Eulenhaus oder wie man mit wenig Geld und gutem Willen lebt...

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.479 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holzkäfer.

  • Moin zusammen!


    Hier mal eine Vorstellung von unserem Projekt und den Leuten dahinter:


    Es gab mal einen Studenten, der in eine verschlafene Kleinststadt an der Weser kam, um dort zu studieren.


    Zu seiner größten Überraschung fand der bisher ruhelose Jüngling dort Weib, Heimat, gute Freunde und mit viel Glück beim Erwerb auch eine eigene Bleibe, welche er im September erfolgreich kaufen konnte...


    Unser kleines Häuschen ist Baujahr 1957, war und ist in einem super gepflegten Originalzustand und es wurde all die Jahre von seinen Erbauern bewohnt, bis diese ob der steilen Doppelwendeltreppe in eine Seniorenresidenz wechseln mussten. Jetzt wohnen wir hier als gemischte WG mit drei Damen (21 / 27 / 40) und meiner Wenigkeit (30) sowie einem Baum voller Waldohreulen und drei Katzen und fühlen uns sauwohl, weil das Haus einfach toll ist...


    Hier ein paar Daten:


    - Geschossfläche 45m²
    - Gesamtfläche mit Wintergarten ca. 105m²
    - Dachboden ist mit der Doppelwendeltreppe erschlossen und bietet unter dem Walmdach nochmal ca. 20m² Ausbaureserve


    - Bis auf die Westseite alle Fenster mit "Bremer Stange" bereits neu verglast mit SEMCO RENOVA (Ug 1.0)


    - Westseite hat vier grosse Einfachglas-Fenster, ich bin noch unentschlossen ob dreifach Kunststoff oder doch alte Teakfenster mit neuem 1.0er RENOVA-glas


    - Mauerwerk ist doppelschalig, Aufbau Kalkzementputz, 11er Hochloch, 6cm saubere Hohlschicht, 11er Hochloch und ein bisher originaler bombenfester Kalkzementputz "Altdeutsch grob" ohne weitere Farbe auf der Aussenseite...


    - Hohlschicht habe ich bereits gedämmt mit "Knauf Supafil", so dass die Wand rechnerisch auf U-Wert 0.4 kommt, die Heizungsnischen sind noch bei U-Wert 1.35...


    - oberste Geschossdecke ist auch schon gedämmt, Stahlbeton 12cm mit übergangsweise 80mm PUR Grossformat-Hartschaumplatten mit Ug 0.34, da ich die Zwischensparrendämmung nicht mehr vor dem Winter schaffen konnte, den Schaum nutze ich später als Bodendämmung im Keller...


    - Haus ist voll unterkellert, Keller ist furztrocken, hat einen Seiteneingang und durch die Türe passen maximal 80x184 an Speicher. Standfläche für zwei oder vieleicht drei Speicher um ca. 800L ist im Heizungsraum wohl vorhanden!


    - Geheizt wird momentan mit einem atmosphärischen VAILLANT VKS-28 Gaskessel mit modernisierter Steuerung, wobei sich in Anbetracht von selten mehr als 18° die Nachtabsenkung nicht bewährt hat. Bei knapp unter 0° kommen wir dank der völlig überdimensionierten Heizkörper mit 38° Vorlauftemperatur aus, wobei dann durch das niedrige DeltaK und die grossen Volumina in der ehemaligen Schwerkraftheizung ein recht träges Heizverhalten bei absolut angenehmen Temperaturen entsteht.


    - Von Seiten des Schornsteinfegers spricht nichts gegen eine weitere Nutzung des Kessels, ggf. auch im kombinierten Betrieb mit dem geplanten Holzofen an dem LEIDER EINZIGEN KAMINZUG!


    - Berechnete maximale Heizlast für meinen mittelfristigen Isolier-Ausbaustand liegt bei max. 14.8Kw und für den aktuellen Isolierstand bewegen wir uns bei 16Kw (alles mit U-Wert.net gerechnet)...


    - Warmwasser gibts NOCH mit einem elektrischen Boiler und Strom aus Schönau...


    Im nächsten Jahr möchte ich gerne auf-/umrüsten und unsere Heizung mit ca. 1600-1700 Litern Pufferspeicher und einem wasserführenden Küchenofen aufrüsten, da unsere Küche der Mittelpunkt des WG-Lebens ist, womit auch eine regelmässige Aufsicht und Feuerung gewährleistet wird...
    Hierfür werd ich euch in Zukunft noch mit reichlich Fragen zu Hydraulik und System löchern und freue mich auf das was kommt!


