Solarerweiterung PWT

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  • Hallo,


    nachdem ich vor zwei Jahren mit viel Schweiss und Nervenverlust den Kessel an's Brennen bekommen habe, möchte ich ihn jetzt endlich um eine 'Sonnenanbindung' ;) erweitern. Ich habe mir das jetzt erstmal ganz naiv so vorgestellt, wie im angehängten Schema dargestellt. Der blasse Teil entspricht etwa dem aktuellen Aufbau.
    Meine Fragen:
    - Könnte man das grundsätzlich so machen?
    - Welche Elemente fehlen?
    - Hat jemand 'ne Ahnung, wie ich das mit dem Fröhling S4 bzw. der Lambdatronic S3200 Steuerung ansteuern kann? Habe von Fröling kein entsprechendes Schema gefunden.


    Wäre für Anregungen sehr dankbar.


    Martin




  • Hallo,


    Hier einmal meine, hier im Forum gesammelten Einsichten, zu Solaranlagen.


    Zuerst einmal sollte man das Geld dazu haben, aber nicht von einer Bank geliehen.
    Wenn man dann immer noch denkt, das man es machen will, sollte man es tun.
    (Tue Gutes und rede nicht mehr drüber, auch nicht über die Kosten.)
    In letzter Konsequenz geht es oft nur noch um Emotionen und da sind klare Einsichten vergebens.
    Je mehr ein Gebäude isoliert wird um so mehr fällt der Heizzeitraum in die sonnenarme Jahreszeit.
    In der sonnenarme Zeit (ca. 6 Monate in "D") gibt es nur sehr wenige Tage an verwertbaren Sonneneinstrahlungen.


    Konzept immer für Warmwasser UND Heizungsunterstützung vorsehen!
    Die gesamte Heizung sollte auf Niedertemperatur umgerüstet werden um auch mit niedrigen Temperaturen (<30°C) heizen zu können.


    Niedrige Arbeitstemperaturen der Heizung und damit auch vom Kollektor steigern wesentlich die Effizienz (Wirkungsgrad) einer Solaranlage.


    Um Anlagenverluste möglichst gering zu halten ist für eine sehr gute Dämmung der Rohrleitungen und des Speichers zu achten!


    Die solare Speicherwärme sollte in einem eigenen "Solarspeicher " eingelagert werden.
    Vorhandene Speicher, z.B. von Holzvergaseranlagen, können in der holzheizfreien Zeit zur solaren Speicherung umfunktioniert werden.
    Problem: Wohin mit der solaren Wärme wenn mit "Holz" der Speicher schon voll geladen wurde.
    Das Problem ist aber auch da wenn ein getrennter Solarspeicher verwendet wird, halt nur später.
    Lösung: Genug Speicher.
    Nächstes Problem : Für mehr Speicher wird auch mehr Platz benötigt.


    Die von der Baugesetzgebung und von der KfW vorgezeichnete Wege sind vom Bauherren/Bauplaner einzuhalten. (Sonst zahlt der Gesetzgeber nicht)


    Zur Auslegung von Solaranlagen:


    Speichergröße : >100...130Ltr. pro m² an Kollektorfläche
    Ausdehnungsgefäß: 2...3-fach größer wie Auslegung für Heizungswasser. Vorkühler vor A.-Gefäß vorsehen!
    Temperatur immer <70°C am A.-Gefäß.


    Aufstellwinkel an "Winterertrag" anpassen, damit steilen Winkel wählen (=> 60°).
    Führt im Sommer weniger zum Auskochen und zu einem höheren Ertrag im Winter (wenn dann die Sonne einmal scheint)
    Möglicher Kollektorertrag bei einer optimalen Anlage (Spitzenertrag /Jahr) : 500 kWh/m²*a bis 600 kWh/m² *a


    Anlagenertrag oft aber nur 150…200kWh/m2*a. (1 Ltr. Heizöl hat ca. 10kWh)


    ACHTUNG !!
    Verbesserte Isolierung Richtung Passivhaus bzw. Fast-Null-Energie-Haus drückt den Anlagenertrag nach unten, Wirtschaftlichkeit vor dem Bau prüfen.


    Solarregelung nach "Matched flow". Link : http://www.solaranlagen-portal…hermie/lexikon/stagnation




    Link zu Solaranlagen vom BDH:
    http://bdh-koeln.de/fileadmin/…rmischer_Solaranlagen.pdf


    Im Anhang auf dem 1. Blatt links ein Beispiel der Anordnung der Pumpe usw.


    mfg
    HJH

  • Wir haben auch Solarunterstützung für unseren S4 mit 2000ltr H3 Speicher.


