Neue Heizung, Holzvergaser Hargassner Neo-HV

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  • Hallo an alle,
    Ich bin neu hier und habe euch bei Recherchen zur neuen Heizungsanlage gefunden.


    ich plane auf einen Holzvergaser umzustellen.
    Holz ist mehr als ausreichend vorhanden.


    Hier die Eckdaten:


    Wie wird Dein Haus im Moment beheizt?

    Ölkessel 21kw, Bj.97( nur im Winter in Betrieb)

    Im Sommer wird das Brauchwasser über 8qm Solar erwärmt(400liter)

    Wie groß ist die zu beheizende Wohnfläche m² (Bitte nur Ziffern eingeben)?



    ca.210qm



    Steht das Haus in kalter hochgelegenen Gegend,oder Flachland?



    Flachland 700ü.NN Siedlungsrandlage


    Einschätzung der Wärmedämmung des Hauses (sehr gut/gut/mittel/schlecht/ oder wird demnächst)(Fenster/Türen/Keller/Boden)?


    Das Haus ist Bj.79 (36,5 mauerstein) im EG.
    Im Eg sind Heizkörper aus 1980 verbaut.
    Keller ist komplett im Boden ungedämmt, wird aber auch nicht beheizt.
    Das Dachgeschoss(vollgeschoss) habe ich 2016 in holzständer aufgestockt. Sprich sehr gut gedämmt.
    Das Dg wird komplett mit Fussbodenheizung beheizt.
    Alle Fenster im Haus sind kunststofffenster mit 3-fach Verglasung.


    Die Dämmung des kompletten Gebäude würd ich deshalb in gut einordnen.




    Wie hoch war dein bisherige Energieverbrauch lt/m³/KWh (Öl,Gas,Strom) im Jahr?


    2700 liter Heizöl, Heizung und Warmwasser
    Zustätzlich 5-6 rm esche für die beiden Grundöfen (Eg und Dg)
    Ein befreundeter Architekt hat die Heizlast des kompletten Gebäudes auf ca 11kw geschätzt.



    Stückholz? (Je nach Außentemp und Puffer Volumen 1 max 2 x am Tage heizen und wenn Kessel nach x Stunden leer ist nachfüllen) Holz muß gekauft werden > ins Grundstück transportieren > auf entsprechende Länge gesägt > gespalten > gestapelt > jenach Holzart mind. 2 - 3 Jahre trocknen jedes Jahr für sich
    Pellet? (Die Beschickung des Kessel funktioniert automatisch über Förderschnecke. Man muß trotzdem täglich kontrollieren) Ein Vorratsbunker der trocken sein muß in der Nähe des Kessels - Alternativ gibt es gr. BigBags
    Solar geplant?


    Einmal am tag anheizen. Wenn möglich ohne nachheizen.
    Kellerraum neben dem Heizraum hat eine zufahrt con aussen. Ein Durchgang mit Tür ist vorhanden. Platz zur Holzlagerung ausreichend vorhanden.
    Solar 8qm sind bestand mehr fläche ist auch nicht mehr möglich.



    Hast Du schon eigene Vorstellungen über welchen Kessel Typ (Stückholz/Holzbrikett, Pellet etc.) und wie viel KW Heizleitung der neue Kessel haben soll?



    Vorstellung tendiere zum Hargassner neohv 30kw mit automatischer Zündung.


    Wie soll Die WarmWasser Bereitstellung er folgen, Wärmetauscher im Puffer; Externen WW Puffer;Externer Wärmetauscher





    das Ww soll weiterhin im bestehenden Boiler (400l) über den hv und als backup über den Ölkessel beheizt werden.




    Man rechnet für das Puffer Volumen ab 55 lt/Kw. Die BAFA verlangt für die Kessel 55 lt/Kw. Der ideale Wert liegt bei 100 lt/Kw. Gedanken gemacht über das Fassungsvermögen (lt.) der dazu benötigten Puffer?