    Hier noch ein paar Bilder für die Vorstellung:






    Liebe Grüsse aus El(end)sfleth


    Frank

  • Hallo,


    Zitat

    Geheizt wird momentan mit einem atmosphärischen VAILLANT VKS-28 Gaskessel


    Kauf dir einen Brennwertkessel und werfe den atmosph. Gaskessel weg.


    Als Warmwassererzeugung nimm eine FRIWA und keinen Speicher.
    Speicher hast du doch.
    Hygienespeicher, ich frage mich immer wer das Wort erfunden hat.
    In einem Hygienespeicher hast du von einem HV >= 80°C.
    Wenn ihr in eurem Ort Kalk im Wasser habt, dann bekommst du ein Problem.




    Zitat

    ggf. Solarthermie


    Das solltest du dir aber jetzt überlegen.



    Auch das mit dem Küchenofen würde ich mir überlegen. Nimm einen Holzvergaser. Einen Küchenofen kann man ja nebenbei betreiben.


    Dann solltest du dämmen.


    mfg
    HJH

  • Hallo HJH und auch alle anderen Mitleser,


    die Überlegung "Alles neu" war da und wurde in Absprache mit Schornsteinfeger und Heizungbauer, sowie aus eigener Erfahrung verworfen.


    Ich bin kein Heizungsbauer, mir fehlt deren Fachvokabular, aber ich habe eine technische Lehre und ein halbwegs technisches Studium durch, nebenbei kann ich hier im Haus drehen, fräsen, löten und auch mit MIG/MAG und ELEKTRODE schweissen.
    Werkzeug ist aufgrund meiner Selbständigkeit im Yacht-Elektronik/Elektrik-Bereich, sowie im Yacht-Service-Geschäft zur Genüge vorhanden und der Umgang damit ist recht kommod ;)


    Mein System soll primär simpel und für mich beherrschbar sein, ich will, dass auch meine Mädels bei meiner Abwesenheit klarkommen und die letzten paar % Wirkungsgrad werden durch anspruchslose Technik ersetzt, zumal ich mein Holz dank Eigenwald und Brennholzgewerbe in der Verwandschaft ziemlich preiswert bekomme...


    1. Schornstein:


    - Ich habe nur diesen einen Zug, parallele Montage eines zweiten Zuges ist nicht machbar, da nicht mit Gang und Zimmertüren vereinbar. Ich stelle später mal einen entsprechenden Grundriss ein, leider muss ich noch neu zeichnen, da die Originalpläne nicht mehr scanfähig sind...


    - Verlegung des Heizungsraums oder Aussenschornstein steht wg. Aufwand und Kosten nicht zur Debatte, ich sitze in Niedersachsen, sprich Brennwert mit seitlichem Auslass ist nicht erlaubt, und sowohl Gas als auch Holz müssten dementsprechend mindestens 1m bzw. 2m über First-, bzw. Traufhöhe, was dann Kosten für den Wechsel von roundabout 5K€ bedeutet, ohne dass ich damit nennenswerte Ersparnis habe, siehe auch 2.
    Nebenbei kann ich nen Aussenkamin per Se nicht mit meinem ästhetischen Empfinden vereinbaren. Das Haus wird weiss mit rotem Walmdach und nettem Dachüberstand, da will ich weder Aussenschornstein noch ein Firstgeweih aus Alt und Neu, zumal die Kosten in keinem Verhältnis stehen...



    2. Beibehaltung des atmossphärischen Kessels:


    - steinzeitliche Technik mit gutem Wirkungsgrad. Ich habe lt. Kaminkehrer mit 120° Abgastemperatur und ca. 9-10 % Abgasverlust eine trotz hohem Alter super laufende Anlage.


    - ich kann wg. der Kaminsituation nicht auf Brennwerttechnik wechseln, da Gas und Holz auf einem Zug nur mit atmosphärischem Kessel erlaubt und machbar,


    nebenbei ist mir das für die verbleibende Laufzeit der "Backupheizung" auch zu teuer, erst recht im Hinblick auf Unterhalt und Anschaffung!


