ETA: Haltbarkeit Brennkammer SH30 und Optimierung der Kesseleinstellung

Hallo Thorsten,

ahh, kein Mischer, sondern ein Thermovar. Dieses Teil kenne ich leider auch nur aus dem Forum und nicht aus der Praxis. Da ist das Verhalten der RLT und dass die Pumpe nur auf Stufe-1 läuft schon eher erklärbar. Aber >60°C RL-Anhebung sollten es schon sein! Vor dem anderen "Schnickschnack" würde ich mich um diese Baustelle kümmern: Also andere Patrone mit höherer Rücklauftemperatur oder gleich auf einen Mischer umbauen...

Und wenn du mit dem Kessel alleine bist, dann mache bitte Bilder: Brennkammer, Füllraum mit Holz vor dem Abbrand, mehrere Bilder durchs Schauglas (5 Min. nach dem Anzünden, 1 Stunde nach dem Anzünden, etc.).

Bald kommen bestimmt noch weitere Meinungen.

Viele Grüße von Karlheinz

Moin torti!

Das sind völlig wunderbare superstandard-werte. Plusminus mögliche maximaloptimierung - aber meine meinung ist hier klar: mit den werten die du da aufgeschrieben hast, hat dein bild der brennkammer nix zu tun.

Deshalb stelle ich mal folgende fragen:

Wie/wann legst du nach?
Heizen auch andere familienmitglieder den ofen an?
Wie gross sind deine holzstücke, welche restfeuchte hast du? (Bitte fotos)
Hast du mal zwischendurch etwas „anderes“ als holz verheizt? (Baurestholz, müll, etc.)
Und zuletzt zwei wichtige fragen:

Gehst du schonmal nahe an die 100% bei der pufferladung?
Hattest Du schon mal einen stromausfall während die heizung lief?

Vg,
Blubbi

Zitat von Torti

Was ich mir noch vorstellen könnte das sich im Kessel kleine Bläschen wegen des geringen Anlagendruckes bilden die sich dann irgendwo sammeln?!

Bläschenbildung gibt es bei meinem Kessel,auch hin und wieder, weil bei meinem offenen System der Druck nur über die Höhe der Anlage gegeben wird und bei mir sind es 8m also 0,8 bar...
Aber deswegen brennt der Kessel doch nicht schlechter oder gar nicht in Vergasung...
Was ich mir aber ev. noch vorstellen könnte....
Wenn du sehr viele Luftblasen hast und die dein Thermovar „verstopfen“....
Luft kann schlecht nach unten gefördert werden und so könnte dein Kessel in Feuerhaltung gehen...
Das würdest du aber bemerken, wenn du deinen Kessel engmaschig betreust
Wie von Karl-Heinz gefordert, mach mal Fotos von der Flamme, denn die O2, CO2 Werte und die Abgastemperatur die du weiter oben eingestellt hast, sind eigentlich io. !
Wie sieht es mit der Lambdasonde aus?
Pumpe auf Stufe 1 ist ein sehr relativer Wert
Zum Vergleich... mein Kessel bringt auch 30 kW (wenn er muss)und die Wärme ins System mit Pumpenstufe 1= 30W.... aber sie läuft normalerweise auf 2= 45W
Und auf Stufe 3 sind es 75W...
Ist halt immer eine Frage der Pumpenleistung nicht der Stufe, von daher wäre meine Frage... welche Leistung bringt die Pumpe auf Stufe 1.... und was ändert sich (ausser dem Stromverbrauch) wenn du mal eine Stufe höher gehst?
Gruess Ruedi

Hallo Torti,
61Grad ist schon absolut unterste Limite.... aber ob das das Problem ist?
Eine normale Altbau-Pumpe bringt mit den 45W ( wie bei meinem Kessel),
die 30KW Leistung des Kessels weg, ausser du hast eine überaus lange und / oder zu klein dimensionierte Ladeleitung.
Dein Holz sieht aus wie meines,
Ev. brennt der Kessel besser mit dicker gespaltetem Holz, Versuch es einmal...
Was macht die Flamme unterhalb der Düse während des Abbrandes?
Schau mal als Vergleich auf yuuschluuch... da gibt es viele „schöne Flammbilder“ Filmchen.
Oder noch besser mach Fotos und erklär das Verhalten...
So schwarz wie deine Steine sind, kann es nach einem sauberen Gluhtausbrand eigentlich gar nicht sein...
Gruess Ruedi

Hallo @Torti,

danke für deine Rückmeldung und auch für die Bilder.

zur Hydraulik:

• Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sich hier um ein hydraulisches Problem handelt, auch wenn die Rücklauftemperatur nie unter die 60°C fallen sollte. Hier wäre zumindest eine andere Patrone eine Überlegung Wert.