    Als Puffervolumen sind 3000l geplant + der bestehende boiler 400l


    Ist die nötige Stellfläche dafür vorhanden einschließlich der Puffer/Ausdehnungsgefäß/Pumpen etc.?



    Ja, Nebenraum mit ca 35qm.



    Hast Du schon mit Deinem zuständigen Schornsteinfegermeister darüber gesprochen?



    Ja, noch in Abstimmung



    Hast Du schon bei einem Heizungsbauer ein Angebot machen lassen?



    Angebot wird die nächsten Tage kommen


    Hast Du schon "genügend" (abhängig von der Kessel Kw) Holz getrocknet
    auf dem Grundstück zu liegen? Hast Du genügend Fläche im Grundstück zur Lagerung des Holzes?
    Bedenke Holz muß zwischen 2 und 3 Jahre an der Luft (oben abgedeckt) trocknen können. Jede Holzlieferung getrennt lagern (Verwechslungsgefahr)



    Ja ca 80 rm Fichte, ca 30rm Esche/Buche


    Weitere Informationen:


    Der bestehende Ölkessel (nur als Backup) mit 400l puffer und solar soll mit in die heizungsanlage eingebunden werden.
    Der soll nur zum einsatz kommen wenn der hv nicht beladen ist.
    die Steuerung der Gesamtanlage kann dann wohl vom hv problemlos gesteuert werden.
    Wenn möglich möchte ich natürlich nur 1x am tag (abends anheizen). Hauptsächlich wird Fichte verbrannt.


    was haltet ihr davon?
    Ist der puffer ausreichend?


    Schon mal vielen Dank für eure Infos



    Gruß Louis

  • Hallo Louis,


    ich bin eigentlich nur ein stiller Mitleser dieses tollen Forums.


    Nachdem aber deine Anlage unserer ziemlich ähnlich ist möchte ich gerne meine Erfahrungen mit Dir teilen.


    Zu meiner Anlage:
    Hauptkessel: Hargassner Neo HV 30 (05.10.2019 in Betrieb genommen)


    Ersatz-/Notkessel: Viessmann Vitorrond 200 (seit 10 Jahren im Betrieb, bis zum einbau des HV als Hauptkessel)
    Zusätzlich ist seit 10 Jahren noch ein wasserführender Küchenherd (Greithwald Öko Star 80) installiert.


    Warmwasser wird in einem 300 Liter Boiler (ebenfalls Bestand seit 10 Jahren) gespeichert.


    Vor dem Einbau des HV war noch ein 1000 Liter Pufferspeicher für den Küchenherd eingebaut. Der Ölofen hat nicht in den Puffer sondern direkt in die Heizungsverteilung geheizt. Warmwasser wurde direkt über den Küchenofen bis 60 Grad beheizt, die restliche Wärme wurde entweder für die Heizung verwendet oder im Puffer gespeichert.
    Dieses System hat einigermaßen funktioniert, aber doch nicht zu 100%. Deshalb kam ich (auch aus mehreren anderen Gründen) dieses Jahr zum Entschluß zusätzlich zur bestehenden Heizung noch einen HV zu installieren. Die Pläne über die zukünftige Co2-Steuer waren dann noch ein Grund mehr für diesen Weg.


    Ursprünglich wollte ich einen Holzkessel mit 20kw und einen zusätzlichen Pufferspeicher mit 1000 Liter (also 2000 Gesamtspeicher) installieren.


    Dank meines Heizungsbauers und Vertreters von Hargassner haben wir dann doch insgesamt 3000 Liter Pufferspeicher und einen HV mit 30 kw eingebaut.