    (ich habe 2 Junkers und eine Wolf, jeweils mit Brennwerttechnik in meinem Verantwortungsbereich und kann über Jahre dokumentiert Kosten für Gebläsewechsel, kaputte Tauscher, Platinen und vieles mehr sehen, welche die vorhandene Vaillant lt. den komplett vorhandenen Quittungen nie hatte!!! )


    Bei ehrlicher Betrachtung amortisiert sich moderne Brennwerttechnik selten und in meinem Fall nie im Leben, dies wurde mir von Fachleuten mehrfach unabhängig bestätigt.


    - Durch Kombination der Vaillant mit den Pufferspeichern kann ich elektrisch (Thermoschalter / Zeitschaltuhr...) und ohne Elektronik effizienten Volllastbetrieb erreichen,
    sofern nicht mit Holz geheizt wird.
    D.h. mein vorhandenes Erdgas-Backupsystem ist mit weniger als 500€ Material in meine gewünschte Anlage einzubinden.
    (meine Erste Tat war eine Zusatzsteuerung, welche das träge Volumen der ehemaligen Schwerkraftheizung nutzt, die Laufzeiten verlängert und die Einschaltvorgänge auf ein Drittel reduziert hat...)


    - Die Vaillant ist simpel, dank Gusskessel fast unzerstörbar, leicht zu reinigen / zu warten und im Zweifelsfall habe ich hier eine komplette VKS mit 11-17KW stehen, welche dank BJ 92 jederzeit als Ersatz verbaut werden könnte (geklärt mit Bez.-Kaminkehrer).
    Für die als Spender meiner Steuerung genutzte komplette Anlage habe ich bei Ebay 49€ bezahlt und denke nur an die letzte Reparatur der Junkers Brennwerttherme meiner Mutter, wo für Gebläse und beide Tauscher gute 1200€ fällig waren...


    3. Brauchwasserbereitung, Technik und Umgebungsparameter:


    - momentan rein elektrisch, wobei ich das Material (Edelstahl Brauchwasserspeicher, Umschaltventil und passende Regelung) schon liegen habe und im Januar erstmal auf Warmwasser über Gas umstelle.


    - Für die Zukunft hätte ich natürlich gerne eine FriWa, das ist unbestritten die Königslösung, jedoch auch zum entsprechenden Preis...


    - Brauchwasser Kombispeicher fällt für mich aus, da zu sehr vom Netzdruck abhängig.


    - Wellrohrtauscher mit Thermostatmischer auf 45-50° ist zumindest eine Überlegung wert, da wir keine Zirkulation haben. Unsere längste Warmwasserleitung ist Rohrlänge 9m in 15mm Kupfer ab Oberkante Speicher.


    - Beim Thema Brauchwasser ist noch nichts entschieden, ich weis noch zu wenig über die Vor- und Nachteile, wobei wir hier sehr weiches Wasser haben, welches mit ein bisschen Reserve gerade noch so Kupferleitungstauglich und wohl auch Wellrohrtauscher-verträglich ist. (Siehe PDF)




    4. Evtl. Brauchwasserbereitung mit Solarthermie im Sommerbetrieb (Möglichkeiten, Bauliches)


    - Ich habe die Schmalseite meines Walmdachs fast Richtung Süden, diese ist für sinnvolle Nutzung zu klein und nebenbei einer möglichen Inselstromerzeugung vorbehalten (Mein Metier, Yachtelektronik/elektrik und effiziente Inselsysteme - vieleicht ja eines Tages ein stromgeführtes DC-BHKW...)


    - für Solarthermie steht mein Garagenflachdach zur Verfügung, in Südausrichtung 5.8m nutzbare Länge und 3.8m nutzbare Tiefe, sprich mit entsprechender Quer-Aufständerung wären ca. 24m² Kollektorfläche realisierbar, wobei aufgrund von Verschattungen durch umliegende Häuser ab Oktober mit keinen nennenswerten Erträgen zu rechnen ist. Sprich wenn überhaupt eine reine Sommeranlage für den Warmwasserbedarf und damit kein Bedarf für 24m² oder doch bei vier bist fünf Personen ???


    - Zum Thema Solarthermie habe ich noch nicht viel Ahnung, aber der Kostenfaktor ist mir für den Anfang wohl auch zu hoch, sprich ich möchte die spätere Erweiterungsmöglichkeit bei der Speicherwahl berücksichtigen, aber in den nächsten 3-4 Jahren wird es wahrscheinlich keine Solarthermie geben, also auch kaum Diskussionsbedarf...