zum Holz:

• Das Holz ist (gegenüber meinen derzeit verheizten Brettern) vorbildlich. Auch die Größe der Stücke ist m.E. optimal. Ich würde die nicht größer machen (ist auch schwierig, wenn sie schon gespalten sind - kleiner machen geht aber immer).

zum Füllraum:

• Die rehbraune Farbe der Beläge an den Einhängeblechen und, soweit man das erkennen kann, an der Fülltür sehen nach optimalem Abbrand aus.
• Allerdings sind die dicken Krusten um die Füllraumtür herum wohl schon lange nicht mehr entfernt worden. Das ist aber auch nur ein optisches "Problem" und sollte keinen Einfluß auf die Verbrennung haben.
• Allerdings deuten diese Krusten darauf hin, dass es hinter den Einhängeblechen auch so aussieht. Diese würde ich mal abmachen und den Glanzruß dahinter abkratzen. Bei mir waren diese Bleche letzten Winter nach 150 Abbränden so zugewachsen, dass der Kessel plötzlich viel länger für die Startphase gebraucht hat. In dieser Zeit findet keine Vergasung statt und der Kessel brennt mit großer gelber Flamme im Brennraum, statt einer scharf abgegrenzten, ins bläuliche gehenden Sturzflamme...

zum Brennraum:

• Deshalb wäre es wichtig, dass du nochmals Bilder von der Brennkammer machst. Und zwar zum einen im kalten Zustand, wenn die Asche draußen ist: Deine letzten Bilder der Brennkammer sind vom März. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Brennraum immer noch so schwarz aussieht, wenn die andern Parameter auf eher "gute Abbrände" hindeuten. Ich dachte bisher, dass sich eine solch schwarze Brennkammer mit der Zeit wieder erholt, also dass sich der Ruß oder Teer wieder wegbrennt?
• Zum anderen wären, wie schon erwähnt, Bilder der (Sturz-) Flamme, die man durch das Schauglas machen kann, sehr aufschlußreich: 5 Minuten nach dem Anzünden, nach 30 Minuten, 1h, 2h, ...). Hier mal ein mustergültiges Beispiel, wie das im optimalen Fall nach ca. 3 Stunden aussehen sollte.

Viele Grüße von Karlheinz

Nabend,

Also ich schliesse mich dem gesagten in gewisser weise an:

Dein oberer Brennraum sieht top aus was verbrennung angeht. Das sagte ich ja auch schon zu deinen werten. Also ging meine fragerei in richtung „einzelereignis“ wie z.b. Fehlbedienung (tür offen! Wann war das?) oder stromausfall oder eben klemmende mechanik oder puffer voll und somit ofen abgewürgt.

Wir die anderen schon sagten: tür-ränder schon länger nicht mehr von glanzruss befreit. Da darfst du ruhig mit roher gewalt ran! Gut geht ne stabile maurerkelle und ne schutzbrille. Dann einfach seitlich mit der kante der kelle gegen den türrahmen schlagen so dass zentimeterweise der glanzruss abplatzt. Mit etwas übung gehts auch mit dem original schürhken;-)

Kannst jetzt nochmal ein bild von der unteren kammer oder zwei oder drei posten?

Wer hat wann die türscharniere nachjustiert? Die blaue und rote kreide am blech deutet auf erfahrenen heizer hin. Hast du es selbst gemacht?

Die 20 grad der puffmittdiffb kannst gaaanz beruhigt auch auf 30 oder 35 setzen. Das wird aber an dem problem nix ändern;-)

Was mich win klein wenig stutzig macht ist der fast zu perfekt braune brennraum oben... wie sieht das denn bei dir aus karlheinz?

Ich kann grad nicht runter weil der ofen noch läuft - aber bei mir ist zumindest die decke der brennkammer nicht so ebenmässig rehbraun. Habe da mehr russ... und hatte von anfang an immer mehr russ. Dieses rehbraun so ebenmässig wundert mich deswegen je länger ich drüber nachdenke, weil es ja auf eine perfekte verbrennung hindeutet - in der oberen brennkammer sollte aber im oberen bereich bei vollem brennraum ja eben keine vollständige verbrennung stattfinden sondern eine eher unvollständige vergasung...
Vielleicht trügt mich auch nur meine erinnerung..
Werde gleich fotos machen..

Also ich bin gespannt auf diw aktuellen fotos von tortis unterer kammer!

Frage mich, ob eine leichte undichtigkeit im bereich der anheiztür oder oberen tür zur schnelleren/heisseren verbennung statt vergasung „oben“ führt und somit zu dem miserablen bild deiner wirbelkammer führen kann. Blöd nur, dass die werte deines abbrands vom letzten mal so total schöner standard waren. Hmpff.
Ist ne schwere nuss.

