Einstellungen Proburner 40

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 9.847 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ESBG.

  • Hallo Leute!


    Ich habe schon mehrere Proburner (18 / 20 / und 25 kW) inbetriebgesetzt und mich eigentlich über die gutmütige Einstellung gewundert.


    Nun hatte ich das Vergnügen einen Proburner 40 inbetriebzusetzen, leider läuft bei diesem nichts richtig mit der Vergasung und Flammenbildung.


    Obwohl alle Rahmenbedingungen soweit stimmen klappt die Verbrennung nicht besonders, nachstehend die Rahmenbedingungen vor Ort:


    Kamin 200 x 200 mm Schamotterohre 9 m hoch
    Kaminzug bei 150°C Abgas 16 pas
    RL Gruppe 62°C
    Kesseleintritt 61 bis 64°C
    Kesselaustritt 73°C
    Holz Buche 18-22 % Feuchte, Kantenlänge 10 bis 15 cm, 50 cm lang
    Primärluft (beide Seiten) 9 mm
    Sekundärluft 5 Umdrehungen vom Anschlag
    Ventilatorblende voll offen, volle Drehzahl (SW 85°C)
    Anheizklappe sitzt sauber und ist sauber gereinigt


    Die Probleme:
    Flammbild ist sehr sauber weißbläulich und relativ kurze Flamme
    Umkehrsteine liegen sauber in der Mitte und aneinandergeschoben auch hinten an
    Farbe der Steine weiß bis leicht beige (deutet fast auf etwas zu hohe Brennkammertemperatur hin)
    Bei kleinem Glutstock relativ akzeptable Abgaswerte (jedoch auch zu hohe CO Werte)
    trotzdem leichte Rauchfahne und bei 3 Zügen mit der Rußpumpe hellbraunes Filterpapier
    Bei gefülltem Kessel (mehr als 1/2 voll) sehr starkes teeren im Füllraum und hoher CO Wert samt grauer Abgasfahne! und mit 3 Zügen dunkelbraunes Filterpapier
    CO-Wert > 30.000, sofortige Notabschaltung des Messgerätes


    Ich habe alle Varianten an Einstellwerten sowohl Primär- als auch Sekundärluft durchgefahren, kein wesentlicher Unterschied (für die Einstellung der Primärluft Löcher in Blechplatte gemacht mit Abdeckungen um in Betrieb Änderungen zu machen).
    Lt Tabelle von Santer sollte der Kessel von 15 bis 25 pas Kaminzug funktionieren, habe aber große Probleme die Abgastemperatur überhaupt bei den 16 pas auf über 150°C zu kriegen.


    Wenn ich die Anheizklappe kurz aufreisse und die AG Temp auf 180 bis 200 mhochlasse liege ich sofort bei 21 bis 23 pas Zug, diese fällt jedoch schnell wieder auf 150 bis 160°C und der Zug auf 15 bis 16 pas.


    Für das Anheizen habe ich dem Kunden eingebläut erst einmal eine geringe Menge Holz gut anbrennen lassen und damit einen kleineren Glutstock zu schaffen und erst dann den Füllraum aufzufüllen.


    Wer kann mit Erfahrungen betreffend dem Proburner 40 bzw dem weitgehend baugleichen Orlan dienen, danke vorab.


    MfG Hannes / ESBG

  • Hallo Hannes


    Mein Name ist Rudi ,ich glaube wir haben schon einmal hier im Forum zu tun gehabt!
    Mein Proburner hat mich schon mit ziemlich allen Zicken die ein Holzvergaser machen kann bekannt gemacht.
    Ich kann nur von meiner Erfahrung sagen das mein HV ziemlich böse auf zu feuchtes Holz reagiert . Er mag am liebsten so um maximal 15% Restfeuchte. Bei höherer Restfeuchte kommt er kaum auf Touren.
    Vielleicht sind die Sekundär Rohre durch irgend welchen Gegenstand blockiert.Ich nehme an das dir diese Probleme schon bekannt sind.
    Nun wünsche ich dir eine gute Nacht Rudi!

    Proburner 40 KW, 2x 1000 Liter Puffer, große Brennkammer, Martins Düse, Steuerung Tech Zpid St 81,
    Puffersteuerung Technische Alternative ESR21-D .

  • Danke Rudi für diesen Hinweis, aber das Holz ist wirklich relativ trocken und 2 1/2 Jahre gelagert.
    Derzeit bin ich trotz großer Erfahrung relativ ratlos.