    5. Auswahl Wärmequelle Holz: Küchenofen oder Holzvergaser


    - Ich bin mir der Nachteile eines wasserführenden Scheitholzofens vs. Holzvergaser voll bewusst, natürlich ist der HV effizienter. Einen schön grossen HV mit viel Füllraum bekomme ich nicht an meine vorhandenen Kamin und alles entscheidend ist, dass zwei meiner drei Mitbewohnerinnen mit Küchenofen gross geworden sind.
    Im Elternhaus der Einen war der ebenfalls vorhandene Holzvergaser bis zum Ersatz durch einen Pelletkessel steter Quell familiären Unfriedens, da nur von Männern fehlerfrei bedient. Die Stimmung hier ist entsprechend pro Küchenofen und Contra Holzvergaser und ich als der Bezahlende hätte zwar gerne beides, muss aber den Küchenofen liefern und kann dann den HV nicht noch zusätzlich bezahlen...


    - Das Thema ist sogesehen durch, der Küchenofen wird Luftheizleistung 3.5KW passend zu unserer Küche haben und dazu gibt es dann 15KW wasserseitig. Bei Bedarf ist hier das Heizen von Morgens 0700 bis Abends gut nach Mitternacht sichergestellt, da wir zu viert im Haus sind, wobei die beiden Studis tagsüber regelmässig zu Hause sind und durch eine frühaufstehende Angestellte und mich als spät aufstehenden Selbständigen ergänzt werden.

    Es wird für mich also nur um optimale Hydraulik, optimale Einbindung und bestmögliche Speicherwahl sowie bestmögliche Methode der Brauchwasserbereitung gehen, wobei Übersichtlichkeit und Einfachheit vor Wirkungsgrad gehen...


    6. Thema Dämmung, Hauseffizienz und Brennstoffbeschaffung:


    - Aussenwände sind gedämmt, U-Wert 0.4 (2014, Knauf Supafil in der Hohlschicht)


    - Dachboden ist gedämmt, U-Wert 0.34 (2014, PUR Hartschauf auf der obersten Geschossdecke, zusätzlich zu einer alten 140mm Zwischensparrendämmung aus Glaswolle mit Alu-Dampfsperre)


    - Die wunderschönen Teakfenster und die Holzhaustüre wurden dem bestmöglichen Doppelglas SEMCO RENOVA (Ug 1.0) neu verglast (2014, Glas von SEMCO WESTERSTEDE und Montage mittels gefräster Leisten mit Schattenfuge aus Merantiholz)


    - Die restlichen Mahagonifenster auf der Frontseite bin ich unentschlossen, wobei entweder neue dreifach verglaste KST-Fenster oder eine Sanierung mit neuem Doppelglas kommen wird...


    - Keller ist momentan die grösste Energieschleuder (ca. 40% der Heizenergie gehen über den Keller, ca. 25% übers Lüften) Kellerdäcke will ich nicht dämmen, da ich den Keller als Werkstatt für meine Selbstständigkeit warm brauche, von Innendämmung halte ich nix und den Aufwand zum Ausgraben scheue ich, also bleibt alles wie es ist und ich werde nur irgendwann die Kellerfenster und die Kellertür gegen 0.7er Dreifachfenster austauschen, bist dahin sind die Öffnungen mit Schaum und 100mm PUR zugemacht und es passt schon...


    Also zusammenfassend gesagt ist das Thema Dämmung vorläufig abgeschlosen, da nur noch Kellerdämmung (35% Einsparpotenzial) und Heizkörpernischen (Einsparpotenzial ca. 2.5% vom Gesamtverbrauch) übrig sind.


    Im aktuellen Zustand bewege ich mich im guten Mittelfeld eines Bestandsgebäudes, Luftdichte Gebäudehülle, WDVS-Fassade, Rauswurf von schönen Teakfenstern usw. habe ich aus Geld- und Überzeugungsgründen nicht vor, nur den Keller mache ich wenn ich Zeit, Lust und wieder mehr Geld habe...


    So, ich hoffe, Ihr könnt euch jetzt ungefähr vorstellen, wie mein Projekt und meine Mentalität so gestrickt sind. Ich werde bei meinen Fragen immer mal wieder auf diese Vorstellung und die Einzelpunkte verweisen, da dann zu mir passende Lösungen leichter zu finden sein dürften...


