Hallo zusammen,
vorab ein großes Lob zu diesem Forum (in dem ich schon seit einiger Zeit intensiv stöbere...). Prima aufgebaut, sehr informativ und fas alles ist für Laien (wie mich) verständlich formuliert... Danke!
In der nächsten Zeit möchte ich euch gerne mit meinem HV-Projekt belästigen, da ich beschlossen die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Allerdings habe ich bisher wenig Ahnung (davon aber eine ganze Menge), auf der anderen Seite habe ich aber auch keine Scheu vor dem Projekt -sofern ich auf eure Unterstützung rechnen darf (und was ich bisher gelesen habe, spricht alles dafür :laugh: ), wird das schon werden.
Vorab: Schon vor etwa 10 Jahren habe ich mich für eine HV-Anlage interessiert (damals ein Eta-Kessel), die Begeisterung ist geblieben, allerdings bin ich heute froh, dass (aus finanziellen Gründen) nichts draus geworden ist, da ich mir (nach intensivem Lesen hier) fast sicher bin, dass ich am Ende hauptberuflicher Holznachleger geworden wäre...
So, nun aber zur Sache! Und es geht gleich los mit ein paar Fragen und einiges müssen wir wahrscheinlich orakeln...
Wir bewohnen einen alten Fachwerkhof in der Nordeifel: Fachwerk mit Lehm, ausgebaute Bruchsteinscheune, nix isoliert bisher (sofern die Steigerungsform von "nix" "garnix" ist ist letzteres zutreffend), Wohnfläche aktuell ist etwa 220 Quadratmeter, davon ca. 30 Quadratmeter Flur. Wir wohnen hier zu 9 Personen :woohoo: (wir, 5 Kinder und zwei Pflegekinder) und hatten in der Vergangenheit jährlich einen Heizölverbrauch zwischen 5000 und 6000 Ltr. :angry: , inklusive Warmwasserbereitung. Der kleine Hof (übrigens ein Denkmal) ist in "U"-Form angelegt, weshalb wir mehr Außenwände als Innenwände haben...
Aaaaber: gerade bauen wir um und aus, d.h. auf der einen Seite bekommen wir noch etwa 40 Quadratmeter (gut isoliert) dazu auf der anderen Seite sind wir gerade dabei sämtliche Dachflächen und teilweise die Außenwände (Wetterseiten) zu isolieren. Gerne wüden wir, zumindest die Scheune, den größten Wohntrakt, vollständig isolieren, aber das geht nur, wenn die Kohle am Ende noch reicht...
Unser Ölbrenner ist ein Uraltgerät ohne jegliche Steuerung etc. Er kennt nur "an" und "aus", die einzige Regelung besteht aus einer Schaltzeituhr für die Nacht...
Hier steh' in nun...
Um jetzt irgendwas berechnen zu können, werfe ich doch mal schnell einen Blick in die Glaskugel... Ich gehe einfach mal davon aus, dass wir für die zukunft mit einem Heizölverbrauch von etwa 50000 Liter rechnen müssten (zwar mehr Wohnfläche, aber auch deutlich mehr Isolierung).
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Garage (direkt am Haus) wird vollständig dem HV geopfert, der Schornsteinfeger war schon da, Kamin an die Hauswand bauen ist kein Problem. Auch neben der Garage ist noch Platz (etwa drei Meter in der Breite und sechs Meter lang) da kann ich prima Holz lagern (liegt direkt hinter der Aufffahrt und dann auch neben dem HV). Es wäre auch möglich den Platz zu bebauen (liegt sogar eine Baugenehmigung vor) um einen gigantischebn Pufferspeicher unterzubringen.
Ferner sollen auf das Garagendach und ebenso auf den Schuppen der dahinter steht, Sonnenkollektoren für Warmwasser und zur Heizungsunterstützung. Quadratmeterfläche sind ca. 50, Südwestausrichtung, unverschattet, auf dem Südostdach ist eine PV-Anlage.
Kollektormodule für ca 10Qm sind schon vorhanden, ebenso wie eine Steuerung.
Nun zu den Haken bzw. Häkchen. Fasziniert bin ich von der Idee der Frischwasseranlage (ist natürlich von hier! ) Die Zentrale Stelle hierfür (und da sind dann die Endabnehmer auch noch ein paar Meter entfernt) liegt fast 10 Meter von der HV-Anlage entfernt. Und ich bin mir nicht sicher, ob eine solche Anlage ausreichend ist, um für 9 Personen Warmwasser zu produzieren (Bzw. der HB, der mir mal einen Kostenvoranschlag für die HV-Anlage machen sollte hat dies behauptet. Aber da würde ich gerne eure Meinung/Erfahrung zu hören!). Wobei wir mit dem Ausbau auch noch ein weiteres Bad gewinnen welches aber aufgrund der Entfernung (nochmals gute 10 Meter) sowiso mit einem Durchlauferhitzer bestücken und dann fallen zwei Personen (Personinnen :silly: ) rein Dusch- und Badetechnisch weg...