    Denn eigentlich schaut es so aus als ob über die Anheizklappe Schwelgas mit rauskommt, aber diese liegt gut an!


    MfG, Hannes / ESBG

  • Hallo Spaltmaxe!


    Welche Rückschlagklappen bitte????


    In der Zuluft ist nur 1 am Ventilator (hinter der Blechtafel) verbaut, und diese ist sehr leichtgängig.


    Eigentlich ist ja die Primärlufteinstellung hinter der Frontblechtafel eine Zumutung ersten Ranges, da sie bei Kessel im Betriebszustand NICHT zugänglich ist.


    Ich habe daher 2 Blechdeckel eingebaut um die Einstellung auch während des Betriebes ändern zu können.


    Grüße, Hannes / ESBG

  • Hallo Hannes


    Ok. bei meinem sind es 2 Rückschlagklappen.
    Die einstellerei am Orginal ist wirklich sehr bescheiden.
    Eventuell Undichtigkeit im Düsenbereich?
    Da du alles kontrolliert hast wird es schwierig eine Ferndiagnose zu machen


    Gruß Jürgen

  • Hallo
    beim Proburner ist es doch ähnlich wie beim Orlan.
    Dei Brennkammer ist mit dem U Stein versehen, den hinten zustellen, mit 5cm Ytong,
    passend schneiden und dann die Oberen Ränder auch zustellen, damit die Wärme der Flammen vorne raus muß. dadurch ist schon mal eine besser Verbrennung möglich, das Gas verschwindet nicht sofort mit dem CO in den Wärmetauscherohren. Zudem kann man auch noch das U-
    Stück mit Ytong bis oberkannte, nicht das augesetze sondern das uhr U zumachen.
    das sollte die Verbrennung soweit verbessern, ist bei den kleineren auch wirkungsvoll.
    Wenn die Düsen Baugleich mit Orlan sind helfen auch zwei neue 12 Loch für den 50 KW.
    Grüße Martin

    Soli 25 E 2000 l Puffer Solar 8,9m2 Röhren
    Plattentaush. Friwa eigenbau
    Flamtronik 2Gebl. Konr. Dimmer.
    HKS u. EigenDüse Gr. Brennk. Eigenbau
    CO Messung

  • Danke Martin für die Anregungen!


    Ich habe nun alle Varianten durchprobiert, die Einstellungen lt "Einstellvideo" von Santer samt verschiedensten Versuchen mit Primär-/ Sekundär-/ und Gebläseblende durchgefahren alles von keinerlei Erfolg gekrönt.


    Durch die schlechte Verbrennung waren nun die Rauchgasturbulatoren schon mit Holzteer angelegt, diese mit einem Flämmbrenner wieder saubergebrannt damit sie sich wieder bewegen lassen.


    Danach habe ich die U-Steine rausgeräumt und mit einer 30 mm Schamotteplatte unterlegt (da bleibt gerade einmal ein Spalt von knapp 1 cm von der Oberkante der U-Steine zur Unterkante Düsenboden.
    Diesen Spalt mit einem Sibralstreifen (Atmos Ersatzteile) verschlossen, so dass die gesamte Vergaserflamme in Richtung Türe rauskommen muß.


    Nach einigen Einstellungsanpassungen (Primärluft nun etwa 9 mm, Sekundärluft 4,5 Umdrehungen) und Ventilatorblende Voll offen läuft der Sack endlich halbwegs sauber.


    Die Flamme ist nun weißorange und brennt sehr sauber und gleichmäßig.


    Das Filterpapier der Rußpumpe ist nach 3 Hüben nur mehr etwas grau aber nicht mehr braun und an der Kaminmündung ist keine Fahne sichtbar.
    Die Abgastemperatur (gemessen 200 mm nach Kessel) liegt nun bei 148 bis 155 °C bei etwa 18 bis 20 pas.


    Die Abgastemperatur könnte etwas höher sein, aber wenn ich mehr Primär-/ Sekundärluft gebe dann wird die Verbrennung wieder schlechter (Papier sofort dunkler) und leichte Fahne am Kamin!


    Ich glaube dass der Ventilator für den 40-er etwas zu schwach dimensioniert ist, eventuell wäre anstelle der U-Steine ein Schamotterohr in welches die Flamme tangential eintritt und dort rotiert eine bessere Lösung (ähnlich der Brennkammer beim Fröling HV) da die Verweildauer der Brenngase im heißen Umfeld länger und die Vermischung itensiver wäre!