    Folgende Erfahrungen konnte ich jetzt seit Oktober sammeln:


    Ausgangslage: Puffer 1 - Puffer 3 sind von oben bis unten zwischen 30° und 35°.
    > Anheizen, Füllung 100% voll mit Fichte
    > Puffer 1 und Puffer 2 sind dann jeweils komplett mit ca. 72° gefüllt. Puffer 3 ist noch zu einem Drittel mit bis zu 72° gefüllt. Warmwasserboiler wurde gleichzeitig von 40 auf 67 Grad erhitzt.
    > kommt allerdings auch auf die Außentemperatur an, also wieviel warmes Wasser die Heizungsverteilung während des Heizvorgangs bereits an Wärme wegsaugt
    > um Puffer 3 komplett voll zu bekommen muss ich nochmal 1/4 des Füllraums nachheizen.


    Wir haben noch etwas Buchenholz zur Verfügung. Wenn ich den Füllraum mit 50% Fichte und 50% Buche fülle wird Puffer 3 ebenfalls fast vollständig mit ca. 70° gefüllt.


    Unseren Küchenherd hab ich momentan mal ausser Acht gelassen, die Heizwerte wie beschrieben kommen zustande wenn der Küchenherd nicht brennt.


    Ich muss noch dazusagen das wir momentan mit 25 langen Holzscheiten heize da unsere Holzvorräte für den Küchenofen ausgelegt waren und nicht für einen HV. Ob sich das Ergebnis dann mit 50 cm Scheiten ändert kann ich leider nicht sagen.


    Ebenfalls kann ich noch nicht sagen wie sich die Anlage verhält wenn die Heizung im Sommer ausgeschaltet wird, also 100% des erzeugten Warmwassers in den Puffern gespeichert wird. Dann könnte es mit Buchenbrennholz und den 3000 Litern etwas knapp werden. Wobei wir geplant haben den HV im Sommer nicht zu heizen und das Warmwasser über den Küchenherd und Aushilfsweise den Ölofen zu erhitzen. (wird aber erst nächsten Sommer getestet



    Ich denke also das die Heizungsanlage so wie du sie geplant hast sehr gut funktionieren müsste. Mehr Puffer sind natürlich ein größerer Komfort. Wenn du aber hauptsächlich Fichte verheizt solltet Ihr mit den 3000 Liter Puffer und 400 Liter Boiler gut hinkommen.



    Kurz noch ein paar Worte zum Kessel:


    In der Verwandschaft laufen einige Fröhlingkessel, die Besitzer sind alle sehr zufrieden damit
    Mein Heizungsbauer baut bevorzugt Fröhling ein, andere Marken sind aber kein Problem
    > eigentlich sollte die Entscheidung in diesem Fall klar zu Fröhling gehen :)


    Aber:


    ich habe mich bei der Suche nach einem HV auf Fröhling, Hargassner, Eta und HDG beschränkt (es gibt einfach zu viele gute Hersteller auf diesem Gebiet)
    Ich bin überzeugt das die 4 von mir genannten Kessel technisch auf ziemlich einer Stufe stehen. (Der eine hat hier Vorteile, der andere da...)
    Preislich sollten sie sich ebenfalls nicht viel nehmen.
    Bei meiner Suche im Internet gefiel mir dann der Hargassner aufgrund technischer Details (Automatische Reinigung der Turbulatoren; Lamdasonde vorne im Brennraum; Premiumpaket mit Einhängeblechen aus Edelstahl, Aschenlade, Füllraumbeleuchtung und automatische Zündung; Regelung...)am besten. Glücklicherweise war genau in dem Zeitraum Tag der offenen Tür bei Hargassner wo ich mir den Kessel dann sehr genau unter die Lupe nehmen konnte.
    Die Fröhlings kannte ich ebenfalls aus der Verwandschaft. Eta und HDG habe ich dann aufgrund mangelndere "Ansichtsmöglichkeit" (wäre sicher auch irgendwie möglich gewesen, aber es war kein Kessel direkt greifbar) gestrichen.


    Preislich waren die beiden dann fast identisch, deshalb hab ich mich auch für Hargassner entschieden und bis jetzt nicht bereut. Service und Beratung waren sehr sehr gut.


    (falls du preislich noch einiges nach oben gehen willst könntest du dir noch den Holzvergaser von Brunner anschauen, er wäre mein Favorit gewesen wenn Geld keine Rolle spielen würde :P )




    ich hoffe ich konnte ein wenig helfen, bei Fragen einfach melden...