Du hattest gesagt, ihr habt die brennkammer schon länger bzw. öfter kaputt? Eine eintagsfliege (fehlvedienung/türoffen/puffervoll/stromausfall) ist somit eher ausgeschlossen - oder?

Vg und bis später mit bildern...

Also ich glaube die erklären sich selbst. Von gerade eben. Noch alles heiss;-)

Sehen quasi identisch aus wie Tortis. Bis auf Nuancen. Auch meine Decke rehbraun....

Also ich bin gespannt auf die Fotos von unten. Würde jetzt noch stärker auf „Einzelereigbisse“ tippen. Vielleicht bei Sturm/Windlagen zuviel Zug am Kamin und dann versaute Abbrände?

Vg,
Blubbi

noch ne Frage an Torti:

Täuscht das auf Deinen ersten Bildern hier? Oder liegt die Dichtung falsch auf Deiner linken Düsenseite?
Sieht wie zusammengedeückt nach unten aus. Sollte aber „zweigeteilt“ wie auf der Rechten seite aussehen.

Glasfaserpackung in die Rundung vom Stahl - nicht drunter- und gummiartige dichtung unterhalb... der

Hallo @Torti,

du bist auf dem richtgen Weg und deine Schlußfolgerungen sind richtig!

Stelle die Kessel-Solltemperatur, so wie du vorhast, auf 80°C und die Kes-Puf-Mitt-Diff auf 30K (ich habe 40K, da muss man sich aber langsam rantasten).
Den Auslieferungswert jedes Parameters in der ETA-Regelung kannst du dir übrigens anschauen, indem du auf den Wert gehst und 2x die ÄNDERN-Taste drückst. Wenn man den Parameter nicht auf den Standardwert zurücksetzen will, dann natürlich mit RETURN und nicht mit ENTER auslösen. Bei allen ETA SH, die hier bisher darüber geschrieben haben, war dieser Wert bei 80°C.

Wenn der Kessel mit diesen Einstellung gut läuft, wäre das Reduzieren der Abgastemperaturen (MAX und ggf.auch MIN) eine weitere Optimierungsmöglichkeit. Alle diese Maßnahmen helfen, dass der Kessel (früher) die Leistung reduziert und sich dadurch die Abbrandzeit verlängert. Das ist gerade bei (zu) kleinen Puffern wichtig. Als Nebeneffekt wird sich vermutlich auch der Verschleiß reduzieren. Das hilft euch aber bei der jetzigen Brennkammer nicht mehr viel.

zu den neuesten Bildern:
Sowohl das erste Flammen-Bild vom Start, als auch das dritte Flammen-Bild vom Betrieb sieht sehr gut aus. Da gibt's nichts daran auszusetzen.
Das Brennkammerbild ist diesmal fast etwas zu viel Nahaufnahme, aber inzwischen kommt mir die Brennkammer gar nicht mehr so ungewöhnlich vor. Immerhin ist der Kessel 10 Jahre alt mit vermutlich mehr als 10.000 Betriebsstunden? Nachdenklich gemacht haben mich die Bilder aus diesem Beitrag "ETA: Fazit SH30 nach 11 Jahren", wo die Brennkammer ähnlich aussieht, wie eure.

Viele Grüße von Karlheinz

Hallo @Torti,

sorry, das mit dem Brennkammertausch hatte ich schon wieder vergessen...

Deine Vermutung, dass durch die dauernde Maximalleistung des Kessels (um die hohe Kesselsolltemperatur von 85°C zu erreichen), der Verschleiß so hoch ist, kann man nicht von der Hand weisen. Der Kessel kann auch mal mehr als die vorgesehenen 30 kW Leistung bringen.

Was du nicht aus den Augen verlieren solltest: Die durch den derzeit eingebauten Thermovar bedingte, relativ niedrige (und schwankende) Rücklauftemperatur, wird dem Kessel weiterhin alles abverlangen, um auf die Kesselsolltemperatur zu kommen, auch wenn diese auf 80°C erniedrigt wurde. Die ETA-Regelung könnte einen Mischer und die Pufferpladeumpe steuern, was eine viel feinere Ausbalancierung des gesamten Systems ermöglichen würde. Meine Rücklauf-Solltemperatur liegt derzeit bei 68°C, dadurch erreicht mein Kessel ziemlich schnell die 80°C Kesselsolltemperatur und kann dann ganz entspannt die Leistung reduzieren.

Zum Vergleich mit @m900 noch einige Bilder meines Kessels von heute (aus gleicher Perspektive): Dabei ist mir aufgefallen, dass die Farbe "rehbraun" stark von den Lichtverhältnissen abhängt, also eher kein eindeutiges Kriterium für "gut oder schlecht" darstellt.

