Lopper: Feuerprellbalken verzogen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 8.466 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von v-two.

  • Guten Tag liebes Forum
    bei meinem Lopper30 ist der Feuerprellbalken so sehr verzogen das ich ihn gerne ersetzen würde.
    Hat dies hier jemand schonmal gemacht? Ist dies möglich ohne die Brennkammer zu zerstören oder geht das immer mit einem Ersatz der Brennkammer einher? Da diese m.E. noch gut im Schuss ist würde ich sie eigentlich ungern anfassen.
    Was ich erkennen kann ist der Prellbalken von der Holzseite her mit drei Schrauben befestigt welche sich alle noch drehen lassen, wo finde ich aber die zugehörigen Muttern? Hat evtl. jemand Bilder oder eine technische Zeichnung welche diesen Bereich des Kessels zeigt?



    Liebe Grüsse
    MichaelLopper Feuerprellbalken

  • Hallo Kollege,
    den besagten Prellbalken haben wir vor einigen Jahren beim alten Lopper 35 getauscht.
    für den Zugang zu den Muttern haben wir die Feuerraum-Decke ausgebaut, diese liegt lose auf der Brennkammer.
    die etwas rissige Feuerraum-Decke haben wir mit einzelnen Schamotte-Platten ersetzt, an der Rückseite mit Kerben wegen Fixierung der Schamotte-Rückwand.
    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo Kollege,


    die Brennkammer sieht sehr gut aus.
    der hintere Düsenstein ist etwas verschoben, der Deckelstein sitzt auch nicht richtig.
    sollte mit dem abgerundeten Rückwand-Stein bündig sein.
    beim Ausbau der Düsensteine: zuerst raussaugen, dann den Bodenstein vorsichtig rausheben.


    zwischen Deckenplatte und Kessel (im Bereich Prallplatte) sollte kein Spalt sein, beim Zusammenbau mit Feuerfest-Dichtmatte ausfüllen.
    sonst entweicht ein Teil der Flamme direkt in den Wärmetauscher, wirkt wie ein Schweißbrenner und "killt" zuerst die Prallplatte, dann den Kesselkörper.


    mfg
    Ulmenholz

  • Danke für den Hinweis mit dem Spalt, da ist in der Tat gut Luft zwischen Kesselkörper und Brennkammer zumal der Prellbalken ja nicht mehr wirklich unter dem Kesselkörper durchragt (was er neu wohl machen würde)ich werd definitiv schauen etwas Dichtmatte zur Hand zu haben.


    Lohnt es sich die Bremmkammer komplett auszubauen oder einfach den Deckelstein hochkanntstellen und rausheben?


    und wenn wir grad dabei sind, in welchem Bereich sollte sich eigentlich im Betrieb die Abgastemperatur bewegen? ich habe dazu nichts im handbuch gefunden.

  • Hallo Kollege,
    die Brennkammer ist augenscheinlich nicht mehr korrekt positioniert.
    der Deckelstein sollte mit den Nuten die Düsensteine und die Rückwand in aufrechter Position halten.
    vermutlich hat im Kessel mal eine Verpuffung stattgefunden.
    eine gründliche Reinigung ist bei ausgebauter Brennkammer auch wesentlich einfacher,
    die Einzelteile sind beim alten Lopper (sofern noch intakt) einfach zum Ausbauen
    wir haben bei der Instand-Setzung vom Lopper 35 dort den Innenraum mit Flex mit Topfbürste gereinigt.
    Thema AGT:
    der Kessel braucht zur guten Verbrennung eine Temperatur im Zyklon von mindestens 607 ° C,
    ideal ist >640 °C.
    bei zu niedrigem Abgas-Soll und zu großen/feuchten Scheiten findet Hohlbrand statt.
    auch zu beachten ist die Bauart vom Kamin (Kondensation).
    der kleine neue Lopper ist an einem Voll-Ziegel-Kamin mit 11 m Länge angeschlossen,
    wirkt wie ein großer Wärmespeicher mitten im Haus.
    im Frühling und Herbst verheizen wir trockenes feinstückiges Fichtenholz bei einem Sollwert von 200 °C.
    im Winter eine Mischung aus feinem Fichtenholz und gröberem Hartholz bei einem Sollwert von 220 °C.
    Holzfeuchte : <15%.
    der größere Lopper ist an einem Schiedel-Kamin mit 11 m Länge angeschlossen.
    wird nur mit sehr trockenem Sägewerks-Restholz beheizt, AGT zwischen 220-240 °C.