    Die Ansteuerung erfolgt bei uns über die Lambdatronik, die Anschlüsse dafür sind auf der Hauptplatine vorhanden bzw. auf dem Hydraulikmodul, eng wird es wenn Du schon eine Zirkulationspumpe hast, die musste ich von der Steuerung nehmen (Regel ich jetzt separat), ein extra Hydraulikmodul für die Zirku war mir dann doch zu teuer.


    Kann nur von dem H3 Speicher reden, dieser besitzt oben und unten Heizwendeln (je 2 Anschlüsse), sprich die Solarleistung geht je nach Temperatur der Kollektoren nach Oben(Warmwasserbereich) oder wenn schon zu warm bzw. Temperatur zu gering, dann geht die Wärme in die unteren Wendeln. Der Speicher fungiert bei uns als "Durchlauferhitzer" fürs Warmwasser bzw. für die Heizkörper.
    Solarfläche haben wir etwas mehr als 10qm, also 4 Kollektoren, zum reinen Heizen gehts grad so in der Übergangszeit, sprich jetzt, aber für Heizkörper ist das Wasser dafür einfach zu kalt, Fußbodenheizung wäre hier besser, aber uns reicht das bisher so aus.


    Google doch mal nach den Schemas von Fröling, findest bestimmt darin wie der Anschluss bei Dir erfolgen könnte



    Achja bezüglich "Solar rechnet sich nicht", der neue 5er BMW meines Nachbarn rechnet sich sicher auch...vor allem die neuen 17" Superbreitreifen :woohoo: ....es ist einfach ein Comfortgewinn im Sommer, den armen Kessel nicht dauernd aus dem Schlaf wecken zu müssen...seh ich zumindest so...

    ------------------------------------------------
    Fröling S4 Turbo, automatischer Zündung, 2000ltr Puffer H3 mit Solarunterstützung

  • Zitat

    Achja bezüglich "Solar rechnet sich nicht", der neue 5er BMW meines Nachbarn rechnet sich sicher auch...vor allem die neuen 17" Superbreitreifen :woohoo: ....es ist einfach ein Comfortgewinn im Sommer, den armen Kessel nicht dauernd aus dem Schlaf wecken zu müssen...seh ich zumindest so...



    Jetzt hast du mich verkehrt verstanden.
    Richtig gemacht kostet Solar erst einmal Geld und macht sich nicht in den nächsten3 Jahren bezahlt.
    Darüber sollte man sich klar sein wenn man eine Solaranlage baut.
    Ist aber mit Sicherheit ein guter Weg um auf eigenen Füßen zu stehen.
    Wir haben da die gleiche Meinung mit der Frage ob sich ein 5er BMW lohnt.


    Als Beispiel: 3m² mit 200 Ltr. Speicher ist am falschen Ende gespart.
    Das ist dann ein vermurkste Anlage.


    mfg
    HJH

  • Hallo Martin,


    dein Hydraulikschema ist prinzipiell richtig.
    Ich würde in den Vorlauf des Kollektorkreises zwischen Kollektor und WT am heißesten und höchsten Punkt noch einen Spirovent Mikroblasenscheider oder einen Manunellen Entlüftertopf vorsehen.


    Wenn dein Haus kein Neubau ist (vor 2009 gebaut), dann nimm unbedingt die Bafa Förderung mit.
    Manchmal gibts auch was von der Gemeinde, nachfragen.


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Hallo Martin,


    so du es machen willst musst du immer mit Topleistung fahren was den Wirkungsgrad herunter fährt und in Wintermonaten nicht viel einbringt. Ich wies ja nicht mit welchen VL Temp. du fährst aber mit ein paar Zonenventilen und einer vernünftigen Regelung lässt da schon was machen.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Hallo HJH,


    Danke für die ausführliche Zusammenstellung. Die meisten der Informationen waren mir bekannt. Was den überschüssigen Ertrag im Sommer angeht, so möchte ich erstmal Erfahrungen sammeln, bevor ich mir da weitere Gedanken zu mache. Zur Not habe ich mir überlegt, einfach einen Teil der Kollektoren abzudecken. Sollte es richtig viel sein, so habe ich mir überlegt, evtl. einen der alten Silos, die noch vor dem haus stehen zu isolieren und mit Wärme "aufzutanken". Ist aber wohl eher Spinnerei. Wie gesagt - erstmal Erfahrungen sammeln.