1) Fülltür "schwarz" ohne Blitz:

2) Fülltür "braun" mit Blitz:

3) Füllraum mit Blitz (sieht ohne Blitz aber auch eher schwarz aus):

4) Brennraum mit Blitz (gestern vor dem Abbrand ausgeräumt):

Nachtrag: 6.447 Beriebsstunden, davon 836 Stunden Pelletbetrieb.

Viele Grüße von Karlheinz

Moin,

Kannst Du noch kurz schreiben wann und wer das mit der Türeinstellung gemacht hat und wann das letzte mal von wem die Lambdasonde gereinigt wurde?

Und hat seit auftreten der Probleme mal jemand einen Werksreset gemacht?

Hat ausser Dir jemand anders wesentliche Einstellungen verändert?

Hab noch mal ganz genau die Bilder der unteren Kammer von Dir (mit neuer Kammer) und der alten von Dir und der von Karlheinz und mit verglichen. Das ist schon ein krasser unterschied @Öl/Russ-Ablagerungen
Von den Fakten her heisst das, dass Dein Ofen win richtiges Problem hat. Wie ganz am Anfang des Threads schon erwähnt. Mich machen nach wie vor die Werte stutzig. Hab dann gestern noch mal ne Stunde vorm Ofen gestanden mangels fehlendem Datenlogger: Also Primärluft regelt bei mir, von den ersten 30 Min abgesehen nie so hoch rauf wie bei Dir. Meine Klappe bewegt sich mit 205 Grad AgT max (=soll während vollast) zwischen 25 und 13 %.

Wie istn das bei den anderen und bei Dir Karlheinz? Hast Du da auch so „hohe“ Werte drin?

War natürlich nicht unubterbrochen vor dem Ofen - bin aber relativ sicher, dass meine Werte nen ganzen Tick niedeiger sind bei der Primärluft...

Warte auf die Beantwortung der obigen Fragen;-)

Vg

Zitat von m900

Wie istn das bei den anderen und bei Dir Karlheinz? Hast Du da auch so „hohe“ Werte drin?

Hallo Benedikt @m900,

ja, die in @Tortis Messprotokoll gelisteten Werte für Sekundär- und insbesondere Primärluft sind in etwa doppelt so hoch, als ich bei meinem Kessel normalerweise beobachte. Beide Werte schwanken bei mir so um die 20%, wenn nicht gerade ein Hohlbrand bekämpft wurde.

Aus den wenigen Werten ein Problem herauszulesen, halte ich aber für etwas gewagt. Es könnte doch auch sein, dass die (ältere) Software den Kessel nach einer anderen Strategie fährt, als unsere neueren Kessel: Mir fällt auf, dass @Tortis Kessel die Gebläsedrehzahl früher senkt als meiner. Das würde dann wieder zur höheren Primärluft passen. Immerhin gehen wir ja davon aus, dass der Kessel mit maximaler Leistung versucht(e), die 85°C Kesselsolltemperatur zu erreichen?

Dass ETA laufend an der Verbrennungs-Engine schraubt, sieht man ja an den Touch-Kesseln. Für unsere no-Touch Kessel gibt es übrigens mittlerweile ebenfalls neue Firmwarestände (EPROM), mit denen sich der Kessel, wie ein Touch-Kessel konfigurieren lässt (Regelung nach Spreizung, etc.). Bericht von @Beda siehe hier: ETA-SH Idealer Teillastbetrieb und lange Abbranddauer

Viele Grüße von Karlheinz

Hallo ihr ETA Heizer

So wie ich das sehe funktioniert eure Steuerung genauso (oder ähnlich) wie die bei unseren Attacks

Wir haben zum einstellen des Rücklaufes schon öfters Diskussionen

Da habt ihr die gleichen Probleme wie viele andere die Öfen haben die nach Kesseltemperatur steuern

Wenn ihr eine zu große Spreizung und zu viel Pumpenleistung habt kommt der Ofen freilich nicht auf Kessel SOLL

Der fährt auf Max Abgas hoch und versucht Kessel Soll damit zu erreichen

Und schafft er das nicht, fährt er auch nicht mit Abgastem. zurück

Ihr müsst mit kleiner Spreizung und/oder mit kleinerer Pumpenleistung fahren

Hierzu ist eine stufenloseinstellbare Pumpe von Vorteil und keine mit 3 Stufen

Auch eine stufenloseinstellbare Rücklauftemp. über ein Dreiwegeventil ist besser
Torti hat das auch schon irgendwie festgestellt

Einfach mal bei unsere Beiträgen bei den Attacks nachlesen / ist auch für ETA Heizer nicht veboten

Da ist es des Öfteren erklärt worden wie das einzustellen ist

Gruß

Klaus S.