Orlanski: Orligno 200 80kw - Erfahrung und Umbauten

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  • Wir haben hier einen 80kw Qrligno 200 seit 2014 im Einsatz. Inzwischen sind ca 500 m³ Esche, Eiche und Buche verschürt worden.
    An dieser Stelle mal etwas zu unserer Erfahrung und getätigten Veränderungen:


    Im Großen und Ganzen hat sich der Kessel gut bewährt. Es braucht etwas Erfahrung ihn zu bedienen, damit er gut anbrennt und es möglichst keine Verpuffungen gibt. Da ich selber den nicht befeuer und das anderen hier überlasse, kann ich da nicht viele Tips zu geben.


    Die Schamotte in der Brennkammer waren nach der zweiten Saison hinüber. Anstatt originale nachzukaufen die dann wieder nur max 2 Jahre halten, hab ich etwas rum probiert und bei Gasbeton gelandet:
    ein einfacher geschweißter Rahmen aus Winkel- und Flachstahl, in den Gasbetonsteine gelegt und gestellt werden. Die sind ganz einfach mit einem Fuchsschwanz von Hand zusägbar, kosten ein paar Euro und halten ca eine Saison.
    Der Rahmen kann auf einem Brett vor dem Ofen bestückt und dann einfach reingeschoben werden.
    Keine Nachteile im Betrieb.


    Die Düsensteine sind inzwischen hinüber und werden demnächst mit originalen erneuert. Hab ich leider nicht rechtzeitig mitbekommen da ich derzeit nicht hier wohne und nur sporadisch mal da bin. Sonst hätte ich mal die 12LochDüse von Martin getestet, eventuell auch umgebaut auf eine große Düse mittig oder drei kleinere...


    Der Anschluss ist verbesserbar. Derzeit ist alles mit 2" verrohrt bis zum Speicher. Als Rücklaufanhebung ist ein Thermostat und eine Umwelzpumpe verbaut. Das nächste mal würde ich unten eine Pumpe und ein motorbetriebenen drei Wege Mischer verbauen und eventuell oben ein Thermostat das nur Wasser > 85° C oder so Richtung Speicher lässt.


    Speicher -> Mischer und Thermostat -> Speicher würde ich nur noch in 1,5" machen, den kleinen Kreis zur Rücklaufanhebung nach wie vor 2"


    So wie ich es verbaut hatte war es nicht möglich das vernünftig einzuregeln. Daher hab ich die Steuerung etwas gepimpt. Zum einen wird die Ladepumpe nicht mehr von der Ekostar Steuerung gesteuert, sondern über einen eigenen Thermostat geschaltet, sobald das Wasser im Kessel eine Temperatur von 85 °C überschreitet und läuft dann, bis die Temperatur wieder unter 84° C fällt.
    Also ganz und gar unabhängig vom sonstigen Kessel.
    Es wird also nicht kontinuierlich Wasser zirkuliert, sondern immer schubweise etwas ausgetauscht. Dadurch kommt nur min. 84°C heißes Wasser in den Speicher und im Kessel schwankt die Temperatur immer zwischen ~70°C unten und und 84-88°C oben.
    So wird zB wenn der Kessel schon lange ausgebrannt ist und nur noch etwas Kohle über Stunden vor sich hin glimmt, immer noch das Wasser erwärmt und irgendwann wenn es warm genug ist in den Speicher gepumpt.


    Dann hab ich noch ein Thermostat zwischen die Ekostar Steuerung und die Lüfter geklemmt. Jetzt laufen die Lüfter nur wenn der Thermostatfühler am Abgasrohr eine Temperatur von über 120°C misst. Dadurch schaltet der Lüfter ab, wenn alles Holz vergast ist. Die verbleibende Kohle glimmt langsam weiter und erleichtert das anheizen am nächsten Tag ungemein. Ausßerdem wird nicht unnötig lange Luft im Ofen / Wärmetauscher erwärmt und zum Schornstein raus geblasen.


    Zum Anheizen gibt es einen einfachen Kippschalter mit dem der Thermostat überbrückt werden kann.