  • Hallo Alexi,


    Danke für die Info's. Für eine Lösung mit Heizschlange im Puffer gibt es von Fröling vorgesehene Lösungen. Da ich aber bei der Installation das Solar-Thema aus Zeitnot weitgehends außen vor gelassen hatte, habe ich 3 Puffer ohne Schlangen. Hatte auch die Idee, dass man einen PWT einfacher tauschen kann, wenn es Verkalkungsprobleme gibt, da es im Heizungskeller sehr eng ist und ich an die Puffer nur mit sehr großem Aufwand drankomme, nachdem jetzt der Kessel drin ist. Geht mir primär um Warmwasser im Sommer und Heizungsunterstützung in der Übergangszeit. Vielleicht kann dadurch das Anheizen ein wenig nach hinten herausgezögert werden.

  • Hallo Jochen,


    Danke für die Einschätzung. Aber da müssen doch bestimmt noch irgendwelche Ventile und Steuerelemente rein, oder? Würde sich das so mit dem Kessel vertragen? Würden die Pumpen nicht auch in den jeweils anderen Kreis mit einpump

  • Hallo Reiner,


    Danke für die Antwort. Aktuell fahre ich mit einer VL von 40°C. Das mit den Ventilen ist mir nicht klar. Beim Kessel wird doch das heiße Wasser auch einfach ober eingespeist und dann über die Pumpe bis in den letzten Puffer nach unten weitergepumpt. Beim Kessel funktioniert das prächtig. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass ich irgendwo meine Wärmequelle habe und sich abgesehen von der Geschwindigkeit der Erwärmung alles ähnlich verhalten sollte, wenn ich erstmal das warme Wasser habe.Beim Kessel habe ich noch die Anhebung, die bei den Kollektoren wohl eher keinen Sinn macht.?

  • Hallo Reiner,


    Danke für die Antwort. Aktuell fahre ich mit einer VL von 40°C. Das mit den Ventilen ist mir nicht klar. Beim Kessel wird doch das heiße Wasser auch einfach ober eingespeist und dann über die Pumpe bis in den letzten Puffer nach unten weitergepumpt. Beim Kessel funktioniert das prächtig. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass ich irgendwo meine Wärmequelle habe und sich abgesehen von der Geschwindigkeit der Erwärmung alles ähnlich verhalten sollte, wenn ich erstmal das warme Wasser habe.Beim Kessel habe ich noch die Anhebung, die bei den Kollektoren wohl eher keinen Sinn macht.?


    es geht darum, das du beim 'obendrauf' verfahren die temperatur oben im puffer via solar erreichen musst.
    schaffst du das nicht, steht die solaranlage bzw. pumpt kälteres wasser oben drauf.


    mit zonenventile oder 5 wegemischer kannst du die wärme gezielter in die puffer einspeisen.
    der steuerungsaufwand ist allerdings grösser aber die solaranlage läuft auch wenns nicht bis zum optimum reicht.


    umgekehrt gehts entladen mit beschriebener ausstattung auch besser. von unten nach oben halt.

  • Hallo,


    zur Anregung mal mein Hydraulikschema, auch mit PWT.


    Für den Sommer und ertragsstarke Tage in den Übergangszeiten passt dein Hydraulikschema schon,
    aber du wirst nicht immer genug Temepratur ernten können um den Solarvorlauf an der heißesten Stelle der Puffer einspeisen zu können.


    Ich gehe mal davon aus dass du für den Kollektorkreis eine vernünftige 2-strang Solarstation verbaust, mit nur einfach einer Pumpe ist es nicht getan. Eine Station kostet etwa 200€ und beinhaltet auich die zwingend vorgeschriebene Sicherheitsgruppe, dazu Thermometer, Ansperrhähne, Entlüftertopf, Durchflussmesser, Dämmung,... das kannst du einzeln nicht wirklich billiger bauen.


    Auf Pufferseite reicht eine Pumpe mit Absperrhähnen und Schwerkraftbremse (oder eine einfache 1-Strang Solarstation).


    Die Puffer entkoppeln die einzelnen Kreise hydraulisch gegeneinander, da brauchst du dir eigentlich keine Sorgen zu machen so lange jeder Anschluss am Puffer nur einfach belegt ist.


    MFG Jochen

    Dateien

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Hallo nochmal,


    mit 'nem Fröhling-Schema komme ich nicht so richtig weiter.
    Daher meine Frage:
    Kann man an das bestehende System quasi unabhängig eine Sorar-Steuerung anklemmen oder muss die Ofensteuerung irgendwie darauf reagieren?



    Martin

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