Weitere Parameter: Prinzipiell ist es für uns kein Problem auch häufiger am Tag nachzulegen, dennoch möchten wir am liebsten nur 1 x täglich ran, gerne noch weniger. Olheizung soll als "Notfallheizung", nur für den Fall, dass wir auch im Winter mal ein paar Tage weg möchten, an den gleichen Kamin.
Noch etwas Allgemeines: Von Elektrik habe ich keine Ahnung (kann hier allerdings Fachkundige Unterstützung von Freunden bekommen). Alles andere traue ich mir im Prinzip schon zu. Kesseltuning reizt mich schon jetzt, aber erst sollte die Anlage mal einen Winter lang laufen... Zum Zeitplan: ab sofort bis ca. einschl. September habe ich Zeit, dann sollte das gröbste stehen, Holz für diesen Winter habe ich wohl noch ausreichend, der nächchste Winter wird wohl problematischer, dann geht es wieder...
So, dann schildere ich mal, was ich mir etwa denke und sortiere dabei die Fragen ordentlich. Einen Hydraulikplan werde ich später entwerfen (hoffe damit klar zu kommen!)
1. HV: Ein 50 Kw Kessel hlate ich für realistisch, aber auch in Bezug auf den Kompfort für das Minimumm, ich denke an einen Vigas (oder ähnlich) mit 60 oder besser noch mit 80 Kw.
2. Puffer: Direkt in die Garage (Grundfläche 4 x 6 Meter) mit dem HV, dann ist der Platz ein wenig begrenzt und dann halte ich "nur" 6.000 Liter Puffer für machbar (sofern ich noch hineingehen möchte...). Neben der Garage wäre viel Platz, 10.000 Liter wären gut möglich. (Ich weiß, hier wäre eine Information zur Heizlast von nöten, aber dazu kann ich leider nichst sagen... insbesondere wei es nach dem Isolieren aussieht, weiß ich jetzt definitiv noch nicht!)
3. Warmwasserkollektoren: Vom Prinzip stelle ich mir das so vor, dass man einen etwas kleineren Pufferspeicher mit Wärmetauscher nimmt, der von den Sonnenkollektoren erwärmt wird und der quasi als erstes vom HV erwärmt wird und daneben noch einen (oder mehreren natürlich) großen Pufferspeicher für die Heizung. Vor einiger Zeit habe ich zwar mal was im Netz gefunden bezüglich der Berechnung des Pufferspeichers für Sonnenkollektoren, aber als Pädagoge, der mit Mathe und Physik etwas auf dem Kriegsfuß steht, war das für mich eher Chinesisch für Fortgeschrittene. Also: Südwestausrichting, ca. 50 qm Dachfläche, zur Hälfte höchstens 30 Grad Neigung, andere Hälfte 45 Grad möglich (da ist ein einfaches Dach über einem Schuppen, das wird noch erneuert und da kann ich mit der Neigung noch variieren.)
4. Frischwasserstation: Tolle Sache! Wie schätzt ihr das mit der Entfernung ein. Es gibt einen Raum (bisheriger Heizungsraum, in dem ein völlig verkalkter Pufferspeicher steht) ist ca. 10 Meter von der Garage entfernt. Von hier komme ich allerdings zentral an alle Warmwasserleitungen des hauses. Die Meisten Abnehmer sind von hier nochmals etwa 5 Meter entfernt. Zwei Möglichkeiten fallen mir spontan ein: 1.: Zirkulationspumpe, hier sehe ich den Nachteil, dass man sich die Wärme aus dem Puffer holt, obwohl sie nicht benötigt wird und unnötig Strom verbraucht wird, 2.: Man könnte den ersten Pufferspeicher in diesen Raum verlegen. nachteil wäre wiederum die Große Entfernung zum HV sowie zu den Kollektoren, abgesehen von dem vielen Hin und Her verlegen der Rohre (was aber theoretisch, heißt platztechnisch möglich wäre).
Zuletzt: Wie schätzt ihr das mit der Wärmeleistung für einen größeren Haushalt ein? (Offen gestanden ist mir aber auch noch nicht ganz klar, worin das Problem liegen könnte, sicher wenn drei Leute gleichzeitig duschen wird es knapp, aber das lässt sich bei uns problemlos absprechen.)
Ich denke hierbei lasse ich es vorerst... Huch, ist das viel Text!
Ich hoffe die Informationen (so uneindeutig sie teilweise sind) sind klar formuliert und ihr könnt damit etwas anfangen! Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und Anregungen. Wie erwähnt, einen Hydraulikplan werde ich später noch fabrizieren.
Grüße aus der Nordeifel (heute Regenwetter, deswegen am PC)
Ulli
P.S. Wer möchte darf sämtliche Rechtschreibfehler ausschneiden und ins Sammelalbum kleben...