    unsere Erfahrung bei zu niedrigem AGT-Sollwert: schlechte Verbrennung wegen Hohlbrand, viel Ruß und Teer in Kessel und Kamin,


    Ärger mit Nachbarn.



    mfg


    Ulmenholz

  • Also selbst wenn du den Deckel sauber ausbauen kannst wird es sehr schwer die Muttern zu lösen. Ich selber habe es vorsichtig mit dem Schneidbrenner gemacht.
    Man kann auch die Senkkopfschraube von vorn ausbohren. Da du wahrscheinlich keinen neuen Balken von Lopper bekommst, empfehle ich ein Winkeleisen aus Edelstahl einzubauen . Bei Fragen kannst du mich auch gern unter 0162 4810099 anrufen .


    Gruß Ralf


    P.S. ich habe das 16 Jahre für Lopper vor Ort beim Kunden erledigt

  • Soory, erst jetzt gesehen das nochmal jemand geantwortet hat. Also die Schrauben hab ich grosszügig mit Kriechöl eingesprüht. Hinten und Vorne liess sich so lösen, damit auch das Eisen entfernen womit ich dann schön zugang hatte die mittlere abzudremeln.
    Die Lieferung des Balkens ist mir eignetlich zugesagt worden (Lopper Schweiz) , hake aber zur Sicherheit mal noch nach.


    Nun ohne Brennkammer und Balken sieht der Kessel zu meinem Erstaunen wirklich aus wie neu, also bisschen Russ hier und dort aber von der Geometrie her kein Ausfrass und verbiegen.


    Ich würd dann noch Feuerfestmatte zwischen Balken und Kessel sowie zwischen Balken und Brenkammer machen um eben den erwähnten "Schweissbrenner" Effekt zu verhindern.



    Beim Ausbau der Brennkammer ist mir zudem aufgefallen das unter der Bodenplatte ebenfalls noch Matte war. Muss das so oder ist das komisch installiert worden?

  • Also schön das du die Schrauben rausbekommen hast , ist echt selten das man die Muttern noch lösen kann.
    Ich wünsche dir natürlich das der Gussbalken geliefert wird habe aber meine Zweifel daran. Deshalb nochmal mein Rat diesen aus einen Edelstahlwinkel selber zu fertigen.
    Unter der Bodenplatte ist noch ein feuerfester Fließ ( 3-4 cm ) gelegt. Man kann alternativ auch Schamottplatten in dieser Stärke darunter legen.
    Gruß Ralf

  • Hallo,


    der Prellbalken dehnt sich im Betrieb wesentlich stärker aus als der Kessel.
    das besagte Blech soll das ausgleichen. der Balken ist für verschieden große Kessel gebaut, bei kleineren Kesseln sollte er an der Kerbe gekürzt werden.
    bei zu engem Einbau kann der Balken den Kessel sprengen.

  • Hallo bosshmic,


    das "Wummern" habe ich bei dem älteren Lopperkessel auch schon beobachtet.
    Ursache: i.m.o Flamm-Abriss im Zyklon durch zu hohe Strömungs-Geschwindigkeit.
    meist bei Betrieb mit sehr feinem, trockenem Brennstoff.
    Abhilfe: feines und grobes Material mischen.
    erst nach Einbau eines Zugbegrenzers, Begrenzung auf 17 Pa, war der Betrieb der Anlage zufriedenstellend.
    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo


    schon mal darüber nachgedacht warum der Lopper "Drummer" / Trommler heißt??


    ciao Peter

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