    In Zukunft soll auf jeden Fall mal noch eine Flammtronik nachgerüstet werden. Dafür muss zunächst die Primär und Sekundärluft getrennt steuerbar gemacht werden durch einen Umbau hinter dem Lüfterblech. Im Zuge der Aktion würde ich vielleicht auch noch die Rücklaufanhebung auf einen Motormischer umrüsten.


    Soweit für heute!Orligno 200 80kw - Erfahrung und Umbauten

  • Hallo,


    wir haben seit ca. 10 Jahren ebenfalls einen Orlan 80.
    Rücklaufanhebung ist der Laddomat 21 mit der 63° Patrone. Unser Kessel läuft damit bei ca. 74° bis 76°. Abgas ca. 150°.
    Haben noch die alte Steuerung. Diese schaltet die Lüfter bei max. 80° ab.
    Wir verheizen ca. 60 rm³ im Jahr.


    Umbauten:
    Nachdem die U-Steine verbraucht waren, habe ich von einem Forums Mitglied eine "große Brennkammer" bekommen.
    In dieser haben wir 3 cm Vermiculite Platten.
    An die Brennraumtür haben wir oben und unten ein Winkeleisen geschweißt und dann auch 3 cm Vermiculite Platten von der Seite eingeschoben.


    Bin mit dem Orlan 80 immer noch zufrieden. Hatte damals auch Angebote für z.B. 50kw Lopper mit Meterholz. Über den Preisunterschied brauchen wir wohl nicht sprechen. Auch bei den Ersatzteilkosten ist der Orlan wohl kaum zu schlagen. Haben übrigens erst eine Düse getauscht.
    Spannend wird nur wieviele Jahre der Kesselkörper hält.


    MfG
    Ludger

  • Hallo


    ich wollte eigentlich einen Fröling, aber der HB meines Vertrauens hatte noch einen Lopper in der Ausstellung, der weg musste. Und dann habe ich mal gerachnet was mich der Lopper mehr kostet. Dann den Verbrauch auf 15 Jahre hochgerechnet und festgestellt, dass ich pro Ster Holz etwas über 5 Euro einspare wenn ich den Fröling nehme...... Und dann war mir etwas über 5 Euro doch zu wenig um dafür einen Ster Holz von gespaltenen Meterscheiten auf Halbmeterscheite zu sägen.......
    Aber so ist es halt mit den Betrachtungsweisen........


    ciao Peter

  • Hallo Peter,
    ich wollte den Lopper nicht schlecht machen.
    Zwischen Fröling und Lopper ist auch glaube bei weiten nicht so ein Preisunterschied wie zwischen Orlan und Lopper.
    Bei meinem Vergleich ging es beidemale um einen Meterholzkessel.
    Würde übrigens immer wieder einen Kessel für Meterholz nehmen. Aber auch dabei gibt es völlig unterschiedliche Meinungen, auch weil Jeder andere Möglichkeiten hat.


    MfG
    Ludger

  • Hallo Ludger


    ich habe es nicht als Kritik oder Lopper schlecht zu machen verstanden.


    Die Arroganz die mir von Lopper selbst entgengebracht wurde sollte doch nicht unerwähnt bleiben. Und die Lieferzeiten von Brennkammern auch nicht. Es ist halt nicht alles Gold was glänzt oder eine Riffelblechverkleidung hat.


    Wenn ich die aktuellen Orlan anschaue sind das 1/2 Meter Scheite, deshalb mein Verweis auf die Scheitlänge und den den dazugehörigen Arbeitsaufwand.


    Ich höre immer wieder von "Bauern" Holz kostet doch nichts. Stimmt meiner Meinung nach nur bedingt bis gar nicht. Erstens muss auch diese Holz aufbereitet werden mit Zeit, Maschinen und Materialeinsatz und zweitens könnte bei z.B. besseren Wirkungsgrad das Holz auch verkauft werden, also kostet es mindestens den erzielbaren Erlös.


    ciao Peter

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