Hohlbrand

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 6.589 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von helhof.

  • Hallo liebe Gemeinde,
    heize den 3.Winter mit dem SB HVS40LC ohne Modifikation. Mich nervt, dass er mit Weichholz (Fichte, Douglasie) nur geringe Leistung zeigt: Lambda zeigt selten etwas anderes als ">2,2", Abgastemperatur liegt im Schnitt <160°. Problem ist, dass es immer wieder zu Hohlbrand kommt. Habe schon alles probiert, Scheite kleiner gemacht, mit der Borke nach unten gestapelt, Lüftermotor runter/hoch geregelt, Abzugsbegrenzer eingebaut, Schamotte auf die Blechschräge des Füllraums, Problem bleibt. Benutze ich Buche ist alles prima, gute Leistung, einwandfreie Abgastemp 170-200° u. Lampdawerte. Mir kommt die Orange wie eine zickige Diva vor. Muss ich einfach akzeptieren, dass sie eine Zicke ist oder habt ihr noch Ideen?

  • Hallo,


    Ich würde nach 3 Jahren einmal ALLES an Luftzuführungen überprüfen.
    Wenn die Meldung Lambda > 2,2 kommt, ist das doch ein Hinweis, das die Sekundärluft zu hoch (zu viel) steht.


    Evtl. musst du die Luftzuführungen etwas verschieben zugunsten der Primärluft.


    Mit freundlichen Grüßen / HJH

  • Hallo Baxi,


    m.M. nach kann das auch durch insgesamt zuviel Luft geschehen...
    nachdem ich die Höchstmenge an Luft gesenkt habe wurde das weniger/ seltener,
    ebenfalls wird das stärker wenn ich den Düsenschutz wegnehme


    es ist leider so, das über der Düse die größte Hitze ist und das Holz schneller verbrennt
    mir ist es schon passiert das es so aussah als ob man ein Paket in das fast eckige Loch stellen könnte
    mich ärgert das ich das nicht fotografiert habe


    Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Moin Baxi,


    ich habe auch einen HVS40, neuerdings sogar mit selbstgefrickelter Lambdaregelung. Da ich ebenfalls mit Nadelholz heize - hier der Link zu meiner "Kesselgeschichte".


    Geholfen hat letztendlich das, was ich dort beschrieben habe:


    - Weniger Luft (mein Kessel läuft auf "-2" und mit auf 30% reduzierter Primärluftöffnung in der Kulisse)
    - Primärluft durch die Schrägbleche einblasen, obere Austrittsöffnungen auf 10% reduzieren
    - Kleinere Düse von Martin (12-Loch), mit 9mm Sekundärluftlöchern, Schlitz 18mm breit
    - Flacheisen einbauen, damit das Holz nicht mehr festkleben kann (siehe Bilder im Link)


    Damit läuft mein Kessel richtig gut und zu 95% hohlbrandfrei - mit Fichte :woohoo:


    Viel Erfolg,
    Gerrit

    HVS40E mit Martins 12-Loch-Düse
    AK3000
    Lambdaregelung mittels Arduino Mega 2560 (3,2" Touch-Display)
    LSU 4.2 mit Knödler-Interface
    Luftverteilung per Kulisse und Belimo
    4000l Puffer





    "Don't mess with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience."

  • Herlichen Dank für eure raschen Antworten!


    Nach der Reinigung hat sich nicht viel geändert. In der Tat scheint die Lüfterreduktion auf -2 (69%) eine Verbesserung gebracht zu haben. Die AGT liegt höher 150-170, Lambda um 1,5 bis 2, aber die Kesselleistung ist weit von Buche entfernt. Habe nach einer Füllung Nadelholz Buche nachgefüllt und der Kessel schnurrte wie ein Kätzchen (AGT um 180, Lambda 1,35). Die Bohrungen, die ihr in die Schrägbleche empfehlt, sind mir nicht ganz klar. Hierfür muessen doch auch die vertikalen Primärluftkanäle tief angebort werden, damit Primärluft auch in den Hohlraum der Schrägbleche eintreten kann oder ? Können diese Schrägbleche nicht ganz raus ? Dann hätte man auch Platz um mit Schamotte den Füllraum sowohl zur Düse als auch vertikal nach oben zu verkleiden. Das würde ich gerne mal probieren. Der HERLT Kessel (HV35), der eigentlich mein Favorit war, aber bei mir nicht rein passte, hat ein voll schamottierten Füllraum, so dass man sogar feuchtes Holz, Wurzeln und grosse Knaststücke vergasen kann ohne das Teer oder Säuren den Kesselstahl anfressen.


    Erwin, was meinst du mit dem Düsenschutz?
    Gerrit, wie reagiert dein Nadelholzumbau auf Hartholz?


    Herzlichen Gruß! Baxi

  • Die Bohrungen, die ihr in die Schrägbleche empfehlt, sind mir nicht ganz klar. Hierfür muessen doch auch die vertikalen Primärluftkanäle tief angebort werden, damit Primärluft auch in den Hohlraum der Schrägbleche eintreten kann oder ?


    Die Primärluft wird unter den Schrägblechen nach hinten geführt. Du musst also nur die Löcher reinbohren und die Steigkanäle (fast) verschließen. Lass man so 30% offen, müsste passen.




    Der HERLT Kessel (HV35), der eigentlich mein Favorit war, aber bei mir nicht rein passte, hat ein voll schamottierten Füllraum, so dass man sogar feuchtes Holz, Wurzeln und grosse Knaststücke vergasen kann ohne das Teer oder Säuren den Kesselstahl anfressen.


    :blink: Nasses Holz killt jeden Kessel und die Ausbeute ist mau.



