennte Druckgebläse machen, die dann in ihrer Drehzahl geregelt werden, oder über Luftklappen, die über Stellantriebe (Belimos) angesteuert werden.


    Eine kostengünstige Alternative ist die Tech ST-81 zPID EU.
    Gib mal in die Forensuche zPID ein, dann findest Du Informationen dazu.
    Diese Steuerung arbeitet allerdings ohne Lambdasonde und ohne getrennte Primär-/Sekundärluftregelung.
    Sie kann nur ein Gebläse in Abhängigkeit der Abgastemp. regeln und zwei Pumpen schalten.
    Oft ist das aber schon ein riesen Fortschritt gegenüber veralteten Analogsteuerungen.


    Weiterhin ist es möglich, sich eine Steuerung/Regelung komplett selbst zu bauen und zu programmieren.
    Einige Leute haben das schon getan und z.B. folgende Hardware dafür genutzt:

    • Technische Alternative UVR
    • SPS (z.B Siemens)
    • Raspberry pi
    • Arduino



    MfG Hans

  • … dein Druckgebläse fördert die Verbrennungsluft in deinen Kessel.
    Primärluft beaufschlagt das Brennmaterial in der Füllkammer - seine Menge bestimmt die erzeugte Primärgasmenge.
    In der Vergaser-/Füllkammer wird durch die dort zugeführte Hitze eine "steuerbare" Menge an Holzgas erzeugt,
    Selbiges wird durch die Düse in die Brennkammer gedrückt (deshalb braucht man meistens einen Druck- oder Saugzug-Lüfter)
    Das Primärgas/Holzgas ist nicht vollständig verbrannt und wird durch kontrollierte Zuführung von Verbrennungsluft/Sekundärluft (enthalten 20% Sauerstoff)
    erneut bei Temperaturen über 700°C "abgefackelt" => dieser Vorgang wird von der Lambdasonde gesteuert.
    (Und hier hast du auch aktuell deine Schwierigkeiten mit der CO-Ausbeute => das ist brauchbarer Brennstoff und sollte auch verwertet werden)


    Du kannst deinen Drucklüfter über die Abgastemperatur (Soll 160 - 240°C) drehzahlregeln.
    Du kannst deine zur "Nachverbrennung" benötigte Sekundärluft über motorisch gesteuerte Luftblenden mittels Lambdasonde richtig dosiert zuführen.
    Das sind die 2 Hauptaufgaben einer Verbrennungsregelung.


    Dazu kannst du mit deiner elektronischen Kesselregelung auch die RLTA=Rücklauftemperaturanhebung
    mittels Mischer und drehzahlgeregelter Kesselkreispumpe bedienen.
    Und wenn deine Steuerung universell programmierbar ist und noch Ausgänge frei hat, kannst du auch noch was an Heizkreis und Puffern kontrollieren.

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

    Einmal editiert, zuletzt von hammax ()

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