    Beiliegend einige Bilder über die "Modifizierung" der Zugänglichkeit der Primärlufteinstellung, welche standardmäßig ja eine Zumutung ersten Ranges ist!


    Grüße, Hannes / ESBG

  • Hallo Hannes
    wenn die Flamme noch gelblich irgendwo ist, dann noch die Sekundärluft etwas erhöhen.
    Da muß ein oranges leuchten im ganzen Brennraum sein.
    Die Vorderkannte vom Brennraumausgang kann bis auf 160 ccm zu, das genügt.
    Mess mal die Düse oben aus Länge und Breite, vielleicht ist es die gleiche wie beim Orlan,
    dann kann dem abgeholfen weden, hinterher sagst du BRUTAL, dann brennt er erstmal so wie man sich das eigentlich vorstellt. Dann wird auch das Gebläse genügen.
    Grüße Martin

    Soli 25 E 2000 l Puffer Solar 8,9m2 Röhren
    Plattentaush. Friwa eigenbau
    Flamtronik 2Gebl. Konr. Dimmer.
    HKS u. EigenDüse Gr. Brennk. Eigenbau
    CO Messung

  • Hallo Martin!
    Die Düse habe ich nicht abgemessen, kann es leider derzeit auch nicht da der Kessel 50 km entfernt steht.
    Ich bin schon froh dass die Schei....kiste endlich vernünftig brennt und der Kunde ordentlich heizen kann.


    Allerdings finde ich es ist eine Frechheit ein Produkt als "voreingestellt" zu verkaufen und ins Net ein Video einzustellen wo so schön flapsig beschrieben wird wie man die Primärluft und Sekundärluft einfach pauschal einstellt und alles ist in Ordnung!!!


    Wobei man zu den Einstellungen der Primärluft nur bei ausgeschaltetem und ausgebranntem Kessel dazukommt, wegen der Ersparnis von 2 Blechplättchen und 4 Blechschrauben (siehe Bilder oben, von mir hinzugebaut)


    Ich habe wirklich große Erfahrung mit HV und kenne auch viele Tricks um diverse Krücken lauffähig zu kriegen, aber bei diesem habe ich bei der Erstinbetriebsetzung schon einen ganzen Tag verbraten und nichts zusammengebracht.
    Ich habe gestern mit einer Kamera sämtliche Düsenöffnungen inspiziert und bei den letzten der 4 (Richtung Kesselrückseite) Holzteertränen direkt in den Sekundäröffnungen gefunden, das heisst für mich dass die Primärlufteinbringung in den Vergasungsraum eigentlich nicht funktioniert.
    Dies wird auch durch die Kundenaussage über einen Hohlbrand samt unverbrannterm Holzkohlehaufen (total verteert) an der Füllraumrückseite bestätigt.


    Ich habe eigentlich keine Lust ein Produkt an der Baustelle erst "fertigzuentwickeln", sondern ich kaufe einen Holzvergaserkessel, dieser wird angeschlossen und ich komme nochmals hin und nehme ihn in Betrieb samt Feineinstellung, Kundeneinweisung und Abgasprotokoll (bin Messbefugt)!


    Wobei wir da schon beim nächsten Problem sind, denn keiner der (preisgünstigen) HV ohne aufwändiger Lambdaregelung schafft eine wirklich saubere Verbrennung mit den entsprechenden CO-Werten!


    Genaugenommen dürften diese lt. Bimsch oder Luftreinhaltegesetz nicht betrieben werden, ich warte eigentlich schon drauf wenn ein Schwarzer einmal sagt "den nehme ich nicht ab"!


    Nachdenkliche Grüße,
    Hannes / ESBG

  • Hallo,


    Zitat

    Genaugenommen dürften diese lt. Bimsch oder Luftreinhaltegesetz nicht betrieben werden, ich warte eigentlich schon drauf wenn ein Schwarzer einmal sagt "den nehme ich nicht ab"!




    Warum sollte der Schornsteinfeger einen Kessel still setzen?


    Der kommt und misst und kommt und misst....
    Jedes mal wenn der gemessen hat schickt der dir eine Rechnung.


    Warum sollte der sich diese Einnahmequelle versiegen lassen?


    mfg
    HJH

  • Hallo HJH!


    Ja leider hast Du recht, das "Gesetz" wurde nur geschaffen um einigen Branchen (und natürlich dem Finanzminister) eine "nette neue Einkommensquelle" zu erschließen, mit Luftreinhaltung oder Qualmverminderung hat dies nichts zu tun!!


    Grüße, Hannes / ESBG

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