    Gerrit, wie reagiert dein Nadelholzumbau auf Hartholz?


    Habe nicht viel Hartholz, kann mir aber nicht vorstellen, dass sich der Umbau nachteilig auswirkt. Der User Spikisveni hat mal nen Haufen Eiche gehabt und erst nach dem Umbau der Primärluftführung lief der Kessel vernünftig. Guckst du hier.


    Gruß
    Gerrit

    HVS40E mit Martins 12-Loch-Düse
    AK3000
    Lambdaregelung mittels Arduino Mega 2560 (3,2" Touch-Display)
    LSU 4.2 mit Knödler-Interface
    Luftverteilung per Kulisse und Belimo
    4000l Puffer





    "Don't mess with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience."

  • Ich heize fast nur mit Kiefer und zunehmend auch mit Pappel - also Weichholz. Die Lambdaregelung funktioniert einwandfrei.


    Als ich mal Regelungsprobleme hatte, hatte sich eine Schraube in der Halterung vom Servosteller gelöst. Da hat die Blende nicht sauber gedichtet und es hat alles reichlich Spiel gehabt. Auf den ersten Blick war es nicht zu sehen :whistle:
    Grundsätzlich hat noch alles funktioniert aber bei Reglervollausschlag wurde es jeweils komisch und die Regelung hat auch mehr geschwungen.


    Speziell Pappel ist ja jetzt auch nicht der ultimative Energieträger - klar - da lege ich öfter nach, da ich eh einen satt dimensionierten Puffer habe, um 2 -3 Abbrände speichern zu können, dann werden es halt 3-4 Füllungen, aber die Regelung funktioniert.


    Ggf. feiner spalten, das Holz an einer frischen Spaltstelle noch mal auf Feuchtigkeit nachmessen, Hohlbrand habe ich dann, wenn ich zu weit unten zu astigen Mist drin habe, den ich aus Faulheit beim Holzen nicht glatt geschnitten habe :whistle: , das erledigt sich aber gerade, da ich da im Holz inzwischen gewissenhafter arbeite und weniger auf Massendurchsatz... dann brauch ich halt 15min länger, bis der Anhänger voll ist.


    Aber prüfe ruhig noch mal den festen Sitz vom Servosteller. Gerade an den Enden der Regelwege macht es einen Unterschied, ob da Spiel in der Mechanik ist und bei Weichholz wird die Sekundärluft durchaus weit runter gedreht.

  • Danke für die Hinweise. Habe bisher keine Zeit gehabt Bohrungen an den Schrägblechen vorzunehmen. Hatte den Bellimo und die Kulisse kontrolliert und war i.O. Hatte gestern einen Abbrand mit Douglasie, Birke, Buche und bei Lüfter auf 85% prima Lambdawerte und Leistung. Problem ist bei mir definitiv der Hohlbrand unter reinem Nadelholz selbst wenn ich es auf kleine Abmessungen spalte und es nervt micht, dass man erst mit deutlichen Modifikationen dieses korrigieren kann - aber wenn es denn so ist, dann muss ich wohl zum Bohrer greifen. Kenne den Inhalt des Forums noch nicht genug: Hatte vielleicht jemand schon mit Füllraumschamottauskleidung experimentiert, d.h. auch Primärluftzuführung durch die Schamotte a la Atmos?

  • Hallo


    Ich heize seit 8 Jahren mit dem Vigas 40 alte Version (quaderförmiger Brennstoffraum bis zum Boden) und kann zum Thema Hohlbrand berichten:


    1. Je mehr alter Asche unten im Brennstoffraum liegenbleibt desto besser brennt der Kessel.


    2. Ich habe aus der Befüllung eine kleine Wissenschaft gemacht: ich fülle die Kuhle über der Brennerdüse mit kurzem Kleinholz, bis sie auf ein Niveau mit der umgebenden Asche gefüllt ist. Darauf kommt der Anzünderwürfel. Danach lege ich die gesamte Fläche des Füllraumbodens mit 50 cm langem gehacktem Holz mit kleinem Querschnitt aus (mehrere Lagen), damit kann das Feuer den ganzen Kesselboden schnell erreichen. Darauf kommt dann das vorhandene Brennholz, und zwar so dass die großformatigen Stücke mittig liegen und kleinformatigere Stücke außen. Auch feuchtere (schwerere) Stücke kommen nach innen. Dadurch brennt das Holz THEORETISCH :) innen etwas langsamer als außen und ich habe kaum Hohlbrand.


    3. Früh genug Holz nachlegen hilft ebenfalls, wenn ich zu lange warte bis nur noch ein kleines Häufchen Glut im Kessel ist wiederhole ich die Prozedur mit dem 50 cm langen gehacktem Holz am Boden, bevor ich die normal großen Stücke nach meinem beschriebenen Schema drauflege. Wenn noch genug Glut im Ofen ist oder der Abbrand noch gar nicht fertig ist kann ich nach belieben Holz nachlegen, dann brennt das ohnehin ohne Hohlbrand ab.


    4. Generell neigen aufgrund der Kesselgeometrie der 25er und 40er (50 cm, eine Düse) sowie der Hunderter (100 cm, zwei Düsen) eher zu Hohlbrand als der 16er (33cm, eine Düse) oder der 60er (70 cm, zwei Düsen).


    MfG HelHof

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Vergessen: Ich heize auch teilweise fast ausschließlich mit Weichholz (Schadholz, relativ feucht)


    Einzelne Hartholzstücke mittig in den Füllraum eingelegt helfen dabei ebenfalls enorm, dass sich der Abbrand gleichmäßiger verteilen kann.

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

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