Taupunkttemperatur Pellet Brenwert Kessel?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.142 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BlackBroomi.

  • Hallo Gemeinde.

    Kondensierende bzw BrennwertKessel bringen einen kondens Gewinn, bis die Rücklauftemperatur am Kessel die Taupunkttemperatur des Brennstoffes überschritten hat. Bei Gas beträgt diese Taupunkttemperatur IMHO 56c, bei Öl 47c. Ab dann gibt es keinen Condens Gewinn mehr. Soweit so klar…


    - Weiss hier aber jemand die Taupunkttemperatur für A1plus Pellets, zB an einem Ökofen Condens Kessel?


    - Bei welcher Rücklauftemperatur erreicht man den vollen 100% Condesgewinn?


    Nimmt der Kondensgewinn ab der Temperatur des max Kondesgewinn linear bis zur Taupunkttemperatur ab, oder wie verhält sich das?


    Danke


    PE

  • Hallo,


    du wirfst hier was durcheinander. Der Taupunkt eines Brennstoffs, also welche Temperatur als Mindestrücklauftemperatur Kessel unten, immer während der Verbrennung gewährleistet sein sollte damit keine Säuren durch die Kondensation entstehen, hat nichts mit dem Kondensgewinn aus den Abgasen zu tun.

    Bei der Verbrennung eines Brennstoffs wird das in den Brennstoffen enthaltene Wasser verdampft und ist in den Abgasen enthalten.

    Da für die Erwärmung von "Wasser flüssig" nach "Wasser gasförmig" ungefähr der sechsfache Energieaufwand notwendig ist, ist der in den Abgasen enthaltene Wasserdampf sehr energiehaltig. Diesen Energiehalt gewinnt man mit niedrigen RL Temperaturen innerhalb eines Spez. WT zurück. Infolge des Wärmetauschs entsteht wieder Kondensat. Die Menge des Kondensats ist abhängig von der Temperaturdifferenz die zwischen der RL Temperatur und der Wärme der Abgase ist. Je mehr Wasser kondensiert umso höher der Brennwertgewinn.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Danke für die Erklärung!


    dann versuche ich mal anders zu fragen…

    Es heisst bei Gas Brennwert Thermen, dass bei einer steigenden Rücklauftemperatur zum Kessel, der Condensationsgewinn kontinuierlich abnimmt, um oberhalb RL 65c (Öl Brennwert 47c) auf Null zu fallen.


    Oberhalb welcher Rücklauftemperatur fällt der Condensationsgewinn bei einem modernen Pellet Brennwertkessel mit A1Plus Pellets auf Null?


    Bei welcher Rücklauftemperatur oder Verhältniss RL Temperatur/Abgase Temp. , erreicht ein Öl/Gas/Pellet Brennwertkessel sein Maximum an Condens Gewinn?



    PE

  • Der Taupunkt eines Brennstoffs, also welche Temperatur als Mindestrücklauftemperatur Kessel unten, immer während der Verbrennung gewährleistet sein sollte damit keine Säuren durch die Kondensation entstehen, hat nichts mit dem Kondensgewinn aus den Abgasen zu tun.

    Der ABGAStaupunkt ist allein brennstoff-spezifisch (H-Anteil) und vom Luftüberschuss abhängig (Verdünnung). Mit der Verbrennung selbst, deren Temperatur oder dem Wärmetauscherumfeld hat das nichts zu tun. Der Abgastaupunkt liegt bei Holz/Pelletfeuerung theoretisch bei maximal 58°C, also ähnlich wie bei Gas. Mit einer üblichen Luft/Lambda-Zahl von 1,5 liegt der Abgastaupunkt etwa 49°C. In etwa wie bei Heizöl.

    Wird diese Temperatur an der Wärmetauscher-Oberfläche unterschritten BEGINNT die Abgaskondensation und damit die Brennwertnutzung. Diese verläuft in etwa linear mit Verringerung der RL-Temperatur und erreicht ihr theoretisches Maximum mit ca 8% bei Lambda 1 und 20°C (weil Berechnungsgrundlage), ginge noch weiter, kann aber in der heiztechnischen Normal-Praxis nicht erreicht werden. Zur praktischen Ermittlung des Brennwertnutzens wird der Kondensatanfall gemessen und mit der verbrauchten Brennstoffmenge in Bezug gesetzt. Je nach Betriebsweise wird so im Mittel 30-70% des Brennwertes genutzt.

    Kondensationsheizflächen müssen natürlich immer kondensatfest und entsprechend säureresistent sein.

  • Danke!!!

    Kann man davon ausgehen, dass die von dir genannten Luft/Lamdas ungefähr dem entsprechen, was in einem mordernem Pellet Condes Kessel, zB von Ökofen Condes vor sich geht, so dass davon aus zu gehen ist, dass der Comdes Gewinn endet, wenn am Rücklauf am Kessel 50c angezeigt?


    Den Pelletverbrauch an einem modernen Pelletkessel genau zu messen, ist schwierig, da man dafür den Pellet Tagesbehälter von Hand nach füllen müsste, und das anfallende Condeswasser zu messen ist auch nicht ohne, da der Kessel immer mal wieder unverhofft das Reinigungsprogramm startet, was dann zu einer rissigen Sauerei führen würde, weil unmenegn von Wasser anfallen…


    Würde folgende Rechnung ungefähr hin kommen:


    Ökofen wirbt mit einem Wirkungsgrad von 107%, der Condes Gewinn wäre also 7%, wenn 20c RL erreicht werden könnte.


    Mein Rücklauf bewegt sich zwischen 30-40c. Ich würde also ca. 35% des maximal erreichbaren Gewinn erhalten, was knapp 2,5% meines Pelletverbrauchs entspricht.


    Kann das hinkommen?

  • Ja, das dürfte so in etwa hinkommen.

    Die effektive Kondensation ist nicht nur wegen dem energetischen Effekt wichtig, sondern auch ebenso um die feuchten Wärmetauscherflächen durch Kondensat zu spülen und selbst sauber zu halten. Daher muss der hydraulische Abgleich genau auf die Heizflächen/Raum-Heizlasten mit niedrigstmöglicher RL-Temperatur erfolgen. Bei Heizkörpern dann mit sehr großer Spreizung oder gar mit Einsatz von Rücklauftemperaturbegrenzern an den Heizkörpern arbeiten, ggf unpassende Heizkörper austauschen, so sind 30-40Grad RL die meiste Zeit gewährleistet. Und DANN wirds auch zuverlässig klappen.

  • bei mir wurde ein Kombispeicher installiert, trotzdem kommt der RL nicht unter 35c.

    Oft durchmisxht sich der Speicher auch und der RL zum Kessel geht durch die Decke…

    🙄


    Danke für die Antworten!

  • Ja, ist schade. Aber nicht vergessen: auch ein trocken betriebener Brennwertkessel ist dann immer noch ein Tief-Abgastemperatur/Verlust-Kessel. Der kommt dann immer nochmal mit 3-4% weniger Abgasverlust als ein klassischer Heizwertkessel schon so in den Bereich von 95-98% feuerungstechnischen Wirkungsrad - wie immer "je-nach-dem".

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