Moin zusammen,
in meinem Vorstellungsthread hatte ich es schon kurz geschrieben... ich habe seit gut 3 Jahren einen HVS25LC in Serienzustand in Betrieb, bin mit der Funktion des Kessels und der Lambdaregelung weitgehend zufrieden, einzig gestört hat mich die nicht funktionierende Abregelung der Abgastemperatur...
Kurzbeschreibung der Komponenten:
- HVS25LC
- 4000l Puffer in Reihenschaltung aus 1000ern, die hinteren 2000l kann ich abklemmen
- Brauchwasser über Hygienepufferspeicher mit weiteren 2 Solarwärmetauschern (HSK SLS)
- 11m² Solar-Röhren auf dem Dach
- Zuerst rein gesteuerter Betrieb über wetterunabhängige Zeitschaltuhren
- Jetzt läuft eine unterforderte 1611 (Solarkreisregelung und Heizkreismischer)
Was sind also die noch verbliebenen Baustellen bei der Anlage:
- Die Abgastemperatur habe ich seit der Messung auf 195°C gestellt. Gemessen wurde der Kessel ohne Abregelung, da ging die AGT auf "geschmeidige 240°C" laut Kessel. Auf Dauer war mir das zu viel. Beobachten konnte ich so einen Betrieb, wo der Kessel seinen Soll-Lambdawert zwar sicher erreicht hat, der Zug sieht sauber aus, es stinkt auch draußen nichts, viel mehr sieht man an der Schornsteinmündung quasi nichts, so gesehen ist alles gut, ABER das Gebläse läuft auf teilweise < 60% und die AGT liegt trotzdem bei ~220°C. Kurzum, die Regelung hat nicht ausreichend Eingriffsmöglichkeit, hier auf Vorgabe zu kommen.
- Der Heizkreisregler der 1611 schwingt mir noch zu sehr. Ist ein akadämliches Problem und es muss ja nicht sein, dass der Mischer so viel fährt. Nach aktueller Sicht der Dinge werde ich aber wohl nicht drum herum kommen, doch mal den Bootloader zu kaufen und etwas in die Regelung einzusteigen, was über das Handbuch und das Scrollrad hinaus geht
Das Erfreuliche: Zum Thema Abgastemperatur scheine ich schon fündig geworden zu sein...
Vielen Dank schon mal an friedrich für seinen sehr ausführlichen Optimierungsbericht von seinem 25kW-Kessel!
Der Thread von friedrich hat mich auf die aktuellen Turbulatoren von sveni aufmerksam gemacht. Google und auch die Forensuche brachten diverse Turbulatorformen zu Tage. Einige waren von der Funktion her nachvollziehbar, andere landeten eher bei strömungstechnischem Voodoo oder wären für mich mit meinen nicht vorhandenen Metallbearbeitungsmöglichkeiten schlicht nicht sinnvoll herstellbar gewesen. Das durch die Turbos von sveni erzeugte vielfache PingPong der Strömung in den Wärmetauschern ohne eine reale Chance für eine heiße Kernströmung, der Wärmeabgabe an die Wärmetauscher zu "entgeht", war direkt einleuchtend und hat mir gefallen.
Ende vom Lied, ich habe mit sveni ein sehr informatives Telefonat geführt und am Samstag trudelte ein Paket bei mir ein:
[Blockierte Grafik: http://www.speed-mania.de/Bilder/heizung/150222_turbos_2.jpg]
Vielen Dank schon mal dafür!
Jetzt wurde es spannend, was würde es bringen...
Die erste Abschaltschwelle hat der Kessel nicht genommen, das Abgas war zu kalt, er hat sich schlafen gelegt ...
Neu angestartet: Das verzerrt jetzt etwas die vorher notierte Zeitreferenz aber für grob eine Stunde Betrieb, jeweils vorher/nachher:
Lambda: 1,32 / 1,34 Die Lamdaregelung funktioniert normal
Abgastemperatur: 220°C / 140°C Deutlicher Unterschied!
Gebläse: 65% / 100% Keine Abregelung wegen AGT!
Kesseltemperatur: 82°C / 83°C Mindestens gleiche Kesseltemperatur bei deutlich gesenkter AGT
Jetzt habe ich keinen Wärmemengenmesser und wiege auch mein Feuerholz nicht, die resultierende Ladung ist aber vielversprechend. Wenn der Beobachtungstrend so bleibt, ist das eine klare Wirkungsgradverbesserung und 1-2% würde ich ja nicht ansatzweise merken ...
Was habt Ihr für Erfahrungen mit der Abgastemperatur?
Ich mache mir etwas Gedanken, dass die jetzt nicht schon zuuu weit abgesenkt ist, vonwegen Kondensation im Zug. Das ist allerdings die Messposition vom Kessel in Serienzustand, heißt irgendwo am Rande der Strömung.
Mir ist durchaus klar, dass ich mit weit abgesenkter AGT stark auf meine Holzfeuchte achten muss. Über die 3 Jahre habe ich aber inzwischen so viel Holzvorrat aufgebaut, dass eigentlich kein Holz mit >15% Restfeuchte mehr bei mir im Kessel landet.
- Ausgebrannt ist der Kessel mit den neuen Turbos normal.
- Brennraumfarbe ist normal, die Lambdaregelung funktionierte ja auch normal...
- abgeregelt hat nichts!
- Asche scheint für die verfeuerte Holzmenge deutlich mehr angefallen zu sein. Das sehe ich sehr positiv, denn in der Erstmessung hatten alle Werte einen großen Abstand zum Grenzwert, einzig der Feinstaub war zwar "safe", hatte aber relativ etwas weniger Abstand zum Grenzwert als beispielsweise CO...
- Farbe und Konsistenz im Übergang Rauchrohr zu Zug sieht unverändert aus (da, wo ich halt nur kurz die Luke aufmache und hin gucken kann)
- Aufs Dach krabbel ich jetzt sicher nicht nach dem ersten Heiztag und schon gar nicht bei dem Wetter aber Kondensationsspuren an der Mündung werde ich wohl auch mal gucken gehen
Was sind so die Erfahrungen, welche AGT besser nicht unterschritten werden sollte? Ich beziehe mich da jetzt auf den Messwert am Kessel, dass der nicht unumstritten ist, das habe ich schon heraus gelesen, einen anderen Messwert habe ich aber nicht ...
Ich habe einen Zugregler und nach dem Nachlegen habe ich den auch mal etwas vertrimmt:
[Blockierte Grafik: http://www.speed-mania.de/Bilder/heizung/150222_regler.jpg]
Ohne die kleinen Magnete steht er voll offen, so hat es den Regler weitgehend geschlossen, nur in Windböen hat er sich noch mal kurz geöffnet... eine AGT von 141°C wurde aber trotzdem nicht überschritten...
Würde mich über Tips freuen und schon mal besten Dank an das Forum!