    Liebe Grüsse und gute Nacht


    Frank

  • Hallo Frank,


    alles richtig gemacht! ;)
    Du beschäftigst dich mit deinem Vorhaben, stellst die richtigen Überlegungen an und kannst viel in Eigenleistung machen.
    Sehr schön finde ich, dass du viel vom Bestand erhältst. Das ist in unserer Wegwerfgesellschaft leider nicht immer üblich.


    Dein oben gezeigter Hydraulikplan ist einfach und würde so funktionieren.
    Allerdings solltest du auf jeden Fall in den Heizkreis einen witterungsgeführten Mischen integrieren.
    Du willst ja nicht mit voller Vorlauftemperatur durch die Heizkörper (erst recht nicht, wenn die groß dimensioniert sind).


    Auch bei einem wassergeführten Ofen ist ausreichend großer Pufferspeicher ein Segen. Dann kannst du auch im Küchenofen anheizen, obwohl die Puffer noch nicht leer sind.
    Bei zu wenig Pufferspeicher bekommst du dann die Wärmeenergie nicht weg.


    FriWa wäre natürlich bei Pufferspeichern die Vorzugslösung. Aber wenn du den Speicher mit Wellrohrtauscher schon hast, dann sei es eben so...


    Hydraulisch ist so ein Küchenofen nicht anders einzubinden als ein Holzvergaserkessel.
    Beispiele dazu gibt es viele hier im Forum und im Netz.


    Gruß Yves


    PS: welcher Aussentemperatur hast du die Heizlast von ~15kW zu Grunde gelegt? Bzw. wie oft im Jahr benötigst du die max. Heizlast? Könnte unter Umständen mit 15kW wasserseitig eng werden.

  • Hallo Frank,
    Was an den Wasserführenden Küchenöfen nervig ist, man kann nicht mehr so gut drauf Kochen wenn sie zum Heizen genommen werden.

  • Hallo Frank,
    Was an den Wasserführenden Küchenöfen nervig ist, man kann nicht mehr so gut drauf Kochen wenn sie zum Heizen genommen werden.


    Hallo,
    zur weiteren Information noch Folgendes:


    Wir haben bereits eine kleine Küchenzeile (oben alles Edelstahl mit Holzfronten) mit kleinem Waschbecken, Ablage und zwei Gaskochplatten zu 1.6 und 2.4 KW, sowie unterbaut Spülmaschine und Kühlschrank.


    D.h. für die kleine Küche sind wir flexibel und für grosse WG-Kochaktionen kann man ja zu Beginn der Speisevorbereitung umschalten und Kochfeld samt Backofen entsprechend zu Lasten der Wasseheizleistung hochheizen.


    Der Herd wird ein La Nordica Termoitaly DSA, da ich den Ofen bereits aus der Familie kenne und mir auch kein anderer wasserführender Küchenherd bekannt ist, welcher bezahlbar ist, wenig Luftwärmeleistung bietet und keine Sicherheitsabstände nach links, rechts und hinten braucht, so dass ich den Herd platzsparend in der Küchenzeile unterbringe...


    Hier mal ein Link zum Hersteller mit ein paar Daten:


    http://www.lanordica-extraflam…ermo-built-in-d-s-a_p9077


    Als Feedback aus persönlicher Erfahrung mit dem Ofen kann ich sagen, dass der Ofen ordentlich verarbeitet ist und die Luftheizleistung kommt zu einem guten Teil über Strahlung aus der Front, der Rest kommt über die hinterlüfteten Seiten als Konvektion.


    (meine Tante heizt ein kleines, ordentlich isoliertes Einfamilienhaus mit dem Herd und zwei 825er Speichern und hat als Backup nur Elektroheizpatronen um das Haus im Zweifel frostfrei zu halten)



    Für mich passt der Ofen zur Aufgabenstellung und sollte wohl den Zweck erfüllen. Die Gesamtheizleistung ist ja 18.5KW und wir haben hier durch das Mikroklima direkt an der Weser nur äusserst selten die Temperaturen, für die meine Heizlast von 15KW ausgelegt ist. (Annahme innen 20° bei Aussen -12° für Standort Bremen)
    Habe jetzt in acht Jahren zweimal unter -5° erlebt und im Zweifel gibt es ja noch den 28KW Gaskessel als Backup...


