Allgemeine Infos zu folgenden Punkten:
1. Abgastemperatur am Holzvergaserkessel: (richtig - falsch??)
Ein Kesselhersteller hat das Problem, daß er die Abgastemperatur am Kessel mißt, da er kein Rauchrohr mitliefert.
Das bedeutet, daß die angezeigte Temperatur in der Regel zu niedrig ist, da am Kesselstahl gemessen wird.
Die richtige Abgastemperatur wird im Kernstrom gemessen, mit definiertem Abstand zum Kesselende.
So wie es eben der Kaminkehrer macht.
Aber auch der Kaminkehrer mißt nur dort, wo die entsprechende Bohrung im Rauchrohr platziert ist.... die kann mehr oder weniger richtig sein???
Wenn man nun über die Abgastempertur die Abgasverluste errechnen will, sind natürlich die Abgastemperatur und der Restsauerstoff wichtig.
Aber:
Die falsche, oder zu niedrige Abgastemperatur des Kesselherstellers ist für die Funktion des Kessel völlig uninteressant, solange der Kessel mit dieser falschen Temperatur gut funktioniert.
Ganz im Gegenteil, würde man den Abgasfühler versetzen, um einen besseren Bezug zum Abgasverlust zu bekommen, dann kann evtl. die Steuerung des Kessel negativ beeinflußt werden.
In Kurzform:
Die an der Kesselsteuerung angezeigte Abgastemp. muß nicht mit der Temperatur zur Messung des Abgasverlustes übereinstimmen.
Bei meinem Kessel sind das etwa 30 bis 40 °C Unterschied.
Da mich die richtige verlustrelevante Abgastemp. interessiert hat, hab ich eine weitere Sonde im Kernstrom des Abgasrohrs eingebaut.
1.2 Wunsch - eine möglichst niedrige Abgastemperatur:
Jetzt gibt es natürlich auch noch den berechtigten Wunsch, mit einer möglichst niedrigen Abgastemperatur zu heizen.
Dann sind doch die Verluste minimal - Stimmt bedingt!
Warum?
Umso niedriger die Abgastemp. umso länger wird die Abbranddauer - umso länger hat man die Abgasverluste;
Das habt sich fast auf... mit Wärmemengenzähler ermitteln, ob es etwas bringt??
2. Kesseltemperatur des Holzvergaserkessels:
Höhere Kesseltemperatur ist gleich mehr Energie in den Puffern. Stimmt!
Aber:
Die vom Kesselhesteller angegebene Maximaltemp. liegt in der Regel bei 94 bis 95 °C;
Ab dieser Temperatur öffnet die sog. Thermische Ablaufsicherung und das heiße Wasser geht in den Kanal. (Sicherheitsvorschrift)
Das hat nichts mit der maximalen Temperatur der Pufferfüllung zu tun.
Jetzt kann man natürlich möglichst nahe an diese Grenztemperatur von 95°C gehen. (Risikobereitschaft?)
Das ist wie wenn ich mit dem Auto 40 Meter Bremsweg habe und bei 50 oder 45 oder 42 Meter vor der Betonwand abbremse.
Beim Holzvergaser ist es ähnlich.
In der Regel beginnt ein Kessel bei ca. 85 °C zu modulieren lassen - d.h. die Primärluft wird reduziert, um ein Überhitzen zu vermeiden.
Diese Maximaltemp. wird erst erreicht, wenn die Puffer komplett gefüllt sind.
Das sind hier allgemeingültige Infos, die sich nicht auf den Brunner-Kessel beziehen.
So ähnlich läuft das bei allen Holzvergaserkesseln ab.
Ich will auch den obengenannten Kessel nicht in Schutz nehmen.
Wenn Brunner seine Kesselsteuerung so ähnlich programmert hat, dann finde ich das voll o.k.
So ähnlich hätte ich das auch gemacht.
Gekauft hätte ich Ihn mir trotzden nicht, das hatte aber andere Gründe....