    Mfg Hank

  • Ich würde mir nicht noch einmal nur einen 50cm Kessel kaufen. Die Lambdasonde im Hochtemperaturbereich würde ich nicht bevorzugen, ebenso nicht die wasserdurchspülte schamottauflage in der Brennkammer.

  • Hallo Louis,


    ich weiß jz nicht wie das beim Hargassner Kessel ist. Aber beim ETA ist es beispielsweise so dass der SH 20 sowie der SH 30 absolut baugleich sind. Lediglich die Regelung für den Abbrand ist anders. Dh der 30er brennt die Ladung Hartholz in ca 4,5 Std runter, der 20er in ca 6,5 Std.
    Während des Abbrandes versorgt der HV die Heizkreise direkt, der Rest kommt in die Puffer.


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    bei Hargassner müsste der NEO 20 ebenfalls baugleich zum NEO 30 sein.
    Meines Wissens sind nur die Turbulatoren und die Regelung etwas abgeändert.


    Füllvolumen ist bei bei beiden identisch.



    @Holzfreund5Was spricht gegen die Lamdasonde im vorderen Bereich? Dadurch sollte sie ja schneller regeln können, oder?


    Was spricht gegen einen 50cm Kessel? Klar, 1 Meter wäre besser, ist aber in einem normalen Wohnhaus platztechnisch nicht so leicht umzusetzen...


    Und was meinst du mit der wasserdurchspülten Schmamottauflage?


    Sry für die evlt. "dummen" Fragen, aber würde mich interessieren was dagegen oder dafür spricht.




    Mfg
    Hank

  • Hallo Zusammen,
    Danke Hank 1982 für deine ausfühliche beschreibung, danke auch den anderen für die Hinweise.


    Die Heizungsanlage hat sich inzwischen in der Planung geändert.
    Die Ölheizung fliegt komplett raus.
    Geplant ist jetzt ein Holzvergaser mit 30 kw und ein Pelletskessel mit 20kw als Backup. 3000l Puffer mit Frischwasserstation sind ebenfalls geplant.
    für den Sommer soll die bestehende Solaranlage die Puffer füllen.


    Das Angebot für einen Eta twin war innerhalb von 14 Tagen da.
    Für den Hargassner kessel fehlen immernoch die preise.
    Leider hab ich hier das Problem dass der für unser Gebiet (Plz 88) zuständige Vertreter nur auf mehrmalige anrufe reagiert. Auf emails antwortet er garnicht.
    mein Heizungsbauer hat mir deshalb den kessel von Rennergy (Ist ein Hargassner unter anderem Namen) angeboten. Der Firmensitz von Rennergy ist von mir ca. 30km entfernt.
    Die Preise sind viel zu hoch.
    Ich habe ein vergleichsangebot von einem Heizungsbauer wo der Kessel von Hargassner alleine schon 1500euro billiger ist. Leider ist der Hb aber im komplett Angebot wieder sehr viel teurer als der andere Heizungsbauer.
    Das problem liegt wohl darin dass ich aus Baden Württemberg komme und die Heizungsbauer die ich angefragt habe aus Bayern.
    Sollte ich die Preise für den Hargassner kessel nicht bis mitte Januar bekommen wirds wohl der Eta twin, obwohl ich den Hargassner wegen den 2 getrennten kesseln bevorzugen würde.


    Bei mir kommt nur ein 50cm kessel in frage, da ich unter tags beim arbeiten bin und mein alter Herr den kessel auch bedienen können muss.
    1m scheite sind zu unhandlich für hin.


    Laut meinem Hb sind bei eta und hargassner die kessel von 20 und 30 kw gleich.
    Lediglich die steuerung wie von schuesche geschrieben ist wohl anderst.
    Ob es wirklich so ist weiß ich nicht.


    Allen noch einen guten Rutsch.


    Gruss louis

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