Hallo
...was im Feuer ist, soll aus dem Feuer kommen.
Ich will hier auf den Unterschied in der Herstellung zwischen Feuerbeton und Keramik anspielen.
Bei der Betonherstellung werden vorgefertigte Mixturen aus Zuschlägen, Zement und Wasser
evtl. unter Zugabe von Additiven zu einer pastösen Masse gemischt und z.B. in eine Form gegossen,
gerüttelt oder gestampft. Der Zementleim reagiert in mehreren Stufen (Anmischen, Ansteifen, Aushärten) und bildet eine Matrix, welche die Zuschlagstoffe fest verbindet.
Es entsteht ein quasihomogener Körper bei angestrebtem minimalem Schrumpf.
http://www.akademienunion.de/_…-1-S-24-28_hillemeyer.pdf
Im geringen Schrumpf der Bauteile und in der großvolumigen Verarbeitung liegt vermutlich der Charme für die industrielle Verwendung des Feuerbetons. Auch die zügige Herstellung eines monolithischen Düsenkörpers in einem Durchgang, hat wohl die kostenorientierten Kesselbauer sich für dieses Material entscheiden lassen. Wie die Erfahrungen in diesem Forum jedoch gezeigt haben, ist es mit den Standfestigkeiten der beigestellten Standard-Betondüsen nicht so weit her gewesen.
Ob das nun "geplante Obsoleszenz" oder nur der Kostendruck beim Hersteller war, die Zielvorstellung, alle 2-3 Jahre einen Düsenstein absetzen zu können, ist inzwischen von den Usern gründlich unterlaufen worden.
Eine Alternative zum Beton ist die Herstellung feuerfester Bauteile in Keramik.
Ton, der Ausgangsstoff für Keramik, besteht zunächst in variablen Anteilen hauptsächlich aus SiO2, Al2O3 und Wasser.
http://de.wikipedia.org/wiki/Keramik
Die von mir verwendete Steinzeugmasse enthält z.B. 72% SiO2 und 21% Al2O3
(Witgert No.2, 60%Schamotteanteil).
Es gibt noch weitere Mischungen, die insbesondere als flamm-/feuerfest spezifiziert sind und einen höheren Al2O3-Anteil aufweisen. Für "gute" Schamottequalität spricht eher ein höherer Al2O3-Anteil. http://de.wikipedia.org/wiki/Schamotte
Das Brennen (Roh- oder Schrühbrand) wandelt den getrockneten Grünkörper in ein hartes, wasserfestes Material. Bei niedrigen Temperaturen (< 900 °C) werden flüchtige Bestandteile ausgetrieben (Wasser, Kohlendioxid, organische Hilfsstoffe). Beim Brand zersetzen sich enthaltene Tonmineralien unter Bildung neuer Modifikationen und die Struktur wird durch glasige Anteile verkittet. Der Sinterprozess (> 1000 °C) lässt die Kristallite an den Korngrenzen zusammenwachsen und reduziert den Porenanteil. Daraus resultiert der Brennschrumpf. Letzterer verlangt zusammen mit dem Trockenschrumpf eine nicht vernachlässigbare Vorab-Maßkorrektur beim Bau der Modeln/Formen.
Ich bin inzwischen mit meiner modular aufgebauten Keramikventuridüse bei der 3. Formengeneration angelangt und warte eigentlich nur noch, bis der HV wieder angeheizt wird, um die Teile brennen und testen zu können.
In lockerer Folge werde ich dann wieder Zeichnungen, Fotos und "Fertigungsnormen" hier reinstellen.
Letzter "Aufhänger" ; http://www.holzvergaser-forum.…d/&postID=75968#post75968
mfG Max