    Soweit sogut, hier noch ein einzelnes Vorschaubild aus dem Netz, für alle die einen Eindruck brauchen:


    http://www.kamdi24.de/images/p…uehrender-Kuechenofen.jpg


    Ich hoffe mal, dass die Vorstellung so langsamt komplett ist, dann kann ich bei Fragen zum Detail immer zu diesem Thread und seinen Unterpunkten verweisen ;)


    Liebe Grüsse


    Frank

  • Hallo,


    Zitat

    Ich hoffe mal, dass die Vorstellung so langsamt komplett ist, dann kann ich bei Fragen zum Detail immer zu diesem Thread und seinen Unterpunkten verweisen


    Dann komm doch einfach mal auf den Punkt.


    Der Worte sind genug gewechselt,
    laßt mich auch endlich Taten sehen!
    Indes ihr Komplimente drechselt,
    kann etwas Nützliches geschehen.


    Johann Wolfgang von Goethe


    mfg
    HJH

  • Ich kenn die Wasserführenden Küchenholzöfen schon. Aus eigener erfahrung, und auch von einem Freund, der seine alte Mühle mit einem Grundofen, Solar und eben einen Wasserführenden Küchenofen beheizt (ist glaube ich ein Lohberger).


    WW wird auch mit dem Grundofen gemacht. Über der brennkammer ist ein Wärmetauscher aus Rohren eingemauert der für WW sorgt.


  • So, zu obigem noch folgende Infos:


    Heizlast ist U-Wert.net gerechnet und mit Danfoss Dan Basic gegengerechnet,


    sollte also brauchbar stimmen oder sogar in der Realität niedriger sein, da wir in selten mehr wie 19° heizen und beim längeren Verlassen der WG-Zimmer jeweils auf 16° runterdrehen.
    Meine Mitbewohnerinnen tragen den Gedanken der Resourcenschonung aus Überzeugung mit und freuen sich nebenbei über die Einsparungen...


    Dazu kommt, dass Mitte Januar bis Ende Februar zwei Zimmer meist nur temperiert werden, da die Bewohner im Heimaturlaub sind...


    Bezüglich "Bestand erhalten" bin ich der festen Überzeugung, dass die Wegwerfgesellschaft ein Irrweg ist und die Zukunft der nachhaltigen Erhaltung von hochwertigen Gebrauchsgegenständen gehört. Lieber reparieren und in vernünftigem Rahmen technisch modernisieren, als mit Energieaufwand neu produzieren mit eingebauter Obszoleszenz.


    Als Beispiel sei mein restaurierter VW T4 Syncro genannt, er fährt mit 8.3 Liter wovon im Schnitt 80% Altfett sind. Das Auto ist 21 Jahre alt und wird mit der jetzigen Pflege entspannt das H-Kennzeichen erreichen. Günstiger, wartungsfreundlicher und praktischer als ein elektronikfreier Vorkammer-Turbodiesel kann man nicht fahren, solange man alles Anstehende sofort oder sogar präventiv erledigt und auch in langfristige Erhaltung investiert, indem man Hohlräume konserviert und Verschleissteile frühzeitig erneuert.


    Liebe Grüsse


    Frank


    Zur Veranschaulichung wie ich Nachhaltigkeit definiere, hier mal ein paar Bilder was gründlicher Werterhalt bedeutet:



    Vollrestauration nach 21 Jahren mit grossflächigem Austausch gegen verzinkte Originalbleche der späteren Serie...




    Das ganze in einem Aufwasch rundherum...




    So sieht dann ein 21 Jahre alter Bus aus, wenn er neu konserviert und lackiert ist, die fehlende Tankklappe ist mittlerweile auch da und lackiert...


    Liebe Grüsse, das war jetzt zum Thema Wegwerfgesellschaft ein bisschen philosophisch und die Vorstellung ist hiermit beendet...
    Nach Weihnachten geht es los mit Fragen zur Tat, bis dahin ein frohes Fest!


    Frank

  • Gratuliere zum sehr schönen T4! Sehr gute Arbeit! Weiterhin gute Fahrt und viel Freude mit ihm. Mein ältestes Fahrzeug ist Bj. 1965 --- auch ich spiele aus Überzeugung mit bei der Werterhaltung. :)


    Gruß Siggi

    Heizung ETA SH20
    Sägen Stihl 021, 025C, MS280
    BGU KWK 780 R Tisch-Wippkreissäge
    BGU Holzspalter HS61/2 Tornado

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!